Diese Woche ist eine ganz besonders literarische, mit ganz besonderen persönlichen Highlights, so hat es am Montag mit dem „Achten Ohrenschmaus“ begonnen, ist am Dienstag mit den „Textvorstellungen“ in der „Alten Schmiede“ weitergegangen. Am Mittwoch wurden die „Preise der Stadt Wien“ verliehen und am Donnerstag wieder einmal „Freibord-Feribord-Firebord“, beziehungsweise, „36 & 2: Freibord (1976-2012) & Feribord (seit 2013) in der „Alten Schmiede“ in der Reihe“ Literatur als Zeit-Schrift VI“, die von Lena Brandauer, Paul Dvorak und Daniel Terkl konzeptiert und moderiert wird.
Es liegen in der „Alten Schmiede“ auch kleine weiße Kärtchen auf, die auf die Veranstaltung mit einem Extra am Samstag hinwiesen.
„Achtung begrenzte Platzangebot, Einlaß ab 18.30“, steht darauf, so daß ich mich beeilte, nicht zu spät zu kommen und so, wie am Dienstag um zwanzig vor eingetroffen bin. Damals war außer dem jungen Mann am Empfang nur eine Stammbesucherin zu diesem Zeitpunkt anwesend, jetzt gab es einen Büchertisch, auf dem die „Freibord- Restexemplare“ auflagen, die um fünf Euro verkauft wurden, darunter eine Doppelnummer, die „Friederike Mayröcker zu Ehren“ zu ihrem siebzigsten Geburtstag herausgegeben wurde und die ich gleich Gerhard Jaschke abschnorrte, der mich Sara Berger, der Gattin vom Joe vorstellte. Dann kamen die Besucher und die Leser und ich suchte mir bei den „Feribords“, den kleinen leichten Hefterln, die immer einem Autor, einer Autorin gewidmet sind, die heraus, die vorgestellt wurden.
Denn da habe ich schon wieder ein bißchen die Übersicht verloren. Als die Reihe im Jänner vorgestellt wurde, gab es sieben oder acht Leoprellos, jetzt gibt es zwölf und vom „Firebord“, gibt es neben der Tone Fink gewidmeten Nummer auch eine zu Ehren von F. M. und ich klaube mir die Heftchen ja immer in der „Alten Schmiede“ wo sie aufliegen heraus, trage sie heim und lege sie irgendwo in meinem übervollen Bücherregal ab, so daß ich suchte, denn heute präsentierten Stephan Eibl Erzberg, Petra Ganglbauer, Ilse Kilic und natürlich der Dojen und Freibord Gründer Gerhard Jaschke ihre Nummern und eingeleitet wurde von Paul Dvorak, dem jungen Mann, den ich als „Alte Schmiede- Mitarbeiter“ kenne, beziehungsweise hielt Markus Köhle das Einleitungsreferat, denn der forscht und arbeitet ja zu den Literaturzeitschriften und erwähnte die zwei Phasen, denn Gerhard Jaschke hat bis Nummer dreißig das „Freibord“ mit Hermann Schürer herausgegeben, später dann allein, seit 2013 wurde es ihm dann offenbar zuviel und er stieg auf die kleinen Heftchen um, die zu tausend Stück ohne Subvention erscheinen und gratis zu entnehmen sind.
Ich habe wahrscheinlich schon geschrieben, daß ich drei Texte in den „Freibords“ habe, obwohl die ja eine experimentelle Zeitschrift ist, mit Texten von experimentellen Autoren, aber der „Hofrat beim Postaufgeben“ ist drinnen, meine „Erinnerungen an Helmut Eisendle“ und „Herzliebter Johann“ und Gerhard Jaschke, den ich in den Siebziger, Achtziger und Neunzigerjahren immer wieder meine Texte schickte, hat mich einmal angeschrieben und gesagt, daß er mich kennenlernen möchte.
Später bin ich ihm dann zweimal in der GAV auf den „Schlips getreten“. Jetzt ist er aber immer sehr freundelich zu mir und grüßt mich, wenn er mich irgendwo sieht und das „Literaturgeflüster-Texte-Buch“ hat er auch sehr hochgelobt.
Es begann also mit einer Einleitung von Markus Köhle, der auf die Geschichte, der experimentellen Avantgarde-Zeitschrift hinwies, die immer wieder von Jaschke Anekdoten unterbrochen wurde, der einen Katalog vorstellte, seine Messeerlebnisse in Frankfurt, Ausstellungen in Wiesbaden, etcetera, etcetera, erzählte.
Dann kam Stephan Eibl Erzberg, dem ja das „Feribord Nur 3“ gewidmet ist, mit Gedichten aus „Licht aus“, das ich sowohl gelesen habe, als auch bei der Präsentation anwesend war und Stephan Eibl Erzberg, hat natürlich nicht daraus gelesen, sondern seine Anekdoten erzählt, beispielsweise von den Texten, die in der „Wiener-Zeitung“ erscheinen sollten, aber das doch nicht konnten, bzw. das Gedicht mit den vier Blättern Extrawurst hat er gelesen. Dann stand er auf, zog sein Sacco an und hielt eine Würdigung auf Gerhard Jaschke, dem Dichter und forderte alle zum Klatschen auf. Ein Musiker schloß sich dem an und mit „Feribord Nr. 12“ bzw. Petra Ganglbauer, die aus ihren Pflanzengedichten bzw. noch anderen im „Freibord“ erschienen Texten las und dazu erklärte, daß ihre „Freibord“ Texte, ihren Schreibprozeß dokumentieren, bzw. viele dort erschienene Texte, dann unter anderen Namen in anderen Publikationen erschienen sind.
Gerhard Jaschke stellte dann das „Feribord“ 11 mit seinen eigenen Texten vor und las ein drei Minuten Beispiel, dann kam Ilse Kilic mit „Feribord 2“ , wo ihre Gedichte, die sie Rolf Schwendter, Christine Huber, Magdalena Knapp-Menzel, Nikolaus Scheibner, Waltraud Haas, und Petra Nachbaur gewidmet hat, las, die sie im 2012 bei der „Lyrik im März“ vorgetragen hat. Dann folgte noch ein Gerhard Jaschke gerwidmetes Gedicht und einen Text auf ihn bzw. „Freibord- Feribord-Firebord“, den sie gemeinsam mit Petra Ganglbauer vortrug.
Dann gab es Wein und Wasser und zum Advent passend, kein Knabbergebäck, sondern Lebkuchenherzen und kleine Schokoladestückchen. Prominentes Publikum wie Lukas Cejpek, Margret Kreidl, Karin Invancsics, Gabriele Petricek, Thomas Northoff, Hilde Langthaler, Lisa Fritsch, Wolfgang Helmhart, Fritz Widhalm, Ingrid Wald, Armin Baumgartner, der mir vielleicht ein paar Fots schickt und und das Versprechen, daß sich die „Feribords“ zum vierzigsten Jahrestag wieder in eine „Freibord-Anthologie“ verwandelt könnten.
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