Buzzaldrin, einer meiner momentanen Lieblingsblogs oder der, bei dem ich derzeit am meisten kommentiere, hat sich im letzten Artikel, mit der „edition fünf“, einem kleinen Verlag, der es sich zur Aufgabe machte, im Jahr nur fünf Bücher und die ausschließlich von Frauen und da zum Beispiel Neu-oder Wiederauflagen von Sylvia Plath, Gina Kaus, Irmgard Keun zu verlegen, beschäftigt, ein Verlag an dessen Bücher ich vermutlich nicht komme werde, obwohl mich das Kaus-Buch sehr interessiert,ich in den Siebziger-oder Achtzigerjahren als sie wiederaufgelegt wurde, Irmgard Keun sehr interessierte und ich Marlin Schwerdtfegers „Cafe Saratoga“ in einer „Kiwi-Ausgabe“ vor kurzem im Bücherschrank fand.
Ich erwähne das, weil so ungefähr das erste, was ich hörte, als ich, um eine dreiviertel Stunde verspätet, weil ich noch eine Stunde und dann noch einen Antrag zu schreiben hatte, die Gesellschaft für Literatur erreichte, wo der „Kyrene-Verlag“ mit einem Buffet sein zehnjähriges Bestehen feierte, wir, daß der Verlag nicht mehr als zehn Bücher im Jahr macht und es dann drei oder vier sind, die gut gehen, die anderen sind möglicherweise literarisch wertvoller, aber das muß sein.
Manfred Müller hat sich gerade mit dem Innsbrucker-Verleger Martin Kolosz über die „Erfahrungen des Büchermachens und dessen Ausblick in die Zukunft unterhalten“ und vom „Kyrene-Verlag“ habe ich auch schon was gehört.
Wo genau, weiß ich jetzt gar nicht, vielleicht war es in der „Alten Schmiede“ und eigentlich habe ich, wegen meiner sechs Uhr Stunde auch gar nicht zu der Veranstaltung gehen wollen, beziehungsweise wäre ich gerne in die Hauptbücherei gegangen, wo „Jung und Jung“ das neue Buch von Lorenz Langenegger vorstellte, dessen erstes ja noch auf meiner Bücherliste steht.
Aber das hätte ich zeitlich noch weniger geschafft, so dachte, gehe ich zum Buffet und habe dann noch alle Lesungen mitgekommen und die waren sehr gemischt, denn das Verlagsprogramm scheint auch ein sehr vielfältiges zu sein.
„Gibt es Bestseller?“, fragte Manfred Müller.
Gibt es und zwar von einer Frau, die über Sex zu schreiben scheint, das verkauft sich gut und trägt dann einige andere Bücher, die sich sonst nicht verlegen hätten lassen. Diese Frau war nicht da und so hat Helmuth Schönauer mit seiner Lesung begonnen und der ist ja ein literarisches Urgestein und ich bin drauf gekommen, daß ich ihn eigentlich eher selten bei einer Lesung, beziehungsweise schon lange nicht bei einer solchen hörte, früher bei den GAV-Massenlesungen vielleicht, ihn aber bei den GAV-GV und IG Veranstaltungen regelmäßig sehe.
1953 in Innsbruck geboren und als dort als Bibliothekar lebend, einer der sehr viele Bücher rezensiert, von mir hat er das auch schon bei einigen getan und wird das jetzt auch beim „Literaturgefluester-Texte-Buch“ wieder tun.
„Wenn man ins Internet schaut, dann stößt man auf ihn!“, moderierte auch Manfred Müller und Bücher hat er auch sehr viele geschrieben. Mich hat er, beziehungsweise die IG-Tirol, ja einmal, ich glaube, es war 1992 zu einer Lesung in eine Innsbrucker-Buchhandlung eingeladen. An einem Rosenmontag, da waren außer den IG-Leuten und den Buchhändler keine anderen Leute da.
Er ist aber auch einer der ersten „Kyrene-Hausautoren“, jetzt stellte er ein Poem „Der Mitterweg ist aussichtslos“ vor und erzählte vorher in seiner unnachamlichen Art sehr viel über den Literaturbetrieb, der aus drei Säulen, den Buchhandel, die Germanisten und die Bibliotheken bestehen. Der Buchhandel vertreibt nur Bestseller, die Germanisten vertreten sich selbst und die Biblitheken bewahren.
Dann kam ein kleines Stück Lesung und dann folgte Marlene Schwarz, die als die Schwester des berühmten Autors Herbert Rosendorfers vorgestellt wurde. Von dem habe ich zwar noch nicht sehr viel gelesen, habe aber eines seiner Bücher auf meiner Leseliste und der Verleger erzählte im Gespräch, daß er eigentlich nur den Bruder verlegen wollte, aber der sprach immer von seiner Schwester, dann hat er sich die Bücher angesehen und war begeistert.
Autobiografische Texte vom der Omama und vom Opapa und der Tante, die eine Gräfin sowieso war, beziehungsweise eine Erzieherin, die einen Aristrokraten heiraten hätte können, aber lieber kleine Grafen beim Tanzen unterrichtete und sich auf diese Art und Weise einen Oberschenkelhalsbruch zuzog, an dem sie dann verstarb.
„Ein Stück K u K Österreich!“, sagte zu Beginn, die 1940 in München geborene Dame und las dann von einem Onkel, der in St. Pölten tätig war, wo sie sich immer wunderte, welcher Heilige Pölten hieß. Es ist natürlich der heilige Hìppolyt, wie man weiß, wenn man einmal eine Führung beim Bürgermeister Stadler oder Robert Eglhofer mitmachte.
Der dritte Leser war dann der berühmteste, nämlich Franzobel mit einem Opernlibretto, bwz. Lesetext, wie es der Verleger nannte.
„Fadinger oder die Revolution der Hutmacher“, ein Stück, das jetzt in Linz zu sehen und zu hören ist. Der Meister las ein Stück daraus und dann gab es, wie schon beschrieben, das Buffet, das heißt, ein paar Brötchen und was zu trinken. Ich habe mich mit dem Übersetzer György Buda unterhalten und ihn nach der politischen Lage Ungarns bzw. gefragt, was ich lesen soll, wenn ich wieder nach Ungarn fahre.
Er hat mir den „Nischen-Verlag“ empfohlen. Dann habe ich noch mit Helmuth Schönauer und Manfred Müller geredet und letzteren wieder nach den Chancen gefragt, in der Gesellschaft zum Beispiel das „Literaturgeflüster“ zu präsentieren? Aber das geht leider noch immer nicht und ist völlig ausgeschlossen, obwohl sich ja inzwsichen einiges geändert haben sollte und behzüglich der Rezensionsexemplarfront ist zu berichten, daß das neue Stabauer-Buch, das im April im „Andino“ vorgestellt wird, ist zu mir gekommen ist und der neue Lorenz Langenegger soll auch noch kommen, was mich allmählich in Lesestreß bringen wird, wenn ich mein 2014 Programm so einigermaßen schaffen will, aber natürlich schön ist und mich sehr freut. Einige andere Neuerscheinungen habe ich inzwischen auch angefragt und kurz darüber nachgedacht, ob ich mir bei der Anna Jeller nicht doch das neue Buch der Theodora Bauer, der Katja Petrowskaya, des Sasa Stanisic und des Lukas Bärfuß kaufen soll.
Etwas Trauriges ist auch noch zu berichten, Urs Widmer, von dem ich auch einige Bücher auf meiner Leseliste habe und den ich einige Male in der „Alten Schmiede“ hörte ist gestorben. „Im Kongo“ und „Liebesnacht“ habe ich zu lesen. „Herr Adamson“ von dem ich einmal auf einem Frankfurter-Buchmessensurfing hörte, würde ich gerne finden.
2014-04-03
Verlagsprogramme
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