Nun kommt wieder ein Buch, bei dem ich mir sehr schwer tat und es mir so ging, wie es mir wahrscheinlich gehen wird, wenn ich Richard Obermayrs „Fenster“ oder ein Buch von Andrea Winkler lesen werde.
Dabei habe ich nach dem kleinen gelben Bändchen, zwanzig Geschichten auf neunzig Seiten, mit einer großen Zahnbürste auf der sich zwei kleine Männer befinden, freiwillig gegriffen, als ich vor ein paar Monaten an dem Nachfolgegeschäft der „Buchlandung“ auf der Lerchenfelderstraße vorbeigegangen bin, habe ich mir ja keine Bücher mehr kaufen wollen, auch wenn sie nur, wie dieses „einen Euro“ kosten.
Aber die Büchnerpreisträgerin von 2012, Felicitas Hoppe, hat einen bekannten Namen und ich habe sie 1996 in Klagenfurt persönlich kennengelernt, da hat sie einen Preis gewonnen, ihr Debutbändchen mit den zwanzig „grotesken und komischen Geschichten, die in der gegenwärtigen Literatur ihresgleichen suchen und voll atemberaubender Phantasie sind“, ist damals auch erschienen und haben sich bei mir eingeprägt.
Inzwischen habe ich Felicitas Hoppe in „Leipzig“ aus ihren Roman „Hoppe“ lesen gehört, die am 22. Dezember 1960 geborene, die gerade erst ihren dreiundfünfzigsten Geburtstag hatte, bekam im vorigen Jahr den „Büchner-Preis“, nun denn ich interessiere mich ja sehr für Literatur und will auch alles lesen.
Aber manches verstehe ich nicht und das, was nur aus schönen Sätzen besteht und dann noch einen sehr phantasievollen Inhalt hat, den ich nicht nachvollziehen kann, macht es mir schwer und Felicitas Hoppe tut das mit ihren Erzähldebut noch ganz besonders, denn sie springt in ihren kurzen Erzähltexten hin und her, erklärt nichts, sondern spricht von Väter, die plötzlich auf Möbelstücken sitzen bleiben und sich von den Möbelpackern nicht entfernen lassen oder solchen, die mit ihren Söhnen auf Pilgerschaft gehen, weil ihre Frauen Perücken trugen, die sie nicht leiden können, weil sie als Kinder gezwungen waren, im Theater zu spielen oder sie in Käfigen setzen und dann als Tanzbären ausbilden lassen wollen. Von Familien, die ihre Balkone vermieten, von denen man dann herunterfällt, von Frauen die in die Gärten gehen, weil ihre Geliebten nicht mehr Hand an sie legen wollen und und, schöne Sätze, phantasievolle Einfälle, aber was fange ich damit an?
Was ist der Sinn der Geschichte?, fragt es in mir und der nur zu unterhalten oder durch die Schönheit der Sprache zu entzücken, ist mir wohl zu wenig.
Noch dazu sind mir die Geschichten zu kurz, als daß ich mich daran gewöhnen kann. Die erste von der Geliebten, die schließlich bei einem Dirigenten bleibt, konnte ich noch etwas abgewinnen, bei den anderen Märchenhaften, Traumgebilden, bin ich aus oder wahrscheinlich gar nicht eingestiegen und habe nur gedacht, uje uje uje, um was geht es da?
„Felicitas Hoppe ist eine Erzählfundamentalistin“, schreibt die Zürcher Zeitung und mit dem bitterbösen, das in manchen Geschichten enthalten ist, tue ich mir ebenfalls schwer.
Nun ja, nun ja, vielleicht sollte ich die Texte mancher Autoren nicht lesen, aber ich interessiere mich nun mal sehr für Literatur und Felicitas Hoppe wird ja sehr hochgelobt.
2013-12-27
Picknick der Friseure
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