
Eva Jancak

Roland Girtler
Am Mittwoch gab es im Rathaus die Fachkonferenz bzw. Festveranstaltung zu „15 Jahre Frauengesundheit – gestern-heute-morgen, die von der Frauenbeauftragten Beate Wimmer-Buchinger und ihrem Team organisert wurde, das mich immer zu ihren Veranstaltungen lädt. Beim zehn Jahrestag vor fünf Jahren war ich auch, da gab es ähnlich wie heute, den ganzen Tag Essen, dazwischen bin ich noch zum Ehrenkreuzverleihung von Konstantin Kaiser auf die andere Seite des Rathauses gegangen und am Abend in Literaturhaus, wie es eine Rolf Schwendter Festveranstaltung gab, die gab es diesmal leider nicht mehr, dafür wurde die Buch-Wien eröffnet, so habe ich den Sekt Empfang und die Rounder Girls versäumt, aber auf der Buch-Wien war, wahrscheinlich weil Benedikt Föger Präsendent des Hauptverbandes ist, diesmal ohnehin alles anderes und das auch im räumlichen Sinn. Die Messebuchhandlung ist gleich beim Eingang, das Publikum muß also durchgehen, „wenn sich“, wie er in seiner Eröffnung betonte, „der Buchhandel, die größte Halle des größten Messegeländes der Stadt mietet und dafür noch Eintritt zahlt. Das glaube ich zwar immer noch nicht, daß das sehr viele Leute tun und der Herr vom „Amalthea-Verlag“, den ich am Montag beim „Alpha-Preis“ getroffen habe, sagte mir auch, das Ausstellungsgelände wäre diesmal kleiner, die ORF Bühne hat aber auch ein neues Out Fit mit einer Bücherwand im Rücken. Es gab außer Jury Andruchowytsch Eröffnungsrede und Bedendikt Fögers Einleitung auch keine Eröffnungsreden von Politikern und auch das Buffet war diesmal anders, kein Gulasch und kein Kaiserschmarrn, sondern ein paar Brötchen und gefüllte Semmerln und um acht begann „Die lange Nacht der Bücher“, wo man um drei Euro schon auf die Messe konnte. Die Aussteller sollten also zu ihren Ständen und die Leute betreuen und bekamen vom Verband eine Flasche Sekt dafür. Juri Andruchowytschs Eröffnungsrede „Der Preis der Werte“ war sehr politisch und handelte von den Zuständen in der Ukraine, was zu erwarten war, Christl Greller, die ich beim Buffet im Literaturcafe traf, meinte sie wäre sehr lang gewesen, aber insgesamt war die Eröffnung diesmal, glaube ich, sehr knapp. Denn ab acht gab es ein Programm und zwar zuerst ein Konzert von Atwenger auf der ORF Bühne. Martina Lessing kochte auf einer Kochbühne, die diesmal auch woanders ist, Daniel Glattauer las wahrscheinlich aus „Geschenkt“, ein Buch das ich von der Anna in der Hörbuch Form zum Geburtstag bekommen habe, das ich gerade am Hören bin und das ich sehr toll finde.

Stefan Gmünder

Dominik Kamalzadeh
Ich war aber bei der Forum-Bühne, denn da gab es ab neun das Bücherquiz, auch erstmals und dafür konnte man sich im Internet schon seit Wochen bei vier oder fünf Fragerunden beteiligen. Ich habe es gemacht und Wolf Haas, einem der Moderatoren, auch dreimal mehr oder weniger originelle Fragen gestellt. Eine war, was er mit dem Hut von Elfriede Gerstl machte, den er einmal bei einer IG-Benefizveranstaltung im Jahr 2000 ersteigert hat, wurde aber nicht ausgewählt. Frau Führer, bei der ich das bedauerte, sagte mir, ich hätte noch eine Joker-Chance, das heißt. es gab zuerst eine Runde mit zwei der Auserwählten. Günter Kaindlsdorfer moderierte und die Fragen hatten nur teilweise mit Literatur zu tun, die habe ich fast alle gewußt, die anderen, wo man zum Beispiel auch Berge und Hymnen erraten mußte, eher nicht. Dann kam eine Publikumsfrage. Wer war der Regisseur von Elfriede Jelineks „Sportstück“? Das wußte ich nicht, hatte also meine Chance mitzuspielen vertan, dafür konnte aber das Publikum Bücher gewinnen und da ich wußte, daß Nadine Kegele aus Vorarlberg kommt, habe ich jetzt ihr „Eidechsenbuch“ und brauche Benedikt Föger nicht nocheinmal darum angehen und wie Franzobel wirklich heißt, wußte ich auch, also habe ich jetzt seinen neuen Krimi. Mehr meinte Günter Kaindlsdorfer dürfte ich nicht herauaschreien, so hielt ich das mit Otto Brusatti und Marlene Streeuwitz zurück, was ich erfahren habe, als ich bei der literarischen Soiree die „Schmerzmacherin“ gewann, aber die „Nachkommen“ habe ich schon zweimal bekommen und brauche sie kein drittes Mal. Der Quiz war also spannend und die literarischen Fragen gar nicht so leicht, er hat auch fast zwei Stunden gedauert. Der erste Preis war ein Buchgutschein für tausend Euro, was würde ich mit soviel Büchern machen und wann würde ich sie lesen? Der zweite Preis einer um dreihundert. Gewonnen haben zwei Damen, darunter auch die Stundentin, die das mit Einar Schleef wußte. Die beiden Herren, die in den beiden Runden verloren, gewannen je drei Flaschen Vetliner, auch nichts für mich, denn ich trinke ja keinen weißen Wein und ab Donnerstag ging es, wie gewohnt ab neun Uhr los. Das heißt, da startete das Programm für Schulklassen mit exclusiven Veranstaltungen.

Eva Menasse
Die Erwachsenen, beispielsweise die Pensionisten, die freien Eintritt hatten, konnten ab zehn Uhr Gerhard Loibelsberger von dem ich schon ein Buch gelesen haben, mit einem seiner historischen Krimis, bzw. Geschichtenband „Kaiser, Kraut, und Kieberer“ hören, vorher oder dazwischen gab es die Möglichkeit sich im Weleda-Zelt Cremeproben für die reife Haut zu holen, beziehungsweise sich an den Ständen umzusehen. Um elf gabs auf der FM4 Bühne ein Autorinnengespräch mit Saskia Jungnickl, die ein Buch über den Selbstmord, bzw. Suizid ihres Vaters geschrieben hat und auf der ORF-Bühne stellte der Reiseschriftsteller Martin Ammanshauser eines seiner Reisebücher vor und erzählte davon, wie es einem solchen auf seinen Reisen geht. Dann traf ich mich zum Mittagessen mit dem Alfred in der „Grünen Hütte“, die Kochbühne, die „Lebensart“ heißt und sich an anderer Stelle befindet, habe ich den ganzen Tag leer gesehen, also werde ich mir am Freitag etwas zu Essen mitnehmen müßen, weil der Alfred da nach St. Pölten, um sein Auto von der Werkstatt abzuholen, fährt. Am Nachmittag ging es auf den vier fünf oder sechs Bühnen munter mit Parallelprogrammen, die sich teilweise wiederholten, weiter, die Schüler waren schon verschwunden und auf der Donau Lounge stellte der Rumäne Mircea Catarescu den dritten Teil einer Trologie „Die Flügel“ vor, wo es um den Fall des eisernen Vorhanges geht. Es wurden hauptsächlich Stellen gelesen, wo es um den kleine Mircea ging, der seine Erfahrungen mit dem Leben und den Mädchen machte. Da habe ich dann auch erfahren, daß es am Abend wieder eine Bank Austria Literaris Veranstaltung mit den Bank Austria Literaris Preisträgern gab, um vier hat eine davon, die bosnische Lyrikerin Adisa Basic, die ausgezeichnet Deutsch spricht, gelesen, vorher war ich aber noch auf der ORF Bühne, wo es Poetry Slam mit Stefan Abermann, ein Buch aus dem „Milena-Verlag“ und dann Marlene Streeuwitz mit ihrer „Reise einer jungen Anarchistin“ in Griechenland gab. Um fünf trat dort dann Kristina Pfoser auf und machte das Kultur-Journal, das live in Ö1 gesendet wurde, ein Gespräch mit Jochen Jung, Daniel Glattauer und Daniela Striegl, was ein Bestseller ist und was den Unterschied zwischen der Besten und der Bestsellerliste ausmacht? Daniel Glattauer freute sich mit „Gut gegen Nordwind“ auf eine solche gekommen zu sein und wurde dann von Kritiker in Residence Volker Hage interviewt. Das war sehr interessant und damit war der erste Messetag zu Ende, an den Ständen wurde Sekt serviert und ich disponierte um, denn eigentlich habe ich wieder in Literaturhaus zu Heinrich Steinfest gehen wollen. Die „Bank Austria Literaris Lesereise“ fand aber im „Haus der Musik“ statt, was näher war, ein Buffet gab es auch, die Preise an solche scheint es nicht mehr zu geben, traten doch lauter Bekannte auf und außer dem Buch von Adisa Basic habe ich alle anderen Bücher schon gelesen.

Reinhardt Badegruber

Edith Kneifl
Nämlich Palmi Ranchev „Ein bißchen Glück für später“, Florin Lazarescu, der ebenfalls lesen sollte, ließ sich entschuldigen, aber Boris Cheronskij aus der Ukraine war da, der weil man in Odessa eher Russisch spricht, als Russe angekündigt wurde. Weiter gab es ein Interview mit Gyorgy Dalos, der in der Jury des Preises war. Katja Gasser moderierte, der Schauspieler Nikolaus Kinsky hat gelesen und beim Buffet habe ich mich außer mit der Autogrammsammlerin und dem Stammbesucher, der auch zu meinem Geburtstagsfest gekommen ist, mit Palmi Ranchev auf Englsch über die österreichische Literatur unterhalten. Er mag Thomas Bernhard, scheint aber sonst ein großer Lyrikfan zu sein. Am Freitag ging es zuerst ein bißchen weiter mit einem bei „Milena“ wideraufgelegten Ersten Weltkriegbuch und dazu, zum Thema passend auf der Forum Bühne Texte von Josef Roth. Dann gings wieder zur Donau-Louge, wo für mich interessant, weil wir bald nach Ungarn fahren, Szilard Borbely, der sich Anfang des Jahres umgebracht haben dürfte, Roman „Die Mittellosen“ vorgestellt wurde. Leider bin ich zur der Einleitung von Cornelius Hell ein bißchen zu spät gekommen, so daß ich von der Biografie des Autors nicht viel mitbekommen habe. Vorher war ich noch bei der Hauptbühne, da stellte der israelische Autor Meir Shalev, von dem ich ein Buch auf meiner Leseliste habe, seinen neuen Roman vor und zur Donau Lounge kam um eins Eröffnungsredner Jjuri Andruchowytsch mit seinem Beitrag in der Anthologie „Euromaidan“, den ich, glaube ich, schon im April in Göttweig oder Krems hörte, so daß ich nicht ganz geblieben bin, sondern ein bißchen herumwanderte. Die Kochbühne war inzwischen in Betrieb genommen, es gab ein Hendl mit Safranreis, eine ziemlich große Portion, danach hörte ich mich in einiges hinein, wanderte hin und her, blieb dann bei Nadine Kegeles neuen Roman, den ich ja inzwischen habe, hängen und folgte ihrer blumigen und ziemlich extravertierten Beschreibung über das Leben nach dem Klagenfurter Publikumspreis und der Frage, ob ihr Roman jetzt ein Frauenroman ist oder nicht, sie plant jedenfalls noch vier Fortsetzungen, ich bin gespannt, ob auch dann die Bücher zu mir kommen werden.

Richard Schuberth

Erwin Riess
Dann gings wieder zur ORF Bühne, da war gerade der Herr Bundespräsident angetreten und stellte die bei „Wieser“ erschienene oder geplante Jirsi Grusa Gesamtausgabe vor. Die Familie des verstorbenen Autors war da und sehr viel Prominenz. Dann ging es weiter mit der Politik bzw. Juri Andruchowytsch nämlich mit einer Diskussion über fünfundzwanzig Jahre Mauerfall bzw. Ende des eisernen Vorhang, der Direktor des Collegium Hunarium, bzw. der Donau Lounge war noch da und die Slowakin Etela Farkasova, die ich, glaube ich, schon beim PEN-Frauentag kennengelernt habe. Günter Kaindsdirfer moderierte. Zdenka Becker, die vorige Woche einen Preis des Landes NÖ bekommen hat, saß im Publikum. Den Rest des Messetages verbrachte ich vor der Kochbühne, wo zuerst ein ebenfalls sehr extroviertierter Burgenländer „Kaufs Leute, mein neues Buch, ich hab ein kleines Kind!“,Rote Rüben Risotto kochte, dann kam ein Runmäne und kochte Spezialitäten aus dem Donau Delta, ein Dolmetscher erklärte, Erdäpfelfrikadellen mit Lachseiern, Fisch und Polenta und dann noch eine Flade mit Feigen, ein bißchen rumänischen Weißwein gab es dazu auch, dann war es schon Zeit für die Wiener Vorlesung mit Herta Müller im Rathaus, die ich ja 2009 bei der Literatur im Herbst versäumte. Jetzt war sie da und Hubert Christian Ehalt erklärte, daß dem Ganzen ein Gespräch mit Angelika Klammer Mein Vaterland war ein Apfelkern“, das jetzt in Buchform erschienen ist, vorausging. Die ehemalige „Residenz“ bzw.“ Jung und Jung“ Lektorin Angelika Klammer leitete ein, dann kam ein Gespräch mit Christian Ehalt, der die Nobelpreisträgerin wieder zu ihrer Lesebiografie befragte. Sie ist vom Dorf mit den deutschen Minderheit weg nach Bukarest zum Studium gegangen, war dort viel im Goethe Institut, wo sie Canetti gelesen hat und erzähltewieder viel von ihren Traumatisierungen. Was sie noch schreiben wird, erkundigte sich Christian Ehalt am Schluß. „Über NSA und Social Media? „Nein, die Securitate beschäftigt mich noch genug!“ Als ich nach Hause kam, wartete ein neues Buch auf mich, nämlich das „Graphic-Novel“ „Irmina“ und da hat mich der Verlag ja an den Stand und zum gestrigen Sektempfang eingeladen, was ich leider in der Hektik ein wenig versäumte, mir den Stand aber noch am Samstag anschauen will. Der begann mit einigen Besorgungen bezüglich meines Geburtstagsfestes. Gab es da ja noch einen Leiner-Gutschein für ein Frühstück, das ich dann doch nicht einlösen konnte und die Ingrid hatte mir das Margareten-Buch nochmals geschenkt, das tauschte ich dann bei „Freytag und Berndt“ um, hätte, da das ja eine Reisebuchhandlung ist und wir morgen nach Ungarn fahren, mir eigentlich ein Ungarn-Buch vorgestellt, aber den Szilard Borbely hatten sie nicht, die Cornelius Hell Ungarn Bücher hätten preislich nicht gepasst, so ist es Juij Wynnytschuks „Im Schatten der Mohnblüte“ geworden. Das ist zwar ein Ukrainer, wurde aber auch auf der Donau-Lounge vorgestellt. Auf der war ich Samstags nur kurz, bin ichwegen der Gutscheineinlös- und Umtauschaktionen erst um elf auf der Messe eingetroffen und um halb eins habe ich mich wieder mit dem Alfred in der „Grünen Hütte“ getroffen, ein Gansl gegessen und dann mit ihm den Nachmittag in der Messehalle verbracht. Zuerst sehr lange in der Buchhandlung, dann sind wir ein bißchen herumgelaufen, wurde vom Herrn Wieser ein bißchen lächerlich gemacht, als ich auch ein Stück vom Schinken haben wollte, in dem er verlangte, daß ich laut „bitte“ sagte, was ein bißchen kindergartenmäßig ist und er mich, als er meine Rezension in seinem Programm abdruckte, vorher auch nicht fragte, was er eigentlich sollte. Aber ich habe manchmal Probleme mit autoritären Männern, die mich übersehen oder nicht so ernst nehmen.
Dann landeten wir im Literaturcafe, wo der „Alpha-Preis“ beziehungsweise Eva Menasse von Stefan Gmünder präsentiert wurde, Erich Riess aus seinem Herrn Groll las, Edith Kneifl mit Reinhard Badegruber zwei neue Bände ihrer „Tatort-Serie“vorstellte und auch Richard Schuberth zu hören war. Dann entschwand der Alfred zu einem Fußballmatsch, von dem schon Günter Kaindlsdorfer schwärmte und ich ging zuerst zur Weinverkostung zur Lebensart-Bühne, da gab es aber nur mehr die Weißen, die ich nicht so mag und so verbrachte ich die letzte halbe Stunde wieder bei der „Exil-Preis-Verleihung“, wo ich ja schon wußte, daß Ljuba Arnautovic den ersten Preis gewonnen hat und ich auch die Preistexte neben mir liegen habe. Damit ist die Buch-Wien 2014 für mich beendet, da es morgen zwar nicht mit dem Zug, aber nach Ungarn geht, da liegen schon ein paar Broschüren in meinem „Donau Lounge Leinensack“, außerdem nehme ich mir einen Sandor Marai und einen Imre Kertez zum Lesen mit und um die Eindrücke abzurunden, verlinke ich noch mit Neyashas Bericht von der „Langen Nacht der Bücher“ und dem von Wolfgang Tischer zu den Stuttgartner Buchwochen, wo Österreich Gastland ist.
Zu Neyashas Bericht sollte ich vielleicht noch ergänzen, daß man sehr wohl einen oder mehr Tage auf der Buch-Wien verbringen kann, auch wenn ich Donnerstag Morgens meistens denke, was mache ich da bis Sonntag? Es wird immer interessant und Studenten hatten bei der Bücher-Nacht und am Donnerstag ohnehin freien Eintritt und mit dem „Bücherspaß“ kostete es den ganzen Tag auch nur vier Euro fünfzig, was eigentlich erschwinglich ist und denn man darüber bloggt, wird man wahrscheinlich auch eine Gratiskarte bekommen.