Literaturgefluester

2014-06-11

Festival lateinamerikanischer Poesie

Filed under: Uncategorized — jancak @ 23:36

Noch eine Lyrikveranstaltung, die neben der „Poliversale“ derzeit in Wien stattfindet, fein, denn von Lyrik kann man nicht genug bekommen und so hatte ich mir die Eröffnungsveranstaltung heute im Literaturhaus auch dick angestrichen, dann aber die vielen Konkurrenzveranstaltungen gesehen, Barbara Neuwirth in der „Gesellschaft für Literatur“, die mich dazu einlud, Mirko Bonne in der Hauptbücherei, die „Poliversale“ gab es auch und die „Literarische Soiree“, so war ich etwas unentschlossen, wo ich den Mittwochabend verbringen werde, da ich dem Lehrer aus Retz aber seine signierten Bücher zurückgeben sollte und er das Literaturhaus vorschlug, hat es sich entschieden und es war eine tolle Veranstaltung.
Denn da gibt es das GAV-Mitglied Enrique Moya, der sich sehr für die Verknüpfung von österreichischen und lateinamerikanischen Autoren engagiert, eine Reihe „Auf Spanisch, bitte!“, im Literaturhaus hat, bei der ich war, als dort Lidio Mosca-Bustamante gelesen hat und dann das „Festival Lateinamerikanischer Literatur“, inzwischen schon zum siebenten Mal veranstaltet, bei dem ich bisher noch nie gewesen bin und dabei sicher einiges versäumte, was ich jetzt zumindest teilweise nachholen konnte. Denn das Festival findet an mehreren Abenden an mehreren Orten statt und als ich das Literaturhaus erreichte, gab es schon einen vollen Büchertisch und eine eigene Broschüre dieses und der vergangenen Festivals gibt es auch.
Das Besondere an der Veranstaltung ist, soweit ich es verstanden habe, die Verknüpfung von lateinamerikanischen mit österreichischen Autoren und so trat heute der Mexikaner Marco Antonio Campo, der Kolumbianer Gustavo Adolfo Garces und Gerhard Rühm, legendäres Mitglied der Wiener Gruppe, auf. Zuerst kamen aber Enrique Moya und die Übersetzerin Eva Srna auf das Podium und es gab eine lange Dankesrede, denn so ein Symposium muß natürlich unterstützt werden.
Der 1949 in Mexiko City geborene Marco Antonio Campo, der eine sehr eindrucksvolle Art zu lesen hatte, begann seine Vortrag mit der Feststellung, das Gedichte eigentlich nichts bewirken können, war dann aber sehr politisch und Erinnerungen an seine Eltern, seine Jugend, seine Kindheit gab es immer wieder auch.
Dann folgte der Doyen der österreichischen Literatur, der 1930 geborene Gerhard Rühm, legendäres Mitglied der Wiener Gruppe und an seinen Laut. und anderen Gedichten, kann man herrlich Spanisch lernen, da sich die Wortfolgen wiederholen und Claudia Sierich, die Übersetzerin, verstand auch sehr ausdrucksvoll zu lesen, zum Beispiel seine Litanei: „Ich glaube an die Kuh, an die Henne, an das Hirn und so weiter und so fort, bis das „Hirn im Ei“ entstanden ist und sicherlich gut schmeckte und mir wurde und das habe ich dem Autor auch gesagt, erst heute klar, was er für ein großartiger Dichter ist.
„Besser spät als nie!“, antwortete er charmant und das „Blumenstück“, das Gedicht in dem es, um das Scheißen, Kotzen, Furzen in Bezug auf Blumen geht, das er in den Siebzigerjahren geschrieben hat und damit den Unmut der Kronenzeitung erregte, kann ich mich erinnern, daß ich es, in der Otto Bauergasse, in der ich damals wohnte, ausschnitt und mir aufgehoben hat.
Der dritte Gast des Abends, der 1957 in Kolumbien geborene Gustavo Adolfo Garces wurde von Birgit Weilguny übersetzt und gelesen, er hatte eher kurze, fast aphorimenartige Gedichte und Zweizeiler, die sehr oft von Vögeln handelten.
Nachher gab es Wein und Wasser und eigentlich eine sehr herzliche Unterhaltung, vielleicht ist das die lateinamerikanische Art, Gustavo Adolfo Garces sprach mich und den Chemiker, der auch gekommen ist, gleich an und umarmte uns herzlich, obwohl er kein Deutsch und Englisch und wir kein Spanisch verstanden.
Morgen, Freitag und am Samstag geht es sowohl in der Hauptbücherei, als auch im Literaturhaus und vor dem Theseus Tempel weiter, da werden auch E.A. Richter und Sabine Gruber, neben den lateinamerikansischen und spanischen Gästen lesen und ich habe wieder viel gelernt, obwohl ich bei den anderen Abenden fehlen werde, denn morgen muß ich zum ÖAAG-Reflexionstreffen und am Freitag geht es mit dem Herrn Sladky und seiner Wandergruppe in Hochschwabnähe.

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