Wie war das nun mit der Weihnachtsdepression werden meine Leser vielleicht fragen?
Nun nachdem ich am fünften Dezember von der Schreibgruppe mit Ruth und Robert, Ilse und Fritz, Peter Czak war auch dabei, nach Hause gekommen bin und meine „Nika Weihnachtsfrau“ in das fünfte Adventkalenderfenster stellte, habe ich „You tube Weihnachtsfilme“ bei Google eingegeben, bin auf den „Weihnachtshund“ gestoßen, dessen Vorlage, den Roman von Daniel Glattauer ich im letzten Jahr gefunden habe und heuer zu Weihnachten lesen werde, ein Buch das mich schon lange interessiert, wurde es ja in Frankfurt 2000 odere 2002, muß das gewesen sein, heftig beworben, so daß ich mir auch ein paar diesbezügliche Weihnachtskarten nach Hause nehmen konnte.
Bei dem Film ist es nicht geblieben, denn ich habe noch ein paar andere gefunden und immer weiter, immer fort, zwischen den Stunden, am Abend, statt am „Nanowrimo“ zu korrigieren.
Dann kam auch gleich das verlängerte Wochenende und die Idee meine Bücherliste zu ordnen, beziehungsweise, das was 2014 ungelesen bleiben wird, aus dem Badezimmer zu tragen und an die Wand im Schlafzimmer zu räumen, wo sich inzwischen die Bücher stapeln.
Da gab es dann gleich einen kleinen Unfall, als ein paar davon auf das kleine Tischchen fielen und ein Stück der Weihnachtsdeko ruinierten, die ich mal von einer Klientin bekommen habe. Dann habe ich den gesamten achten Dezember, die Bücher herausgekramt, die ich 2015 lesen will, dazwischen „Die Weihnachtsstadt“ gesehen, „Oh Tannenbaum“, etctera, ecetera.
Am Abend bin ich mit dem Alfred zu den „Wilden Worten“ gegangen, wo es auch sehr adventlich war und als ich nach Hause gekommen bin, ist es mir gelungen, das letzte Buch, das noch ins Badezimmer mußte, aufzufinden und der Lesevorsatz war kopmplett.
Die ersten Rezensionsexemplare mit der Sperrfrist Jänner, Februar sind dann von „Residenz“, die mich ja immer so freundlich versorgen, nachdem ich einmal auf Spurensuche gegangen bin und dabei Herwig Bitsche kennenlernte.
Bei den Weihnachtsfilmen ist es dann geblieben, denn wenn man da einmal sucht, wird man fündig und es gab auch ein paar interessante und rührselige „Die Abstauber“ waren dabei und dann die Staffel der Serie „Um Himmels Willen“, ich bin ja keine Fernseherin und habe keine Ahnung, was sich da Serienmäßig tut, aber Weihnachtsfilme können vielleicht auch eine völlig Unsentimentale süchtig machen und vielleicht bin ich das gar nicht und sie haben auch einen Haken, sie gehen immer so schön aus. Aschenputtel bekommt den Prinzen und am Ende stehen alle gerührt unterm Weihnachtsbaum und singen „Stille Nacht“.
Den Weihnachtsbaum gibt es bei uns nur bei der Oma unten, ich dachte aber, das könnte mir auch passieren, daß endlich jemand auf meinen Blog aufmerksam wird, mir schreibt „Hej, du bist gut und mir einen Verlagsvertrag, einen Preis, etc, anbietet.“
Das habe ich dann gebloggt und bei der „Anna“, die am Freitag ausgeliefert werden soll, kommt auch so was vor und da könnte ich jetzt noch eine vierte Preisfrage anfügen, wer das Vorbild für K.M. und seinen Nachfolger sein könnte?
Für die, die es genauer wissen wollen, im Sommer in der Sommerfrische habe ich mir ja sozusagen den „Literaturgeflüsterpreis“ selbst verliehen, mir eine Preisrede dazu geschrieben und im Herbst darauf in dem Fanartikelgeschäft in der Kettenbrückengasse, den Preispokal aus der „Alles Gratis-Kiste“ geholt und ihn zu meinen Büchern gestellt, die ja auch auf eine Long- oder Shortlist könnten.
Ich habe auch im Dezember mehr oder weniger eifrig beim „Hanser Adventkalender“ mitgemacht, wo jeden Tag ein Autor irgendwas verloste.
Am vierundzwanzigsten verloste Jo Lendle, der jetzt der Chef von dort ist, ein Sektglas, das er offenbar beim Empfang in Stockholm mitgehen ließ, wo er ja mit Patrick Modiano, seinem Hausautor war oder ein solches dafür ausgab, da habe ich mich nicht beteiligt, sondern gedacht, wenn schon, dann echt, was soll ich mit einem gebrauchten Glas? Ich habe auch sonst nichts gewonnen. Das Notizbüchlein von Robert Seethaler mit ein paar Sätzen, die ich als Romanvorlage nehmen könnte, hätte ich gern gehabt, läßt sich aber relativ leicht selbst herstellen.
So trödelte ich den Dezember dahin und korrigierte nicht sehr viel, obwohl ich den Text eigentlich mag, aber jetzt schon füchte, damit nicht besonderns aufzufallen und wenn ich ihn vielleicht bei einer Schreibwerkstatt etc vorlesen würde, wieder zu hören bekomme „Da passiert ja nichts, das ist viel zu wenig abgehoben!“
Dabei ist in den letzten Tagen schon sehr viel passiert, gab es im Dezember gleich zwei Vorschauen auf den Blog, die „Anna“ ist ja schon der Post übergeben, das „Schutzengelchen“ muß noch zu einem PDF werden und das „Nanowrimo-Novel“ fertig korrigiert, da habe ich in den letzten Tagen des Dezembers noch schnell das passende Buch gelesen und heimlich gehofft, vielleicht bringt mich das zu einer Schreibbegeisterung zurück.
In der letzten Veranstaltungswoche gab es dann die großen Mayröcker-Feiern, wir sind an dem Wochenende wiedermal nach Harland gefahren, da habe ich mir den „Radiotag“ gegeben und meine „Mayröcker-Bibliothek“ herausgesucht und nach den Weihnachtsbüchern das Geschenkbuch der Erika Kronabitter gelesen.
In den Weihnachtsferien ist dann meine Weihnachtsfilmesucht wieder aufgelebt und ich habe mir gedacht, ist eh egal, denn, was ist die Alternative, schreibe und korrigiere ich weiter, stöhnt der Alfred „Schreib nicht soviel!“ und erzählt allen „Die schreibt jetzt schon drei Bücher im Jahr, ich komme nicht nach mit dem Korrigieren!“
Die Frau Mayröcker tut das zwar offenbar auch, aber mit der kann ich mich nicht vergleichen, ich weiß und so dachte ich wieder, daß ich eigentlich keine Alternative habe, denn Aufhören will ich nicht und mache ich weiter, interessiert es niemanden….
Vor drei Jahren war ich schon einmal in einer solchen Krise. Habe mir gedacht, ich bin ein wenig ausgebrannt, wem wundert das, nach fast vierzig Jahren erfolglosen Schreiben?
Das Resultat war dann das „Literaturgeflüster-Texte-Buch“ und herausgekommen aus der Krise bin ich nicht wirklich, wie sollte ich auch, weil ein „Literaturgeflüsterpreis“ keine wirkliche Lösung ist, wenn man Anerkennung will, die nicht hat und auch nicht zu bekommen scheint.
Da ist sich die Psychologin nicht ganz sicher, wie weit man eine solche braucht, denn schreiben kann man auch ohne und „WordPress“ und der „Digitaldruck“ erlauben mir das auch und so bin ich eine Selbstpublisher-Pionierin, weil ich das in Printform schon seit 2000 betreibe, sechseinhalb Jahre blogge und auch das Kunststück zusammenbringe, im Netz niemanden aufzufallen.
Jawohl, das kann ich wirklich und so gesehen braucht man auch keine Anerkennung, ein bißchen depressiv wird man zwar schon dabei, damit läßt es sich verhaltenstherapeutisch ganz gut umgehen, aber wie und was schreibe ich jetzt weiter?
Ich muß nicht natürlich, will aber, mich aber auch nicht wirklich ständig wiederholen und so dachte ich, während des Weihnachtsfilme ansehen, ich bin ein bißchen ausgebrannt und ich will eigentlich nicht, wenn ich im März oder April mit dem Korrigieren der Veronika fertig bin, wieder über Bücherberge oder alte Leute schreiben.
Keine Idee für 2015? Stimmt so nicht, denn die kam schon im Dezember bzw. überhaupt im vorletzten Jahr, nämlich die zum nächsten „Nanowrimo“ und zur „Nika Weihnachtsfrau“, aber was mache ich bis dahin?
In den letzten zwei Jahren, sind da immer zwei Sachen entstanden, „Beim Sterben sollte man zu Hause sein“, „Die dreizehn Kapitel“ und dann die „Brüderschaft“ 2012, „Das Schutzengelchen“ und „Im Namen des Vaters“ nach der „Anna“, also im Sommer ein Buch, nachdem ich im März mit dem Korrigieren fertig wurde und dann im Herbst der „Nanowrimo“, ich könnte also im März und im Sommer etwas schreiben, bevor ichmit dem Adventkalender anfange. Aber was, keine Idee, keine Idee und es ist offensichtlich ohnehin zuviel oder auch zuwenig.
Oder doch natürlich, denn wenn ich mit dem Korrigieren fertig bin, werde ich mir erst einmal eine gehörige Recherchezeit vergönnen.
„Vier Monate Zeit zum Schreiben“ habe ich ja im letzten Jahr großspurig gebloggt und es nicht eingehalten. In die Sommerfrische könnte ich auch mit dem kleinen Büchlein der Buchhändler zum Tag es Buches starten, das ich im Vorjahr gefunden habe und das wieder voll schreiben oder wenn ich das nächste „Moleskino“ finde, mir ein Buch nehmen, ein paar Zeilen daraus abschreiben und dann sehen, was kommt?
Bevor das Ganze in die Druckerei geht, verändere ich die ersten Sätze noch ein bißchen, daß die dann auch von mir sind.
Ich könnte wieder versuchen ein paar Geschichten aus Szenen, Beobachtungen, etc machen, ein eigenes „Urban Writing“, Stadtschreibermonate etc oder das mit den Verbalträumen der Friederike Mayröcker versuchen.
Alles zusammen wahrscheinlich gute Methoden mit dem Leergeschriebensein fertig zu werden und wer weiß, vielleicht kommt dazwischen auch die Idee, für das nächste Buch über das dann der Alfred stöhnt und keinen interessiert, das war bisher immer so.
Es gibt noch eine Idee und die betrifft meine Leseliste, wo ich heuer „ernstlich und wahrhaftig“ wirklich vor habe, nichts Ungelesenes im Dezember auf den Stankt Nimmerleinstag zu verschieben. Ob ich das wirklich kann, weiß ich nicht, denn „Holzbaum“ hat mir im Dezember wieder ein Buch angeboten und ich habe nicht abgelehnt, obwohl ich meine zwei Jänner Rezensionsexemplare schon habe.
Ich könnte mich also bis November auch vermehrt meiner Leseliste widmen, da gibt es ja ein Buch, das mich im vorigen Februar sehr faszinierte, wo eine Frau, als Trauerreaktion, ein Jahr lang jeden Tag ein Buch gelesen hat, das will ich zwar nicht wirklich, wäre aber eine bessere Alternative, als in sinnlose Liebesfilmchen abzugleiten und so habe ich den ersten Tag des neuen Jahres auch entsprechend sinnvoll verbricht.
Mein „Work in Progress“ ab Szene vierzehn sehr intentsiv durchkorrigiert und danach als erstes Buch des neuen Jahres „Adam und Evelyn“ in der Badewanne ausgelesen und keine Zeit mehr für einen Weihnachtsfilm gehabt.
Weihnachten ist jetzt auch wirklich vorbei und ich glaube auch, daß solche Trödelphasen, vorausgesetzt, daß einem einer rechtzeitig herausholt, sinnvoll sein können.Da das bei mir aber wahrscheinlich keiner tut, muß ich es selber oder in der Resignation drinnen bleiben, was ich auch nicht wirklich will.
In diesem Sinne also sehen, was das Jahr 2015 bringt, ein bißchen bin ich ja zuversichtlich und, daß ich viel und wahrscheinlich gar nicht so uninteressant schreibe, daran habe ich eigentlich keinen Zweifel. Daß es trotzdem niemanden interessiert ist zwar schade, aber von mir nicht wirlich zu verändern und so konzentriere ich mich auf meinen Teil, tue was ich kann und die Veranstaltungen fangen mit dem „MUSA“ am nächsten Mittwoch auch wieder an. Da gab es jetzt ja eine fast dreiwöchige Pause, die sich mit einigen Filmchen nutzen ließ…
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