Am stärksten ist die Vorfreude auf den Weihnachtslesemarathon den ich nächste Woche einlegen muß, denn auf der 2013 Leseliste stehen ja noch siebzehn ungelesene Bücher. Da war die Gier oder der Appetit wohl größer als der Magen, würde meine Mutter jetzt höchstwahrscheinlich sagen. Ich antworte, man kann sich eben nicht alles so genau einteilen und 2013 habe ich gelesen, wie nie zuvor, denn beim Essen kommt der Appetit und vor den Bücherschränken, die Lust aufs Lesen.Und als ich Anfangs Juli in die Alte Schmiede ging und beim „Morawa-Flohmarkt“ einen Großeinkauf machte, da habe ich mich wohl überschätzt, als ich das alles noch 2013 lesen wollte.
Ob sich das ausgehen wird? Wohl kaum oder nur mit größter Mühe, denn Rafael Chirbes „Krematorium“ und Michail Schischkins „Venushaar“, sind zwei dicke Brocken, aber von beiden Büchern habe ich beim Frankfurter Buchmessensurfen das erste Mal gehört und natürlich zugegriffen, als ich das eine im Schrank und das andere in der Flohmarktkiste fand. Ja, so geht es mir und so war der Büchersack sehr angefüllt mit dem ich in meine Harlander Weihnachts- und Winterfrische aufbrach und zu Weihnachten einen Lesemarathon machen ist sicher nicht das Schlechteste, was es gibt.
Ganz im Gegenteil, kann man sich da ja genüßlich am Abend und des Morgens in der Badewanne räkeln und dazwischen ein bißchen an der eigenen Buchproduktion korrigieren. Das muß und sollte auch sein, denn die „Verbrüderung“ wird ja das dreiunddreißigste Selbstgemachte und das ist eine schöne Ausbeute bei über vierzig Jahren Schreiben abseits des Literaturbetriebs und auf der vollgefüllten 2013 Leseliste, die dann am 31. Dezember zwischen 160 und 170 Bücher stehen hat, gibt es wahre Schmankerl, finden sich im „Wortschatz“ und auch anderswo wahre Schätze.
So habe ich 2013 von Robert Schindel sowohl „Gebürtig“ als auch „Der Kalte“ gelesen. Marjana Gaponekos „Annuschka Blume“, „Wer ist Martha“ wird dann erst im nächsten Jahr kommen, das ging nicht mehr auf die 2013 Leseliste, ebenso nicht, wie Margarita Kinsters „Mittelstadtrauschen“, das ich der Anna zum Geburtstag abgeschwatzt habe und Marion Poschmanns „Die Sonnenposition“ von der Shortlist des dBps.
Aber 2014 erwarten mich ohnehin noch manche Schätze, wie Richard Fords „Canada“ und Sylvia Plaths „Die Glasglocke“, zwar die alte Ausgabe, aber die neue wird noch nicht in den Bücherschränken liegen und so habe ich 2013 auch die alte Übersetzung des „Meisters und Margarita“ gelesen und war begeistert.
Also viele Lesepläne für das neue Jahr und da den festen Vorsatz mich diesmal wirklich auf ein neues Buch pro Woche zu beschränken, so daß die Leseliste nicht wieder platzt und nicht zu schaffen ist. Möglichst wieder viele Schmankerln und besondere Bücher sammeln und jetzt lesen, was noch zu lesen ist. Drei Weihnachtsbücher gibt es da ja zu „Bearbeiten“ und da sind zwei Bände von neuen Weihnachtsgeschichten von zeitgenössischen Autoren dabei und das wird besonders spannend und dann die Schmankerln, die sich 2013 angesammelt haben und da hat mir ja der Alfred wieder das Besondere gebracht und drängt zum endlich lesen, gibt es da ja Doris Knechts „Besser“, das schaffe ich in diesem Jahr, bei David Schalkos „Knoi“ und Judith Gruber-Rizys „Schwimmfüchslein“ bin ich mir da nicht so sicher.
Aber bis zum „Krimatorium“ sollte es sich ausgehen, denke ich mir. Der Christoph W. Bauer wäre dann die Zugabe vom „Morawa-Flohmarkt“, den Tiroler Autor wollte ich schon immer lesen, was ich nicht schaffe, geht ins nächste Jahr und ich lasse die Bücher in Harland, weil ich in Wien keinen Platz mehr dafür habe und ich ein neues Bücherregal brauche.
In Harland ist auch Platz dafür, wenn wir im Wohnzimmer den großen alten Kasten ausrangieren. Lesemarathone, eine Idee, die ich dem Netz entnommen habe, sind etwas Spannendes, in der Sommerfrische, habe ich sie mit dem Fahrrad entlang der Traisen unternommen, im Winter wahrscheinlich mehr im Bett und in der Badewanne.
Ich bin ein Badewannenlesetyp und einige sehr spannende Bücher aus den „Thalia-Abverkäufen“, werden 2014 auch noch an die Reihe kommen, so freue ich mich auf Jan Kossdorfs „Spam“, das schon lange wartet, aber auch auf Judith Zanders „Dinge, die wir heute sagen“, Jens Sparschuhs „Zimmerspringbrunnen“ und Peter Stamms „Sieben Jahre“, die „Agnes“ folgt dann erst ein Jahr später und 2015 warten überhaupt sehr viele spannende Bücher, die ich 2012 beim „Augustin Flohmarkt“ erstanden habe.
Ist es sinnvoll so lange Leselisten zu führen? Die meisten werden wohl den Kopf schütteln. Ich freue mich aber auf das Lesen der nächsten zehn Jahre, wo ich manches Ungelesene aufarbeiten werde, das schon von den Zeiten wartet, als es noch die Büchertürme bei der „Literatur im März“ gegeben hat.
Jetzt habe ich ja alles oder das meiste aufgeschrieben, damit nichts verloren geht und von den „Büchergilde Gutenberg-Ausgaben“, die ich von meinen Eltern erbte, warten auch noch einige Traven, Pearl Bucks, etc. Die Sigrid Unset habe ich jetzt ja so ziemlich aufgelesen, also auf in das fröhliche Weihnachtslesen und in das neue Lesejahr! Ich freue mich darauf und auch, wenn ich den SUB-Abbau ein wenig schaffe, aber auch da bin ich zuversichtlich, daß es beim zweiten Anlauf mit einigen Tricks und Hilfen nach und nach gelingt.
2013-12-21
Weihnachtslesemarathon
Kommentar verfassen »
Du hast noch keine Kommentare.
Kommentar verfassen