Es ist eine seltsam surreale und nicht leicht zu verstehende Geschichte, die der 1936 in Klausenburg geborene Adam Bodor, der seit 1982 in Budapest lebt, da in der bei „Amman“, 1999, erschienenen Erzählung „Der Besuch des Erzbischoffs“ da vorlegt.
Eine Parodie auf den Sozialismus, die das Grauen schildern soll, wahrscheinlich, ein Farce, die da in dem kleinen Karpatenstädtchen Bodganski Dolina, wo alle die herumlaufen sich Paters nennen, Popen oder Seminaristen, passiert.
Irgendwo wird es auch Märchen genannt und es beginnt auch märchenhaft unwirklich, nämlich mit dem Ausbruch der Senkowitz Schwestern, aus der Lungenheilanstalt, die dann an Leinen wieder zurückgebracht und in einem Hühnerkäfig ausgestellt werden.
Die Ziehmutter des Erzählers hat einen Frisiersalon und einige Kämmfrauen, einen Geografielehrer, der ebenfalls in der Lungenheilanstalt lebt, gibt es auch und dann noch Gabriel Ventuza, der die Gebeine seines Vaters aus dem Friedhof holen soll und der Erzbischoff wird, wie der Titel sagt, auch erwartet, kommt nicht oder doch.
Auf jedenfalls liest man sich in seiner Erwartung durch die knapp hundertvierzig Seiten, springt durch die verschiedenen Zeitebenen und die Realistin, die ich bin, kennt sich nicht aus.
Ich weiß auch gar nicht und das ist auch etwas, was mir nicht sehr oft passiert, wie ich zu dem Buch gekommen bin, ob ich es Bücherschrank gefunden habe oder bei der „Buchlandung“ kaufte? Es könnte auch in den Büchertürmen bei der „Literatur im März“ gewesen sein. Aus den Bücherkisten von Edith Broczas Buchhändler ist es gewesen, habe ich inzwischen anhand meines Bibliothekkatalogs herausgefunden.
„Ein kleines Buch für die Innentasche, unter der das Herz schlägt“, hat der Autor auf den Buchrücken geschrieben.
Von der „bedrückenden und beklemmenden Atmosphäre, wie sie nur im verlassensten Winkel Eurpas denkbar ist“ ist am Klappentext zu lesen.
Peter Esterhazy und Ilma Rakusa haben auch ihre Eindrücke kurz beschrieben und das Buch gelobt und bei den Rezensenten, bei denen ich mich schlau machen versuchte, herrschte irgendwie auch Ratlosigkeit.
Interessant diese Erzählung eines in Rumänien geborenen Ungarns, der bald achtzig Jahre alt werden wird, die ich mir diesmal auf meinen ungarischen Badeaufenthalt mitgenommen habe, weil ich mich durch die ungarische Gegenwartsliteratur durchlesen will, obwohl ich mir mit den Surrealisten und verklausulierten Erzählungen schwer tue, war es spannend interessant ein Buch zu lesen, das ich nicht recht verstanden habe und mit der Beklemmung habe ich sowieso ein Problem, weil ich sie nicht mag.
Es war aber interessant einen mir bisher unbekannten Autor kennenzulernen und wenn ich ein bißchen nachdenke, glaube ich mir auch vorstellen zu können, was der Autor mit seiner märchenhaften Erzählung gemeint haben könnte.
2014-03-24
Der Besuch des Erzbischofs
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