Literaturgefluester

2014-07-21

Entwurf einer möglichen Laudatio oder Dankesrede

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:39

Stell dir vor da ist Literatur und keiner geht hin oder da sitzt eine und schreibt und schreibt und keinem interessierts.
So denke ich, könnte es bei mir der Fall sein, der seit einundvierzig Jahren unermüdlich schreibenden Frau, der es nicht und nicht gelingt damit Aufsehen zu erregen und in den Literaturbetrieb hineinzukommen und schon gar nicht zu einem Preis, Veza Canetti, Erich Fried, Anton Wildgans etc fallen mir da ein, für den das eine mögliche Dankesrede wäre.
Aber das sind mit Ausnahme der ersten, ohnehin alles alte Männer und für den „Reinhard Priessnitz-Preis“ werden die jungen experimentellen Talente gesucht und man muß auch nicht immer nach Preisen und Anerkennung schielen, höre ich auch immer, aber die hatte ich ja eigentlich nie und außerdem will ich mir eine mgöiche Laudatio schreiben, für den „Literaturgeflüsterpreis“ vielleicht oder Dankesrede, weil man sich nicht selber laudatieren kann und auch keine Preise geben, aber wenn es kein anderer tut und man, wie die Psycholigin weiß, ein bißchen Anerkennung braucht, um weiterzumachen, nicht aufzugeben, nicht zu verhungern und zu verdursten….
Also da ist eine, die hat sich vor einundvierzig Jahren eingebildet, schreiben zu können, noch vor der „Knödelmatura“ und gleich damit begonnen.
Ja, die Hauptschullehrerin Frau Else Linser und die Frau Professor Friedl waren da vielleicht günstige Gönnerinen und das Talent ein bißchen entwickelt, aber die anderen, da war der alte Senior-Psychologiestudent, der hat die erste Erzählung von der Hure und der Nonne, wie hat sie nur gleich geheißen, eine interessante Broschüre genannt, was auch ein bißchen verwirrend war.
Dann kam der Gerhard K. und die Monika J. und hielten die „Einladung zum Tee“ für schlecht, die Monika Jensen hat mich aber in den „Arbeitskreis schreibender Frauen“ gebracht, den ich damals jung und dumm, ein bißchen für die „Gruppe 47“ gehalten habe.
Aber da war ja auch die Marie Therese Kerschbaumer dabei, und die Elfriede Haslehner habe ich dort kennengelernt, die Christa Stippinger, die Elfriede Awadalla und und und
Also geschrieben und geschrieben, die ersten Schreibblokaden und Krisen waren schon vorbei und der erste Preis oder Preiserl, wie es der Gerhard nannte, den für das rollenunkonforme Kinderbuch „Mädchen dürfen pfeifen Buben dürfen weinen“ ist Anfang der Achtzigerjahre auch gekommen.
So klein war der gar nicht, hat er ja auch einen halben Kinderbuchpreis bekommen und den „Theodor Körner Preis“ habe ich auch einmal erhalten, aber den bekommen fast alle, die sich darum bewerben. Wenn es also nicht weiter geht, ist über die literarische Qualität nicht viel zu sagen und viel weiter als bis zu ein paar „Luitpold Stern Preise“, die sich eigentlich an kreative Gewerkschaftsmitglieder wandten, ist es nicht gegangen.
Obwohl ich 1987 in die GAV aufgenommen wurde und meine Texte dann sehr dumm und patschert überall herumschickte, die Manuskripte an „Suhrkamp“ und „Fischer“, Auszüge an Literaturzeitschriften und fast überall ein „Leider nein, Seien Sie nicht böse, lassen Sie sich nicht entmutigen, betrachten sie es nicht als Werurteil!“, hörte.
Aber nein, natürlich nicht, ich machte weiter, auf jeden Fall und, um jeden Preis, konnte es aber trotzdem nicht verhindern, daß mich ein bißchen die Resignation einholte und die Depression packte.
Denn wenn man das Gefühl hat, aufzustehen, nur um wieder hinzufallen…
Circa zweitausend hat mir dann der Alfred mein erstes Buch selbst gemacht und mir die „Wiener Verhältnisse“ zum Geburtstag geschenkt und ich dachte „Wow so schön, so schnell, so billig!“, ab jetzt wird jedes Buch von mir erscheinen und das ist ja auch, nur habe ich mich damit leider in ein Fettnäpchen gesetzt, das scheint mir ja sehr leicht zu fallen, denn „Eigenverlag, nein, das wollen wir nicht!“
Das heißt inzwischen zwar Selfpuplishing und scheint anderswo sehr erfolgreich, aber nein, bei mir doch nicht, ich habe mich wahrscheinlich sowohl mit meinen inzwischen schon zweiunddreißig Selbstgemachten und zwei auf der Warteliste und das Fünfunddreißigste vielleicht im Entstehen, als auch mit dem „Literaturgeflüster“ weg vom Fenster gebracht, bei dem ich ohnehin noch nicht sehr war, nicht drinnen im Literaturbetrieb, nur draußen oder daneben, was ich eigentlich nicht ganz verstehe, denn so schlecht bin ich ja nicht, vielleicht ein bißerl dumm und patschert beim Vermarkten. Der Rest ist Schweigen und die Depression breitet sich weiter aus, denn jetzt kommen schon die Zwanzigjährigen daher und jeder scheint Bücher zu schreiben, aber bei mir scheint das nicht zu gehen, aber stop und halt, wolltest du dir nicht eine Laudatio schreiben, für den Literaturgeflüsterpreis den ich mir verleihen würde, wenn ich das könnte, dürfte…

Denn ein bißchen Anerkennung braucht der Mensch, meint die Pssychologien und da ist also eine, die schreibt und schreibt, obwohl es niemanden interessiert und sie hört trotzdem nicht auf.

Zweiunddreißig selbstgemachte Bücher, zwei auf der Warteliste, eines die „Hierachien“ bei einem Kleinstverlag, zwei Fachbücher in anerkannten Verlagen. Da scheint das Unmögliche zu gehen und sogar recht leicht zu sein. Seit Jahren Texten in Anthologien, beispielsweise in der von der „Linken Wort Lesung beim Volksstimmefest und sechs Jahre Literaturgeflüster, das zwar auch etwas selbstgemachtes ist, aber auch ein umfangreichews Archiv der literarischen Veranstaltungen der letzten Jahre, die ich besuchte und eines meiner „Indie  Bücher“ ist das „Literaturgeflüstertextebuch“, das eigentlich auch aus einer Verzweiflungskrise entstanden ist und von einigen, wie beispielsweise dem GAV Generalsekretär Gerhard Jaschke sehr gelobt wurde und da ist es mir zwar nicht gelungen, eine „Literaturhaus-Rezension“ zu bekommen, dennn nein, das geht doch nicht, dafür ist das Geld nicht da, da müßen wir schon sparsein sein. Aber Manfred Mayer Limburg hat mich angerufen umd mir mitrgeteilt, daß im „Log“ eine sehr schöne zwei Seiten Rezension darüber erschienen ist, an der ich meine Freunde haben werde. Also geht es schon ein bißchen, wenn man nicht aufgibt und nicht zu ungeduldig ist.

Denn da ist eine, die interessiert sich sehr für Literatur und schreib und liest und hat vielleicht schon ein bißchen was zusammengebracht.

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