Während ich auf die Lieferung der „Dreizehn Kapitel“, das in den bestellten fünfzig Stück heute von der Druckerei kommen soll, warte, habe ich die „Brüderschaft“ fertig korrigiert. Ein Foto aus den alten Alben herausgesucht, wir waren früher öfter in Italien, in der Toskana und in Venedig, in Bibione nicht, aber da habe ich eines mit dem Meer im Hintergrund, einen Steinhaufen auf dem ein Vogel sitzt, gefunden, das als Cover dienen könnte.
Denn eines mit drei jungen Männern in Badehosen habe ich nicht. Der Alfred hat zwar gemeint, daß ich die mir mieten könne und mit ihnen nach Italien fliegen, er macht dann das Foto.
„Das wird aber teuer kommen!“, hat er dazu gescherzt, aber so genau braucht es ja auch nicht sein. Kann das Cover ja ruhig die Fantasie anregen und den Text für den Buchrücken habe ich inzwischen auch geschrieben. Da frage ich ja manchmal bei mir bekannten Schriftstellern an, aber die meisten lehnen ab und haben keine Zeit und wenn man es selber macht, wird es auch genauso wie man es will, was ja auch ein Vorteil ist und keine Mißverständnisse erzeugt.
Jetzt bekommt der Alfred den Text zum PDF machen und ich warte auf die „Dreizehn Kapitel“ damit wir ein Foto machen können und ich das neue Buch im Netz präsentieren kann.
Dann kommt eine kleine Aussendung. Die Nationalbibiliothek will ja ihr Pflichtexemplar. An das Literaturhaus habe ich in den letzten Jahren auch immer ein Buch geschickt, an die „Alte Schmiede“ für die „Textvorstellungen“, an die Edith Ulla Gasser von Ö1, damit sie vielleicht wieder eine Sendung macht. Bei der „Gesellschaft für Literatur“ habe ich damit aufgehört, weil die mir ja sehr deutlich sagten „Selbstgemachte Bücher nicht!“ und beim „Literaturgeflüster-Texte-Buch“ eine Ausnahme gemacht, weil ich dachte, das ist ja etwas Besonderes. Was aber nur ich so zu sehen scheine. Also sollte ich es so lassen und würde demnächst vier Bücher versenden.
„Zehn Prozent für die Werbung!“, habe ich der Marianne Gruber, als ich mir noch Hoffnungen machte, einmal geschrieben. Da würde mir ein Buch überblieben, was ich meinen Leser hiermit anbieten kann, wenn die mir vielleicht eine Rezension für ihren Blog oder wofür auch immer schreiben wollen.
Ansonsten schiele ich auf das große schwarze chinesische Buch, aus dem schon die halben Seiten herausgerissen sind und in dem ich mir die ersten Notizen für ein neues Projekt machte.
Ein paarmal habe ich ja schon darüber geschrieben, was als Neues kommen könnte. Vielleicht etwas anderes, als die schon abgelutschten und angeschriebenen Themen, der letzten Bücher. Nicht immer übers Alter und über Bücherlesen, hat eine Leserin einmal gefordert und ich habe damit weitergemacht und auch jetzt etwas von einer ehemaligen Buchhändlerin stehen, die bei sich Alzheimer diagnostiziert, auf ihre drei Regale mit ungelesenen Büchern, die sie sich aus ihrer Buchhandlung mitgenommen hat, schielt und damit versucht gegen das Vergessen anzukämpfen.
„Nicht schon wieder!“, wenn es aber wichtig ist? Vielleicht trotzdem nach etwas anderem Ausschau halten, sich in eine Art Schreibklausur begeben und sich in Cafes, Bibliotheken, etc setzen, mit einem Notizbuch in der Tasche, der steckt noch von der „Brüderschaft“ darin, durch Wien begeben und aufschreiben, was man da so sieht und entdeckt. Das ist nicht schlecht, das habe ich auch vor. Paralell dazu kann ich ja an meinen „Anna-Skizzen“ beginnen.
Daß die vielleicht ein Rumäne besucht, der sich als Arzt ausgibt und den sie für einen Krankenpfleger hält, ist mir schon eingefallen. Sie könnte auch die Geschichten aus ihren Büchern weitererzählen. Einen Sohn, der vielleicht Bankbeamter ist und eine Enkeltochter haben, die Literatur studiert und einen alten Hausarzt als Freund und und und.
Ich kann aber noch ganz andere Einfälle haben und andere Personengruppen einbeziehen. Mal sehen, wie es gelingt. Das Zeit lassen ist ja auch wieder ein Thema. Stammleser werden schon wissen, daß das jetzt kommt. Obwohl ich inzwischen nicht mehr so ehrgeizig bin, ein Jahr zu fordern. Denn keiner kann aus seiner Haut heraus. Auch ich nicht. Ich bin eine Schnelle und vielleicht bräuchte ich auch mehr Aufmerksamkeit, mehr Aufmunterung, damit der große Roman oder die Erzählung gelingt. Short stories haben inzwischen ja auch ihren Ruf bekommen oder hatten ihn schon immer. Aber auch das ist ja etwas was mir nicht so liegt. Meine Stärke liegt wahrscheinlich dazwischen. In der sozialrealistischen Erzählung, mit den Blick an den Rändern und da wäre es gut, wenn ich so hemmungslos und ungebremst wie möglich, ohne mit dem permanten Gedanken „Du kannst es nicht und hast das auch schon bei deinen dreiunddreißig vorigen Büchern bewiesen, daß du es nicht kannst!“
Mich frei oder fortschreiben könnte und auch was Neues schreiben, wenn das nach vierzig Jahren (erfolglosen) Schreiben noch möglich ist.
Mal sehen, wie es wird. Das Problem ist ja auch, was ist, wenn der große Wurf gelingt, und keiner merkst, weil niemand hinschaut und es interessiert?
Damit das nicht passiert gibt es aber die Schreibberichte im „Literaturgeflüster“ und da jetzt die Kiste mit den Büchern mit einem kleinen Block als Geschenk von der Druckerei gekommen ist, kann ich mich mit dem Zahlschein auf die Bank aufmachen, beziehungswweise vorm „Wortschatz“ die Anna treffen, um mit ihr ins „Schloßquadrat“ essen gehen. Da werde ich ihr ein Buch mitbringen, ein zweites könnte ich ja auch in den Schrank stellen und der, der es findet, hat einen sehr aktuellen Zug gemacht und kann, wenn er oder sie will, mir natürlich auch eine Rezension schreiben!
2014-02-19
Neubeginn
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