Jetzt habe ich mich doch für die „Alte Schmiede“ und die „Neue Lyrik aus Österreich“, die Folgereihe von der „Grasl-Reihe“, die es, glaube ich, herausgegeben von Alois Vogel übers „Podium“ sehr lange gegeben hat und die jetzt von Sylvia Treudl, Hannes Vyoral und Nils Jensen wiederbelebt wurde, entschieden, denn die zweite Tranche wurde heute in der „Alten Schmiede“ vorgestellt.
„Lyrik, die Königsdisziplin der Literatur!“, wie es Kurt Neumann in seiner Einleitung nannte, ich bin keine Lyrikerin, lese aber manchmal Gedichte und blogge auch über diverse Veranstaltungen, wie die „Dicht-Feste“ oder die „Poliversale“, die es ja in der letzten Saison in der „Alten Schmiede gab.Heute und gestern habe ich mich auch durch hundertachtundsiebzig „Ohrenschmaus-Texte“ durchgewühlt, wo einige Gedichte dabei waren.
Eigentlich hatte ich etwas anderes in meinen Kalender aufgeschrieben, in der Hauptbücherei gab es finnische Literatur und in der Wien-Bibliothek heute oder morgen was über den ersten Weltkrieg, aber dann doch den zweiten Jahrgang Lyrik, im ersten Jahr war, glaube ich, Gerhard Ruiss dabei und vier Bände werden im Jahr gemacht, wie Sylvia Treudl, die moderierte, erklärte.
Sie hat sich für die vier Bändchen bzw. Autoren auch je ein, relativ kompliziertes Motto ausgedacht und erklärte, daß pro Jahrgang junge mit älteren Autoren gemischt würden und so war die jüngste auch Jahrgang 1993, eine sehr junge Frau und eine sehr starke lyrische Stimme, Lydia Steinbacher in Waidhofen an der Ybbs geboren.
„Silex“ heißt ihr Gedichtband, sie ist auch Malerin und das Motto war „Polierter Stein mit flugteuglichen Schwingen“.
„Schlafloser Herbst“ „Die Tauben“, „Der Winter“ einige ihrer Gedichte.
Eine Stimme, die man sich merken sollte, vielleicht werde ich noch etwas von ihr hören, Richard Wall, den ältesten in der Runde, kenne ich von der GAV, 1953 geboren, lebt er im Mühl-und im Weinviertel und seine Gedichte handeln von Füchsen und von Bergen, vom Holzhacken und von Weitra.
Von Wilhelm Szabo eigentlich nicht, den hat nur Sylvia Treudl in ihrer Einleitung erwähnt, daß er bis zu Erschöpfung Holz gehackt hätte, um seiner Depression zu entkommen, was ihm nicht gelungen wäre und das Motto hat auch etwas Fuchsiges und Heidelbeerträucher kommen , wie das am Land so ist, darin vor.
Dann wieder eine Frau, Isabella Breier, 1976 in Gmünd geboren, eigentlich sollte es also neue Literatur aus Niederösterreich heißen, mit diversen Preisen und Stipendien versehen und sie hat, wenn ich mich nicht irre, wie Gerald Jatzek der vierte im Bunde beim letzten Volksstimmefest gelesen, der ist 1956 geboren und hat seine Reisegedichte schon auf der Jesuitenwiese vorgetragen, mit Gitarre begleitet und da war das Lied von dem Lastwagen, das die Leichen durch die Wachau rollt ein sehr starker Eindruck.
Isabella Breier war da mit „Anfang von etwas“, wahrscheinlich poetischer, Sylvia Treudl sprach von geballter Wut in ihren Werken und Gerald Jatzeks Reisegedichte haben den Titel „Die Lieder riechen nach Thymian“, das erste handelte von Zypern, da war ich auch einmal mit Mann und Tochter und habe die Fluggutscheine dazu bei einem Literaturwettbewerb zum Thema „Wasser“ glaube ich, gewonnen, man sieht so ganz unbedarft bin ich also trotz abschlägigen Bescheid der „Literarmechana“ doch nicht, dann kam, glaube ich, ein Lied über Triest und am Schluß die übers unfreiwillige Reisen.
„Am Weg nach St. Pölten steckt er im Stau, ein Sarg aus Metall rollt durch die Wachau!“
Stark und beeindruckend und durchaus unterschiedlich die neuen lyrischen Stimmen, die Sylvia Treudl auch zum Weiterlesen empfahl.
2014-09-24
Neue Lyrik aus Österreich
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