Irgendwann in diesem Jahr lag im Schrank etwas ganz Besonderes, nämlich ein kleines rotes Büchlein, mit Plastik überzogenen und einem Weihnachtsmann mit Sack und Pack und Christbaum am Cover.
„Wissenswertes und Unterhaltsames rund ums Weihnachtsfest“ von einer Barbro Garenfeld, nähere Autorenangaben gibt es nicht, nur der Hinweis, daß alle Informationen und Rezepte des Buchs sorgfältig geprüft wurden, Autorin und Verlag aber nicht für eventuelle Fehler haften würden.
Also hinein in die Informationen rund ums Thema Weihnacht. Ehe ichs vergesse, herrlich nostalgisch bunte Illustrationen mit dem herzigen Christkindlein, etc, gibt es zu den einzelnen Abschnitten auch und am Anfang ein „Ex libris“ Schildchen, wo man seinen Namen eintragen kann.
Dann kommt das Vorwort und ein Adventgedicht von Rainer Maria Rilke. „Es treibt der Wind im Winterwalde die Flockenherde wie ein Hirt“,bevor auf der nächsten Seite, zwei Dienstmädchen vielleicht mit ihren Binkerln und einem Regenschirm am Stand eines Weihnachtsmarktes zu sehen sind.
„Advent“ heißt Ankunft“ steht auf der vorigen Seite und auf der nächsten werden wir belehrt, woher der Adventkranz stammt, den es inzwischen in jedem Haushalt gibt.
„Vierundzwanzig Wartetage“ heißt das nächste Kapitel und da geht es um die Adventkalender, die es inzwischen auch schon überall gibt, mit und ohne Schokolade, mit Geschenken zum Herausnehmen, zum Selberbasteln etc.
Der Ursprung geht auf den Verleger Gerhard Lang zurück, der 1904 den ersten gedruckten Adventkalender am deutschen Markt herausbrachte.
„Spekulatius und andere Spitzbuben“ gibt es natürlich auch, wieder mit einem schönen Bildchen aus der vergangenen Zeit und den entsprechenden Rezepten zum Nachbacken.
Barbarazweige gibt es im Winter und die gehen auf die heilige Barbara zurück, wenn man am vierten Dezember Kirschzweige in die warme Stube stellt, beginnen sie zu blühen und das dazu passende Liedchen, „Es ist ein Ros entsprungen“, kann man auch gleich singen.
Dann natürlich die „Adventstimmung am Weihnachtsmarkt und den heiligen Nikolaus, der den Kindern Äpfeln, Nuß und Mandelkern bringt, nur leider oftmals mit dem Weihnachtsmann oder Santa Claus verwechselt wird und der wird oft mit Coca Cola zugeschrieben, beziehungsweise, hat sich diese Firma, den dicken Mann im roten Anzug mit der roten Nase für Werbezwecke ausgeborgt. Der heilige Nikolaus war aber ein Bischof und wurde früher auch vom Krampus begleitet und die Rutenstreiche sollten nicht Strafe, sonder Fruchtbarkeit bringen.
In Schweden zündet die heilige Lucia die Lichter an, das ist eine ähnliche Heilige, wie bei uns die Barbara und die Kinder tanzen um den Baum, beziehungsweise bringt am dreizehnten Dezember die jüngste Tochter im weißen Kleid das Licht in die Familie, wie wir spätestens aus den „Ikea-Katalogen“ erfahren. Glögg trinken die Schweden dazu, da gibt es ein passendes Rezept, dazu wird „Lusekatter“, gegessen, auch zum Nachbacken empfohlen.
Dann gibts den „Tannenbaum“ und Peter Rosegger hat dazu die passende Geschichte geschrieben und natürlich die Weihnachtskrippen, beziehungsweise den „Traum vom Christkind“, denn das gibt es ja auch neben dem Weihnachtsmann und dem Santa Claus, der mit seinen Renntieren vom Norden kommt, am Nordpol oder in Grönland lebt und mit seinem dicken Bauch oft im Kamin stecken bleibt.
Wer die „Weihnachtsgeschichte“, Lukas 2 1-20, für den Christbaum haben will, kann sie auf Seite vierundvierzig lesen.
„Es begab sich aber zu der Zeit…“
Und ums Schenken und Beschenktwerden geht es zu Weihnachten natürlich auch. Da schreibt man sein Brieferl ans Christkind und kann es zum Beispiels ans Sonderpostamt „Christkindl“ in Steyr schicken, wo es bearbeitet wird, falls es von der Post noch nicht eingespart und wegrationalisiert wurde, was dann wohl ein Fall wäre, wo Verlag und Autorin keine Haftung übernehmen.
„Gibt es einen Weihnachtsmann?“ hat 1897 Virginia O Hanlon die „New York Sun“ gefragt und der Herausgbber hat ihr das so schön beantwortet, daß sein Brief jedes Jahr, bis 1950, als die Zeitung eingestellt wurde, auf der Titelseite abgedruckt wurde.
Und das berühmte „Stille Nacht, heilige Nacht“, inzwischen schon in alle Sprachen übersetzt, kommt aus Österreich und wurde 1818 von H.Joseph Mohr und Franz Xaver Gruber getextet und komponiert.
Dann gibt es noch wissenswertes zum „Heiligen Abend, dem ersten und den zweiten Weihnachtsfeiertag“, mit der Aufzählung der Rezepte, was wann und wo die Leute essen und wann wer die Geschenke bekommt. In Spanien und in Italien erst ein paar Tage später, in Portugal können sich die Kinder schon früher freuen und Bratäpfel mit Schneehaube“ schmecken sicher allen gut. Man muß die Äpfel mit Preiselbeeren und Rum füllen, mit Butter bestreichen, in eine feuerfest Form geben und zwanzig Minuten bei 200 Grad braten, bevor man ihnen eine Schneehaube aufsetzt.
Und so habe ich mich durch das kleine Büchlein geschmökert, das selbst ein schönes Geschenk und Anblick ist und viel wissenswertes über Weihnachten erfahren, das für mich, obwohl ich ja nicht glaube und auch kein Konsumtyp bin, nicht zuletzt dank der vielen Weihnachtsbücher, die sich in den offenen Bücherschränken finden lassen, für mich immer etwas Schönes ist.
2013-12-23
Frohe Weihnachten!
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