Literaturgefluester

2014-12-31

Lichtjahre

Filed under: Uncategorized — jancak @ 21:05

Jetzt habe ich es doch geschafft in diesem Jahr noch James Salters „Lichtjahre“ zu lesen, ein Buch, das ich mir Anfang des Jahres, zusammen mit ein paar anderen bei „Alles Buch“ in der Lerchenfelderstraße, der ehemaligen „Buchlandung“ um drei Euro gekauft habe, nach dem  alle  von dem 2013 erschienenen Roman „Alles was ist“, des 1925 in New York geborenen Autors, den dieser nach einigen Jahren Abstinenz geschrieben haben dürfte, so begeistert waren.

Ich hatte vorher von dem Autor, glaube ich, noch nicht viel gehört, aber in den Schränken, den Erzählband „Dusk and ohter stories“, gefunden, den dann lang in meinen Regalen gesucht, um ihn auf die Leseliste zu setzen, bis ich  in der Abverkaufkiste die „Lichtjahre“ fand und eigentlich nicht mehr vor hatte, das Buch in diesem Jahr zu lesen, habe ich inzwischen ja schon andere Bücher, die ich auch lesen wollte, wie Jelineks „Lust“ oder Kunderer „Unererträglichkeit des Seins“, von der Jahresliste gestrichen.

Dann ist aber  vor kurzem sein schon  1956 erschienener Roman „Jäger“ auf Deutsch erschienen. Die Blogs berichteten darüber und das weckte meine Neugier, das Buch doch noch zu lesen, so habe ich es vor Weihnachten nach Harland mitgenommen und muß gestehen, so großartig, wie am Buchrücken beschrieben, habe ich es nicht empfunden.

„Seit John Updike wurde der allmähliche Verfall einer Ehe nie anrührender und deren endgültiger Unteregang nie zärtlicher beschrieben. „Lichtjahre“ git als literarisches Meisterwerk. Zu Recht“, schreibt Marie Claire und Richard Ford meint „Brillant! Satz für Satz ist Salter der Meister.“

Vielleicht habe ich mit den so hochgelobten Amerikanen meine Schwierigkeiten, mag sein, denn Philiph Roth reißt mich auch nicht so sehr vom Sessel, berührt mich eher durch seine Lebensgeschichte und, daß er den Nobelpreis nicht und nicht bekommt, obwohl er angeblich jedes Jahr am Tag der Verdündung extra zu Hause bleibt.

Mit Louis Begley, den  ich der Hauptbücherei einmal persönlich kennenlernte, hatte ich meine Schwierigkeiten, aber der ist kein „richtiger“ Amerikaner.

Richard Fords „Kanada“, der den Meister so lobte, hat mir auch nicht so gefallen, aber richtig von John Updikes „Rabbit“ war ich begeistert.

Das habe ich wirklich sehr dicht und beeindruckend beschrieben gefunden, die „Lichtjahre“ plätschern meiner Meinung nach eher so dahin, vielleicht habe ich es auch nicht richtig verstanden und das Großartige  nicht mitbekommen.

Es wird jedenfalls in fünf Teilen, die Ehe der „schönen Nedra und des erfolgreichen Viri“, ebenfalls vom Buchrücken zitiert,  auf fast vierhundert Seiten beschrieben. Das Buch ist 1975 auf Englisch, 1998 auf Deutsch erschienen, dadurch ist Salter offenbar auch im deutschen Sprachraum bekannt geworden.

Eine Ehe zwischen zwei Angehörigen der oberen Mittelschicht, er Architekt russischer Abstammung, eigentlich heißt er Vladimir, sie möglicherweise Hausfrau, Mutter zweier Töchter Franka und Danny, die in einem schönen Haus in New York leben, es gibt Liebhaber von beiden Seiten, Kinderparties, Weihnachtsfeiern, Reisen nach Europa, Freunde und Bekannte, immer wieder werden  Bücher, von Satre und anderen, zitiert, auch eine Biografie von Gustav Mahler kommt vor und ein Buch über die Beziehung von Richard Strauss zu seiner Frau, alles sehr geistreich geschildert, wie es in der gehobenen Mittelschicht so vorkommen wird.

Die Ehe wird dann, glaube ich, in Teil drei geschieden, Viri geht nach Italien, heiratet da die Sekretärin Lia.

Die Tochter Franka wird inzwischen Lektorin, Danny heiratet und bekommt zwei Kinder, Nedra beginnt in einem Blumenladen zu arbeiten,  stirbt und am Schluß kommt auch Viri wieder nach Amerika zurück.

So würde ich die Handlung beschreiben und möchte fast hinzufügen, daß da nicht das Außergewöhnliche passiert, was  am Buchrücken angepriesen wurde und ich es auch in den Updike“Hasenherz“ so beklemmend beschrieben fand.

Das, was da beschrieben wird, denke ich, passierte in der New Yorker oberen Mittelschicht in den Siezigerjahren, man heiratete, betrog sich,  ließ sich scheiden und ging dazwischen ins Theater, ins Museum of modern Art, sprach von Ibsens „Nora“ oder flog nach Paris und ich habe mir auch  ein bißchen schwer getan, beim Lesen alles mitzubekommen und nicht über die Handlung drüber zu lesen und etwas muß ich noch bemängeln, wird da auf Seite 331 wieder einmal ein Psychiater mit einem Psychologen verwechselt, so wie ich das schon bei O. P. Zier, Dietmar Füssel und Corneilia Travnicek so fand und was mich immer sehr stört.

Jetzt bin ich nur noch auf den Erzählband gespannt und um nicht ganz so pessimistisch zu enden, vielleicht habe ich auch nur mit den amerikanischen Männern meine Schwierigkeiten, habe ich ja auch Sylvia Plaths „Glasglocke“ in diesem Jahr gelesen und da hat mir das Buch sehr gut gefallen.

Jahresrückschau

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:20

Wieder ist ein Jahresrückblick fällig, der siebente ist es jetzt schon in meinem Bloggerinnenleben und wieder ein bißchen Frust und Wehmut dabei, habe ich es doch immer noch nicht geschafft mit meinem Schreiben aufzufallen und eigentlich war es ein ganz langweiliges Jahr, mit den gewohnten Frustrationen und keinen besondereresn Höhepunkten.

Das heißt, das stimmt nicht ganz, denn etwas ist in diesem Jahr ausgeblieben, die Spammer mit ihren „Das ist aber das allerschlechteste was je geschrieben wurde!“ und „So ein trotteliger Text!“, fehlten und das finde ich sehr schön!

Denn das Selbstbewußtsein, das ich mir in den letzten Jahren angeeignet habe, hat mich gelehrt, daß ich mit meinen über 2070 Artikeln über das Schreiben und den Literaturbetrieb, über ein ungeheures Archiv vergüge, das mir erst einer nachmachen soll.

Ich scheine zwar  in meiner Rolle als erfolglos vor sich hinjammernde Autorin, die schreibt und schreibt,  nicht aufzufallen, scheintes doch niemanden zu interessieren, daß da eine ist, die ganz alleine ihre Bücher macht, es gibt sie aber und ich mache unaufhörlich weiter und so sind in diesem Jahr auch wieder zwei erschienen.

Die Dreizehn Kapiteln“ und die „Brüderschaft“, die „Anna“ noch nicht, aber da liegt das Dummie auf Alfreds Schreibtisch und der Druckauftrag kann schon an die Druckerei abgeben und zwei weitere warten im neuen Jahr auf das Fertigwerden.

Gelesen habe ich auch wieder, zwar nicht ganz so viel, wie im letzten Jahr, denn da habe ich vor Weihnachten einen Lesemarathon eingeschoben um die überlange Leseliste, die von einem Sommerflohmarktkauf beim „Morawa“ stammte, abzulesen. Diesmal habe ich resigniert und an die zwanzig Bücher, die ich eigentlich in diesem Jahr lesen wollte von der Liste geräumt und auf kommende Zeiten verschoben.

Der Vorsatz, daß mir das nie mehr passiert und, daß ich diesmal wirklich nur mehr ein Buch pro Woche finden will, ist wieder da, ob ich ihn einhalten werde, weiß ich nicht. Ich sollte aber, weil ich ja nicht mehr soviel Lesezeit habe und auch nicht so viel Platz.Aber da wartetein Harland schon ein Bücherregal, das aufgestellt werden muß und zwei Bücher von der Frühjahrsproduktion hat mir der „Redisenz-Verlag“ auch schon geschickt.

Ich kann also auch damit aufwarten und nicht nur mit den Traven und anderen tollen Schmankerln, die ich im nächsten Jahr lesen will.

Denn da warte ich ja schon auf das Lesejahr, wo ich einige Buchpreisbücher von 2009 oder 2010 endlich lesen will und das Schreiben wartet auch, beziehungsweise habe ich zwar Pläne für den nächsten „Nanowrimo“, denn da will ich endlich meinen Adventkalender mit der „Nika-Weihnachtsfrau“ schreiben, was ich aber dazwischen machen werde, wenn ich mit dem Korrigieren vom heurigen „Nanowrimo“ fertig bin, weiß ich noch nicht.

Da gäbe es ja eine Idee vom „Hanser Adventkalender“, wo Robert Seethaler ein Moleskino mit ein paar Sätzen von ihm verschenkte, was ich leider nicht gewonnen habe, aber soetwas ließe sich ja organisieren und die Idee der Frau Mayröcker, eine Zeitlang seine Verbalträume aufzuschreiben und daraus Literatur zu machen, klingt auch sehr interessant.

Aber zurück zum letzten Jahr, da waren wir in Leipzig und ich ein halbes Jahr später auf der „Buch-Wien“.

Zweimal waren wir mit der Schwiegermutter in Ungarn im Frühjahr und im November und da habe ich immer sehr fleißig geschrieben und ungarische Literatur aufgelesen.

Die Sommerfrische gab es auch mit den Sommerbüchern, die wahrscheinlich Schuld daran waren, daß ich meine Leselistenpläne nicht schaffte und einige Lesungen, etwa zehn sind es ja in jedem Jahr, das bleibt so etwa gleich.

Da gab es wieder die von der anderen Buchmesse, wo ich mich dann immer ärgere, daß der Schauspieler gewinnt, der das lustigste Kindertextchen hat, diesmal gewann ein sechszehnjähriges Mädchen, nun ja, sicher keine Konkurrenz, aber vielleicht sollte ich trotzdem dort nicht mehr lesen.

Es gab die „Männer Frauen Lesung“, wozu mich die liebe GAV-Kollegin Irene Wondratsch eingeladen hat, es gab die Lesung beim Volksstimmefest und bei der Poet-Night, beim „Katzenfasching“ die Lesung bei den „Textvorstellungen“, den „Ohrenschmaus“, das „Margaretner Fest für Kunst Kultur“ und die Lesung aus meinem Ouvre im „Werkl im Goethehof“ den Osterspaziergang in St. Pölten, die schöne Rezension vom „Literaturgeflüster-Texte-Buch“, die in der Zeitschrift „Log“ erschienen ist.

Es gab mein literarisches Geburtstagfest und wieder weniger schön, die Erkenntnis, daß ich mich am besten um keine Autorenwohnung der Literar Mechana bewerbe, weil mein literarisches Ouvre, bzw. meine selbstgemachten Bücher nicht genügen und es gab auch die verpatzte Dialogaufgabe, die ich für das Webinar der „Schule des Schreibens“ geschrieben habe und die dann dort  mit Wonne zerrissen wurde, weil ich mich  offenbar nicht so ganz an die Vorlage gehalten habe.

Es gab einen schönen Sommerurlaub im Elsaß, wo ich ein bißchen mein Französisch trainierte, die Bertha von Suttner gelesen habe, den Franz Werfel und dann noch einige Frankreichbücher.

Sonst gab es nicht viel außergewöhnliches, keine Preise, keine Einladungen, das was ich mir immer so wünsche, es gab aber wieder an die vierhundert Artikel im Literaturgeflüster und inzwischen fast zweihundertfünfzigtausend Zugriffe. Ganz werde ich diese Zahl in diesem Jahr nicht mehr schaffen, aber am vorletzten Sonntag stieg meine Leserfrequenz, die inzwischen so an die hundertgfünfzig liegt, mit einer Höchstzugriffzahl von 282, die sich nur selten erhöht, plötzlich bei 377, woran das lag, habe ich nicht ganz herausgefunden. Es freut eine aber, obwohl eseingentlich ganz egal ist, denn das Schreiben ist mir wichtig und das Archivieren und so war es auch ein schönes Jahr mit vielen vielen literarischen Veranstaltungen, dem „Alpha“ und einer Buchparty, auch wenn die ungewöhnlichen Veränderungen und Höhepunkte fehlten und alles ein wenig gleich frustrierend „Wenn Sie selbstgemachte Bücher haben, können Sie bei uns nicht lesen und auch nicht die Autorenwohnung in Venedig, am Traunsee, etc, benützen!“, ablief und jetzt bin ich gespannt auf das neue Jahr, freue mich auf 2015 und habe da natürlich schon wieder die überhöhtesten Erwartungen, da geht das, daß sich ja ein Canetti- Fried-, etc Preis ausgehen könnte, aber ich weiß schon, die wird wieder wer anderer gewinnen, denn ich schreibe und blogge ja eigentlich sehr sehr verboren vor mich hin!

Jetzt habe ich ganz den Besuch von Judith Grohmann vergessen, die ichdurch mein Bloggen kennenlernte, es ist also doch nicht ganz so schlimm und es passierte schon etwas, die Journalistin, die ich aber bei der „anderen Buchmesse“ kennenlernte und die mich interviewen wollte, hat das dann aber doch nicht getan, obwohl ich ihr im Laufe des Jahres in der „Alten Schmiede“ und auch bei der „Buch-Wien“ mehrmals übern Weg rannte.

Und wieder erfreulich sind einige Rezensionsexemplare, die in diesem Jahr unerwartet und ungefragt zu mir gekommen sind und mich zu Bücher brachten, die ich sonst wahrscheinlich nicht kennengelernt hätte.

2014-12-30

2014 im Rückblick

Filed under: Uncategorized — jancak @ 01:23

Die WordPress.com-Statistik-Elfen haben einen Jahresbericht 2014 für dieses Blog erstellt.

Hier ist ein Auszug:

Die Konzerthalle im Sydney Opernhaus fasst 2.700 Personen. Dieses Blog wurde in 2014 etwa 53.000 mal besucht. Wenn es ein Konzert im Sydney Opernhaus wäre, würde es etwa 20 ausverkaufte Aufführungen benötigen um so viele Besucher zu haben, wie dieses Blog.

Klicke hier um den vollständigen Bericht zu sehen.

Krankenstand

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:04

Jetzt kommt noch ein Buch vom lieben Rudi, das er mir, wenn ich mich nicht irre, bei seiner letzten Lesung in der „Alten Schmiede“ gegeben oder getauscht hat, von dem ich hier ja schon oft geschrieben habe, weil der 1956 geborene Rudolf Lasselsberger, den ich vor Jahren in Linz kennenlernte, als er dort Stadtschreiber war, mein eifrigster Kommentierer ist mit dreiundsechzig Kommentaren, liegt er unter mir, die ich ja immer allen brav antworte, eindeutig an der Spitze, das heißt der Otto könnte ihn überholen, weil der als als ofips und olambauer ja zwei Accounts hat.

Ich habe nicht alle, aber sehr viele seiner bei seinem „loma-Verlag“ erschienene Bücher, einige stehen noch auf der Liste,  gelesen, war bei seinen Lesungen und habe mit ihm auch im El Speta, beim Volksstimmefest, bei den Poet-Nights, am „Tag der Freiheit des Wortes“ gelesen, bei meinen Geburtstagsfesten war auch.

„Krankenstand“, ich schreibe es gleich, ist das beste der Lasselsberger-Bücher das ich gelesen habe, weil es mir wegen seiner Realistik, der leicht verständlichen Sprache und der so typisch nach Rudi klingenden Dialektausdrücke  sehr gut gefällt und es vielleicht ein bißchen weniger abgehobener und vielleicht auch „Ernst zu nehmender“ als die anderen Bücher ist.

Wahrscheinlich trifft es meinen Geschmack am besten, denn der ist ja realistisch und nicht surreal und auch nicht abgehoben und das Handschriftliche, das allzu Lustige und Blöde gefällt mir nicht so sehr und das ist bei „Krankenstand“, das ein vielleicht halb oder ganz autobiografischen Büchlein ist, nicht vorhanden.

Sehr schöne Zeichnungen gibt es von Elisabeth Ernst, mit der ich schon einmal ein Buch tauschte und es geht, ebenfalls sehr realistisch und nicht abgehoben, um den Krankenstand des Kurt, der sich beim Fußballspielen ein Bein gebrochen hat.

Die, die gern Rätsel haben und sich in der Wiener Subkulturszene ein bißchen auskennen, können raten, wie viel ist das der Rudi Lasselsberger und was fehlt von ihm? Denn Erfindung und Wirklichkeit liegen nah beinander und der Autor hat sich wohl höchstwahrscheinlich einen Spaß daraus gemacht, alles zu vermengen und durcheinanderzubringen.

So hat sich der Kurt, ein Postbeamter, übergewichtig und wahrscheinlich, so um die fünzig beim Post-Fußballspiel den Achillessehne an der Ferse gerissen und muß einen Gips tragen, in den Krankenstand, zur Gymnastik und ein halbes Jahr mit Krüken gehen.

Daß der Rudi bei der Post gearbeitet hat, bis die ihm zum Nachmittagsbetreuer umgeschult haben weiß ich, der Kurt schreibt auch gerne Gedichte, möchte aber Schriftsteller werden, der Rudi war es schon vor fünzig, der Kurt trifft sich aber mit Ilse Kilic und Fritz Widhalm, um von ihnen eine „Fröhliche Wohnzimmer-Aufnahme“ zu kaufen, daß tut er in seinem Lieblingslokal in der Josefstadt, was wie ich anmerken möchte, im „Grätzel-Führer“ vielleicht noch fehlt.

Die GAV wird erwähnt, für die der Karl sich interessiert und Lesungen in der „Alten Schmiede“, dann geht der  Kurtzur Kontrolle ins Lorenz-Böhler und trifft dort den Schrifsteller Josef Haslinger, der von dem Tsunami vor einigen Jahren betroffen war und ein Buch darüber geschrieben hat. Ja, das Buch, 2013 geschrieben, scheint nicht ganz aktuell zu sein, spielt es doch in der Sommerhitze wo in London die Bomben fielen, es wird aber auch das „Fest für Ernst Jandl“ erwähnt, das glaube ich, im Jänner war.

Der Kurt  ist also im Krankenstand und macht sich Sorgen, daß ihm die Post, die ja damals und vielleicht auch noch heute, umstrukturiert, entlassen könnte, macht aber nebenbei auch einen Werbespot und sich Sorgen, daß das die „Fristlose“ sein könnte, wenn ihm die da draufkommen. Arbeiterkammer und Gewerkschaft beruhigen und absagen ist auch nicht mehr erlaubt, so begleiten wir den Kurt durch sein Leben und seine Träume.

Wenn man den „Willi“ gelesen hat, wird einem vielleicht einiges bekannt vorkommen, die Mutter zum Beispiel, die auch wegen einer Hüftoperation ins Spitalbehandlung muß, eine Birgit gibt es auch, ob Schwester oder Freundin, habe ich nicht so ganz herausbekommen und der Kurt wohnt, wie der Rudi in Ottakring in einem Hochhaus im sechsten Stock, mit Blick auf den Wilhelminenberg, wenn das Wetter schön ist, nur leider fuktioniert der Lift nicht immer, und so muß der Kurt  mit seinen Gips und seinen Krüken hinauflatschen.

Er muß auch öfter mit dem Taxi zur Kontrolle oder zur Therapie fahren, dafür gibt es den Taxifahrer Günther und die „Bunte Kuh“ des Rudis Stammlokal gibt es auch und kommt in dem Buch vor.

Auch  Christian Futscher tut das und das Lokal, das er in der Josefstadt, auch etwas für den Grätzl-Führer angeblich oder tatsächlich hat und so kann ich das Buch den literarisch interessierten Wien-Forschern wriklich sehr empfehlen und freue mich schon auf den „Willi“, den ich im nächsten Jahr weiterlesen werde.

Bin ich ja wahrscheinlich eine Rudi Lasselsberger Spezialistin und auf meinen Blog läßt sich von ihm wahrscheinlich genausoviel oder weniger oder mehr, wie von Dietmar Füssel finden, den ich, glaube ich, auch, damals in Linz 1987, war  das, als ich gerade von der Klink weg in die freie Praxis gegangen bin, und dort zur Schreibwerkstatt eingeladen war, kennenlernte.

 

 

2014-12-29

Es wird mir fehlen das Leben

Filed under: Uncategorized — jancak @ 21:19

Wenn ich schreibe bin ich ja immer auf der Suche nach dazu passender Literatur, so habe ich während der „Anna“ im Schrank John Katzenbachs „Der Professor“ gefunden und mir ein Buch von Dimitri Verhulst bestellt, das aber nicht gekommen ist, für das „Schutzengelchen“, habe ich „Die Waffen nieder“ gelesen und bei der „Mimi“ habe ich Anna Gollners „Christine“ gelesen und gefunden.

Mein derzeitiges „Work in Progress“ wurde durch Ernst Lothars „Die Mühle der Gerechtigkeit“ inspiriert, das „Residenz-Buch „Die Jungen fressen den Alten den Kuchen weg“ von den SP und ÖVP Seniorenvertreter habe ich im November im Schrank gefunden, war aber für das Sterbehilfethema oder die Behandlungsverweigerung nicht wirklich passend und dann habe ich noch Ruth Picardies „Es wird mir fehlen das Leben“ gefunden und zuerst gedacht, daß ich von dem Buch, einmal während einer Leipziger Messe geört habe, es ist aber offenbar ein anderes, wahrscheinlich gibt es mehrere Journalisten und Schriftstellerinnen, die über ihren Krebs oder ihr baldiges Sterben schreiben.

Hennig Mankell hat ja zu Jahresbeginn auch Krebs diagnostziert bekommen, darüber ein Tagebuch geschrieben und manche Leser und Kritiker empört, daß sie mit „soetwas belästigt“ werden, ich finde es interessant.

Und das Buch der Journalistin hat sich mir eingeprägt, Ruth Picardie wurde aber 1964 in Reading geboren, studierte in Oxford und arbeitete bis zu ihrem Tod im September 1997 als Journalistin.

Das Buch ist 1997 erschienen, „Ein aufrichtiges oft komisches und ungeheuer anrührendes  Abschiedsbuch“, schreibt der „Spiegel“ auf das Cover, auf dem noch das Bild einer lachenden jungen Frau mit kurzen Haaren zu sehen ist, war Ruth Picardie ja gerade dreiunddreißig als bei ihr ein Brustkrebs diagnostiziert wurde und hatte vor kurzem durch eine In-vitro Fertilisation Zwillinge geboren.

Das schreibt ihr Ehemann Matt Seaton, im Februar 1998, da waren die Zwillinge noch nicht drei, im Vorwort und erzählt auch, daß Ruth Picardies Schwester, Justine, ihr eine Kolummne im „Observer“ verschafft hat, wo sie über ihren Krebs schreiben sollte.

Fünf solcher Artikel sind bis zu ihrem Tod erschienen, zu wenig für ein Buch, es gab aber auch eine Menge E-Mails, die Ruth Picardie an ihre Freude über ihren Krebs geschrieben hat und auch  viele Leserbriefe, so gab er mit der Schwester das Buch heraus,  das ich interessant finde, auch wenn sich die medizinische Behandlungsweise, seit Ende der Neunzigerjahre sicherlich verändert hat.

Ruth Picardie hat also noch vor der Geburt ihrer Zwillinge, einen Knoten an ihrer Brust entdeckt, die Ärzte beruhigten, nach der Geburt kam er wieder, diesmal war es Krebs und die junge Frau schreibt sehr locker darüber in ihren Kolumnen und auch ihren Freunden. Da gibt es einen Jamie, einen Schwulen, dessen Freund an Aids verstarb, selbst an Krebs erkrankt, eine Carrie und eine India, die offenbar über Übergewicht leidet.

Sie alle trösten und unterhalten sich mit Carrie, sprechen ihr Mut zu und geben ihr Tips, die von der Chemo- zur Strahlentherapie schwankt, dazwischen zu Alternativmediziner geht, Gemüsesäfte-Diäten macht, Unmenge Kosmetika einkauft und sich ärgert, daß ihr das Amt eine Sozialarbeiterin ins Haus schickt, als sie eine Putzhilfe beantragt.

Sie beklagt sich auch, daß ihr Mann sich nicht immer versteht, schickt ihre Kinder zum Psychologen, damit sie später die Trennung von ihr leichter verkraften, es wurde bei ihr auch noch ein Hirntumor entdeckt, nachdem sie unter starken Kopfschmerzen litt, die zuerst nicht ernstgenommen wurden.

Es geht um Erinnerungsschachteln, die sie für ihre Kinder anlegen soll, das aber nicht recht will.

In dem Buch, das Charlotte Link vor kurzem über den Krebstod ihrer Schwester geschrieben hat, gibt es eine Stelle, wo eine Ärztin der Schwester den Krebs diagnostiziert und als die ihr sagt, daß sie kleine Kinder hat, ihr ruppig antwortet, daß es dann für sie Zeit ist eine Erinnerungsbox anzulegen.

Offensichtlich lernt man das bei den Fortbildungen der Onkologen, die Leserinnen raten Ruth Picardie aber das zu lassen, wenn sie es nicht will oder aber ihre tollen Artikel in die Box hineinzulegen, damit die Kinder später wissen, was für einewundervolle Mama sie hatten.

Sie raten ihr auch auf jeden Fall zum Ausverkauf zu gehen, es zahlt sich noch aus, sich was Schönes zu kaufen und Ruth plant auch genau, wie meine etwas ältere Veronika gesund zu leben, es sich gut gehen zu lassen und eine sehr rührige Stelle finde ich, ist, wie sie überlegt, was sie alles beim Aufwachsen ihrer Kinder versäumen wird, sie wird nie zusehen, wie sie schwimmen lernen oder Klavier spielen, aber „Na schön, ich muß auch keine Kinderkacke aus der Badewanne entfernen oder „Pingu“ zum  207 Mal anschauen oder Spinatsoße vom Fußboden wischen.“

Es gibt eine Kolumne über die „Konsumtherapie“ und eine über Kübler-Ross „Schockphasen“: Depression, Zorn, Verhandeln, Leugnen Akzeptanz, dann brechen die Kolumnen ab, Ruth Picardie wird zu schwach dazu, kommt in ein Hospiz und in den Rollstuhl, zum zweiten Geburtstag der Kinder geht sie nach Hause um mit ihnen zu feiern. Am Schluß gibt es noch zwei Abschiedsmails an Joe und Lola und ein Nachwort von ihrem Mann, der das Ende beschreibt, psychiatrische Krankenschwester vor der Spitalszimmertür, als Ruth Picardie Selbstmordabsichten äußerte, die Hirntumor dürfte zu Psychosezuständen und Verwirrungen geführt haben und Prinzessin Diana ist in dieser Zeit auch gestorben und das war auch die Zeit als ich im Pflegeheim Klosterneuburg Kommunikation unterrichtete und mit den Pflegehelferschülern die Hospiz-Station im damaligen Geriatriezentrum am Wienerwald besuchte.

Ein spannendes Buch, jetzt müßte ich nur die Lust am Korrigieren meines „Therapieverweigerungsbuches“ wiederfinden und von den Weihnachtsfilmen, die ich mir nach wie vor anschaue, lassen. Alfred hat mir aber schon den Umschlag für das „Schutzengelchen“ gebracht, der sehr schön geworden ist, mit Originalkarten aus dem ersten Weltkrieg, die ich von meinem Großvater erbte und auf meiner Leseliste von 2015 stehte auch ein „Abschiedsbuch“ „Before i die“ von Jenny Dowwnham, offenbar auch eine Engländerin oder Amerikanerin.

meine schöne schwester

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:36

Jetzt geht es weiter mit der Leseliste, die schon korrigiert und meinem Leseverhalten angepasst wurde, aber Ekatharina  Heiders erster Geschichgtenband „meine schöne schwester“ muß sich noch ausgehen, ist das doch sozusagen ein Rezensionsexemplar und sogar eines aus dem vorigen Jahr, denn die liebe Chrisa Stippinger gibt mir alles von ihrer „edition exil“ was ich haben will und als ich sie Vorjahr nach dem Buch fragte, wahrscheinlich war es auf der „Buch-Wien“, war die Leseliste von 2013 schon so voll, daß ich einen „Weihnachtsmarathon“ einlegen mußte.

Die 1990 in Irkutsk geborene Ekatharina Heider, die seit 2001 in Wien lebt, seit 2011 am „Institut für Sprachkunst“ studiert und 2010 den Exil- Jungendpreis, 2012 den Hauptpreis gewann, kenne ich seit zwei Jahren, da bin ich zuerst auf die IG-Autoren Demonstration für die Festplattenabgabe mit halben Herz gegangen und dann ins Literaturhaus, wo Christa Stippinger ihre „Edition Exil“ und Ekatharina Heider vorstellte und war sehr beeindruckt, wenn nicht fast schockiert über die scharfen schönen Worte in der diese junge Frau die Überforderungen des Lebens, die Beziehungsgeschichten, die Krisen, Kathastrophen etc. erzählt.

Die Titelgeschichte war auch dabei, Katharina Heider habe ich dann 2013 in der „Kolik-Lounge“ wiedergetroffen und im November nochmals bei der Exil-Lesung, da gab es dschon das Buch und ein wenig habe ich auch diesmal bedauert, daß es Kurzgeschichten sind und es stimmt ja auch, es ist schwer sich auf einma auf sechsundzwanzig Geschichten einzulassen, die alle geballt von Sprache und dem Leben sind, aber alle paar Seiten von etwas anderen handeln. Oder auch nicht, denn es sind oft sehr ähnliche Themen die da erzähltwerden, zumindest handeln sie von jungen Frauen und ihren Schwierigkeiten  mit dem Leben, das alle in sehr kunstvollen Wendungen und, wie in der  „Edition Exil“ üblich kleingeschrieben.

Also durchdie Nöte und Überforderungen der jungen Frauen von heute und seltsam, beim Lesen habe ich das gar nicht mehr so arg empfunden, wahrscheinlich ist das  schon der Gewöhnungseffekt.

So erzählt in „rosarote träume“ in unserer heilen Weltidylle eigentlich ungewöhnlich, eine junge Frau, nachdem sie ihre Schwangerschaft entdeckt und sogar  einen Freund hat, der sich darauf freut, wie sie ihr Baby haßt.

„bitte, sage ich. bitte, bitte stirb.“

Ungewöhnlich vielleicht so direkt zu lesen, im Leben selber höchstwahrscheinlich nicht, denn da kommen ja viele Babies gar nicht auf die Welt und bei denen, die doch geboren werden, bekommen die Mütter oftmals Wochenbettdepressionen.

Und auch die Titelgeschichte habe ich diesmal nicht so bedrückend gefunden, vielleicht habe ich inwischen anderes ähnlich Schwieriges gelesen.

Da wird von der schönen Schwester erzählt, bei der alles besser als bei der Protagonistin ist, sie hat eine Tochter, keinen frechen Bengel, wie die Erzählerin, ißt biologisch vollwertig, hat einen tollen Mann, eine schöne Wohnung, einenTraumkob, etc und sie hat Krebs, wie sie bei der Einladung zum Abendessen erzählt.

„ich sage ja, sie hat immer alles. immer alles bekommen.“, lautet der Schlußsatz.

In „mein bruder und ich“ ist eine Schwester, die nicht wirklich eine solche ist, in ihren Patchworkbruder mit dem sie aufgewachsen ist, verliebt und bekommt ihn schließlich auch und „angst um michael“ müßte mir, der VT-Therapeutin, die oft mit Panikattacken zu tun hat, auch bekannt sein.

In „der himmel/trotzdem geht das nicht“ ist die Erzählerin in einen verheirateten Mann verliebt und schreibt ihm E.-Mails, während sie zu Parties geht, arbeitet, sich betrinkt, etc

„als ich dich zum ersten mal sah, sah ich zum ersten mal den himmel.trotzdem geht das nicht.“, mailt er ihr irgendwann zurück.

„Jakob hasst micht“ ist ein wenig kryptisch und nicht ganz einfach zu verstehen. Da lebt die Erzählerin mit Jakob und beklagt sich, daß er mit ihr nicht spricht, sie ignoriert, ihre extra für ihn gekaufte Reizwäsche nicht ansieht und sie, als sie sich aus Protest damit auf den Boden legt, nur irgendwann ins Bett trägt, ohne sie weiter zu berühren. Er erzählt das dann auf Parties und seiner Mutter, so holt sie sich eine Natascha von der Straße in die Wohnung, er packt seine Koffer, bleibt aber trotzdem da, bzw. kommt er nach ein paar Tagen zurück, schmeißt Natascha aus der Wohnung und sagt zu ihr immer wieder „wir schaffen das schon“

„ich weiß ehrlich gesagt nicht, was wir schaffen sollen, aber ich vertraue ihm, also wird er schon recht haben, denke ich.“, lautet hier der Schluß.

Ähnlich kryptisch die „schönen schuhe“, wo die Erzählerin, wegen einer schönen Frau verlassen wird und fortan nur mehr „so  vor sich hin vegetiert, aber trotzdem schöne schuhe“, trägt.

Sie färbt sich, wohl um sich zu verändern, die Haare rot, davon ist dann die Badewanne tagelang rot, daß man glauben könnte, es hätte sich jemand umgebracht, sie muß auch schwarze samthandschuhe tragen, um was  zu verstecken? Und es ist auch schwer die Blicke die anderen zu ertragen, die sie einer zuwerfen, wenn man in einer Nervenklinik war.

Ja, ich weiß, das Schöne an den Kurzgeschichten sind, daß sie nicht alles verraten, daß sie nur andeuten, ihre Geheimnisse haben und, wie das Elend einer verlassenen Liebe von der sehr jungen Autorin erzählt wird, ist wirklich sehr beeindruckend. Ein bißchen etwas davon, habe ich vor dreißig Jahrenselbst erlebt, da habe ich mir zwar nur die Haare geschnitten und nicht die Pulsadern, aber, daß es helfen kann, alles zu verändern, habe ich damals auch gedacht und mich vielleicht besonders schön angezogen.

Dann gibt es eine Geschichte über eine Wohngeminschaft, wo es „immer dreckig, meistens laut ist und sich alles wie in einem schlechten Film anfühlt. Neben der Erzählerin leben noch Agnes, Annika und Pat dort, Annika hat Narben an den Armen nach denen man nicht fragen darf. Pat hat trägt eine schwarze Unterhose, raucht einen Joint und liebt sich mit der Ich-Erzählerin, die am nächsten Tag weiß, daß sie aus der Wohnung muß.

In „luisa“ zieht die Erzählerin in Luisas Wohnung, in der noch alle ihre Sachen sind, bitte alles so lassen, sagt der Vermieter, die Erzählerin vergräbt aber das Tiefkühlhund im Garten, schlüpft in Luisas Kleider und nach und nach auch in ihre Person.

Und so geht es weiter in den sechsundzwanzig Kurzgeschichten, die meistens eine Ich-Erzählerin haben und die von  Peter dem Maler,  Karl dem Klavierspieler und vielen anderen erzählen.

In „Postkarten“ liebt Richard Paula und die Erzählerin Richard bei dem sie wohnt und offenbar auch schläft. Paula ist dagegen ständig auf Reisen, schickt Postkarten, die inzwischen schon vergilbt an der Wand hängen und die Besucher, aber das ist doch schon so lange her, sagen.

„im februar kommt sie vielleicht für zwei wochen nach wien sagt“, sagt er.

das hat er schon oft gesagt, aber nie war sie da.

„du weißt sie wir dir nie gehören“, sage ich.

„o ja, wir heiraten irgendwann, ich sag dirs“, lauten hier die letzten Sätze.

“ katarina heider erzählt prägnant, knapp und scheinbar kühl geschichten vom verlust der beziehung des ichs zu sich selbst, von der liebe, platonisch oder sexuell, oder zwischen geschwistern oder alles auf einmal“ steht am  Buchrücken und ich füge noch hinzu, daß es hier wieder ein starkes Sprachtalent unter Dreißig zu entdecken gibt, von der ich vielleicht noch hören und schreiben werden.

Vielleicht wenn sie beim Bachmannpreis liest, fürs MUSA ein Stipendium bekommen hat, ihr erster Roman bei „Droschl“, „DVA“ oder anderswo erschienen ist, etc und da fällt mir ein, daß ich vor einiger Zeit auch einen anderen themen- und sprachenschweren Geschichtenband einer jungen Autorin gelesen habe, die bei „Exil“ einmal gewonnen und begonnen hat.

2014-12-28

Wiener Grätzl Josefstadt

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:56

Jetzt kommt garantiert das letzte Rezensionsexemplar in diesem Jahr, nämlich „Wiener Grätzl Josefstadt“ aus der Reihe „Stadt Bekannt“ , das ich ja angesichts meiner überlangen Leseliste ablehnen hätte sollen, aber erstens kann ich bei Büchern schwer nein sagen, zweitens bin ich, sowohl ein „Wien-Fan“, als auch eine „Wienflneurin“, die oft genug, von der Krongasse auf den Weg ins AKH durch Wiens kleinsten feinen Bezirk rast und literarische Orte, Begegnungen und Erinnerung, die mich mit diesen Bezirk verbinden, gibt es auch und da ich auch mein „Wien-Wissen“ archivieren will, ist der Grätzl-Führer eine gute Gelegenheit mein Wissen aufzufrischen und das Alte mit dem Neuen zu verbinden.

Von der Reihe Stadt Bekannt habe ich mich im letzten Jahr oder sind es schon Jahre in einige Bände des unnützen Wien Wissens eingelesen, habe mich am unbekannten Habsburger-Wissen und auch am „Kaffee“ deligiert und wurde schon Vorarbeit geleistet bzw. Wissen eingelagert und bei Präsentation des KaffeeBuches in einer Kaffeerösterei im fünften, nicht im achten Bezirk habe zwar nicht ich, aber dafür der Alfi die unnützen Wien Büchlein gewonnen und wir werden sie wahrscheinlich im März der Ute nach Leipzig mitbringen, um ihr das Wien-Wissen gschmackig zu machen, wenn sie schon Ernst Jandl nicht so mag und das Buch von ihm, das ihr der Alfred einmal schenken wollte, zurückgegeben hat, bzw. am Flohmarkt verkaufte.

Das kleine diesmal rote Büchlein, das am Cover den „Wachsamkeitsbrunnen“ zeigt, über den man im Innenteil einiges nachlesen kann, ist in die Kapitel „Josefstädter Geschichten“ „Bauwerke und Sehenswürdigkeiten“, „Verborgene Schätze“ „Josefstadt für alle“ „Josestadt genießen“ und Josefstädter Spaziergänge“ gegliedert und am Anfang kommt gleich die Information, die ich vorher nicht hatte, nämlich der kleineste Bezirk Wiens, obwohl in einige Teile aufgegliedert, die sich Josefstadt, Altlerchenfeld, Strozzigrund und Breitenfeld nennen und sich in etwa zwischen der Alserstraße, der Landesgerichtstaße, der Auerspergerstraße und der Lerchenfelderstraße erstrecken.

Es gibt Tips für Sportliche, kulturell Interessierte, Shopoholics, etc, wie am Buchrücken steht, das Literarische ist, verlinkt mit mit meinen Erinnerungen und Bezirkserlebnissen auch zu finden.

Wie schon beschrieben, ich renne mehrmals im Monat von der Krongasse ins AKH und habe das schon als Studentin getan, da habe ich noch in der Otto Bauergasse, also im sechsten Bezirk gewohnt und bin wahrscheinlich auch mehr mit der Straßenbahn gefahren, jetzt gehe ich zu Fuß, durchquere da den achten, wo es auf der Josefstädterstraße, das berühmte Theater in der Josestadt gibt,  da habe ich mir einmal ein kleines Büchlein aus dem Jahr 1932 oder so gekauft, wo man die diesbezüglichen Szenefotos studieren kann und als Studentin 1977 wird das wahrscheinlich gewesen sein, bin ich einmal in ein Cafe neben dem Theater gegangen, wo sich zufälligerweise Klaus Maria Brandtaueraufhielt, der mich sehr beeindruckte, weil er lautstark das ganze Lokal unterhielt.

Ach ja, in dem Büchlein kann man lesen, daß die Josefstadt ein Zentrum der Prominenten ist, so gibt es Luxushotels und Luxusgeschäfte, der Herr Bundespräsident wohnt in der Josefstädterstraße und geht von dort zu Fuß in sein Büro und Jack Unterweger, mein erster und wahrscheinlich auch einzger Verleger, hatte in der Zeit zwischen seinen Gefägnisaufenthalten dort eine Wohnung.

Es gibt aber auch und das ist mehrmals in dem Büchlein zu finden, in der Josefstadt das „Glücksscheinmuseum“, das die Künstler Ilse Kilic und Fritz Widhalm gründeten, dort, glaube ich am Donnerstag und Freitag offen haben, ihre Bücher aus dem „fröhlichen Wohnzimmer“ verkaufen, nicht aber die Schweinchen, wie der Grätzelführer bedauert, Veranstaltungen machen, von denen ich leider nur bei einer einzigen war.

Es gibt, wie das Buch erwähnt und auch einen eigenen Spaziergang für Leseratten empfiehlt, einige Buchhandlungen, ich ergänze, es gibt auch den offenen Bücher Schrank vis avis des Cafe Hummels, den die“ Grünen“ von Frank Gasser abgekupfert haben und bei dem ich auch manchmal vorbeigehe, wenn ich vom AKH komme und auch schon einiges gefunden habe.

Da sind wir jetzt aber schon bei den Cafehäusern und die werden wahrscheinlich alle in dem Büchlein aufgezählt. Ich beginne beim Cafe Hummel, da habe ich einmal Ditha Brickwell begtroffen, bzw. hat sie mich dort zu einer heißen Schokolade eingeladen, weil ich ja einmal bei einer ihrer Veranstaltungen lesen sollte, leider wurde nichts daraus.

Es gab aber, ich glaube wenn ich mich nicht irre, 2007, einen Osterspaziergang des Lesetheaters durch den Achten und da war das Cafe Hummel eine Station und ich kann mich erinnern, daß Christine Huber auftrat und sehr über das Grätzel Josefstadt schwärmte, in dem es sich fast noch wie am Lande leben läßt.

Ich bin in meiner Studentinnenzeit auch viel in der Josestadt mit meiner Freundin Elfi ins Cafehaus gegangen, nämlich ins Cafe Rathaus, manchmal auch ins „Eiles“ und ins Cafe Coural auf der Josegstädterstraße, das es schon lang nicht mehr gibt, bin ich, glaube ich, eher allein gegangen und habe dort geschrieben. Und im Cafe Benno, das ich erst später kennenlernte, weil dort inzwischen die „Logischen Denker“ tagen, ich einmal dort bei einem Vortrag von Herrn Dr. Mold über die Vereinsgeschichte war und dann selber einen solchen  hielt, der aber leider nicht sehr gut angekommen ist, dafür habe ich an dem Tag einen reichhaltigen Fund in den Bücherschränken gemacht, läßt es sich, wie ich dem Grätzl-Führer entnehme, auch gut spielen.

Es gibt, erklärt das Büchlein, einige Gemeindebauten, der berühmteste ist wohl der „Oskar Werner-Hof“, nach dem berühmten Schauspieler, der in der Josestadt spielte und auch die letzten Jahres seines Lebens dort wohnte. Ich kann mich erinnern, daß ich wahrscheinlich im Herbst 1983, da war ich mit der Anna schwanger, eine seiner letzten Lesungen im Volkstheater hörte, da war er schon für seinen Alkoholkonsum berühmt und wahrscheinlich nicht  mehr so gut und das Volkstheater liegt schon im siebenten Wiener Gemeindebezirk, also Themenverfehlung, aber eigentlich ganz nah.

Im Josefstädter Bezirksmuseum war ich, glaube ich, einmal bei einer Lesung des „Milena-Verlags“ als der noch nur Frauen verlegte und habe da, glaube ich, einen Krimi der berühmten Elfriede Semriau gehört. Es war, wenn ich mich nicht irre, eine Veranstaltung zum Frauen- oder Muttertag und dann gibt es noch ein anderes Museum, nämlich das für Volkskunde im Palais Schönborn in der Laudongasse und da habe ich zum Gedenken an Eugenie Kain einmal gelesen und bei einer Ausstellung zum ersten Mai war ich dort auch einmal.

Johann Nestroy hat in der Josefstadt gespielt und Ludwig van Beethoven zur Eröfffnung komponiert und dirigiert und Ödon von Horvath hat seine „Geschichten im Wienerwald“, glaube ich, in diesem Bezirk angesiedelt und das habe ich, glaube ich ebenfalls, schon vorher gewußt und nicht in dem Buch gefunden.

Denn dort werden außer Literaturtips ja viele Einkaufs-und Restaurantempfehlungen gegeben, die ich, da ich ja nicht so gerne konsumiere, zum Teil überlesen habe, es gibt aber das berühmte Restaurant Blauensteiner, wo ich noch nie war, aber, wie ich hörte oder las, man dort sehr gut die Wiener Küche ausprobieren kann.

Es gibt das „Restaurant zur frommen Helene“, in dem, glaube ich, die Ruth einmal ihr großes „Edition die Donau hinunter Abschlußfest“ feierte, das ich wegen der letzten Buch-Wochen Eröffnung wofür sie mir ihre Verlagseinladung schenkte und mich als Verlagsmitarbeiterin ankündigte, teilweise versäumte, das dem Sohn des Schauspielers Peter Vogels, der unter anderen den „Kottan“ spielte und mit Erika Pluhar liiert oder verheiratet war, gehört und deshalb auch „Vogelkeller“ heißt.

Es gibt sehr viele und man kann laut dem Buch auch tagelang, nämlich acht Spaziergänge machen, man kann aber, wie ich es wahrscheinlich weitermachen werde, von der Krongasse ins AKH laufen, dabei den offenen Bücherschrank besuchen oder durch die Langegasse gehen, wo es das „Frauenzimmer“ gibt oder gab, das „Frauencafe“ in das nur Frauen konnten und „Milena“ hatte oder hat dort auch sein Lager und einige der Krimis habe ich einmal dort um je drei Euro oder waren es noch dreißig Schilling gekauft.

Man kann vielleicht noch ein paar alte Hofrätinnen in den Cafes sitzen oder einkaufen gehen sehen, aber auf jeden Fall viele junge Studenten und natürlich Touristen, denn die Josefstadt, sowohl nach dem heiligen Josef, als auch dem Kaiser benannt, ist ja ein berühmter Bezirk und wenn man jetzt noch den Grätzelführer  mitnimmt, die empfohlenen Spaziergänge macht, einkauft, die Wiener Küche kostet oder sich ins Kaffeehaus setzt, kann man dabei sehr viel  erleben und richtig eine Heuschreckenplage, gab es, als die Josefstadt noch ein ländliches Gebiet war, auch einmal und einige Mordfälle, die ich jetzt nicht alle aufzählen will.

Wems interessiert kann es nachlesen und wer sich genauer über die verschienenen exquistiten kleineren oder größeren Geschäfte, informieren will, dem kann ich den Kauf des kleinen roten Büchlein wirklich nur empfehlen. Vielleicht gibt es aber wieder eine Präsentation, wo man es gewinnen kann, aber richtig, das wird wahrscheinlich erst dann geschehehn, wenn es schon andere Grätzelführer gibt, die dann vorgestellt werden und so freue ich mich darauf, ob es einmal einen über Margareten geben wird, obwohl ich einen solchen, der vor Jahren von den Margaretner Kaufleuten herausgegeben wurde, schon zu Hause liegen habe und das Cafe Anno mit seinem „literarischen Sonntag“, wo ich auch schon bei einigen Lesungen war und dort Sara Wipauer kennenlernte, hätte ich jetzt fast vergessen oder gedacht, daß sie die Lerchenfelderstraße 132 im siebenten Bezirk befindet.

2014-12-27

HAB DEN DER DIE DAS

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:23

„Der Königin der Poesie Friederike zum 90. Geburtstag“, ein Blumenstrauß mit circa hundertsiebzig Blüten zu Textzeilen der Geehrten, herausgegeben von Erika Kronabitter, der unermüdlichen, die schon einmal „Die Friederike-Briefe“, eine andere Hommage an Friederike Mayröcker herausgegeben hat.

Mein Text ist nicht dabei, wieder einmal nicht, diesmal war es ein Versehen und ich wäre vielleicht auch eingeladen und aufgefordert gewesen, meinen Senf in Chose zu spritzen, so wie ich das bei der Veranstaltung „Was schreiben was tun!“, auch einmal getan habe und einen Text zu einer Veranstaltung geschrieben habe, zu der ich nicht eingeladen wurde.

Friederike Mayröcker und Ernst Jandl wahrscheinlich schon, so bleibt dieser Text ungeschrieben, in dem ich mich wahrscheinlich an das Zitat aus den „Magischen Blättern“-„Da hat man sich ein ganzes Leben lang um Literatur bemüht und es ist immer noch nichts herausgekommen dabei“, den ich einmal in der „Alten Schmiede“ mitgeschrieben habe, bezogen hätte.

Es gibt aber das Friederike Mayröcker-Archiv und viele Artikel zu F.M. in diesen Blog, um die man, wenn man in Wien wohnt, nicht herumkommt, wie man einmal nicht um Elfriede Gerstl herumgekommen ist.

Und der bei „Art und Science“ herausgekommene Band mit den hundertziebzig Blumenblättern, Gedichte, Zeichnungen, Textstellen von mehr oder weniger bekannten Autoren, Journalisten, Wissenschaftlern, Bewunderern, etc ist auch zu mir gekommen, liegt vor mir, ich lese ihn durch und habe mit dem Schluß begonnen, mit den Interview, das Juliana Kamiskaja mit der Autorin anläßlich ihrer „Scardanelli-Übersetzung“ führte. Die habe ich glaube ich im Literaturhaus bei dem „F.M. Symposium“ gehört und das Interview gibt Details aus dem Leben der Dichterin wieder, die ich in den letzten Tagen bei den Veranstaltungen und im Radio öfter hörte.

Das von den Verbalträumen zum Beispiel, die Friederike Mayröcker hat, dann schreibt sie in der Nacht noch die Worte auf, die ihr im Schlaf kamen, tippt als Estes am Morgen eine Stunde lang in ihre alte Schreibmaschine, Friederike Mayröcker benützt keinen Computer, ist aber sonst in ihren Texten technikaffin und gesellschaftskritisch, bezieht das dort ein, ihr Lieblingsdichter ist Friedrich Hölerlin, deshalb auch der „Scardanelli“ und zu den Lieblingsbüchern gehört „Die Postkarte“ oder „Glas“ von Jaques Derrida, den sie ja öfter zitiert.

Interessant, interessant und dann nach vor geblättert und gelesen, was die anderen über F.M. zu sagen haben. Richtig ganz am Schluß, gibt es noch ein Foto der Geehrten, wo ihr Kopf zwischen einem großen Blumenstrauß lächelnd hervorlugt, von Erika Kronabitter im Literaturhaus aufgenommen.

Beginnen tut es mit einer Danksagung von Erika Kronabitter und geht von Malte Abraham durch zu Christiane Zintzen, die schon auf ihrem Blog, das Buch erwähnte.

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob sich wirklich alle Autoren auf ein Mayröcker-Zitat bezogen haben, zumindest kann ich das nicht immer erkennen, so erwähnt Martin Amanshauser in seinem Text beispielsweise, daß er jahrelang in „Rudis Beisl“, das, glaube ich, gleich bei mir um die Ecke ist, am gleichen für F.M. reservierten Tisch zu Mittag gegessen hat, auch ein schöner Schreibimpuls bzw. Inspirationsanregung.

El Awadalla hat einen Text, der sich auf die Zentagasse, wo die Dichterin ja wohnt, bezieht und Zdenka Becker hat ein Textzitat und stellt es dem ihrigen voran.

„Es mayröckert“ schreibt Georg Biron. „Es schwebt. Es schläft. Es blendet und singt. Liebevolle Wärme trifft sich im Kaffeehaus.“

Und Patricia Brooks schreibt „Bitte nicht erschrecken. Ich sitze auf einem Pulverfass.“

Helwig Brunner, den ich schon bei einigen Lyrikveranstaltungen hörte, hat ein „Fragment zu F.M.“, das sich „auf dieses Jäckchen (nämlich) des Vogel Greif“ bezieht und auch Crauss, den ich bei einer „Ritter-Festveranstaltung“ kennenlernte und von dem ich mir einmal ein dickes „Ritter-Buch“ kaufte, nur um Christel Fallenstein davon zu erzählen, hat auch einen Textbeitrag, genau, wie die Erwähnte selber, die ja aus Deutschland nach Wien gezogen ist um F.M.s Texte abzuschreiben und sie inzwischen, glaube ich, auch zu den Veranstaltungen zu begleiten.

Esther Dischereit, die Fried-Preisträgerin und Professorin oder Dozentin der Sprachkunst, schreibt sehr poetisch „Hab gerade die Zeilen geöffnet die wo da durch und dann darüber und wieder x und mit der Hand…“ und Stephan Eibel Erzberg, der mir ja das schöne Nachwort für das „Literaturgeflüster-Texte-Buch“ geschrieben hat, hat am 17. 12. 2001″ „vor einem jahr noch vor drei jahrzehnten schon ernstn jandl so gern gelesen“

Ingrid Wald hat dagegen einen „Le jardin pour Friederike“ gezeichnet und Franzobel ist für Friederike Mayröcker zum 90er in die „Türme des Schweigens“ gestiegen.

Bettina Galvagni, von der ich einmal hörte, daß sie in Frankreich als Ärztin lebt und nicht mehr schreibt, hat von ihrer Begegnung mit F.M. in der Zentagasse geschrieben und Petra Ganglbauers „Sonnengruss für Friederike M. – „Mein Johanniskrautgesicht“ habe ich schon einmal in der „Alten Schmiede gehört und ist glaube ich, auch im „Feribord“ veröffentlicht und Christine Haidegger bezieht sich in „Für Fritzi in Zuneigung“, auf das bekannte Zitat, das ich auch am Samstag im Radio hörte, daß F.M „den Tod für einen Unfug findet und gerne hundertdreißig Jahre“ werden will.

Sonja Harter, die ja eine eigene Gedichtsammlung mit F. M. Gedichten herausgegeben hat, ist im Buch enthalten und Bodo Hell, der langjährige Vertraute, der ja glaube ich, gerade auch ein Buch über sie herausgegeben hat, wie es zum Neunziger der Verehrten überhaupt einige Goodies gibt, die sich inzwischen auf meinen Schlafzimmertischchen tummeln.

Gibt es da ja die „Flugschrift“ von Dieter Sperl mit Texten von Bodo Hell und Friederike Mayröcker, das „Firebord 2“ von Gerhard Jaschke ist Friederike Mayröcker gewidmet und da ist auch das „Alphabet“ enthalten, das es auch  in den zwei „Freibord-Nummern“ gibt, die zum siebzigsten Geburtstag der Dichterin erschienen sind, in dem es auch die Unterschrift von mir zur Glückwunschkarte gibt und in den neuen „Manuskripten“ sind ebenfalls Würdigungen an sie und Texte von ihr enthalten.

Marie Therese Kerschbaumer, eine andere, etwas jüngere, Dichterin, die ich in den Achtziger und  Neunzigerjahren bei den GAV und IG-GVs regelmäßig getroffen habe und einmal auch mit zusammengestoßen bin, hat einen Text und Ilse Kilic hat ihr „Füße“ gemalt.

„Sfax fossivogi futapaß werden die neuen Welten sein. Gegenfüßler werden rotieren“, ist  der F.M. Text, auf den Bezug genommen wurde und hier sogar zitiert wurde, daß der 1977 bei „J.u.V“ erschienen ist, was ich bei den anderen Texten oft eher ratlos vermißte, weil ich in kein Textdurcheinander kommen wollte.

SiSi Klocker hat ein „Friederikengedicht“, eine Zeichnung, den Schlußsatz „Kurz: schön, daß es dich gibt“ und das „P.S.  Mein Buch, das ich dir schicken sollte, werde ich dir demnächst übergeben.“

Der Buchtitel stammt von der GAV-Sekretärin Magdalena Knapp-Menzel „hab den der die das vor hundert jahr mit grau unter schwarz, unter kugelrand unter schwarzdünn, hauchig plustrig. das hab ich.als erinnerung“

Der Poetry Slamer und Zeitschriftenforscher Markus Köhle hat eine „Demontage einer Serie von Liebesgeschichten“ und Margret Kreidl bringt in ihren „Papageienkoffer“, was später noch Peter Weibl machte und ich sehr schön finde, eine Collage aus Friederiken-Büchern.

„Und du brauchst“, dichtet Erika Kronabitter, wohl dem berühmten F.M. Gedicht nach, das in neunzig Sprachen übersetzt wurde, wie Christel Fallenstein zum achtzigsten Geburtstag erforschte und das auch in Carmen  Tartarottis zweiten Film „Das Schreiben und das Schweigen“ zum fünfundachtzigsten Geburtstag zu hören ist.

Von den Gedichten gibt es Beispiele in Arabisch, Chinesisch, Georgisch, Griechisch, Hebräisch, Japanisch von Joko Tawada übersetzt, die 1996 beim Bachmannpreis aufgetreten ist, alles  schwer zu lesen und Fotos wohl aus Carmen Tartarottis Film von der Dichterin zwischen fünfzig und  später, ihrer Wohnung, ihren Zettelbergen, etc, gibt es auch und einen „Kurzgedanken“ in Maschinenschrift vom 29.9.09 für Carmen Tartarotti, wo die Dichterin „falls du geehrt wirst mit  dem Hessischen Filmpreis für deinen Film „Das Schreiben und das Schweigen“ in welchen du meine Schreib- und Schweigefigur so schön gebannt hast dasz ich als flüchtige Tränenfigur durch deinen Kopf, durch deinen Kopf hindurch in diese deine Filmbilder hineinkrieche, wird meine Freude kein Ende nehmen.“, schreibt.

Kurt Neumann schreibt an „Capitaine Fritzi“ und Alexander Peer von dem ich auch ein Buch gefunden und gelesen habe, schreibt über seine Leseerfahrungen mit F.M, die ihm immer wieder „Neugier und Lust verschafft, die für ein lebendiges Lesen unerlässlich sind.“

Gabriele Petricek, die unermüdliche Veranstaltungsbesucherin und Stadt Wien Stipendiatin „mayröckert“ am 13. 9. 2014 „Blumenstöcke auf den Küchenfenster nämlich  in Formation“ und hat erfreulicherweise auch das Originalzitat angegeben, das aus dem von Robert Huez herausgegebenenen Bädchen „laut lauter lyrik“ stammt, das ich ihm ja einmal abgeschnorrt oder abgetauscht habe und Birgit Pölzl, die beim letzten Bachmannpreis gelesen hat, erzählt einen Traum, in dem sie sich viel auf Herrn Schmidt  und Arnos Zettelberge bezieht, der ja, wie ich inzwischen weiß, auch zu F.M.s Lieblingsdichtern zählt

Teresa Präauer dichtet nach „In meiner rechten Hand Ästchen voll mit Hagenbutten (Die linke in der Hosentasche.)“ und Julya Rabinowich „im Prückl sitzt Mayröcker manchmal grausam da aber immer fürstlich groß und schwarz.)“, ist die Dichterin ja immer so angezogen, wie sie auch im ersten Tartarotti Film erzählt und Doron Rabinovici beschreibt, die Erfahrungen während einer F. M. Lesung, die ich auch schon manchmal hatte „Friederike Mayröcker nimmt Platz. Sie breitet die Blätter aus. Sie verzettelt sich und liest mich auf. Sie spricht und an. Ruhe kehrt ein. Ich höre ihre Stimme und halte inne. Sie deklamiert nicht. Sie rezitiert nicht. Sie trägt nicht vor und trägt nicht auf. Sie gibt leichthin wieder, was sie aufschrieb.“

Ich füge noch hinzu, daß die Minute Stille, die herrscht, bis Frau Mayröcker zu lesen beginnt, ihre Brille aufsetzt, auf den vorbereiteten Zettel, die Textstellen heraussucht, vielleicht noch einmal einen vorwitzigen Fotografen bittet, wie am vorletzten Mittwoch bei der Lesung aus „Cahier“ kein Blitzlicht zu verwenden, wirklich sehr beeindruckend und unvergesslich sind.

Gerhard Ruiss, der Geschäftsführer der IG-Autoren, bezieht sich auf „Und ich schüttelte einen Liebling“ und erinnerte daran, was ich vor ein paar Tagen nachgeschaut habe, daß sie damit auf der Shortlist für den ersten dBp gestanden ist, was wohl  einige Romanleser in Schwierigkeiten brachte, obwohl das, wie ich erfahren habe, ein eigentlich gut zu lesendes Buch ist. Gewonnen hat aber ohnehin der viel jüngere Plotter Arno Geiger und die F.M. hasst ja leider außer den Tod auch das Erzählen.

Robert Schindel und Ferdinand Schmatz, die Doyens der Hochschule für Sprachkunst haben einen Text, der von Schmatz ist besonders kurz, so daß ich ihn hier wiedergebe “ du luft geflieder unser kleid“ und Hannah Sideris, die ich bei den „Poet Nights“ kennenlernte und die eine sehr gestrenge Literaturkritikerin ist, wie ich bei den GAV-GVs erfuhr, hat etwas „aus den Aufzeichnungen eines Engels“ und auch der Bachmannpreisträger von 2010 glaube ich, Peter Wawerzinek, den ich sehr gerne mag, hat einen Text, nämlich eine „Parodie auf ein ungeschriebenes Werk von FM „Ich hasse Märchen! Ich hasse Fressgeschichten! Ich bin gegen jede Art von Kriminalstory,Sorry!“ und so hat man sich durch den Blumenstrauß hindurchgeleen und ach ja, Friederike Mayröcker mag  keine solche, will sie nicht zu ihren Geburtstagen und auch nicht auf der Türmatte liegen haben, ein Wunsch, der sich zum Neunzigsten und wie auch im Buch zu sehen ist, ganz bestimmt nicht erfüllte, hat ja auch Erika Kronabitter das Buch in der „Alten Schmiede“ mit einem kleinen Sträußlein überreicht und die Dichterin hat sich dafür höflich lächelnd bedankt und man hat, wenn man sich durch den Reigen gelesen hat, viel von F. M und auch über die hiesige österreichische und auch deutsche, etc. Autorenschaft gelernt, so daß ich das Buch F.M Anfänger, Fortgeschrittene, Fans und vielleicht auch Skeptiker wirklich nur empfehlen kann und es nur etwas beauere, daß am Schluß zwar die Autoren, nicht aber ihre Biografien angeführt sind und alle Namen habe auch ich nicht gekannt. Die bei denen ich es tat und über die schon etwas im Geflüster zu finden ist, habe ich verlinkt, was für die Leser vielleicht ein bißchen hilfreich ist.

 

2014-12-26

Weihnachtsgeschichten

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:32

Weihnachtsgeschichten der 1922 in Schlesien geborenenen Ilse Gräfin von Bredow, die in Hamburg als Journalistin tätig war und schon viele Geschichten geschrieben hat.

„Ich und meine Oma und die Liebe“, sowie „Benjamin, ich habe nichts anzuziehen“, sind zwei Bände in einem mit je neun bzw. zehn Weihnachtsgeschichten, ein Fund aus dem Bücherschrank und die Geschichten sind vielleicht ein bißchen ungewöhnlich bzw. weniger spannungsgeladen auskonzipiert, wie gewöhnt.

So beschließt in „Die Nusshörnchen“ die fünfundachtzigjährige Gesa, diesmal nicht Weihnachten bei Anna und ihrer Familie zu feiern. Sie schützt diesbezüglich eine Verkühlung vor, denn sie will die heilige Nacht diesmal in einem Naturreservat verbringen, dann verläßt sie schon in der U-Bahn der Mut und zum Glück kommt der Neffe um sie abzuholen und die von Anna selbstgebackenen Nußhörnchen beginnen zu frohlocken.

Dann lernt eine etwas distanzlose Tochter, die mit ihrer Art alle Männer vertreibt, doch einen Liebsten kennen und bringt ihn, der gerne Weihnachten zu Hause feiern will zu ihrer Familie mit und in der nächsten Geschichte, leiden alle darunter daß sich zu Weihnachten immer Tante Bertha mit ihrem Gatten zur Familie einlädt.

In der Titelgeschichte des ersten Bandes, geht es um eine jugendliche Großmama, die mit der Enkeltochter nach Ägypten fährt und zu Weihnachten, die Familie überrascht, daß es bald einen kleinen Onkel geben wird, während in „Einer zuviel“, ein Ehepaar den Christbaum schmückt und dabei an ihre Tochter Jessica denkt, die erwartet wird und in der Vergangenheit durch ihre Entwicklungsstufen einiges Leben, wie die Maus Nutella, ins Haus brachte. Jetzt ist sie glücklich in Brasilien und kommt nur zu Weihnachten auf Besuch, nur leider läutet das Telefon und Jessica kündigt an, daß sie für immer bleiben wird, weil die Ehe in Brüche geht und in „Ihr Kinderlein kommet“ geht es auch um eine rüstige Oma, die ins Seniorenheim zieht, ihrem Enkel ihren Hof vermacht, der verliert dadurch seinen Job und seine Freunin und gründet eine „Arche Noah“, wo dann alle mehr oder weniger fröhlich Weihnachten feiern.

In Jugendliebe stirbt das Evchen Richter und der Witwer Herbert Felten, der nach dem Tod seiner Frau Ruth mit einer Spinne lebt, beschließt zum Begräbnis zu fahren, tut es und kehrt mit Katze Lenchen, dem Liebling der Verstorbenen zurück. Dann gibt es im ersten Band noch zwei Geschichten, in der einen feiert wieder eine Familie Weihnachten, die Töchter müßen für die Verwandten Handarbeiten herstellen und schummeln dabei, die Mutter lädt einen alten Oberst ein und ein Mops spielt auch eine Rolle, während in der anderen ein Mann seine Frau zu Weihnachten mit einem Haus am Land überrascht, im nächsten Jahr, als sie sich im Gegensatz zu ihm schon an das Landleben gewöhnt hat, kauft oder tauscht er wieder die vorige Wohnung zurück.

Die Titelgeschichte des zweiten Bandes, der wieder mit Seite sieben beginnt und sinnigerweise „Keine Chance für Lola!“, heißt, ist wie einige Geschichten der alten Dame, die am 14. April dieses Jahres in Hamburg gestorben ist, ambivalent, stammt aber sicher aus dem Erleben und zeigt auch den feinen Humor der Adeligen, die die Nachkriegszeit und das Wirtschaftswunder erlebte. Da ist Madeleine, die zwar wahrscheinlich Magda heißt, aber so heißt man heutzutage ja nicht mehr, sie will Topmodel oder Serienstar werden, ein Wunsch der wahrscheinlich von ihren ehrgeizigen Eltern stammt, die dann darüber stöhnen, wenn die Kleine „Ich hab nichts anzuziehen!“, lispelt. Sie hat aber zum Glück einen lieben Nachbarn, einem ehemaligen Zoowärter, der ein bißchen ausglich und den Ersatzopa spielte und bei Madeleine auch eine „Affenliebe“ erzeugte, die die Puppe Lola im Kinderzimmer verdrängen. Der kommt nach einem Schlaganfall ins Heim, die Kleine besucht ihn häufig und verwirrt die Schwester am Empfang durch ihr herausgeputzes Aussehen, als er aber um Weihnachten stirbt gibt es Tränen und von ihm zu Weihnachten ein letztes Geschenk, ein Äffchen, das man aufziehen kann und das dann den Nachkriegsschlager „Benjamin, ich hab nichts anzuziehen!“, trällert.

In „Geliebte Landplagen“ geht es, wie bei der Gräfin Bredow öfter, um drei alte Damen, die nicht mehr Autofahren können und beschließen endlich einmal Weihnachten zusammen zu feiern, was dann an den Anurfen der Kinder scheitert und die Taxis fahren sie dorthin.

In „Spaß gehabt“ sind es zwei Schwestern, von denen die eine immer im Schatten der anderen stand, denn die tollte Bettina nahm dem Evchen immer alles weg, zuerst die Spielsachen, dann die Männer, den Horsti und den Rudolf, den hat Bettina geheiratet, jetzt hat er auch einen Schlagenfall erlitten und sich zu einem Nörgler entwickelt und die Schwester ruft bei dem Evchen, das inzwischen in der Stadt lebt und einen eigenen Freundeskreis hat, an und lädt sie zu Weihnachten zu sich ein. Die will zuerst nicht, kommt dann aber doch und Bettina zieht sich zum Verwundern aller mit einem Asthmaanfall ins Krankenhaus zurück, hat aber schon vorgekocht, so daß es für Rudolf und Evchen, der schließlich gar nicht so viel nörgelt, wunderschöne Weihnachten werden. Bettina kommt danach zurück, erkundigt sich suiffisant „Na ein bißchen Spaß gehabt?“ und bekommt noch einen Blumenstrauß und einen Brief vom Horsti, der inzwischen Chefarzt geworden ist und Bettina, für die schönen Tage, die er mit ihr im Krankenhaus verbringen konnte, dankt und in „Unverhofft kommt oft“ geht es um ein Putzteufelchen, das sich zwar alle ihre Männer wegputzt, bzw. vertreibt, am Schluß von einer alten Neunzigjährigen eine schöne Eigentumswohnung mit viel Silber, das sich herrlich putzen läßt, erbt.

Weiter geht es mit den Geschichten der Nachkriegskindergeneration, die sich noch Jahrzehnte später an Lungenhaschee als Weihnachtsessen erfreut, das benachteiligte Lieschen erweist sich als gute Tiermutter und ein Ehepaar, nicht zu Unrecht wird die feine Ironie, am Büchrücken gelobt, das sich ebenfalls benachteiligt vorkommt und gerne an der Prominenz der anderen mitnascht, verkauft seinen Stolz, das  Entchen Luise an einen Herrn der Upperclass und kauft sich dafür einen Fernseher.

Ein Junge lernt ausgerechnet am Weihnachtsbabend sprechen, als seine Eltern eine eher schwierige Bürokollegin einladen und eine alte Frau namens Monika verwechselt bei den Weihnachtsbesuchen ihre Söhne und löst dadurch große Verwirrung aus.

Köstlich, köstlich diese Nachkriegsgeschichten, die sich ein bißchen über die Aufbaugeneration lustig zu machen scheinen, ein bißchen antiquiert wirken und doch offebar erst 2011 geschrieben oder herausgegeben wurden.

Das wohl berühmteste Bredow-Buch „Kartoffeln mit Stippe“ hätte ich vor kurzem im Schrank gefunden, habe es aber gemäß meinen neuen Vorsätzen, liegen lassen.

2014-12-25

In die letzte Jahreswoche

Filed under: Uncategorized — jancak @ 09:14

Der Weihnachtsabend ist vorbei, die Geschenke ausgepackt und das Geschenkpapier im Mistkübel gelandet, bei mir waren es neben den üblichen zwei Literaturkalendern vom Alfred und den Badekugeln der Anna, eine große schöne Tasche mit vielen Innenfächern und Thomas Melles „3000 Euro“ ein Restbestand der Geburtstagswunschliste und Ela Angerers „Bis ich 21 war“, wenn ich mich nicht irre, habe ich von dem Buch auf der „Buch-Wien“ gehört.

Die Gans kommt bald ins Rohr, Weihnachtskekse wird es auch noch geben und wir rutschen in Eile dem neuen Jahr entgegen.

Die Tage zwischen Weihnachten und Silvester, habe ich einmal bei „leselustfrust“, als die noch bloggte, gelesen, sind etwas ganz Besonderes, nun sie sind die letzten des Jahres und vielleicht ein Grund aufzuräumen, auszumisten, Inventur zu machen.

Meine Jahresrundschau folgt am letzten Tag des Jahres, gemacht habe ich sie schon und auch meine Leseliste aufgeräumt und die Bücher, die ich in diesem Jahr nicht mehr lesen werde, sozusagen auf den St. Nimmerleinstag verschoben und so sitze ich in der Harlander Winterfrische mit fünf Büchern, die sich noch ausgehen müssten, ein paar werde ich am Montag wieder nach Wien mitnehmen, wenn ich da die letzten zwei Praxistage von 2014 mache, abrechne, etc.

Ich habe ja mal geschrieben, daß nach dem intensiven Advent, wo man sich an den kleinen Gratisgeschenken, den  Lichtern, den Kekserln und den Punsch freut, am vierundzwanzigsten der Absturz kommt, nachdem der Fisch gegessen ist, die Geschenke ausgepackt vor einem liegen und die Oma sagt „So, jetzt gehen wir lesen!“

Diesmal war es nicht so arg und die weihnachtliche Stimmung sogar am Vormittag da, als ich mit dem Rad in die Stadt gefahren bin, den Alfred aber nicht, wie sonst am Markt traf, obwohl der in Betrieb war und es sogar Würstln gegeben hat.

Der Alfred war schon woanders einkaufen und so bin ich zum „Thalia“ geschlendert und da hat mich im Vorjahr ja der Wunsch gepackt mit dem Weihnachtshunderter der Oma dorthin zu gehen und mir fünf neue schöne Bücher auszusuchen. Das tue ich angesichts meiner übervollen Leseliste auch dieses Jahr wieder nicht, ich habe mich bei den Stößen aber ein bißchen umgesehen.

Vor allem bei dem Weihnachtsbüchertisch bin ich stehengeblieben und habe mir angesehen, was ich da noch finden könnte. Ich habe ja schon eine ganze Sammlung vor Weihnachtsbüchern, durch die ich mich im Dezember lese. Meine sind ja meistens schon gebraucht und hatten einen Vorbesitzer, die beim „Thalia“ waren schöner  und bunter und am Rathausplatz waren die Standl des Weihnachtsmarktes leer und sahen aus, als würden sie bald abgebaut. Dafür spielten vor einem Lederwarengeschäft noch vier junge Weihnachtsmänner Weihnachtslieder und ein Mann, der sich mit einer Frau unterhielt wurde von einem anderen angesprochen und gefragt, warum er hier stehe.

Sollte er nicht die Weihnachtstorte packen.

„Ja, heuer gibt es Maronitorte!“, antwortete er und ich bin durch den ziemlich heftigen Wind zurückgefahren, zu Weihnachten mit Ö1 und der Bescherung um fünf und nun ab in die letzten Tage des Jahres mit der entrümpelten Leseliste.

170 gelesene Bücher werden es in diesem Jahr wohl sein, das wären sechs weniger als im letzten Jahr, aber heuer lege ich auch keinen Weihnachtslesemarathon,  mit zwei Büchern am Tag, ein, sondern werde die Restbestände gemütlich fertiglesen und mich auf das Korrigeren meines „Nanowrimos“ konzentrieren.

Da muß die große Lust wohl kommen und die Trödelphase sich in Grenzen halten. Aber ich tue, was ich kann, Radfahren werde ich auch ein bißchen und am Samstag mit dem Alfred mein gewohntes Marktprogramm abspulen. Am Montag habe ich auf den ganzen Tag verteilt meine Psychotherapie Klienten, am Dienstag eine Diagnostik,  dann muß ich die Abrechnung machen, was auch zum Jahresschluß passt, aber jedes Monat passiert.

Da werden im Radio und Fernsehen auch die Jahresrückblicke laufen und zu Silvester werden wir, wie gewohnt am Nachmittag auf die Rudolfshöhe gehen.

Dann bleiben wir zu Hause und wenn ich mit der Ruth Picardie, dem Buch, das eigentlich nicht auf die 2014 Leseliste gehört, weil ich es erst vor ein paar Wochen gefunden habe, ich es aber draufsetzte, weil es um eine Frau mit Krebs und ihr Sterben geht und daher zu meinem „Work in Progress“ passt, fertig bin, kann ich schon mit meinem ersten 2015-Buch, das wird Ingo Schulzes „Adam und Evelyn“ sein, beginnen.

Das war dann 2014, wie es für mich literarisch war, kann man  am nächsten Mittwoch lesen und jetzt auf in eine schöne letzte Woche, den Tagen zwischen Weihnachten und Silvester, die etwas besonderes sind, wo man die Reste ißt, aufräumt und sich vornimmt im nächsten Jahr alles schöner und besser zu machen und da habe ich auch meine diesbezüglichen Neujahrswünsche, die ich in einer Woche äußern werde….

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