Literaturgefluester

2014-03-21

Schreibbericht und Indie-Bookday

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:24

Jetzt habe ich durch die Leipzig-Unterbrechung und die vielen vielen librophilen Eindrücke, die ich von dort bekam, den Anschluß an mein neues Buchprojekt, das ja immerhin schon aus vierunddreißig Rohseiten, elf Szenen und drei Ebenen, beziehungsweise drei Erzählfiguren, Anna, Johanna und K.M, besteht, ein wenig verloren und muß den Faden erst wieder aufnehmen, was in der vor mir liegenden Urlaubswoche, die aus zwei Harlandwochenenden und vier Tagen Ungarn-Badeaufenthalt besteht, vielleicht gelingen kann.
Ein wenig schummle ich mich ja auch nach wie vor dahin, weil ich die drei Handlungsfäden noch gar nicht so wirklich habe, beziehungsweise der K.M., der pensionierte ehemalige Verlagsleiter, der in seinem Sommerhäuschen in der Toskana, auf Johannas Blogroman stößt, hat noch kein wirkliches Konzept, denn er kann ja nicht nur die ganze Zeit das lesen, was Anna vor ihm erlebt und Johanna aufschreibt.
Da bin ich bei Anna Jellers Buchempfehlungen auf ein Buch gestoßen, wo ein pensionierter Verlagsleiter nach Nizza fährt und dort seinen Schmerz mit Drogen bekämpft.
Ich sollte also auch ein wenig trashiger und abgehobener werden, denn, daß er Johanna entdeckt und sie vielleicht seinem Nachfolger als neue Autorin empfiehlt ist vielleicht wirklich zu wenig und lockt die Leser nicht zu mir.
Obwohl ich, als ich Angelika Reizters neues Buch las, mir wieder einmal dachte, so schlecht bin ich doch nicht, denn es sind ja dieselben nicht abgehobenen, alltäglichen Themen, die hier beschrieben werden. Vielleicht ist die Sprache besser, das mag schon sein und ein Lektorat habe ich auch nicht, aber jetzt geht es erst einmal um die Handlung und da sollte ich mir vielleicht wirklich mehr Mühe geben, besser plotten und mir für den K. M. eine eigene Handlung ausdenken.
Noch habe ich da keine Ideen, aber wenn mir einer meiner Leser eine Anregung geben möchte, bin ich dankbar und ansonsten versuchen in den Harland-Wochenenden und in Ungarn in die Handlung hineinzukommen.
Mit der Anna und der Johanna ist das bisher ja auch ganz gut gegangen. Die Anna lernt mit ihrer Vergeßlichkeit umzugehen, die Johanna fängt als Alzheimer-Betreuerin an und schreibt darüber.
Den Sohn Hans mit seiner Spitalumstrukturierung könnte ich auch noch eine Handlung geben. Das Wichtigste ist ja für mich aus dem Gefühl „Ich kann und darf es nicht!“, herauszukommen, das ich ja noch immer sehr stark habe. Eine Schreibblockade ist das nicht wirklich. Denn ich bin ja eine, die ins kalte Wasser springt und schreibt, sich aber vielleicht auch öfter über die Schwachstellen schummelt, also in der nächsten Woche neu beginnen oder die Fäden des schon vorhandenen wieder aufnehmen und die Rückmeldungen, die ich ich ja immer wieder in den Bücher der anderen finde, wo ich mir dann denke „So schlecht bin ich nicht, das kann ich auch, das habe ich doch schon in der „Absturzgefahr“ etc!“, beschrieben, können natürlich hilfreich sein. Das heißt auch nicht wirklich, denn wenn nur ich es denke und es den anderen nicht auffällt, bleibe ich in meinem Sumpf. Da hoffe ich ja immer auf meinen Blog, bzw. auf meine Schreibberichte, obwohl der ja in der Fülle der Informationen nur sehr bedingt auf- und wahrgenommen wird und wenn ich dann noch, wie ich schon hören konnte, auch noch manchmal unverständlich schreibe…
Ja, ja es ist nicht leicht, aber weitermachen, da das Aufgeben für mich nicht in Frage kommt und in Leipzig konnte ich mir ja auch wieder einige Anregungen mitnehmen, aber auch Rückstöße, denn die Großkritiker, die dort ja herumrennen, sind sehr übersättigt und sehr abgehoben und grenzen sich, da ihre Aufnahmekapazität begrenzt ist, natürlich notwendigerweise sehr ab und da hat es eine, wie ich, die es tapfer und trotzig als Einzelkämpferin, noch dazu ohne ISBN-Nummer versucht, natürlich sehr schwer, denn wenn es niemand merkt und anschaut, ist es ganz egal, wie gut oder schlecht ich schreibe und da hat Wolfgang Tischer vom Literaturcafe.de auch Iljoma Mangold, den Zeitkritiker und ehemaligen Bachmannjuror nach den Selbstpuslishern befragt?
„Die werden nie eine Chance haben!“, hat der sehr elaboriert das gesagt, was er die letzten Jahre wahrscheinlich sagte, ohne zu merken, daß sich der Markt um ihn herum vielleicht geändert hat und daß es nicht nur mehr die alten Damen mit den handgeschriebenen Briefen sind, die ihre Familiengeschichten schreiben, sondern daß sich auch Einzelkämpfer weiterentwickeln können, aber wenn man nicht hinschaut, sieht man es nicht….
Das war natürlich ein Rückschlag, noch dazu wo ja zu fürchten ist, daß Sigrid Löffler beispielsweise und auch die anderen Kritiker genauso denken, dann gibt es aber zum Glück den Indie-Buch Tag, der am Samstag zum zweiten Mal gefeiert wird, der zwar auch nicht wirklich was für mich ist, denn ich mache ja meine Bücher selber und nicht in einem unabhängigigen Kleinverlag, aber das Wort Indie-Autoren habe ich Ende 2011, als ich gerade mit der „Wiedergeobrenen“ in der Krise war, das erste Mal gehört und da waren, glaube ich, auch die Selbstpublisher, die damals auch aufgekommen sind, gemeint.
Ich habe dann im Jänner 2012 einen entsprechenden Artikel geschrieben, in dem ich meine damals vorhandenen Bücher vorstellte. Seither sind einige dazugekommen. Im vorigen Jahr gab es ja ein großes Gewinnspiel zum dreißigsten Buch, inzwischen wartet das dreiunddreißigste, die „Brüderschaft“ aufs Fertigwerden und „Anna kämpft gegen das Vergessen“ soll das vierunddreißigste werden.
Der Indie-Bookday wurde im vorigen Jahr das erste Mal von den unabhängigen Verlagen, die gegen die Großkonzerne kämpfen, ausgerufen. Da soll man am Samstag in eine Buchhandlung gehen, sich ein solches kaufen, sich dann damit fotografieren und das Bild ins Internet stellen.
Das tue ich wahrscheinlich, angesichts meiner endlos Leseliste, wo sicher auch einige Indies auf mich warten, nicht, aber ich habe schon voriges Jahr auch auf mich hingewiesen, weil ich ja irgendwie auch eine Indie-Autorin bin, zumindestens kann ich mich so nennen und auf meine Bücher hinweisen, kann ja nicht verboten sein.
Ich habe also schon zweiunddreißig selbstgemachte Bücher, auf meiner Website kann man von einigen eine Lesprobe finden, seit ich blogge, gibt es immer eine kleine Vorschau im Geflüster. Mit der „Radiosonate“ und dem „Haus“ habe ich damit angefangen und seit den „Zwillingswelten“, gibt es auch die Schreibberichte, die ich dann immer zu den Vorschauen stelle, so daß man mein literarisches Arbeiten, das mir ja ein großes Anliegen und ein wichtiger Teil meines Lebens ist, mitverfolgen kann.
Den Indie-Book-Day werde ich im Internet verfolgen, obwohl ich auch eine bin, die Mainstreambücher und sich auch gut und gerne quer durch alle Genres liest. Ich bin zwar vielleicht als Schnorrerin verschrieen, weil ich mir nur Abverkaufbücher kaufe und ansonsten die offenen Bücherschränke frequentiere, aber das kann ich aus meiner Lebensgeschichte erklären und nun weiterschreiben.Das Romankonzept entwicklen, so viel wie nötig „Du darfst und trau dich nur!“, denken und weiterschreiben.
Wenn ich dann im Oktober, wie vorgenommen, das Rokonzept habe, wo ich mir dann vielleicht wieder denke „Ganz so schlecht ist das nicht geworden!“, passt es.
Ein bißchen Rückmeldung von außen wär zwar auch sehr schön, aber wenn die nicht kommt, kann ich es nicht ändern und muß weiter für mich alleine weiterkämpfen und versuchen, mich von denen, die mich übersehen, nicht zu sehr treffen zu lassen.

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