Literaturgefluester

2013-12-09

Vom Adventrundgang zum Literaturhaus

Filed under: Uncategorized — jancak @ 23:47

Den Adventrundgang „Alles Gute“ durch den siebenten Bezirk gibt es, glaube ich, schon das zehnte Jahr oder noch viel länger, irgendwann bin ich nach dem Lesefrauenjourfix daraufgekommen und dann getreulich Jahr für Jahr mitgegangen.
Entweder von der Hauptbücherei ins Museumsquartier oder umgekehrt, vorbei an den vielen Kulturinstitutionen des Bezirks, die jährlich wechselns oder auch gleich bleiben, Punsch und Kekse, irgendwo auch Würstel oder Brote. Eine tolle Sache und seit 2008 habe ich auch darüber gebloggt. Silvia Bartl hat das organisiert, so war das Literaturhaus immer eine der Stationen, da gab es Tee, Mandarinen, Wurstsemmeln, die meistens die Bibiane verteilte und junge Literatur, Daniel Glattauer hat, glaube ich, einmal über die Vanillekipferln gelesen, Arno Geiger, Bernhard Strobel, Cornelia Travincek, seit vorigen Jahr ist das Literaturhaus nicht mehr dabei und heuer gabs am 9. im Literaturhaus die Sisyphos-Verlagspräsentation, auch eine jährliche stattfindende Veranstaltung des kleinen Klagenfurter Verlags rund um Ludwig Roman Fleischer, mit einem Buffet, zu der ich in den letzten Jahren aber irgendwie nicht gekommen bin.
Heuer las Irene Wondratsch dort und Reinhard Wegerth präsentierte sein neues Buch und Dietmar Füssel, so war das lange in meinem Kalender angeschrieben, bis ich durch die Hauptbücherei realisierte, am 9. 12. gibt es auch den Adventrundgang, ab siebzehn Uhr in der Hauptbücherei.
Da hatte ich schon längst eine sechszehn Uhr Stunde vereinbart, bin aber eigentlich immer eher schnell, aber da die Mariahilferstraße jetzt so eine Art Fußgängerzone ist, fährt der 13 A anders und die Bücherschränke, obwohl ich schon wirklich genügend Bücher habe, wollte ich auch nicht auslassen, so bin ich zu spät gekommen, das heißt um viertel sechs, die Eröffnungsreden hatten aber gerade erst angefangen und Ottwald John wartete auch schon um mir das gestern im „Wortschatz“ gefundene Buch „Kultur ohne Heimat“ mit Bildern von Stefan Zweig, Kurt Weil, etc, das ihn sehr begeistert hat, so daß er es sich unbedingt ausborgen wollte, zurückzugeben. Eigentlich habe ich ja gedacht, ich sehe das Buch nie wieder, ja ja ich bin mißtrauisch und wohl auch ein gebranntes Kind, aber das klappte wunderbar, manche Rezensionsexemplare, die ich gerne hätte, treffen dann nicht ein, aber ich brauche eigentlich keine Bücher mehr, das ist schon klar.
Es begann in der Hauptbücher musikalisch mit den „Klangnomaden“ und „sterzinger-musser-mikula“ mit Helge Hinteregger am Megaphon, der wieder „Fürchtet euch nicht!“, immer rief, begleiteten den Rundgang, diesmal waren auch ein paar Ordner in Warnjacken dabei und es werden immer mehr Leute, die sich anschließen, einige bekannte Gesichter, Silvia Bartl, die es, glaube ich, nicht mehr organisiert, habe ich wieder gesehen und die zweite Station war wieder das Theater „Spielraum“, wo ein paar junge Leute standen, die ihre neue Produktion erklärten und daraus eine Szene spielten. Mit dem Theater ging es dann gleich weiter und zwar an einem neuen Ort, nämlich dem Amthaus in der Hermanngasse, da präsentierte die „Schule des Theaters“ „Wintertwist“, schenkte mir eine rosa Sonnenbrille und hatte zeitlich so überzogen, daß ich mich gleich verabschiedete und vorerst ins Literaturhaus ging.
Da waren schon die Ruth und der Herr Grüner, der Robert kam nach und noch ein paar andere Bekannte und Simon Konttas moderierte.
Zuerst kam Itrene Wondratsch mit ihrem Buch „Ooleslef“, das sind Texte, die aus Fehldrucken entstanden sind, lyrische Prosa, die sie dazugeschrieben hat und sicherlich ganz spannend, dann folgte Reinhard Wegerth mit seinem zweiten Band des „Stimmenromans“ „Früher und hier“ spielt in den Sechzigerjahren und erzählt, wie der zwölfjährige Knabe in seinem Stockbett so wackelt, daß die Schwester nicht mehr schlafen kann, dann geht er beichten und als er schon etwas größer ist, bringt der aus England „Gras“ nach Hause.
Dazu passte dann auch Ludwig Roman Fleischers, der offenbar ein ähnlicher Vielschreiber, wie ich ist, Erzählband „Nichts als die Wahrheit“ und die Titelgeschichte habe ich schon einmal im Radio gehört und Dietmar Füssels Buch, der sich gerade in Mexiko befindet und das daher von Ludwig Roman Fleischer gelesen wurde, „Der Sohn einer Hure“, ein satirischer Roman, steht schon auf meiner Leseliste und kommt demnächst dran.
Dann gabs Wein und Wasser, Weißbrot, zwei Aufstriche und auch ein Stückchen Kuchen, ich habe mich mit der Ruth und dem Robert unterhalten und bin dann in Richtung Museumsquartier aufgebrochen.
Das heißt, ich habe auch im Theater Spittelberg vorbeigeschaut, die Verspätung wurde aber aufgeholt, weil ein Veranstaltungsort aufgefallen ist, so war auch im Architekturzentrum, wo Krippen gebaselt wurden, schon alles finster und ich kam gerade ins Tanzquartier zurecht, wo es Punsch und Lebkuchen gab und ein Video und im Dschungel Wien gabs wieder eine Performance mit „Adventsbezug“.
Eine junge Dame stand mit Geschenkpaketen am Eingang, wirbelte dann herum, auf den Sitzen lagen Taschentücher und eine Mediationsübung gab es für alle auch und im Anschluß Punsch oder Glühwein, so daß ich mich noch mit dem Stammbesucher unterhalten habe, den ich auch bei der „Buch-Wien“ öfter traf und am Montag einen stimmungsvollen Adventrundgang erlebte, der für mich, ich habe das schon geschrieben, das Weihnachtsfest fast ersetzt. Das war auch am Morgen in den „Gedanken für den Tag“, daß die Leute einen ganzen Monat lang, den Adventkalender leerfressen, sich mit PUNSCH UND Keksen übersättigen und dann zu Weihnachten, wo es eigentlich erst beginnt, nicht mehr in Stimmung sind. Für mich, weil nicht religiös, hat das intensive Adventmonat. das Fest im positiven Sinn ersetzt, aber diesmal werde ich noch einen intensiven Lesemarathon machen und der Adventrundgang und das etwas andere Punschtrinken, war gepaart mit der Sysyphos-Verlagspräsentation wieder schön und stimmig und einiges sicher ebenfalls Interessantes habe ich auf diese Art und Weise sicherlich versäumt, aber alles kann man nicht haben und braucht es auch nicht.

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