Literaturgefluester

2014-01-30

Jüdisches Leben in Ottakring und Hernals

Filed under: Uncategorized — jancak @ 22:32

Eine Buchpräsentation der Wien-Bibliothek in ihrer Dependance der Musiksammlung in der Bartensteingasse, eine großbürgerliche Wohnung, die sich „Loos-Räume“ nennt und in der es inzwischen eine Ausstellung über die Familien, die dort gewohnt haben gibt und in die ich nicht so gerne gehe, weil man auch um dreiviertel keinen Platz mehr bekommt, von dem man das Podium sieht, mich die Veranstaltung aber interessierte, weil ich ja in der Hernalser Wattgasse aufgewachsen bin und die „Jancak-Oma“ in den sogenannten Jubiläumshäusern in der Lorenz-Mandel Gasse im Sechzehnten wohnte, wo auch mein Vater 1912 geboren wurde, während die Mutter aus Rudolfsheim stammte und die Eltern nach dem sie im Krieg ausgebombt wurden, irgendwann in den Gemeindebau aus den Dreißigerjahren mit meiner 1978 verstorbenen Schwester zogen und das Buch „Jüdisches Leben in der Vorstatadt – Hernals und Ottakring“ wurde von Evelye Adulka, die ich von den „Zwischenwelt-Veranstaltungen“ kenne und Gabriele Anderl, die mir bisher unbekannt war, geschrieben und vorgestellt wurde es von Jacob Lind, den ich von der jüdischen Sommerakademie und der St. Pöltner Synagoge kenne und Georg Traska, mir bis jetzt ebenfalls unbekannt, er hat aber an der Hermann Leopoldi Ausstellung bzuw. Biografie gearbeitet.
Eingeleitet wurde von der Direktorin der Wien-Bibliothek und Rosina Kohn, offenbar eine der Personen, die in dem Buch vorkommen, in Israel geboren, in den Sechzigerjahren nach Ottakring gezogen und Inhaberin einer KFZ-Werkstatt in Hernals, saß außerdem noch am Podium und diese Buchpräsentation fand ich sehr interessant, da ich, die ich bis 1977 in Hernals lebte von einem jüdischen Leben eigentlich nicht sehr viel mitbekommen habe.
Die Autorinnen bzw. die Moderatoren sagten dann auch gleich, daß die meisten Juden vor 1938 im ersten, zweiten und neunten Bezirk gelebt haben.
Ein paar Tausend hat es aber auch in den genannten Bezirken gegeben und zu der Idee des Buches ist es durch das Bezirksmuseum Ottakring gekommen, das etwas über das jüdische Leben in ihrem Bezirk wissen wollte.
Der sechzehnte und der siebzehnte Bezirk, sogenannte proletarische Gegenden, was aber für Neuwaldegg und die Gegend am Wilhelminenberg wahrscheinlich nicht zutrifft, es gibt aber das Ottakringer Volksheim, den sogenanten Albert-Seversaal und viele Juden sagten die Autorinnen oder Moderatoren sind aus der Religion ausgetreten und konfessionslos geworden.
Ein paar Familien werden in dem Buch erwähnt, darunter die des Kaufhaus Dichter, das später Osei hieß und, daß ich noch als solches kannte, als ich vor fünfzig Jahren mit meiner Mutter am Brunnenmarkt einkaufen ging. Beim Osterspaziergang vor zwei Jahren haben wir ja dicht davor gelesen und Frederic Morton bzw. Mandelbaum kommt auch aus dem siebzehnten Bezirk, ist in dem Buch enthalten und war auch bei der ersten Präsentation anwesend.
Es gab einen gemeinsamen Tempel in der Hubergasse, der für beide Bezirke zuständig war und Resina Kohn hat dann auch sehr selbstbewußt von den Diskriminierungen erzählt, denen sie im Laufe ihres Lebens ausgesetzt war.
Nachher gab es wieder Brot und Wein und als ich mir das Buch am Büchertisch anschauen wollte, war nur mehr eines da, das eine Psychotherapeutin gerade kaufen wollte, so bin ich mit ihr ins Gespräch gekommen, nachher habe ich noch mit einem sehr selbstbewußten Mann gesprochen, den die Veranstaltung nicht so gefallen hat, was ihn aber nicht gehindert hat, mit den Autorinnen zu reden und durch die großbürgerliche Wohnung, mit den Kinderzimmern und dem für das Kinderfräulein bin ich auch noch gegangen und habe mir alles angeschaut.

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