Literaturgefluester

2014-01-14

Von Berta von Suttner zu Tone Fink

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:22

Mein inzwischen pensionierter Psychologenkollegenkollege Wolfram Huber aus der ehemaligen DDR hat mich ja einmal angerufen und mich gefragt, was ich von Bertha von Suttner halte?
Nun ja, das war eine Friedesnobelpreisträgerin, die Alfred Nobel auf die Idee zu den Preisen, von denen ich ja einen so gerne haben möchte, gebracht hat. Vor Jahren habe ich einmal einen Film gesehen, der „Die Waffen nieder“ oder so ähnlich, wie ihr berühmtes Buch geheißen hat. Es gab einen Tausendschillingschein und eine zwei Euro Münze mit ihrem Konterfei, aber sonst habe ich mich nicht sehr für sie interessiert, denn mein Spezialgebiet ist ja die Literatur.
Mein ehemaliger Kollege sieht das anders, denn der ist ja in Gotha geboren, wo die Suttner-Urne steht und er hat ein Haus in Waldviertel, das wir einmal statt dem Psychologenjourfix besuchten und da wies ihm jemand auf das Schloß Harmannsdorf hin, wo sie einmal lebte, beziehungsweise es eine Suttner-Gesellschaft gibt.

Eine zweite gibt es in Wien, aber die ist laut Wolfram Huber nicht besonder aktiv und in der Zedlitzgasse gibt es ein Haus, in dem sie einmal lebte, das gehört jetzt der Firma Wüstenrot und die beiden Gedenktafeln, die es dort gibt, sind nicht öffentlich zugängig und kurz vor dem Ausbruch des ersten Weltkrieges ist die Friedensnobelpreisträgerin gestorben, hat also heuer ihren hundersten Todestag und Wolfram Huber interessiert sich seither sehr für sie und mir davon berichtet.
Interessant, interessant, die Hilde Schmölzer interessiert sich für die Frauenbewegung und hat ein Buch über Rosa Mayreder geschrieben und ich interessiere mich wahrscheinlich mehr für die Freiin Ebner von Eschenbach, als für Bertha von Suttner, aber das ist ein Vorurteil, das sich sicher ändern läßt.
Und weil der hunderste Todestag naht, gibt es in den Medien auch immer wieder etwas über Bertha von Suttner zu finden und vielleicht finde ich im Kasten auch einmal eines ihrer Bücher.
Wolfram hat mir von ihrer Biografie erzählt, die sehr interessant zu lesen ist. Ich habe ihm jedenfalls Kaffee gekocht und ihm die Kekse und die Süßigkeiten hingestellt, die von meinem literarischen Geburtstagsfest und der „Buch-Wien“ über geblieben sind und mich zwischendurch über den Verein geärgert, mit dem ich einen Psychotherapievertrag habe, denn die machen jetzt eine Kontrolle, ob auch alle meine Patienten versichert sind und glauben es mir dann nicht, auch wenn diese mir das bzw. die WGKK so versichern.
Am Abend gab es wieder ein Programm oder auch nicht, denn Marlen Schachinger die in den „Wilden Worten“ war. kenne ich ja schon. Habe ich doch ein Buch im Vorjahr von ihr gelesen und nächste Woche ist sie im Literaturhaus und weil sich der Psychologenjourfix verschoben hat und der Alfred nur zwei Karten für sich und den Karli für die Fado-Veranstaltung in St.Pölten kaufte, kann ich am 21. 1. zu ihr ins Literaturhaus gehen und war am Montag frei für das Lesen in der Badewanne oder auch nicht, denn, daß Tone Fink in der Galerie Hrosby in der Grünangergasse eine Vernissage hat, habe ich ja letzte Woche in der „Alten Schmiede“ erfahren und Gerhard Jaschke war auch so lieb mir zu mailen, daß er sich für mein „Literaturgeflüsterbuch“ interessiert, von dem er, bw. meinen Blog immer wieder hört.
Da haben sich ja zwei GAV-Mitlieder wie Katharina Riese oder Hans Raimund über ihn beschwert, während ihn andere, wie beispielsweise Stephan EiblErzberg sehr loben. Der Rudi ist auch mein Fan.
E.A. Richter hat mich einmal angemailt und zu einer seiner Veranstaltung eingeladen und Walter Famler von der „Alten Schmiede“ grüßt mich in letzter Zeit auch besonders freundlich.
„Kann ich es bestellen?“, hat mich Gerhard Jaschke gefragt, mit dem ich ja zweimal Schwierikeiten hatten, weil er mich oder meine Art wahrscheinlich als aufdringlich fand, denn einmal habe ich ihn ja gefragt, ob er für mich als Generalsekretär der GAV intervenieren könnte, daß ich die die GAV- veranstaltung die „Mittleren“ weiter im Literaturhaus machen kann. Die gibt es seit zwei Jahren nicht mehr, ich bin aber gerne und bereitwillig in die Galerie Hrosy in die Grünangergasse marschiert, weil ich mich zu erinnern glaube, daß ich von dem siebzigjährigen bildenden Künstler aus Vorarlberg einmal ein Buch oder einen Katalog irgendwo gefunden habe und einmal auch in einer seiner Ausstellungen war.
In der Galerie Hrosby war ich auch schon einmal, als ich zufällig bei einer Vernissage vorbeigekomen bin, weil ich eigentlich zum „Buch-Wien Jourfix“in den Hauptverband des Buchhandels wollte.
Fritz Widhalm und ebenfalls Gerhard Jaschke habe ich dort gesehen und es gab etwas zu essen und zu trinken und das ist nach der sehr langen Veranstaltungsanbstinzenz auch schon was.
So habe ich mein Buch eingepackt, bin um halb sieben losgezogen und habe den Künstler und ein ORF- Kamerateam gleich vor der Galerie getroffen und in der Galerie einige Bekannte.
Es gab Wein, Bregenzerkäse und Salami und Gerhard Jaschke hat mir freundlicherweise FERIBORD Nummer fünf und sechs zur Verfügung gestellt. Das siebtente Heftchen hatte er selbst nicht mehr und wird er mir zuschicken und dann kam auch schon der Künstler in die Galerie, zeigte auf seine Werke und zitierte den Satz, daß Perfektion die Profession des Unsicheren sei, oder so ähnlich.
Univ Dozent Dr. Achim Gnann hielt die Eröffnungsrede. Es gab im ersten Raum auch ein Video zu sehen und einige Gespräche, bew. Interviews, die der ORF mit Peter Huemer, Gerhard Jaschke, dem Künstler und wahrscheinlich auch mit anderen Persönlichkeiten machte, die in den „Seitenblicken“ am Samstag, wenn ich es richtig verstanden habe, gezeigt werden sollen.
Ich schaute mich ein bißchen um, traf eine Psychologenkollegin und den Orthopäden, auf dessen Platz ich mich offenbar in der „Alten Schmiede“ am Donnerstag gesetzt habe.
Dann gratulierte ich dem Künstler zu seinem runden Geburtstag und bin nach Hause gegangen, um die FERIBORDS zu lesen und die Bücher, die ich 2014 lesen will, habe ich inzwischen auch alle ins Badezimmer geräumt. Das heißt alle habe ich nicht gefunden, dafür aber die zwei Jose Saramagos, die ich mit nach Portugal nehmen will, wenn wir im März dorthin reisen und drei Bücher hatte ich auf meiner Leseliste doppelt vermerkt, die werde ich morgen im „Wortschatz“ entsorgen, wenn ich ins Literaturhaus gehen werde und bin schon gespannt, welches Wochenbuch ich vielleicht dabei finden werde.

2014-01-13

Blondinenträume

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:02

Milena Mosers, 1994 in der rororo Reihe „Neue Frau“ von Angela Praesent und Gisela Krahl herausgegebenen, Roman, den ich vor, glaube ich, zwei Jahren um einen Euro in dieser inzwischen geschlossenen Buchhandlung in der Wiedner Hauptstraße kaufte, ist wahrscheinlich eine Farce und eine Parodie, auf das Leben in einer Schweizer Sozialsiedlung.
„Hier werden die Probleme unseres kleinkarierten Alltags gesprengt – gefühlsecht, grotesk, wirklichkeitsnah und unbeschreiblich komisch“ steht am Buchrücken. In einer Ein-Stern Amazon Rezension, habe ich etwas von einer Seifenoper und langweiligen Durchschnittscharakteren gelesen, was ich nicht finden konnte, denn durchschnittlich sind die Frauen, die in diesem Wohnblock leben nicht, mir war es vielleicht ein bisschen zu rasant und vielleicht auch zu grotesk und komisch, da ich damit ja meine Schwierigkeiten habe, aber schön der Reihe nach, obwohl das nach den vielen Handlungsschwenkungenen und Schleifen gar nicht so eifach ist.
Da gibt es Lotti, das ist eine ältere Frau, die immer Morgenmäntel trägt, auch wenn sie einkaufen geht oder Krankenbesuche macht, die erwacht am Morgen aus einem Alptraum, daß ihr inzwischen fünfunddreißigjähriger Sohn ihr eine Muttertagszeichnung schenkt und man erfährt nach und nach, sie ist Tagesmutter und betreut die Kinder der anderen Sozialfälle in der Siedlung, bringt sie in die Schule und in den Kindergarten und die ehrbaren Familienfrauen, die auch hier wohnen, zerreißen sich den Mund über die Alkoholikerin und schreiben Briefe an die Briefkastentante der Tageszeitung.
Marion Meierhans, zweifache Mutter mit dem dritten Kind schwanger tut das auch. Dann gibt es noch Natalie, das ist eine Siebzehnjährige mit Kinderwagen und Elma, die Alleinerzieherin von Serafina, die nicht im Büro arbeiten mag, sondern lieber einen Mann will.
An diesem Morgen sind sie alle aus dem Häuschen, denn in die Siedlung zieht ein Alleinerzieher mit zwei Kindern und alle Frauen drehen durch und Elma und Natalie steigen mit ihnen auch ins Bett oder wollen ihn heiraten, Frau Meierhans, will für ihn kochen und seine Kinder versorgen, aber die bringt Zeno Held schon zu Lotti.
Durch Frau Meierhans Briefe an Frau Donata, erfährt man, ihre Ehe ist nicht gut, ihr Mann mißhandelt sie und schlägt sie und als das dritte Kind noch ein Junge wird, müßen ihn die Krankenschwestern erst anrufen, damit er sie besuchen kommt.
Sie bekommt auch sowas wie eine Wochenbettdepression, wird aber von Lotti, Natalie und Zeno besucht und bei der Taufe kommt es zu einem Eklatat, weil der Kinderwagen mit Kind in der Kirche vergessen wurde, während alle beim Leichenschmaus saßen.
Am nächsten Tag gibt Herr Meierhans seine größeren Kinder bei Lotti ab und verschwindet. Marion tut das auch, das Baby wird dann im Keller gefunden und Lotti muß handeln.
Das Zeno etwas seltsam ist, hat sie auch schon herausgefunden und seine Kinder werden von ihrer Mutter geholt, die Zeno verlassen und sich emanzipieren wollte, als Rache hat er das Haus angezündet und Sophie die Schuld gegeben, so daß ihr das Sorgerecht entzogen wurde.
Jetzt muß er dafür büßen, beziehungsweis die Wünsche von Natalie, die inzwischen eine Superpizzeria aufgezogen hat und Elma befriedigen.
Daß Lotti auch einmal in einer postnatalien Depression ihr Kind getötet hat, erfahren wir auch, bis alles fulminant endet. Elma zieht mit Serafina zu der zweiten Frau ihres Exmannes zurück, Natalie in eine Wohngemeinschaft und Zeno scheint ein Kind von Natalies Mutter, die eine überforderte Emanze ist, zu bekommen, er wird Kindergärtner und Frau Meierhans Briefkastentante, die ihre eigenen Briefe beantwortet.
Eine Parodie auf das Elend der Alleinerzieherinnen und unterdrückten Frauen, überzeichnet und inzwischen vielleicht sogar ein bißchen altmodisch wirkend. Aber ich habe mich auch schon mal geärgert, wenn beispielsweise bei einem Psychotherapeutentreffen sich alle Psychotherapeutinnen begierig auf den einzig anwesenden Arzt stürzten.
Die Frauen könen vielleicht doch nicht so ganz aus ihrer Haut heraus und sind vielleicht auch ein kleines bißchen selber schuld an ihrem Elend. Das Leben in Sozialwohnungen ist aber sicher nicht so einfach und normalerweise, kommt wahrscheinlich eher das Jugendamt auf Besuch, als der Märchenprinz und das war es wohl auch, was die 1963 geborene, in Zürich lebende Milena Moser, die mit „Putzfraueninsel“ und „Hausfrauenschlampe“ bekannt geworden ist, überzeichnet ausdrücken wollte.
Ich habe von ihr das 2010, erschienen „Möchtegern“ eine Satire auf das Schreiben beziehungsweise literarische Castingsshow gelesen und, glaube ich, noch so ein kleines Rowohlt-Bändchen in meinen Regalen

2014-01-12

Der Junge der Anne Frank liebte

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:12

Die Amerikanerin Ellen Feldman wurde, wie sie in ihrer Danksagung schrieb, zu dem Buch, das von Mirjam Pressler übersetzt wurde, im Winter 1994 durch einen Besuch im Anne Frank Haus angeregt, da sie dort herausfand, daß über Peter von Daans oder Peter von Pels, wie er offenbar wirklich hieß, van Daan ist die Film- und Theaterversion bzw. hat Anne Frank ihn in ihrem Tagebuch so genannt, weiteres Schicksal nicht viel bekannt war, so daß sie einen Roman über ihn schrieb.
In Wahrheit scheint der 1926 in Osnabrück geborene Peter van Pels, der sich mit seinen Eltern mit der Familie Frank in dem Haus in der Prinsengracht in Amsterdam versteckte, am 5. Mai 1945 beim Todesmarsch von Auschwitz nach Mauthausen umgekommen sein.
In dem Roman kommt er nach der Befreiung nach Amerika, verheiratet sich dort mit einer Jüdin, bekommt mir ihr drei Kinder und ist natürlich stark traumatisiert.
Der Roman beschäftigt sich hauptsächlich mit der möglichen Traumatisierung und wie es vielleicht sein könnte, wenn man diesem Schicksal entkommt. So leugnet Peter van Pels vor allem sein Judentum, gibt vor seiner Frau und deren Familie zwar an, daß er in Auschwitz war, aber Jude, nein Jude ist er nicht, weshalb sich auch Madeleines Schwester Susannah, in die er vorher verliebt war, weigerte, ihn zu heiraten.
Madeleine ist da toleranter und die Beschneidung und die Tätowierung ist kein Problem, da nach Ellen Feldman in den Fünfzigerjahren in den USA auch nicht jüdische Kinder aus hygienischen Gründen beschnitten wurden.
Als Peter van Pels bei seiner Frau, in den Fünfzigerjahren, wo die Handlung beginnt, das „Tagebuch der Anne Frank“ am Nachtkästchen liegen sieht, verliert er seine Stimme und geht zu einem ungarischen Psychiater, der ihn auszufragen beginnt. Die Stimme kommt erst wieder, als er das Buch auch bei dem Psychiater liegen sieht und damit beginnt sich der junge, sehr erfolgreiche Bauunternehmer, langsam mit seiner Vergangenheit auseinanderzusetzen.
Das heißt, er nimmt das Buch, will es zuerst einen Bahndamm hinunterschmeißen, dann holt er es wieder, beginnt zu lesen, seiner Frau erzählt er nichts davon und muß es aushalten, daß sie sich über sein merkwürdiges Verhalten ihre Gedanken macht.
So erwischt sie ihn einmal in der Nacht, als er den Kühlschrank ausräumt und sämtliche Esswaren, auch die Gläschen für die Kinder, in sich hineinstopft. In der Prinsengracht war man ständig hungrig und Hermann van Daan oder Pels wird im Theaterstück ja als einer gezeigt, der sich in der Nacht über die Brotvorräte, die auch für seinen Sohn sind, hermacht. Das beginnt Peter dann auch zu beschäftigen, da man das Theaterstück auch in New York zeigt und es Madeleine mit ihrer Schwester oder Freundin besucht und er ein Problem damit bekommt, weil sein Vater nicht gestohlen hat und der Zahnarzt Dr. Pfeffer war auch nicht der „Dussel“, wie ihn Anne in ihrem Tagebuch beschreibt.
Peter beschließt sich die Tätowierung an der Hand entfernen zu lassen, verläßt dann aber überstürzt die ärztliche Praxis, als der Arzt ihm stolz erzählt, auch schon den Totenkopf eines SS-Mannes entfernt zu haben und als es dann zu Prozessen wegen des Theaterstückes kommt, da hat eine Schauspielerin mit nicht so ganz anerkannter Vergangenheit, eine Wienerin namens Gusti Huber, die Frau Frank gespielt und andere Schwierigkeiten gibt es auch, nimmt er daran teil, lernt dort die Frau des Zahnarztes kennen und als er sich als Peter van Pels outet, wird ihn nicht geglaubt, denn da könnte ja jeder kommen und sagen er sei die Zarentochter Anastasia.
Langsam wird er mit seiner Vergangenheit fertig, so daß er zuerst allein und 2003 mit seiner Frau nach Amsterdam ins Anne Frank-Haus, die schließlich alles weiß und erleichtert ist, daß Peters Geheimnis nichts Schlimmeres zu bedeuten hat, fahren kann.
„Der Junge der Anne Frank liebte“ ist Ellen Feldmans zweiter Roman und der erste der auf Deutsch übersetzt wurde. Ich habe ihn im Bücherschrank gefunden und war natürlich an dem Thema und an dem, wie ich finde, typisch amerikanischen Fiktional interessiert und es war auch spannend das Buch zu lesen, obwohl es wahrscheinlich auch etwas problematisch ist, das Schicksal einer real gelebt habenden Person einfach weiterzuschreiben, weil man ja nicht wissen kann, wie Peter van Daan oder Pels reagiert hätte, wenn er den Todesmarsch nach Mauthausen überlebt hätte und ob, ihm das Buch gefallen würde, wenn er es lesen könnte.
„Ein starkes Buch“ schreibt die „Brigitte“ am Cover, das die Originallektüre des Tagebuchs wahrscheinlich nicht ersetzt, was ich, da ich es inzwischen ebenfalls gefunden habe, demnächst auch tun werde.
Das Theaterstück habe ich, da es meine Mutter in ihrem Kindergarten, einmal geschenkt bekommen hat, als Schülerin oder Studentin gelesen und den Film im Fernsehen habe ich auch gesehen, beziehungsweise, das Anne Frank-Haus in Amsterdam besucht, da ich ja früher öfter nach Holland gefahren bin.

2014-01-11

Wochenendgeplauder

Filed under: Uncategorized — jancak @ 15:36

Für die, die wissen wollen, wie ich mit meinen Bücherbeschränkungsplänen vorangekommen bin? Nicht wirklich, denn da kam ja vorige Woche, die von Roland Grenl versprochene „Jenny“, die Anthologie der Hochschule für Angewandte/Lehrgang Sprachkunst, dann ging ich auf die Bank bzw. zum „Wortschatz“ wo zwei Fossum-Krimis lagen, die ja sicher auch interessant sind und dann habe ich mir vom Alfred am Samstag beim „Thalia“ in der Kremsergasse vier Bücher aus der Abverkaufskiste kaufen lassen, darunter Stephen Uhlys „Mein Leben in Aspik“, das erste Buch des Autors, dessen „Amams Fuge“ ich mir ja voriges Jahr beim „Frick“ oder „Morawa-Abverkauf“ kaufte.
Dann kam die zweite Woche und da begann wieder der klinische Mittag, der mich ja an die Bücherschränke vorüber führt und weil ich ja kurz vor Weihnachten in der Badewanne, mich sehr lebhaft der Phantasie hingab, wie das wäre, den Hunderter, den ich von der Schwiegermutter geschenkt bekomme, zu „Tahlia“ oder zur „Anna Jeller“ zu tragen und dort im Vollen zu wühlen, habe ich das da, trotz meiner guten Vorsätze getan, da die Bücherschränke, was sie ja nicht immer sind, diesmal besonders gut gefüllt waren.
Zwar gab es keine wirklich brandaktuellen Renner, aber Irvin D. Yaloms „Die Rote Couch“, von dem ich ja schon einiges gelesen habe, im „Wortschatz“. In der Zieglergasse gab es auch einiges und bei dem im Heger-Park, der ja jetzt wieder revoniert und hergerichtet wurde, stand ein alter Mann, mit dem ich, als ich ihn fragte „Ob es was Schönes gäbe?“, ins Gespräch gekommen bin und der mir dann „Die Dornenvögel“ und noch einiges anderes, aufdrängen wollte.
Für die Kate Atkinson und ihrem mir unbekannten Roman „Die Ebene der schrägen Gefühle“ habe ich mich entschieden und als ich dann zu Hause, bei „buecher.at“ nachgooglete, habe ich erfahren, daß die 1951 geborene britische Autorin, den „Costa Novel Award 2013“ bekommen hat, was das Buch natürlich aufwertete und mir ein schönes Gefühl der Aktualität der Bücherschränke gab.
Denn die Frage, was man lesen soll? Das Alte oder das Neue, ist ja eine, die mich immer noch beschäftigt, obwohl die Antwort bei meinen vollen Leselisten, ohnehin feststeht, aber wenn man in den Bücherblogs, wie „Buzzaldrin“, „Bücherwurmloch“, „Literaturen“, etc, wie ich es gerne tue, schaut, wird man derzeit ja geradezu erschlagen, ob der Neuerscheinungen, die da demnächst auf uns zukommen werden.
Der Huraki Murakami ist da mit seinem „Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tatsaki“ in aller Munde und von dem, werde ich ja demnächst die „Gefährliche Geliebte“ lesen und habe ich auch noch andere Bücher gefunden.
Die Marlene Streeruwitz habe ich auf diese Art und Weise erfahren, hat auch ein neues Buch, aber ich muß ja noch „Jessica 30“ lesen und am Freitag ist dann gleich das erste neue „Residenz-Buch“ gekommen, nämlich Susanne Scholls „Emma schweigt“, Anfang Februar zu lesen und wenn ich so weitermache, werde ich meine Bücherbeschränkungspläne nicht wirklich einhalten, sondern höchstwahrscheinlich zunächst meine Leselisten vollfüllen und dann weitersehen und neue Bücherpläne machen, etc.
Meine Leser werden es ja merken, daß das kein wirkliches Problem ist, bis auf das, daß ich die Übersicht schon bald verliere und daher wirklich aufpassen muß. Aber es wäre schade gewesen, das Atkinson-Buch liegen zu lassen und ein Weihnachtsbuch von der schon sehr alten Ilse Gräfin von Bredow habe ich auch gefunden, das ich gleich auf meine Leseliste gesetzt habe und da war ich ja schon besorgt, ob ich 2014 genügend Weihnachtsbücher haben werde? Aber Anfang Jänner ist vielleicht ein günstiger Zeitpunkt, denn da da geben die Leute möglicherweise die geschenkt bekommenen Weihnachtsbücher weg und ich habe inzwischen noch ein Weihnachtsbuch auf meiner Liste stehen, nämlich eines, das ich schon früher gefunden habe und das auf die 2013 Liste nicht mehr passte.
Also werde ich auch im nächsten Dezember was zu lesen haben und das Lesen ist, so wichtig es auch ist und je mehr ich das, angesichts der vollen Bücherschränke auch tue, nicht das Wichtigste für mich.
Das Wichtigste ist das Schreiben und da habe ich eigentlich auch Erfreuliches zu vermelden. Erstens habe ich die „13 Kapitel“ nochmals durchkorrigiert und außer, daß ich da meine Bücherlisten nicht drinnen haben will, keine Fehler gefunden.
Also könnte das Buch, wenn mir der Alfred jetzt auch noch das Cover bringt, bald fertig werden und mit dem Korrigieren der „Brüderschaft“ komme ich auch gut voran. Da korrigiere ich ja jetzt Kapitel für Kapitel und war beim vierzehnten, als ich nach Harland in die Weihnachtsferien aufgebrochen bin und dort ist das, weil ich keinen Drucker habe, nicht gut möglich, also habe ich mich auf das Lesen konzentriert und bin den Text nur eher spärlich durchgegangen.
Aber jetzt habe ich damit weitergemacht und scheine auch gut voranzukommen. Die Zeitschrift „Sterz“ hat mir einen Aufruf gemailt, mich mit einem Text für das geplante Heft mit dem Thema „Schönheit“ zu beteiligen. Da war ich zuerst ein wenig ratlos, habe gedacht, ich muß dafür was schreiben, dann wieder, daß ich das nicht will, dann ist mir eingefallen, daß doch das Kapitel, wo die Esther vor ihrem Kleiderschrank steht, ganz gut dazu passt.
Habe es „Das Gruftie-Mädel“ genannt und weggeschickt.
Die steirische Zeitschrift „Sterz“ ist ja die, die einmal vor langer langer Zeit, als ich das erste Mal mit meiner Freundin Elfi in den „Arbeitskreis schreibender Frauen“ gekommen bin, weil ich mich noch nicht vorlesen traute, „Die Einladung zum Tee“ bringen wollte. Es kam dann auch, glaube ich, ein junger Mann zu mir, der mir die Illustrationen brachte, der Text ist nie erschienen und ich habe auch keine andere Publikation im „Sterz“, obwohl ich lange Zeit immer hinschickte, öfter auch Auszüge aus meinen längeren Textem, aus den „Hierarchien“ habe ich aus einem Kapitel die Erzählung „Ernestine“ gemacht, die auch nicht genommen wurde, mir aber sehr korrigert oder lektoriert zurückgeschickt wurde, was mich damals, Ende der Achtzigerjahre sehr empörte.
Mal sehen, ob es diesmal klappt, es würde mich freuen und ich versuche es ja auch immer wieder, wenn auch viel zaghafter als früher, was hinauszuschicken. Wär aber gut für meinen Ruf und für meine Biografie, weil nur Selbstgemacht und Literaturgeflüster, ist vielleicht zu wenig, da meine letzten Versuche, aber nicht so gut geklappt haben, sollte ich mir vielleicht nicht zu viel erwarten.
Es gibt aber ohnehin Erfreuliches zu vermelden, so habe ich zum Beispiel ein Mail von Gerhard Jaschke bekommen, dem mein Bericht über „FREIBORD-FERIBORD-FIREBORD“ gefallen hat und in den Blogs habe ich auch noch einen Artikel von Kathrin Passig, eine ehemalige Bachmannpreisträgerin mit sehr unkonventionellen Denken, gefunden, die in das „Gejammere“ von den guten schönen Buchhandlungen, die man doch stützen soll, ungerührt hineinsagte „Regt euch doch nicht auf, in zehn Jahren gibt es keine Buchhandlungen mehr!“
Ich denke ja immer, daß es dann vielleicht keine Büchetrschränke mehr gibt, so daß es vielleicht ganz gut ist, jetzt die Fülle einzusammeln und später aufzulesen.
Bücher gibt es aber derzeit genug und ich muß aufpassen, mich dadurch nicht vom Schreiben abhalten zu lassen, beziehungsweise die richtige Mischung zwischen dem Alten und dem Neuen zu finden, was ich, glaube ich, aber ohnehin tue.
Ja und während meiner Bücherkastentour am Donnerstag, bin ich auch noch die Lazarrettgasse hinuntergegangen und habe herausgefunden, daß das Gasthaus, in dem sich in den „Brüderschaften“, der Jonas Wohlfahrt mit seinem möglichen Töchterlein trifft, „Zur Goldenen Kugel“ und nicht „Zur Sonne“ heißt, wie ich es bisher im Text hatte.

Wanda wartet

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:09

Jetzt kommt das nächste Buch von Karin Ivancsics, nämlich „Wanda wartet“, 1989 bei „Ritter“ erschienen, das auch schon lange in meinen Regalen wartete, denn „Ritter-Bücher“, nein, die, lese ich nicht, obwohl ich sie ebenfalls sammle, welch ein Vorurteil könnte man sagen, denn es ist das Beste was ich von Karin Invacsics gelesen habe, da war allerdings auch nur der „Tote Mann“ über die „Restplatzbörse“ habe ich in einigen Lesungen gehört.
„Wanda wartet- ein Tryptychon“, dazwischen gibt es immer wieder schwarz weiß Fotos, meist von Frauen mit sehnsuchtsvollen Blick und um das geht es auch, aber nicht nur um die Romantik, sondern auch um die Tristesse, die Gewalt, die Hemmungen, die Vorurteile, um den weiblichen Alltag halt, gezeichnet von dem scharfen Blick einer schreibenden Frau, die auch schon mal im „Frauenverlag“, den es inzwischen nicht mehr gibt, gearbeitet hat.
Der erste Teil der Trilogie nennt sich „Der Stadtsaal“ und da geht es um Wanda und die wartet nicht, sondern geht spazieren, macht die Stadt zu ihrem erweiterten Wohnzimmer und ist offenbar auch vor dem Stiefvater, der sie „Lolita“ und „raffiniertes kleines Luder“ nennt, davon gelaufen, jetzt flaniert sie, offenbar ein noch sehr junges Mädel, durch den städtischen Raum und sinniert dabei über das Leben, denkt an die Fortbewegungsmittel mit denen sie gerne und auch nicht so gerne fährt. Am liebsten mit dem Bus, weil sie das von ihren Schulfahrten kennt und am Land blieben die Schulbusse offenbar auch immer stehen, weil sie ihre Kundschaft schon kannten. Geht zu den Antiquariaten und zieht sich dort ein altes Buch heraus, in dem „Sweetheart my Darling, my Dear, oh komm doch zu mir!“, steht. Geht über die weiten Plätzen mit den Pizzerien und muß sich zum Überqueren zwingen, denn die Leute, vorwiegend Männer, die auch in den Straßencafes sitzen, starren einem an und wie schön die Erkenntnis, daß es nicht der Pickel an der Wange, sondern sie selbst und ihre eigene Unfehlbarkeit ist, die sie bemerken.
Ein schöner leiser Text über das Erwachen und die vielen kleinen und großen Beobachtungen, die man beim Stadtflanieren machen kann.
Karin Ivancsics ist offenbar eine scharfe Bebachterin, so läßt sie Wanda einen Kollegen sehen, der auch sehr gepflegt und mit geputzeten Schuhen durch den Bezirk streift, immer nur durch den Bezirk. Meistens steht er bei den Haltestellen und es ist ihr noch nie gelungen, so lange stehenzubleiben, um zu sehen, was er weitermacht und wie er sich fort bewegt.
Die zweite Abteilung heißt „Sieben“ und da begleitet Karin Ivancsics sieben Frauen oder Mädchen durch eine Abtreibung.
Carolyn, siebzehn, wird von ihrer Mutter begleitet und ist schon zum zweiten Mal hier. Christine zweiundzwanzig hat einen Freund, der sie begleitet und wieder abholen wird, weil er an einem anderen Freund, dem es passierte und der dann auch fremdging, sah, daß er kein Kind will und es bei Christine mit sanfteren Methoden, wie eine Gruppentherapie nicht geholfen hat. Daniela siebenundzwanzig, die von einer Freudin begleitet wird, ist nicht sicher, ob es die richtige Entscheidung ist, das Kind ist von einem schwarzen Musiker, der ist verheiratet und will sich nicht von seiner Frau trennen, obwohl er nur Daniela liebt. Natascha ist dreiunddreißig und schon zum fünften Mal hier, weil sie eigentlich Kinder will, aber offenbar nie die richtigen Männer dazu findet. Dann gibt es noch Grudrun, eine Türkin mit Kopftuch und einer Schwester als Dolmetscherin und eine Mutter von zwei Kindern.
Sehr behutsam, immer wieder mit Einschüben von Stimmen und Erinnerungen, wird der Alltag in so einer Abtreibungsklinik erzählt.
Zuerst sitzen sie mit ihren Begleitpersonen im Zimmer, werden beraten, müßen unterschreiben, dann müßen die Begleiter hinaus, die Sozialarbeiterin bittet in ein anderes Stockwerk, teilt Waschkörbe für die Kleider und Krankenhausnachthemden aus und erklärt die Routine. Carolyn denkt dabei an ihre Mathematikschularbeit und rechnet aus, was die in der Klinik so an einem Tag an den Abtreibungen, die natürlich keine Verhütungsmittel sind, wie der Ärztin mahnend der Mutter sagt, verdienen.
Interviews mit den Frauen und Refelexionen in die Kindheit der Autorin mit Erinnerungen an ihre Großmutter, die sie zum Beispiel einmal fragte, wie Kinder Engel würden, gibt es auch, bevor es wieder mit Kaffee und Keksen in den Warteraum und zurück in den Alltag geht.
Im Teil III „Leere Kabine“ geht es wieder in das Stadtflanieren einer Frau, die im Ballkleid offenbar von einem Liebhaber kommt, jetzt in einer H u. M Kabine steht, zwei Kleider überanderzieht, sie bezahlt und anbehält, die Schuhe der Verkäuferin schenkt und dann sinnierend über die Straßen zieht, in einem Plattengeschäft verschwindet, früher war sie gut im Platten mitgehen lassen, jetzt verläßt sie das Geschäft ohne was gekauft oder gestohlen zu haben, sinniert über ihre Liebhaber nach, geht in ein Ramschgeschäft, wo es Duftkerzen und Osterhasen gibt, bevor sie in der Konditorei Aida landet, sich einen Cognac bestellt und sich immer wieder Notizen mit beispielsweise den Vorsätzen, nie wieder etwas bei H u. M zu kaufen macht.
Im Buch gibt es noch einen Hinweis auf die „Aufzeichnungen einer Blumendiebin“ ein weiteres bei Ritter erschienenes Ivancsics Buch. Ob sich das wohl noch finden läßt?

2014-01-10

Kurze Geschichte des Traktors auf Ukrainisch

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:00

Marina Lewyckas Debutroman habe ich gleich zweimal im Schrank gefunden. Das erste Mal vor cirka zwei Jahren in einer englischen Fassung, die ich auf die Leseliste setzte, dann im Sommer im „Wortschatz“ auf Deutsch.
Das englische Buch habe ich zurückgelegt, was ich vielleicht nicht tun hätte sollen, wurde Marina Lewycka ja nach dem zweiten Weltkrieg als Kind ukrainischer Eltern in England geboren und hat das Buch wahrscheinlich auf Englisch geschrieben, so daß ich es wie „Angelas Asche“ zweisprachig lesen hätte könne, aber da habe ich die Autorin noch für eine reine Ukrainierin gehalten, die ich, glaube ich, ich Leipzig einmal kennengelernt habe und das Buch mit dem real sozialistisch wirkenden Titelbild ist sehr interessant, wenn ich es vielleicht auch manchmal etwas zu plakativ und zu klischeehaft empfunden habe.
Da wird die Soziologiedozentin Nadia, eine Mitvierzigerin, von ihrem vierundachtzigjährigen Vater angerufen, der ihr stolz mitteilt, daß er demnächst heiraten wird, eine um viele Jahrzehnte jüngere Ukrainerin mit einem Superbusen, die eine Aufenthaltsgenehmigung braucht und die Töchter, des seit zwei Jahren verwitweten Herrn, einem Exilukrainer, drehen durch, dabei sind sie ja verfeindet, hat Vera Nadia um das Erbe der Mutter betrogen, das diese statt an die zwei Töchter, an die drei Enkelinnen verteilte und zwei davon sind Veras Kinder und das Medaillon der Mutter, das Nadia haben wollte, trägt Vera auch, das vereint die Schwestern wieder und sie versuchen dem Vater den Entschluß auszureden, hilft aber nichts, obwohl die blonde Valentina, die in einem Pflegeheim schuftet, Geld von dem alten Herrn will und nach der Hochzeit sehr unfreundlich zu ihm ist. Sie glaubt nämlich, sie hat jetzt einen Millionär geangelt und läßt sich von ihm Autos, Waschmaschinen etc kaufen, sein Geld reicht aber nur für gebrauchte Wägen, so daß er bald die Scheidung will und die beiden Töchter haben viel zu tun, die Ausländerbehörden anzurufen und Valentina beschatten zu lassen, die zuerst das halbe Haus haben will, die Wohnung verkommen läßt und dem alten Herrn nur Tiefkühlkost kocht, zu einem Psychiater schleppt sie ihn auch, aber auch Vera will den Vater entmüdigen lassen. Nadia ist da etwas abwartender, am Schluß wird Valentina noch schwanger, behauptet zuerst das Kind ist von Nikolai, aber dann taucht der Exehemann auf, ist nett und freundlich zu dem alten Vater, repariert den Royce Royce, der im Garten steht und fährt mit Valentina, die inzwischen ein Mädchen, eine kleine Margaritka, nach Maggy Thatcher, geboren hat, mit dem dem vollgefüllten Auto in die Ukrainie zurück.
Nikolai, der inzwischen sein Lebenswerk, die Geschichte des ukrainischen Traktors, von seinem Leben unter Stalin und die Flucht nach England erfährt man immer wieder auch, geschrieben hat, zieht in ein Altersheim und die Schwestern haben sich versöhnt und ich habe ein sehr interessantes Buch gelesen, mit dem Marina Lywicka berühmt geworden ist.
Inzwischen gibt es noch ein paar andere.
„Das Leben kleben“ heißt, glaube ich, das vorletzte, das in den Blogs lobend erwähnt wird und interessant ist, die Ausländerproblematik einmal von einer anderen Seite, der der Betroffenen zu erleben, die Valentina wird zwar ein bißchen klischeehaft mit dem Superbusen und den High heels beschrieben und sie geht auch sehr unfreundlich mit dem alten Herrn um, aber auch die Töchter behandeln ihn nicht immer gut. Marina Lewycka hat manchmal eine deftige Sprache, am Schluß geht aber alles gut aus und über die ukrainische Geschichte hat man auch einiges erfahren.

2014-01-09

Freibord-Feribord-Firebord

Filed under: Uncategorized — jancak @ 21:34

Das FREIBORD, die Zeitschrift für Literatur und Kunst herausgegeben von Gerhard Jaschke hat sich offenbar im letzten Jahr in das kleinere Format FERIBORD gewandelt und da diese Heftchen in der „Alten Schmiede“, auflagen, haben sie sich auch bei mir angesammelt und so habe ich jetzt vier so kleine Heftchen mit Texten von Martin Schweizer, Ilse Kilics Gedichten, die sie bei der letzten „Lyrik im März“ gelesen hat, Stephan Eibl Erzberg und Fritz Widhalm vor mir liegen.
„Der Name FERIBORD geht auf FREIBORD zurück“ steht auf der letzten Seite „verdankt sich eines Verschreibens von Ilse Kilic, ist zugleich ein perfektes Anagramm, in dem das Leichte und das Unbeschwerte, eben das den Ferien leichte Gefühl enthalten sein soll. FERIBORD möge als reines Liebhaberprodukt in unregelmäßiger Weise erscheinen, ohne Subventionen auskommen, keine Handelsware sein. Keineswegs ist ausgeschlossen, daß aus FERIBORD eines Tages erneut FREIBORD oder gar ein FIREBORD wird, das alles bisherige in den Schatten stellen könnte.“
Das war offenbar heute so weit, gab es doch in der „Alten Schmiede“ einen Abend mit dem Titel FREIBORD- FERIBORD – FIREBORD – Trio Extraordinaire (Musik – Tanz – Poesie) mit Clementine Gasser, Marion Steinfellner und Gerhard Jaschke zur Präsentation von FIREBORD 1.
Um neunzehn Uhr hat das begonnen, um fünf gab es schon in der Galerie der Literaturzeitschriften eine Ausstellung mit Bildern und Objekten von Ingrid Wald und Tone Fink, dem offenbar das erste FIREBORD zum runden Gerubrstag am 1. 1. 14 auch gewidmet ist und einen Büchertisch mit allen FERIBORD und ausgewählten FREIBORD-Ausgaben und von Gerhard Jaschke und Ingrid Wald signierte Weinflaschen.
Ich bin allerdings erst knapp vor sieben in den Kellerraum gekommen, wo Gerhard Jaschke schon am Lesetisch und Clementine Gasser mit ihrem Violoncello auf der anderen Seite saß. Die Butotänzerin Marion Steinfellner kam dann mit einem engen Kleid auf dem in vielen Taschen Textstreifen enthalten waren, hereingetanzt und rezitierte mit Gerhard Jaschke unter Musikbegleitung das „Freudenalphabet.“
Es war ziemlich voll in dem Kellersaal, Christel Fallenstein war da, die die Wortgirlanden, wie im Programm steht, auch angeregt hat, Ernst Jandl und Friederike Mayröcker wurden dabei einige Mal erwähnt. Ich habe aber auch Thomas Northoff, Lisa Fritsch und viele andere gesehen.
Nachher gab es großen Applaus und ich kann auf mein Archiv mit den FREIBORDVeranstaltungen hinweisen und auf die xxxSmallVeranstaltungen in denen es auch immer einen FREIBORD-Stand gab. In einigen dieser Zeitschriften habe ich auch Texte, eine so poetische Veranstaltung habe ich schon lange nicht gesehen, obwohl ich schon lange zu Gerhard Jaschke Veranstaltungen gehe und früher auch meine Texte immer an das FREIBORD geschickt habe und einmal, vor langer Zeit, hat mich Gerhard Jaschke auch angeschrieben, daß er mich kennenlernen will.
Das war wahrscheinlich noch vor meiner GAV-Zeit und ich kann mich an ein Treffen im Rathaus, während einer IG-Autoren Veranstaltung erinnern. Einige der FREIBORD Ausgaben stehen auch auf meinen übervollen Regalen, ein Heft habe ich auch einmal mit Elfriede Gerstl getauscht, daneben die kleinen leichten FERIBORD-Heftchen und jetzt also auch noch FIREBORD mit Text, Performance und Musik.
Es war ein schöner Abend und ich bin gespannt wie es mit Gerhard Jaschkes literarischen Erzeugnissen weitergeht.
Gerhard Jaschke wurde 1949 in Wien geboren, ist mit der Künstlerin Ingrid Wald verheiratet, mit Ilse Kilic Geschäftsführer der GAV und hatte vor einigen Jahren einen Schlaganfall. Ich habe einige Bücher von ih, wie zum Beispiel „Illusionsgebiet Nervenruh“ und mit ihm im Juni in der „Klimt-Villa“ gelesen.

2014-01-08

Mit dem MUSA ins neue Jahr

Filed under: Uncategorized — jancak @ 22:15

Die Literaturveranstaltungen gehen wieder los, da war ich ja seit dem sechzehnten Dezember in keiner mehr und nach meinem intensivenv Weihnachtslesemarathon zwar keine Entzugserscheinungen, aber trotzdem irgendwie ganz froh, daß es wieder los geht und das Museum auf Abruf war, als ich es zehn vor sieben betreten habe ganz voll.
Ja, die neue Literaturreferentin ist eine sehr engagierte, das habe ich schon bei der „Buch-Wien Eröffnung“ merken können und so saßen diesmal auch die Leiter einiger literarischer Institutionen und andere literarische Größen im Publikum, der Christian Jahl, der Robert Zauner, die Anne Zauner, der Cornelius Hell, die Daniela Striegl und dann noch Martina Schmidt vom „Deuticke-Verlag, denn diesmal waren die Literaturstipendiuaten an der Reihe und der „Deuticke-Autor“ Paulus Hochgatterer ist ja einer, der vielleicht auch zum Ärger anderer, besonders viele Stipendien bekommt.
Dann war noch Milena Michiko Flasar eingeladen und ich konnte schon bei den Publikumsgesprächen hören, daß sie aus ihrer „Krawatte“ lesen wird, haben sich da ja einige Damen darüber unterhalten, welche Bücher sie zum Signieren mitgenommen haben.2
Julia Danileczeick leitete wieder sehr strukturiert ein und die Vorstellung des Hikkikomori und des Salesman habe ich, glaube ich, schon entweder in Leipzig, oder in der Hauptbücherei vor zwei Jahren gehört. Beim „Alpha-Literaturpreis“ nicht, denn da wurde ich ja nicht eingeladen, aber Julia Danielczyck erwähnte diesen Preis und Paulus Hochgatterers Lesung aus „Katzen, Körper, Krieg der Knöpfe“ habe ich auch schon mal in der Hauptbücherei gehört. Da war auch Martina Schmidt anwesend und den Text von dem querliegenden Kind, das dem jungen Famulant in Allensteig in die Arme gelegt worde, von dem Kind das Sand fraß, während die Buben mit Holzgewehren auf es schoßen und dem Legastheniker, den die strenge Frau Lehrerin verstummen ließ und der vielleicht doch Mathematiker oder Ingenieur geworden ist, hat der Kinderpsyhichiater und neuer „Alpha-Hauptjuror“ damals auch gelesen.
Dann gabs wieder eine Diskussion, wo es Julia Danielcziyk mit dem brillanten Formulierer vielleicht etwas schwer hatte, der, was mich wunderte, meinte, daß er von den Hikkikomori noch nichts gehört hätte, kennt er keine Schulverweigerer habe ich mich gefragt.
Die Diskussion wurde dann wieder zu Brot und Wein verlegt, wo ich mich lange mit dem jungen Tschechen unterhielt, den ich im Literaturhaus kennengelernt habe und ihm erzählte, daß ich demnächst Karel Capeks „Hordubal“ lesen werde und heute war ich zwischen meinen Stunden sehr aktiv, gab es ja außer der „Brüderschaft“ noch die „13 Kapitel“ zu korrigieren und wenn so bleibt, werde ich damit bald fertig werden.

2014-01-07

MUSS DAS SCHÖN SEIN…

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:22

„MUSS DAS SCHÖN SEIN im toten Meer Toter Mann zu spielen“, die kleinen literarisch-philosophischen Betrachtungen, wie es der 2010 verstorbene Dichter, Andreas Okopenko, von den siebzig Seiten Büchlein, der 1962 Karin Ivancsics nennt, kannte ich ja eigentlich schon, als ich vor zwei Jahren auf meinem Weg in die „Alte Schmiede“ beim „Morawa“ vorbeikam und dort bei der Abverkaufkiste nicht vorüberkam, hatte ich sie ja schon bei den „Textvorstellungen“ daraus lesen gehört. So packte ich das Büchlein auf meine 2014 Leseliste, schrieb „Wanda wartet“ hinzu, das, glaube ich, von dem Büchertürmen der „Literatur im März Veranstaltungen“ stammt und im vorigen Jänner habe ich bei Richard Weihs „Wilden Worten“ gleich noch einmal von den „Wrackernen Wracks“ gehört.
Ein sehr bekanntes kleines Büchlein also, mit dem ich das vorhin in die Badewanne gestiegen bin, könnte man so sagen, kurze und kürzest Prosatexte, in denen es nicht nur, aber viel ums Reisen geht und das in zwei Hauptabteilungen gegliedert ist.
„Zoomen und Zappen“ ist eine, die wiederum in einigen Unterabteilungen aufgeteilt ist. „Unterwegs“, „Allfälliges“, „Hinfälliges“, „Heimat“ „Gebrechen und Verhinderungen“, „Kulinarisches“ und dann die „Wrackeren Wracks“, wo „Grundsatzfragen“ gestellt und auch Antworten gegeben werden.
Bei „Hinfälliges“ treffen wir auf die Titelgeschichte unter dem Titel „Leichtigkeit“ und die Antwort kommt vom Sohn der Autorin „Es ist leicht und schwer, denn es braucht Konzentration, damit man nicht umkippt.“, steht da zu lesen.
Dann wird noch die „Frage an den Anwalt gestellt“, was mit der „Asche im toten Meer passieren würde“ und die entsprechende Antwort gegeben.
In der zweiten Abteilung „Deppen und Dämonen-Dancing through the human zoo“, wird genau hundert Mal gesagt, gegrüßt, bemerkt, erklärt, beklagt, gewarnt, etc.
„Mysteriös, sagte sie zur Sprechstundenhilfe, ich führe das Leben einer Nonne und habe die Krankheiten einer Hure!“, beispielsweise oder „Halt die Ohren steif, sagte er zum Abschied in das Telefon. Warum gerade die Ohren? Alles andere ist an dir weich“ und am Schluß bei Text hundert, gibt es die Dankesworte.
„Tahnxs, sagte ich all jenen, die ihre Geschichten wiedererkannt haben, die sie mir geschenkt haben oder auch nicht, Freundinnen und Freunden, Bekannten und Unbekannten, thanx a lot, it has been a great pleasure to listen to you, thank you tahnk you, thank you … and Happy New Year!
Wie erwähnt, gibt es noch ein Nachwort von Andreas Okopenko, der die Burgenländerin Karin Invacsics mit der Burgenländerin Hertha Kräftner vergleicht.
Erschienen ist das Büchlein in der „Bibliothek der Provinz“ und Karin Ivancsisc kenne ich seit der Zeit, als sie Mitarbeiterin des ersten Wiener Frauenverlags war oder hieß er damals schon Milena?
Sie ist auch Mitglied der GAV und Mitglied der Erich Fried Gesellschaft, ich sehe ich manchmal bei diesen Veranstaltungen, habe mit ihr bei „Poet Night“ gelesen, wo inzwischen auch ihr Sohn auftritt und werde sie wahrscheinlich beim „Sechsten Katzenfasching“, das nächste Mal sehen.
„Wanda wartet“ wartet demnächst auch auf meiner Leseliste. Ich bin gespannt.

2014-01-06

Noch einmal Statistik

Filed under: Uncategorized — jancak @ 15:52

Um den Jahreswechsel boomen die Lesevorschauen und da bin ich durch einen Blog auf einen Artikel gestoßen, der bemerkt, daß es soviele Bücherneuerscheinungen gibt, obwohl ja nur, wie der Schreiber behauptet, die Leute vier Bücher im Jahr lesen würden. Ich dachte die Zahl liegt bei acht oder neun, einmal für Österreich, das andere für Deutschland gerechndet oder umgekehrt, wie ich einmal hörte und die Blogs haben dann auch aufgestöhnt, weil sie diese Statistikzahl schon in der ersten Woche erreicht hätte.
„Hoffentlich erscheinen dann keine interessanten neue Bücher mehr!“, haben sie gescherzt und ich kann diese Zahl bestätigen. Auch ich habe in der ersten Kalenderwoche vier Bücher gelesen, wenn das so bleibt, wären das zweihundert im Jahr, eine Zahl, die die meisten Blogger, mich inklusive, nicht erreichen, denn manchmal gibt es ja sehr dicke, wie den Köhlmeier, den Schindel, den Schischkin etc.
Da gab es ja im Vorjahr eine Diskussion, wieviele Bücher man im Jahr lesen soll? Man soll gar nichts, würde ich behaupten. Früher dachte ich, fünfzig pro Jahr, jede Woche eines, wär gerade richtig, seit es die Bücherschränke und meine Leselisten gibt, käme ich damit nicht aus, aber wenn der Durchschnittsmensch vier, acht oder neun, Michael Krüger, der geschiedene „Hanser-Leiter“, auf den ich noch kommen werde, behauptet, es wären drei, liest, dann spießt es sich tatsächlich mit der Zahl der jährlichen Bücherneuerscheinungen und ich kann die Frage, die ich mir immer wieder stelle, nur wiederholen.
Wer soll das alles lesen? Das viele Leute gerne schreiben, bemerke ich und ich finde das sehr gut, daß damit Hand in Hand die Lesefreudigkeit abnimmt, würde mir richtig vorkommen, die Verlage aber produzieren und auf den Blogs kann man jetzt schon lesen, was es demnächst, bei „Hanser“, „Suhrkamp“, „Residenz“ etc alles zu lesen geben wird. Und wer wird das lesen? Die Bücherblogger, die schon in der Woche eins, die jährliche Lesezahl überschreiten, aber die bekommen zum Teil ja Rezensionsexemplare und die boomen, was ich schön finde, die Blogger selbst aber immer noch bedenklich sehen, so konnte ich schon wieder mal wo lesen, daß nicht alle Blogs, die Rezensionskriterien erfüllen, denn da gibt es ja offensichtlich schon Verlage, die für ihre kostenlosen Büchergaben bestimmte Vorlagen verlangen und einige Blogger haben sich empört, andere schrieben „Nicht jeder ist gut genug, ein Buch zu rezensieren und wenn er dann vielleicht nicht einmal richtig rechtschreiben kann?“
Eine Diskussion, die mir nicht sehr gefällt, das habe ich auch schon geschrieben und mich stört die zunehmende Zahl der Bücherblogger nicht, ich lese sogar sehr gern bei ihnen und denke auch, daß das die Leser sind, denn die anderen Menschen haben vielleicht wirklich anderes zu tun, als Bücher zu lesen, was ich auch verstehe und mich nicht weiter aufregt. Allerdings denke ich, daß die, die selber schreiben, vielleicht schon die Bücher, der anderen lesen sollten, denn sonst dreht es sich wirklich im Kreis, beziehungsweise gerät das Ganze in eine Sackgasse und, wie komme ich nun zu Michael Krüger?
Auch durch einen Blog und da gibt es, muß ich sagen, wirklich ganz hervorragende, „Buzzaldrin“ ist einer, „Schöne Seiten“, „Literaturen“, etc und bei einem war ein Link zu dem scheidenden „Hanser-Chef“, bzw. einer über den neuen, Joe Lendle und das ist auch ein interessanter Typ, nämlich ein Leipziger Literaturinstitut- Absolvent und Bücherschreiber und einer der vor kurzem die Verlagswelt aufhorchen ließ, weil er sagt, daß man inzwischen vielleicht gar keine Verlage mehr brauchen würde.
Nun so ganz ernst gemeint wird er das nicht haben, wird aber vielleicht frischen Wind in die Verlagswelt bringen und beim scheidenden Verlagsleiter Michael Krüger, auch ein Autor, konnte ich im Internet erstaunlich viele Videos finden, die Auskunft über das Schreiben geben und auch wenn Weihnachten schon vorüber ist, einen Adventkalender.
Vierundzwanzig Türchen, wo bei jeden Michael Krüger am Schreibtisch sitzt, beziehungsweise beim ersten in sein Büro geht und dann jeweils einen Gegenstand in die Hand nimmt und ein bißchen was dazu erzählt, am vierundzwanzigsten verläßt er dann den Verlag und winkt allen nach.
Erstaunlich, erstaunlich, daß der Siebzigjährige so Internetaffin ist, hätte ich gar nicht vermutet und es ist auch nicht die erste Videoaktion, gibt es da doch noch andere Filmchen, in die ich mich letzte Nacht und heute Morgen ein bißchen hineingehört habe. So zum Beispiel einen über die Urlaubslektüre und da war Krüger bei der Zahl drei der Bücher, die die Leute im Jahr lesen würden. Zwei für den Beruf, meint Krüger und eines für den Urlaub und erzählt dann, daß er im Sommer am Strand spazieren geht und den Leuten in die Bücher schaut und lauter Krimis, Krimis Krimis findet, was den belesenen Mann aufstöhnen ließ.
Ich denke, das braucht er nicht so sehr, denn das ist es ja, was die Verlage den Leuten für den Strand empfehlen und die Autoren schreiben, damit sie einen Verlag finden. Krüger, der ja mit der ganzen Autorenschaft auf „du“ und „du“ steht, steht aber natürlich darüber und empfiehlt den Leuten, wegen der sprachlichen Erkenntnis zum Beispiel ein Buch von Wieland zu lesen.
Das würde für mich zwar passen, hat sich die eifrige Studentin ja vor vielen vielen Jahren eine solche Klassikerausgabe gekauft und hat sie in ihren Regalen und noch gar nicht auf der Bücherlieste. Für die, die wirklich drei oder vier Bücher im Jahr lesen, ist das so ein Satz, wie der von der jungen ÖVP- Politikerin, die über einen Betrag über den sich die Parteien stritten, sagte, daß man sich darum ja nur eine Wurstsemmel kaufen könne oder die Empfehlung, daß die, die kein Brot haben, doch Kuchen essen sollen.
Das hat, glaube ich, eine Revolution ausgelöst und Michael Krüger wird das wahrscheinlich eher aus Ironie, als aus Unwissenheit geraten haben und den Satz, daß man sich ein Buch über das Land, in das man fährt mitnehmen soll, wende ich inzwischen an.
Er rät Pessoa für Portugal, ich habe zwei Jose Saramagos auf meinen Listen stehen und werde sie mir, wenn es soweit ist, daß ich dort hinfahre, heraussuchen und dann gibt es noch ein Filmchen über die unbekannten Autoren.
Also die unverlangt eingesandte Manuskripte, wo Krüger den Unbedarften erklärt, daß die Verlage so wenig Neues nehmen können, weil sie ja die Bücher, der Hausautoren bringen müßen. Ob das einen hoffnungsvollen Jungautor, der neben seinem Beruf mit Herzblut sein Opus schreibt, tröstet?
Ich glaube nicht und habe vor langer langer Zeit auch etwas zu „Hanser“ geschickt und zurückbekommen oder vielleicht nicht einmal.
Ob das, über Michael Krügers Schreibtisch gegangen ist, weiß ich nicht und der rät auch zu literarischen Agenturen, da denke ich, daß die einen auch nur nehmen, wenn man schon bekannter ist oder sie sich was davon versprechen und so denke ich wieder, daß es gut für die anderen ist, wenn sie ihre Sachen jetzt relativ leicht selber machen können. Aber natürlich braucht man dann das Interesse der anderen, das geneigte Ohr oder Auge und wenn die dann keine Zeit dafür haben, weil sie selber schreiben oder nur Verlagsbücher oder Bestseller lesen, bleibt es wahrscheinlich so wie es war.
Die Videos waren aber sehr interessant und ich kann nur empfehlen, sich ein bißchen in die Ansichten eines sehr selbstbewußten Literaturmachers hineinzuhören und bleibe bei meiner Statistik, beziehungsweise meiner Leseliste, die Idee aber Wieland irgendwann in der Sommerfrische aufzulesen, habe ich aufgenommen und bedanke mich sehr herzlich dafür.
Der „Witiko“ steht da schon oben und über „Kafka“ werde ich mich, nachdem ich seine Tagebücher gelesen habe, demnächst auch trauen und ein Buch von Joe Lendle gab es einmal bei den „Thalia-Abverkäufen“.
Von Michael Krüger habe ich, glaube ich, noch nichts gelesen, aber vielleicht finde ich einmal etwas und ansonsten freue ich mich immer noch auf das neue Lesejahr, lese meine Leseliste hinunter und hoffe, daß ich nicht zu viel, aber sehr viel Schönes finden werde und weil ich jetzt wieder den Kommentar des Lesers gelesen habe, der sich über mein Büchertauschverhalten mokierte, merke ich an, daß der Hauptverband des Buchhandels gar nichts gegen die „Offenen Bücherschränke“ hat, sondern deren Aktionen mit Eintrittskarten der Buch-Wien unterstützte und mich unterstützt er auch immer sehr freundlich mit einer Dauerkarte, obwohl ich mir ja nicht so gern teure Bücher kaufe, die anderen aber gern und eifrig lese.

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