Literaturgefluester

2013-11-04

Nanowrimo-Dilemma

Filed under: Uncategorized — jancak @ 08:53

Am Samstagnachmittag als wir vom Badeanzug kaufen für die Ungarnfahrt zurückgekommen sind, habe ich mich dann wieder an den Laptop gesetzt. Drei Szenen hatte ich da schon konzipiert und wenn ich Barbaras Suche nach dem Vater einbezog, ist es auch ganz gut gegangen. Der Renate-Strang ist jetzt fertig. Sie trifft auch Jonas, ist vielleicht am meisten in ihn verliebt und in der nächsten Szene ist sie schwanger, weiß nicht von wem, geht ein Jahr nach Berlin, sieht auch Jonas nicht mehr wieder, zieht die Tochter auf und überlegt, wie sie ihr Versprechen, Barbara den Namen des Vaters zu hinterlassen, halten soll.
Barbara geht inzwischen nach dem Besuch bei Tante Lilly ins Cafe Griensteidl, lernt dort Hanno kennen, der ihr von Benjamin erzählt und zu vermitteln versucht. Benjamin ruft dann Konrad an und Jonas trifft Esther um sechs Uhr früh in der Küche an, die auf den Weg zu ihrem Kindergartenpraktikum ist, fragt sie, was sie davon halten würde, wenn sie eine Schwester bekommt. So weit war ich am Samstagabend und hatte fünfundzwanzigtausend Worte, also schon die Nanowrimohälfte, aber ich habe ja ein bißchen geschummelt und schon eine Woche vorher angefangen und am Sonntag ging es weiter mit drei Szenen, ein bißchen was konzipiert habe ich auch.
So wird Barbara die drei Männer zum Begräbnis einladen, Jonas, Tante Lilly, Hanno, Esther und Swetlana werden kommen, Konrad und Benjamin nicht, aber die werden vielleicht zu Tantes Lillys Geburtstag kommen und damit wäre ich wieder zu Ende, wenn ich nicht tiefer in die Konrad und Benjamin Stränge einsteigen will.
Da war ja einmal die Idee nach diesem Amoklauf Konrad einen solchen machen zu lassen, aber das will ich vielleicht nicht wirklich und Bennys Kanditur bei der Zahnärztekammer und den Zahnarztalltag müßte ich recherchieren und davor drücke ich mich, glaube ich, ja herum. Das ist mir bei der „Wiedergeborenen“ auch passiert, als ich Prag beschreiben wollte und dachte, eigentlich müßte ich hinfahren um von Marianne und Jans Aufenthalt erzählen zu können. Das ist wahrscheinlich auch das zu dem man die drei vier Jahre braucht und die sogenannten Profiautoren suchen dafür um Reisestipendien an.
Beim Nanowrimo geht es aber darum schnell fünfzigtausend Worte schreiben, um in den Schreibfluß zu kommen und ich dachte am Freitag auch, daß das eine Idee sein könnte, das an den Tagen, wo ich im November Zeit habe, auch zu tun. Mir die neun oder zehn Personen herzunehmen und einfach eine Szene nach der anderen zu schreiben und ab Dezember zu korrigieren.
So bekomme ich vielleicht die fünfzigtausend Worte, die Gefahr, daß ich mich, wie ich das ja öfter tue, dann fest geschrieben habe, besteht aber und ich kann nicht wirklich vierzig Seiten wegschmeißen und von vorne anfangen, da habe ich noch nie geschafft.
Jetzt lockt das Nanwrimo mitschreiben aber und wenn ich auch nicht fertig werden muß, weiß ich nicht, ob ich es wirklich schaffe, beim Korrigieren den Wortstand wieder zu verringen, da wäre wohl das beste, ich schreibe bis zum dreißigsten und reduziere nachher, aber was ist wenn ich dann festgefahren bin und es wieder eine eher kurze Geschichte wird?
Nichts natürlich. Sie wird irgendwann zum dreiunddreißigsten Selbstgemachten, ich lasse es mir drucken, stelle sie vielleicht zu „Amazon“ und ansonsten, wie gehabt und das ist wohl auch das, was passieren wird, wenn ich jetzt wirklich ein Jahr daran schreibe und dann einen dopelt so dicken Roman haben werde. Am Sonntag dann drei Szenen weiter, Sweti und Esther treffen sich vor dem offenen Bücherschrank, Barbara schreibt die Parten, da gibt es auch einen Onkel Kurt, Bruder der Mutter, der noch auftauchen könnte, Jonas ruft an und der hat dann noch eine Szene und ich bin in den vierten Tag mit fast dreißigtausend Worten gestartet.
Ein bißchen weniger als im vorigen Jahr, da war ich am Tag sieben fertig und hab den Rest des Monats korrigiert. Das wird diesmal nicht passieren, denn jetzt beginnen die Schreibepausen und nach der Buch-Wien habe ich vielleicht noch Zeit auf die fünfzigtausend Worte zu kommen, bin dann aber wahrscheinlich aus dem Schreibrozeß und wie es weitergehen könnte, habe ich schon konzipiert. Konrad läuft durch den Wald, Benny ordiniert, dann kommt das Begräbnis, Ester geht zur Kindergärtnerinnenaufnahmsprüfung und wird genommen, weil die Direktorin, die Tochter einer Freundin von Tante Lilly ist und Barbara geht zu Benny in die Ordination, der will keine Kinder und in Konrads Vorlesung, der rennt davon, dann könnte noch Tante Lilly eine Szene haben, Jonas sich mit Barbara treffen und beim Geburtstagsfests ists aus, das Buch wird in etwa so dick, wie meine anderen und habe diese Brüdergeschichte nicht so, wie ich es eigentlich wollte hingekriegt. Das mit dem Bücherlesen ist auch nur wieder anskiziert, für das dreiunddreißgste Buch wird aber reichen und so schlecht ist das, was herausgekommen ist auch nicht. Vielleicht mehr ein Chick Lit als eine Literary Ficton, aber was weiß schon genau. Jedenfalls das, was ich kann und gar nicht so wenig, obwohl ja das Feedback fehlt und das ist wahrscheinlich auch das Hauptroblem.
Mal sehen wie es weitergeht? Wie weit ich jetzt vorankomme, diese Woche ist ja einiges los und ob ich zwischen meinen Stunden eine Szene schaffe, weiß ich nicht, die Gefahr, nicht in den Schreibfluß zu bekommen, besteht und die Zeit wird vielleicht auch fehlen. Die nächste Szene wäre mit dem Konrad.
Dann ist das Fest und der Fried-Preis und wie es in Ungarn sein wird, weiß ich auch noch nicht. Da gibt es zwar Internetanschluß und den Laptop kann ich sowieso ins Hotel mitnehmen. Aber da wollte ich eigentlich einen Lesemarathon machen und habe auch schon einen ganzen Stoß von ungarischen Büchern hergerichtet. Das erste wäre der Molnar „Die Jungen von der Paulstraße“, einen Antal Szerb und Sandor Marai und einige Anthologien gibt es auch.
Dann kommt die Buch-Wien, da werde ich auch nicht viel zu schreiben kommen und in der letzten Woche kann ich vielleicht noch aufholen, der 30. ist ein Samstag. Wenn ich dann korrigiere und versuche aufzudröseln oder zu lassen und zu sagen, macht ja nichts, kurz ist ohnehin sehr gut und die Alice Munro hat deshalb den Nobelpreis bekommen, obwohl verdichtete Kurzgeschichten sind es ja nicht, sondern eine realistische Erzählung um drei Brüde und eine Tochter auf der Suche nach ihren Vater.
Um nicht mißverstanden zu werden, eigentlich bin ich mit dem Verlauf zufrieden. Das Problem ist wahrscheinlich wieder nur, daß ich so allein vor mich hinschreibe und es eigentlich ganz egal ist, obs jetzt lang oder kurz wird, weil sich ohnehin nicht wirklich was zu ändern scheint, obwohl ich, wenn ich es mit meinem ersten „Nanowrimo“ und auch mit den Statistiken der anderen vergleiche schon sagen muß, ich habe kein Problem mit dem „Nanowrimo“, ich kann schnell viel schreiben und daß ich eigentlich länger und dichter werden und mehr recherchieren sollte, ist auch ganz richtig. Vielleicht komme ich da beim nächsten Projekt nicht in die „Nanowrimo-Zeit“, brauche mich nicht hetzen, denn eigentlich mag ich das ja mit der Statistik und wenn ich so auf die Seiten der anderen schauen, die meisten geben da keine Einsicht, bei mir kann man den Schreibfortschritt hautnah mitverfogen und jetzt schauen wir, wies weitergeht….

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