Am Freitag bin ich auf der Facebookseite vom Writersstudio auf einen interessanten Artikel gestoßen „Lesen als Medizin“, eine fünfteilige Serie des WRD, wo es um verschiedene Intiativen ging, die Lesen als Therapie bzw. in Gruppen anbieten.
Das gibt es zum Beispiel das Fritz Pearls Institut in Deutschland, wo der Psychologe Hilarion Petzold eine eigene Bibliotherapieausbildung für interessierte Psychologen, Lehrer, Bibliothekare, Altenhelfer, etc anbietet, die amerikanische Erfolgsautorin Siri Husvuedt von der ich vor kurzem, die „Zitternde Frau“ gelesen habe, gibt Kurse in psychiatrischen Kliniken und in England kann man sich angeblich bei Depressionen, leicht bis mittelschwer, Bücher statt oder und Psychopharmaka von der Krankenkassa verordnen lassen.
Das erinnert mich an „Die Romantherapie“, Bestellerbuch des letztes Jahres, das mit einer eigenen Facebookseite für jedes Wehwechen von A wie Abschied bis Z Zentralmatura, füge ich jetzt hinzu, ein eigenes Buch anbietet. Für die Zentralmatura würde ich den Friedrich Torberg empfehlen, das ist jetzt meine Idee, im „Rezept O Mat“ gibts unter Z Zeit und Zurückweisung, 253 Romane werden aber angeboten und man kann die Liste beliebig mit eigenen Vorschlägen erweitern.
Und das ist etwas, das mich die schreibende und bloggende Frau mit den Bücherbergen, der Endlosleseliste und der immerwährenden Vorstellung einen Roman zu schreiben, wo eine Frau mit Depressionen in ihrer Pension ihre Bücher aufliest, natürlich sehr faszinierend, obwohl ich es Angesichts meiner Bücherberge umgekehrt mache, ich nehme nicht mein Wehwechchen und schaue dann nach, was ich dagegen lesen kann, sondern lese meine Liste mehr oder weniger stringent hununter, aber da hat es im vorigen Jahr noch ein Buch gegeben, das sowohl mich, als auch die Bücherbloggerszene faszinierte und das genau in diese Bresche schlägt.
Nina Sankovich „Tojstoi und der lila Sessel“ , wo die Autorin nach einem Todesfall, ein Jahr lang jeden Tag ein Buch gelesen und danach darüber geschrieben hat.
Etwas, das ich auch gern tun würde, das heißt darüber schreiben, beim Lesen schaffe ich, das habe ich jetzt gesehen keine zweihundert Bücher im Jahr, weil ich ja noch etwas andereres tun will oder muß, nämlich meine Praxis, schreiben, meine Familie, zu Veranstaltungen gehen, etc, aber die Vorstellung finde ich sehr fazinierend und Bücher übers Lesen, Buchhandlungen, Bibliotheken scheinen jetzt überhaupt zu boomen. bzw. gibt es immer mehr davon.
Petra Hartlieb hat über ihre „Wunderbare Buchhandlung“ geschrieben und ich habe in meinen Bücherbergen auch schon eine kleine Sammlung von Büchern übers Lesen.
Anne Fadimann „Ex Libris“ zum Beispiel oder das der 1904 in Wien geborenen Friederike Manner „Lesen aber was?“, wahrscheinlich eine ganz besonderes bibliophiles Gustostückerl und würde auch die beiden oben genannten Bücher gerne finden und lesen.
Es gibt auch verschiedene Lesezirkel, die WDR-Reihe berichtet von einem einer ehemaligen englischen Sozialhilfempfängerin, das scheint auch zu boomen, war ja das auch angeblich Joanne K. Rowling, bevor sie den Harry Potter“ schrieb, die mit “ the Reader“ eine „britische Leserevolution“ startete und ich empfehle meinen Klienten auch gelegentlich Bücher, zum Beispiel einmal die Evelyn Grill einer Frau in einer Scheidungskriese, obwohl ich keine Bibliotherapie betreibe, sondern mich eher mit der Frage herumschlage, wie ich es schaffe, meine Bücherberge aufzulesen?
Da habe ich ja immer die verschiedensten Ideen mit denen ich mehr oder weniger lustvoll scheitere, darüber schreibe und über die sechszigjährige Sozialhilfeempfängerin, depressiv etc, die ihre Bücherberge aufliest, würde ich ja auch gerne schreibe, habe es schon versucht und jetzt wieder eine diesbezügliche Idee, was mein nächstes Projekt betreffen könnte, habe ich da doch heute vormittag „Die Bibliophilin“ in mein kleines schwarzes Moleskino geschrieben, dazu den Namen Thekla Morgenstern, die könnte ungefähr sechzig sein und die Frizi Jelinek aus der „Absturzgefahr“ könnte, inzwischen etwas älter geworden und sowohl Schreibtrainerin als auch Bibliotherapeutin, wieder auftauchen, ein platonisches Verhältnis zu den polnischen Pfarrer Janus Warszinski haben, wieder in Wien wohnen, etc
Ja, ich weiß das geht schnell, habe ich erst vor kurzem etwas von Zeit lassen, wenn ich im Februar oder März mit dem korrigieren des „Nanuowrimonovels“ fertig bin geschrieben, von „Writerretreats“, Schreibwerkstätten und Materialsammeln bis ich dann im November mit der „Nika Weihnachtsfrau“ den neuen „Nanowrimo“ starte, der ein Adventkalender werden soll.
Das das Zeilassen, das Sammeln, Recherchieren kann ja sein und habe ich auch vor, die Idee mit der Bibliotherapie ist aber fanzinierend, denn das Lesen und das Schreiben läßt mich so leicht nicht los und meine Bücherberge auch nicht, da habe ich ja gerade den Dimitri Verhulst, auch ein Fund aus dem Bücherschrank beendet, und mit Alberto Moravias „Die Römerin“ angefangen, plane neben den „Writerretreats“, mehrere „Lesemarathons“, um das mit dem „Blauen Sessel“ vielleicht doch irgendwie zu schaffen, denn ich denke, der Reiz am Lesen ist für mich schon die Leseliste mehr oder weniger stringent hinunterzulesen.
Faszinierend, die Mischung zwischen alt und neu, wenn man so zu den Bücherbloggern blickt, da trifft bei einigen wirklich zu, was „Leselustfrust“ et al schon seit Jahren bemängeln, sie lesen zur selben Zeit, die selben Bücher, die die Verlage gerade herausbringen und als Rezensionsexemplare zu ihren gekommen ist.
Im vorigen Jahr hat beiispielsweise der Haruki Murakami das Lesejahr begonnen, im Herbst und Winter waren es Karen Köhlers Erzählband „Wir haben Raketen geangelt“ und Nino Haratschiwili „Das achte Leben“, etc, ein Jahr später kräht nach diesen Büchern dann kein Hahn und man kann sie, wenn man Glück hat, um einen Euro in einer Abverkaufskiste ziehen und das ist ja, was mich fasziniert, solche Bücher stehen ja gerade auf meiner Bücherliste.
Heuer einige von den dBp-Listen von 2009 und dann auch noch ganz ganz Altes aus den Büchersschränken meiner Eltern und ich denke diese Mischung machts und ist das spannende für mich, da brauche ich gar nicht lang nachzudenken, welches Buch ich lesen möchte, wenn ich beispielsweise Zahnweh habe.
Aber seit einigen Jahren, nehme ich mir auf meine Urlaube Bücher von Autoren des jeweiligen Landes mit, lese im Sommer Sommerbücher und im Winter welche über Weihnachten und das ist auch eine Art von Bibliotherapie oder Buchgestaltung und Bücher übers Lesen oder Bibliotheken faszinieren nach wie vor und so werde ich mich auch freuen, wenn ich einmal das Hartlieb-Buch in den Schränken finde, obwohl ich es im letzten Jahr am 24. Dezember in der Buchhandlung „Thalia“ durchgeblättert und angelesen habe.
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