In Wien findet derzeit die „Wienwoche“ statt und das scheint eine migrantische Veranstaltung zu sein, die in den zwei Wochen, in denen sie stattfindet, ein eigenes Programmheft hat und eine diese Veranstaltungen fand heute in der „Wien-Biblothek“ statt.
„Wiener Warten oder Wien erwarten“, wie erleben Migranten, die Stadt Wien, vorwiegend vor allem über die MA 35, das Migrationsamt, wo man man warten muß, seine erfolgten Deutschkurse vorlegen muß, auch wenn man zufälligerweise Germanistik studiert hat und selber Deutschkurse für Ausländer gibt oder in Österreich in die Schule ging, ist Gesetz und Gesetz und durch die „Wienwoche“ gibt es jetzt eine Broschüre mit Interviews und Texte von den literarischen Imigranten wie Dimitrev Dinev oder Julija Rabinowich.
Die Einladung dazu sah auch etwas anders, als die üblichen Wien-Bibliothek Programmkarten aus, sehr förmlich mit Name:“Migration im Wartezimmer“, Art der Veranstaltung „Buchpräsentation, Lesung und Diskussion“ und ich, die ich ja von der „Wienwoche“ nicht viel Ahnung habe, dachte an meine eigene Ungeduld, wie offenbar sehr viele, warte auch ich nicht sehr gerne, deshalb sind mir die Wartezimmer bei meiner Zahnärztin beispielsweise ein Gräuel oder wenn ich auf das Amt muß, um meinen Paß verlängern zu lassen, etc, ein anderes Warten scheine ich nicht zu kennen, da bin ich als waschechte Wienerin, mit der böhmischen Großmutter, die wohl höchstwahrscheinlich mit einem Paß der K.und K. Monarchie nach Wien gekommen ist, um im Wilhelminenspital in der Küche zu arbeiten und meinen Vater und die Tante Grete in den sogenannten Jubiläumsbauten in Ottakring auf die Welt zu bringen, wohl priveligiert und ein Gang in das Wiener Rathaus ist in der letzten Zeit ein wenig schwierig, denn da finden öfter Feste statt und wenn die FPÖ feiert, gibt es auch Polizeieinsatz, aber die Herren am Eingang waren sehr freundlich, haben gegrüßt und mich nicht behindert, dafür entschuldigte sich dann auch die Mitarbeiterin der Wien-Bibliothek, die eröffnete. Die angekündigte Direktorin war nicht da, auch nicht das übliche Stammpublikum, das ich eigentlich erwartet hatte, dafür sehr viele junge Migranten und der Norbert Leser, der öfter zu Veranstaltungen geht und es sagte die Mitarbeiterin, sie freue sich über die Veranstaltung und es sei auch nicht, wie in einer Zeitung stand, Druck ausgeübt worden, diese zu verhindern, auch die MA 35, die sogar den Leiter schickte, hätte das nicht getan und so wurde sie von Todor Ovicharov moderiert, Aret G. Aleksayan vom ehemaligen Interkulttheater und Olja Alvir lasen Texte, die vor allem aus Interviewes von Migranten bestanden, wie sie das Warten in der Warteschleife der MA 35 erlebten. Nicht sehr gut, oft auch traumatisierend, die Mitarbeiter tranken ständig Kaffee und man saß draußen und spielte Karten.
Eine Wartesituation, die mir zum Glüćk erspart blieb, denn ich warte höchstens alle fünf Jahre, wenn ich meine Patinetenverfügung erneuern will und nehme mir da inzwischen was zum Lesen mit, aber es war interessant den „Wartesaal Migration“ oder das „Wien erwarten“ aus der Sicht der jungen Ausländer zu erleben, nachher wartete man auf Brot und Wein und die Broschüre und den „Standard“ konnte man sich gratis mitnehmen.
Wie schon erwähnt, nicht sehr viele bekannte Gesichter, nur eine Dame, die ich vom „MUSA“ kenne und eine andere, die Migranten betreut, freute sich über die Gratisbroschüre und plauderte ein bißchen mit mir.
Ja, das Warten ist wahrscheinlich sowohl für Inländer als auch Ausländer sehr schwierig und die MA 35 wurde von einigen Bewerbern als Projekt für die „Wienwoche“ eingereicht.
2014-09-17
Wartezimmer Migration
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