Mit der Straßenbahn zum Baumgartner Friedhof hinausfahren und sich dabei erinnern, daß ich vor langer Zeit, noch als Studentin, schon einmal dort beim Begräbnis eines alten Mannes, der immer mit einer Puppe in der Hand spazierengangen ist und den ich in der Konditorei Aida in der Neubaugasse kennenlernte, gewesen bin.
Und in der Waidhausenstraße, die Haltestelle, wo ich den Neunundvierziger verlassen habe, bin ich auch schon öfter gewesen, weil dort ja der Martin und die Zarui wohnen. Jetzt bin ich die Straße an zwei schwarz gekleideten Frauen, die ich nicht kannte, hinaufgegangen. Die Helga Schwaiger habe ich, glaube ich, schon in der Straßenbahn gesehen, sie ist aber eine Station früher ausgestiegen und den Eingang habe ich auch nicht gleich gefunden, dann aber Ruth Aspöck, Margot Koller, die extra wegen dem Begräbnis aus Salzburg gekommen ist, Magdalena Knapp-Menzel, Manfred Chobot etc gesehen und mit ihnen zur Aufbahrungshalle gegangen.
Dort noch mehr Bekannte. Gerhard Jaschke, der dann für die GAV sprechen wird, sitzt auf einer Bank, Christa Kern kommt auf mich zu, Hilde Schmölzer, Hilde Langthaler, Susanne Ayoub und und und….
Natürlich auch die Mitglieder des Lesetheaters. Susanna Aschner, Andrea Pauli, Manfred Loydolt, etc.
Werner Grüner ist auch zu seben und es geht langsam in die Halle hinein, wo schon Gerhard Ruiss mit seiner Rede steht. In der ersten Reihe sitzt die Familie, Frau, Sohn und Enkelkind, ich sitze zwischen der Freundin Christl und Margot Koller, als eine junge Frau nach vorne geht und zu singen beginnt.
Dann kommt Gerhard Jaschke und erinnert an den verstorbenen GAV-Präsidenten, zählt eine Reihe seiner Werke auf, „Von der Unmöglichkeit zu telefonieren“ hat er selber hinausgebracht und weist wahrscheinlich auch auf seinen Umgang mit der Technik hin. Daß er alles handgeschrieben hat und trotzdem seine Ordnung hatte. Kein Handy und trotzdem sehr erreichbar. Ober war das schon Gerhard Ruiss, der für die IG gesprochen hat? Der erwähnt das Volksstimmefest vom letzten Jahr, wo Rolf Schwendter, ich hatte das schon vergessen, nicht mehr auf die Bühne gekommen ist, sondern unten sitzen geblieben ist. Erwähnt, daß er immer als letzter gelesen hat und bei den eigenen Marathonveranstaltungen, wie zum Beispiel die „Poet-Night“ an einem kleinen Tischchen neben der Bühne mit den Zetteln saß, wo die Namen der Vortragenden standen, die er aufrief und abhackte. Einen bescheidenen Geldbetrag hat er dann auch immer ausbezahlt. Wies auf die verschienenen Funktionen hin, Vorstandsmitglied der IG, GAV-Präsident und der der Fried-Gesellschaft, auf den dreifachen Doktor und in Österreich trotzdem keine Stelle an der Universität, so daß er nach Deutschland mußte. An seine Bücher, voran die Werke zur Devinazforschung hat vorher, glaube ich, schon Gerhard Jaschke gedacht und daran, daß er nun immer daran denken wird bei den Einladungen zu den Generalversammlungen, Rolf Schwendter ein Fax zu schicken, obwohl er das jetzt nicht mehr muß.
Dann kam der Herr von der Friedhofsverwaltung, hob die Urne, es war ein Urnenbegräbnis und forderte die Anwesenden zum Gang zum Grab auf. Dort gab es dann, glaube ich, noch ein Lied, bevor man sein Schauferl Erde hineinwerfen konnte.
Sehr langsam und bedächtig ist das passiert. Manche, wie Christa Kern, die, glaube ich, ein Katzenbild hinunterwarf, hatten auch etwas Schriftliches dabei. Hin und wieder eine Rose. Ich bin lange noch herumgestanden, habe Hände geschüttelt, mich mit der Ruth, der Margot Koller und auch anderen unterhalten, bevor ich mit den beiden zurückgefahren bin.
Um elf gab es, glaube ich, ein Treffen in der „Neubauschenke“, zwischen der und dem Literaturhaus, wie Gerhard Ruiss noch in seiner Rede erwähnte, Rolf Schwendter viel herumspaziert ist. Die Ruth ist vorher in ihre Wohnung frühwtücken gegangen und hat mich zum Kaffee eingeladen, ich bin aber nach einem Blick in die wohlgefüllten Bücherschränke gleich in die Krongasse gefahren, weil ich ja der Alfred kochte und ich am Nachmittag auf Volksstimmefest muß, beziehungsweise dort meine Bücher ab dreizehn Uhr vorbeibringen soll. Und hier noch der Nachruf.
2013-08-31
Schwendter-Begräbnis
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