Seit einigen Jahren, die offenen Bücherschränke machen es möglich, sammle ich ja Weihnachtsbücher und lese sie im Dezember.
Drei, vier sammeln sich da jedes Jahr zusammen und es scheint auch eine breite Bandbreite an Weihnachtsbüchern zu geben.
Weihnachtskrimis, Weihnachtsromane, der „Weihnachtshund“ steht schon auf der Leseliste fürs nächste Jahr.
Agatha Christie hat ein Weihnachtsbuch geschrieben, „Auch Engel lachen gerne“ wird gerne bei mir angesehen und im Vorjahr gab es zwei Bücher mit Texten von Gegenwartsautoren, besonders spannend, sonst eine Mischung von Altbekannten. Heuer habe ich schon zwei Rezensionsexemplare besprochen, „Wenn das Jahr zu Ende geht“ von Gaby Bessen und die „Cartoons über Weihnachten“ des Holzbaumverlags.
Jetzt warten noch zwei oder drei Bücher auf mich, Charles Dickens berühmte „Christmas-Charol“ auf dem E-Bookreader, aber der vierundzwanzigste Dezember ist schon angesagt und nach den zwei Feiertagen wartet schon der Jahresrückblick und die Bücher die ich heuer eigentlich noch unbedingt lesen möchte.
Am Heiligen Abend also ein besonderes Schmankerl, ein Weihnachtsbuch von Christine Frey und ein Fund aus dem Bücherschrank, ein kleines, wohl selbstgemachtes rotes Büchlein mit schwarzen und weißen Weihnachtssternen und wenn man auf Christine Freys Homepage geht, sieht man daß die Wiener Mundartdichterin oder müßte ich jetzt Dialektautorin sagen, die seit ihrem zwölften Lebensjahr schreibt, schon sehr viele Bände herausgegeben hat. Fünf über Weihnachten, glaube ich und noch genauso viel andere.
Man kann sie bei ihr bestellen und sie las auch den ganzen Advent über in Wien, Niederösterreich und vielleicht auch anderswo.
Persönlich habe ich von der Autorin noch nie etwas gehört und auch nur die „Schwarz-weißen-Weihnachten“ im Schrank gefunden, 2006 erschienen, mit einer Widmung der Autorin „Die viel Freude!“, damit wünscht.
Vierzehn Gedichte, dann noch ein paar Angaben zur Autorin und ein Foto von ihr und ganz vorne als Motto, der Gedanke, daß Weihnachten mit „Weihen und Achten“ zu tun hat. Das Wort weinen steckt auch noch drinnen, ist aber von der Autorin nicht gemeint oder vielleicht doch ein bißchen, geht es in dem Buch ja um die Gegensätze. Um das Schwarz und das Weiß, um die Weihnachtshasser und die die sich daran noch freuen, um den Streß, die Gewichtszunahmen, den verdorbenen Magen, etcetera.
Gegensätze ziehen sich an, sagt man und in Weihnachten liegt auch alles drinnen, man kann es so oder auch anders machen.
Vielleicht auch eine Mischung davon und wenn man das rot- orange Büchlein, es kostet zehn Euro, ersehe ich auf Christine Freys Preisliste, unterm Christbaum liegen hat, kann man nach der Bescherung vielleicht lesen, wie es im nächsten Jahr eventuell besser geht.
Der feine Humor ist ebenfalls da, beispielsweise in dem Gedicht von den „Rumkugeln“, die die Oma macht und die ist eine gescheite Frau und spart mit dem Rum, gibt nur ein ganz kleines Schlücklein hinein und läßt den Teig ziehen, schade, daß sie ihn nicht bewacht, denn da kommen Vater, Mutter, Kinder und gießen aus guter Absicht schnell ein Stamperl hinein, nachher muß die Oma den Teig fester machen und nach der Bescherung lallen alle herum.
Erinnerungen spielen auch eine große Rolle, an die Weihnachten, wo das Geld knapp war und am Christbaum nur Zuckerwürfeln hingen, es kalt im Zimmer war und es nur Liebe als Geschenk gegeben hat, heute ist alles hektischer und viel weniger schön, leider, manchmal, kann sein, wenn man nicht aufpasst und nicht rechtzeitig bei Christine Frey nachliest.
Da ist der kleine Bub, der seinen Milchreis mit dem Christkind teilen will, das im versperrten Zimmer die Packerln unter den Christbaum legt, vielleicht auch Erinnerung an früher, als man noch an das Christkind glaubte, da habe ich auch so meine Erinnerungen und die waren nicht so schön und die „Weihnachtsralley“ regt zum Nachdenken an. Zwar gibt es ja zwei Feiertage zum Besuchen der Verwandten, aber wenn man alles in einem Tag unterbringen will, das Gansl und die Kekse, die Uroma und die Großmama, dann kann man sich über das zweite Fahrrad nicht mehr freuen und hat nachher einen verdorbenen Magen oder die Kilo zuviel und freuen über Weihnachten können sich vielleicht nur mehr die, die gar nicht soviel haben, die in der Hausmeisterwohnung in „Zu ebener Erd und im siebenten Stock“ und die, die vielleicht ganz allein vor ihrem Christbaum sitzen, weil sie ihre Familie im Ausland haben, helfen dann den armen Buben mit den kranken Müttern, borgen Geld für die Apotheke und stellen sogar ihren Christbaum zur Verfügung.
Ja, Weihnachten kann auch schön und sinnlich sein, wenn man den Streß ein bißchen wegläßt und bescheidender wird, so daß die Kinder von morgen ihre Tanten vielleicht nicht fragen müßen, wie Weihnachten früher war, wo es die Besinnlichkeit noch gegeben hat?
Christine Freys Gedichte helfen vielleicht ein bißchen, den Faden nicht zu verlieren und wenn man statt. die „Weihnachtsralley“ selbst zu machen, ihre Gedichte liest, bekommt man vielleicht das Gefühl von früher zurück, wie war, als man noch ein Kind gewesen ist und an das Christkind glaubte….
Und ich denke jetzt an mein „Selbstgemachten“ und verlinke wieder zu meinem Weihnachtsgedicht aus dem „Best off 2“
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