Literaturgefluester

2014-11-28

Geschenkt

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:33

Ich bin ja keine Freundin der „Hörbücher“, obwohl ich einmal einen „Hörbuchpreis“ und damit eine Handvoll solcher „Bücher“ gewonnen habe und mir die Anna einmal eines zu Weihnachten schenkte. Denn wenn ich sie in der Küche höre und dann läutet das Telefon,  entgeht mir etwas, wenn der Klient läutet ebenso. Dann kann ich mir auch keine Notizen machen, weiß nicht, wie sich die Namen schreiben, etc. Also kaufe ich mir keine Hörbücher, bin ich ja auch keine Joggerin oder Autofahrerin, habe aber eine Tochter, die mir aus welchen Gründen auch immer, keine Bücher schenkt und da habe ich dann Daniel Glattauers „Geschenkt“ den neue Bestseller des Herbstes von ihr zum Geburtstag bekommen. Sie hat die Printform nach Ungarn mitgenommen. Ich habe in der Woche zwischen dem Geburtstag und der „Buch-Wien“ auch den Versuch gemacht, mir das Buch, während des Mittagsnickerchen mir anzuhören und war auch begeistert. Ein tolles Buch, das „Gut gegen Nordwind“, das bei der „Buch-Wien“ Diskussion, als so großartig gefunden wurde, hat mich nicht so begeistert, hier hat der ironische Ton it der die Geschichte des Losers Gerold Plassek sofort begeistert, nur leider war das Hören  der acht CDs  etwas schwierig, denn die zweite fing bei der Hälfte an zurückzulaufen und ich konnte das Ende nicht mehr hören und bei der dritten kam der Klient und danach die Buch-Wien, wo ich das Buch während des „Bücher Quiz“ gewinnen hätte können, wenn ich das Standard Kürzels von Daniel Glattauer als Ersts hinausgeschrieen hätte und auch sonst einges darüber hörte. Danach habe ich die CDs wieder  aufgelegt und begann  gleich zu besprechen, damit ich, wenn ich beim Ende bin, denn Anfang nicht schon wieder vergessen habe.

Es geht also um einen etwa vierzigjährigen Journalisten einer Gratiszeitung, einen sogenannten Loser, der geschieden ist, zuviel trinkt, nicht recht auf sich schaut und alle seine Illusionen schon verloren hat und so sein Geld mit Randnotizen bei dieser Gratiszeitung verdient. Dann erfährt er plötzlich von seinem vierzehnjährigen Sohn Manuel, den ihn dessen Mutter übergibt, weil sie ein halbes Jahr als Ärztin ohne Greznen nach Afrika muß und ihn daher zur Nachmittagsbetreuung in seine Reaktion setzt. Die Beiden öden sich eine Zeitlang an, dann passiert etwas Außergewöhnliches.  Gerold  Plassek hat eine Randnotiz über eine Odachloseneinrichtung geschrieben, die Geld braucht und die Geldspende trifft bei der Einrichtung mit beigelegten Artikel ein. Das beginnt sich nun zu wiederholen, der Chefredakteur übergibt zwar einer anderen Journalistin die Berichterstattung darüber.  Gerold ist das zunächst egal. Kommt seinem Sohn aber etwas näher, begleitet ihn zur Zahnärztin und verliebt sich in sie. Dann habe ich eine Lücke, er wird offenbar von seiner Redaktion entlassen oder kündigt und geht stattdessen zu einer besseren Alternativzeitung, wo er größere Artikel schreiben darf und die Geldspenden kommen nun nach solchen Artikeln. Dann bringt ihm Manuel mit einem tschetschenischen Schulkollegen, der abgeschoben werden soll, in Kontakt, das Spiel wiederholt sich und Gerold beginnt darüber nachzudenken, ob die Geldspenden mit ihm etwas zu tun haben könnten.

Als dann die zweite Geldspende eintrifft, beginnen auch die Medien diesen Verdacht aufzunehmen, Gery wird groß in allen Zeitungen interviewt, wird eine Berühmtheit, mit der sich alle fotografieren lassen wollen und die auch viele Anfrage bezüglich Spendenmöglichkeiten, wie beispielsweise von der schönen Zahnärztin, in die er sich verliebt hat, ihr ihre Liebe aber nicht zu gestehen traut,  bekommt. Die arbeitet auch im „Zehnerhaus“ in der Schleifmühlgasse, das ist eine Zahnarztpraxis für Obdachlose, man sieht, wie Daniel Glattauer mit den Wiener Orten jongliert, dicht an der Realität  bleibt, aber auch immer ein bißchen verfremdet,  so daß man sich nicht beschweren oder klagen kann und diese Praxis muß  revnoviert werden und braucht Geld.

Gery und Manuel versuchen dem Spender auf die Spur zu kommen und finden in den Mails zwei Hinweise. Da ist einmal einer auf seine Mutter und dann hetzt die zweite Gratiszeitung, die sich schon mit Gerys früheren Arbeitsgeber angelegt hat und in einen Prozeß verwickelt ist und vermutet in dem zweiten Mann von Gerys Exfrau, Gudrun, einem Banker oder Lobbyisten, der ein Konto in Lichtenstein hat, den Spender, bzw. Geldwäscher, der sein Schwarzgeld mit Hilfe seines Ex-Schwagers, oder wie immer sich das Verwandtschaftsverhältniss nennt, reinwaschen wollte.

Gery Plassek betrinkt sich und beginnt dann wieder zu recherchieren, wobei sich Manuel in ein autistisches Mädchen verliebt und viele Verwicklungen und Verwirrungen auftreten, die  manchmal ein bißchen überzogen und vielleicht auch leicht kitschig wirken.

Man kann auch sicher überlegen, ob das viele Geldspenden, beispielsweise, was die Inselbegabung des autistischen Mädchen betrifft, wirklich so nötig ist?  Denn die ist ja sehr begabt und für ein Studium an der künstlischerischen Volkshochschule oder an der Akademie für angewandte Kunst braucht man eigentlich keine zehntausend Euro.

Es geht aber weiter, eine Tänzerin wird als erste Geldspenderin geoutet, der Nachfolger meldet sich bei Gery und schickt ihm zur letzten Reportage in eine Alkoholentzugseinrichtung, namens „00 Promille“, das ist Gery, dem Gelegenheitstrinker ein wenig peinlich, denn er ist ja nicht betroffen, alle anderen spielen darauf an, sein Vater war es aber und die Einrichtung liegt auch zufällig in Simmering, wo er seine Jugend verbrachte.

Dann kommt es stilecht am Weihnachtsabend, haben da schon wirklich alle Wirtshäuser offen, zu einem Treffen zwischen Gery und dem Spender bzw. Geldgeber, der aber ganz, wie im „Nordwind“ nicht erscheint, vielleicht hat der Trinker ihn auch übersehen.

Es bleibt also alles offen, wir können raten, wer es jetzt nun war, die Spuren verwischen sich aber alle oder gehen ineinander über.

Es ist aber ohnehin ganz egal, nur die gute Tat ist wichtig, schließlich haben wir bald Weihnachten und da wird das im August erschienene Buch wahrscheinlich bevorzugt verkauft.

Dem etwas heruntergekommenen Journalisten haben die Geldspenden auf jeden Fall geholfen, er wird in der Alternativzeitung fix angestellt und fliegt im Feburar mit seinen zwei Kindern nach Kuba, obwohl er, daß er Manuels  Vater ist, wenn ich es nicht überhörte, zwar dem Wirten Zoltan und seiner Tochter Florentina, aber nicht ihm selbst verrät und das Buch hat mir, ob seiner brisanten Themen, mich interessieren ja die Losergeschichten, anfangs sehr gefallen, später wird die Routine merklich, es kommen Widersprüche auf und es bleibt sehr viel im Unklaren, aber über das Gute im Menschen läßt sich zu Weihnachten bevorzugt diskutieren und da fällt mir  ein, von Daniel Glattauer gibt es noch den „Weihnachtshund“ und der steht auch auf meiner Leseliste.

Daniel Glattauer hat den Roman nach einem realen Vorbild geschrieben und um wieder auf die Frage Printform oder Hörbuch zurückzukommen, der Vorteil des Hörbuchs ist ohne jeden Zweifel, daß ich den Roman jetzt kenne, während ich das Buch auf eine spätere Leseliste gesetzt hätte und spannend ist es sicherlich geschrieben, weil man sehr neugierig wird und wissen möchte, wer jetzt der geheimnisvolle Geldspender ist und daher nicht zu lesen aufhören kann, so daß ich ein paar weitere Hörrunden eingelegt habe.

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