Literaturgefluester

2014-02-14

Februar-Schreibtreffentext

Filed under: Uncategorized — jancak @ 23:14

„Das ist ein Irrtum!“, sagte er und schaute mich fragend an.
Irren ist menschlich, daher anzustreben und nicht unbedingt zu vermeiden oder wie oder was? Justizirrtümer, Irrenhäuser, Faschings-Maskeraden, Galgenhumor!
Was heißt das nun? Wie passt das dazu? Das wäre doch eine Themenverfehlung oder wie oder was?
Es ist ein Irrtum auf die Sendetaste zu drücken und das Programm, das man eigentlich ansehen und ausdrucken wollte an den Absender zurückzuschicken. Der sich dann daraufhin fragend, strafend, mahnend bei mir meldet.
Und wenn man eine Programmanfrage irrtümlicherweise an die gesamte Mailinglist versendet, anstatt wie geplant an Einzeladressaten, kann es passieren, daß man an einem Wochenende die ganze Verlagswelt zum routieren bringt und Spott und Hohn erntet, wie es unlängst dem „Sonderzahl-Verleger“ geschah. Das hat er nun davon, daß er sich so beharrlich weigert E-Books in sein Programm aufzunehmen.
Irren, Irrtum, Irrtumskurve. Irren ist menschlich, kann passieren und hat wahrscheinlich trotzdem immer was mit mangelnder Aufmerksamkeit zu tun. Oder auch mit Desinteresse und Konzentrationsmangel, Blödheit oder Fehlinformationen, wie mir das unlängst mit dem hiesigen Finanzamt passierte.
„Wir versenden keine Einkommenssteurerklärungsformulare mehr!“, sagte mir dort eine offenbar doch nicht so kompetente Dame vom Informationscenter sehr energisch.
So druckte ich aus, füllte ab und schickte weg, um die entsprechenden Vordrucke heute doch in meinem Briefkasten zu finden und das Abrechnungs-Update bezüglich meines Kassenvertrages, das ich laut Information der dafür Verantwortlichen machen muß, kappte auch nicht wie geplant.
„Schicken Sie uns ein Mail, wenn Sie dazu bereit sind!“, stand in der Anleitung.
„Geben Sie dann keine Daten mehr ein! Es kann einen Tag dauern und sollte es wider Erwarten doch Schwierigkeiten geben, stehen wir Ihnen selbstverständlich helfend zur Verfügung!“
Welch ein Irrtum, ein ganz großer sogar, denn nach der Bereitschaftserklärung kam nichts zurück und auf diesbezügliche Anfragen nur so was, wie „Laß mich in Ruhe, ich bekomme für das Update nichts bezahlt, habe an den Kollegen weitergeleitet und jetzt habe Geduld, es pressiert doch nicht so sehr!“
Welch ein Irrtum! Habe ich doch gedacht, daß das Update sehr wichtig ist und ich sonst nicht abrechnen könnte, gebe leicht verärgert meine Daten wieder ein und denke an den großen Altmeister Ernst Jandl, der doch behauptet hat, daß man „lechts und rinks“ nicht verwechseln könne und dann von einem Irrtum sprach.

Der vorliegende Text entstand am 14. Februar in der Schreibgruppe mit Ruth Aspöck, Robert Eglhofer, Doris Kloimstein, Ilse Kilic und Fritz Widhalm im Cafe Ludwig zum Thema „Irrtum“.
Und hier die Berichte vom April, Mai, September und Oktober-Treffen des letzen Jahr.
Seit Oktober habe ich wieder einmal daran teilgenommen, die Gruppe hat sich inzwischen erweitert, heute war auch Doris Kloimstein da, als Themen wurden von mir Fasching oder Februar vorgeschlagen, weil ich eigentlich etwas zum Akademikerball, bzw. zu den Februarkämpfen schreiben wollte, dann hat mir der „Irrtum“ aber gut gefallen und ich habe diesmal, im Gegensatz zu den anderen Treffen an denen ich teilgenommen habe, frei asszoziert und sozusagen wortspielerisch ein paar Ereignisse der letzten Woche beschrieben, die zu diesen Thema passierten. Das erste Mal im April, habe ich das auch gemacht, im April wurde ich dann erzählender und das ist der Text, entstanden, der in der nächsten „Volkstimmefest-Anthologie“ erscheinen wird und im September und Oktober habe ich Szenen für die „Brüderschaft“ geschrieben, mit der ich jetzt ja fertig bin, so daß ich wieder Mal frei schreiben konnte.
Es war ein interessantes Treffen mit einer sehr kompententen Gruppe, schreiben ja alle schon sehr lang. Ilse Kilic hat die Frage gestellt, ob es ein Irrtum ist, wenn Käfer sich ein siebentes Bein wachsen lassen und dann ein Gedicht geschrieben, Robert Eglhofer hatte ein auch ein Wortspielerisches Gedicht, in dem er den „Irrtum“ in Silben zerlegte und schrieb dann eine Szene aus einen geplanten Schulroman, wo er einmal auf die Englischschularbeit vergißt. Ruth Aspöck zitierte, wie ich den Jandl und Fritz Widhalm begann, daß der Irrtum wäre, daß sein Text nicht literarisch ist, während Doris Kloimstein von ihrem indischen Adoptivsohn, einen katholischen Priester, erzählte.
Es war sehr interessant, es wurde lebhaft diskutiert und ich habe mir überlegt, ab nun, sofern ich nicht wieder Romanstudien mache, meine entstandenen Texte statt oder neben dem Schreibbericht, in den Blog zu stellen.

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