Literaturgefluester

2014-06-23

Elfriede Czurdas Ernst Jandl Dozentur

Filed under: Uncategorized — jancak @ 22:06

Die „Ernst Jandl Dozentur für Poesie“ ist ein Projekt der Alten Schmiede und der Uni Wien, zwei öffentlich zugängige Vorlesungen, die im Juni von namhaften Lyriker an der Uni gehalten und in der „Alten Schmiede“ kommmentiert werden.
Alexander Nizberg hat das Pojekt 2010, das von dem Germanisten Thomas Eder gegleitet wird, begonnen, dann war Ferdinand Schmatz der Vortragende und im Vorjahr Marcel Bayer, etwas das bisher an mir vorbeigegangen ist, wahrscheilich weil ich mich für Poetikvorlesungen und experimentelle Lyrik doch nicht so sehr interessiere, vielleicht weil ich auch nur keine Zeit hatte.
Diesmal war die 1946 in Wels geborene Elfriede Czurda die namhafte Persönlichkeit, die auch experimentelle Prosa schreibt und die, wie sie bedauerte, der konkreten Poesie zugeordnet wurde, was sie beengte, weil sie keine Eindordnungen will.
Die erste Vorlesung hat im Rahmen der „Poliversale“ stattgefanden, die zweite vorige Woche unter dem Titel „Sprache Denken Zeichen“ im Hörsaal 31 und weil ich beide versäumte, bin ich heute ziemlich unbedarft in die „Alte Schmiede“ hineingeschneit.
„Mit Hörerinnen der beiden Vorlesungen“ stand noch im Programm und als ich das literarische Quartier erreichte, hielten die zwei Studentinnen und drei Studenten gerade eine Besprechung ab, Peter Waterhouse war da und noch ein paar andere Studenten und Poetikinteressierte, sowie ihr Verleger von der „Edition Korrespondenzen“ und ich kenne Elfriede Czurda als experimentelle Autorin, sie hat auch beim Bachmannpreis gelesen, länger in Berlin gelebt, der Roman „die Giftmörderinnen“ ist mir bekannt, „Voik“, wo es um die Sprache nach der Wende geht, steht auf meiner Leseliste, bei der „Edition Neue Texte“, bei „Droschl“ und „Rowohlt“, etc verlegt.
Thomas Eder leitete ein und begann mit einem Zitat von Ernst Herbeck, das in den Vorlesungen gefallen sei, im „inszenierte Poetik“ ist es auch gegangen und forderte die Zuhörer sich mit Fragen einzumischen.
Elfriede Czurda erzählte dann ein bißchen was von ihren literarischen Vorbildern, Ernst Jandl beispielsweise und von der Form, die wichtig sei und wurde von einem Studenten unterbrochen, der von Marcel Bayers Vorlesung im vorigen Jahr erzählte und sie mit ihrer verglich. Er hat mit seiner Poetik angefangen und Elfriede Czurda meinte, daß sie das nicht wolle, weil ihre Werke für sie abgeschlossen seien und sie sich danach nicht mehr mit ihnen beschäftigen würde.
Dann tat es es doch ein bißchen, erzählte, daß sie sich viel mit künstlicher Intelligenz und den entspechenden Neuronentheorien beschäftigen würde. Sie würde auch einmal ein Wort verwenden, das sie nicht verstünde, das wäre ihr auch bei ihrer Vorlesung so passiert, ein Wort, das aus der Sprachtheorie kam, nett klang, vielleicht aber auch gefährlich wäre.
Ein anderer Student wollte wissen, was sie unter „Sprachreflexe“ verstünde.
Die Beschäftigung mit Fernost wäre ihr auch sehr wichtig, so hat sie öfter in Japan unterrichtet und erzählte ein bißchen was darüber, auch die Zahlenmystik sei ihr wichtig, da war ich glaube ich auch einmal bei einer entsprechenden Präsentation.
Ein Zuhörer stellte die Frage, mit wem sie sich über ihre Poetik austauschen und welche Räume sie dafür brauchen würde?
Interessant und sehr abstrakt, vielleicht auch ein Balanceakt einfach in das Konversatorium hineinzuschneien und die Vorlesungen nicht zu kennen. So nehme ich mir mit, mich auf das Buch „Voik“ zu freuen und auch darüber, daß ich jetzt gerade Herbert Rosendorfers „Briefe in die chinesische Vergangenheit“ lese, die vielleicht ein kleines bißchen damit vergleichbar sind. Denn ich bin ja keine experimentelle und auch keine konkrete Lyrikerin, sondern eine psychologisch realistisch Schreibende, die sich heute auch mit ihren „Deja vue Protagonisten“ beschäftigte und sonst wieder sehr viel, was mich nicht sehr freute, korrigerte und wieder viele Fehler fand.
Es war aber spannend von Elfriede Czurdas Lao-Tse Übersetzungen und ihre Texte um ihn herum zu erfahren und auch ein kleines bißchen ihrer Sprachwelt näherzukommen.

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