Literaturgefluester

2015-01-18

Harlander Wochenende

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:23

Am Freitag habe ich wieder einmal die Schreibegruppe mit Ruth, Robert, Ilse und Fritz ausgelassen und bin mit dem Alfred nach Harland gefahren.

Alle zwei Wochen tun wir das so cirka und deshalb habe ich die halben Schreibgruppentermie auch versäumt, die sich nach der Lesung am 6. März im Amerlinghaus wahrscheinlich auch auflösen wird, weil die Ruth manchmal im Cafe Ludwig allein gesessen ist.

Nun für mich waren das sehr interessante und spannende Abende, wo ich für einige meiner Bücher etwas geschrieben habe, den Text zum ersten Mai, habe ich am Volksstimmefest vorgelesen und der zum Thema „Kokusnuß“ war einer meiner Experimente, denn ich habe Klaus Khittl mit dem ich in den letzten Tage öfter gemailt habe, geschrieben, daß es für mich sehr spannend war, fast zwei Jahren neben den zwei Experimentellen Ilse Kilic und Fritz Widhalm zu schreiben. Das ist ja, glaube ich, auch Sinn und Zweck der Schreibeschulen und Hochschullehrgänge, daß man sich da auch in anderen Genren, die für mich beispielsweise die Lyrik und die Dramatik wären, ausprobieren und auf die eigene Prosa anwenden kann.

Und da bin ich schon beim Thema Schreiben und kann verkünden, daß die Weihnachtsdepression und die diesmalige Schreibkrise für diesmal erfolgreich beendet ist.

Habe ich diese Woche ja, wie angekündigt, öfter die Beschreibung des „Writer Retreats“ des „Writersstudio“ neben mich gelegt, meine Tagesziele vereinbart und bin dann über „Im Namen des Vaters“ drübergegangen. Zuerst habe ich das mal fertig Szene für Szene korrigert und dann durch solange bis ich keine Fehler finde, das mache ich ja schon seit Jahren so und korrigiere das mit meiner Rechtschreibung, solange, bis ich es „perfekt“ finde.

Da brauche ich üblicherweise ein paar Wochen dazu und irgendwann, ziemlich früh kommt das Stadium, daß ich glaube, ich habe es jetzt.

Das war bei mir, glaube ich, so am Donnerstag, bis Seite fünfzig kein Fehler, dann habe ich wieder zwei oder drei auf einer Seite gefunden, begonnern, das Ganze laut vorzulesen und hatte dann wieder Fehler um Fehler, was habe ich da alles vorher nur übersehen und meistens gibt es dann auch irgendein spezielles Problem in das ich mich zuerst hineinsteigere und später dann wieder mühsam hinausnehme.

Ach ja, das sind so Schreibgeschichten, beim vierunddreißigsten Selbstgemachten oder so, hat man schon Erfahrung und sieht das gelassener und für die, die es interessiert, die neue Idee für das neue Projekt ist auch schon gekommen und sie ist wieder keine ganz neue.

Denn die Idee über das Auflesen seiner Bücher zu schreiben, steckt ja in mir und  ich habe sie bisher offenbar nur anreißen können. Nun ja, vielleicht gelingt es mir diesmal sie auszuschreiben und dieses Thema für mich zu beenden, mal sehen, auch das sieht man gelassen, denn wenn man schon vierzig Jahre erfolglos neben dem Literaturbetrieb schreibt, hat man auch die Freiheit, das zu tun was man will und ich bin festentschlossen, diese Chance auch auszunützen.

So habe ich jetzt den Namen Thekla Morgenstern in meinem Notizbuch stehen, die ist wahrscheinlich wieder über sechzig und wagt sich an das Experiment. Sie könnte einen Volkshochschulkurs über „Bibliotherapie“ besuchen, den die alte Bekannte aus der „Absturzgefahr“, die Schreibtrainerin Fritzi Jelinek hält und die ist wieder in Wien, hat mit Janus Warszinski eine problemlose platonische Beziehung und die Thekla liest vielleicht ein Buch pro Tag, tut es dann nachher in ein Einkaufswagerl, vielleicht einmal in der Woche alle sieben, damit das nicht zu leer ist und gibt sie den Bücherschränken wieder zurück, danach geht sie ins Kino, da hatte ich, diesen Dienstag, glaube ich, ein Erlebnis mit meiner Hauptschulkollegin Christa U. die ich gelegentlich auf Veranstaltungen sehe und die gerade etwas Ähnliches macht oder in einen Park und da trifft sie die fünfzehnjährige Yasmin, in Österreich geboren mit bosnischer Abstammung und ziemlich hoffnungslos, vom Schulsystem angefressen, der Stiefvater will sie nicht haben, die Mutter hat keine Zeit, weil ein paar kleine Kinder und muß ihrem Mann im Restaurant helfen, die Großmutter ist auch nicht freundlich, sondern schimpft ständig, da kommt die Idee vielleicht nach Syrien als Kriegerbraut zu gehen und dort zu helfen, ja meine Ideen sind immer von der Tagespolitik gespeichert und da bekomme ich derzeit viel Stoff und natürlich ist wieder die Gefahr dabei mich zu verrennen, wie damals 1989, als ich über den Aufbruch Ungarns schreiben wollte und nicht wirklich eine Ahnung hatte, wie das gehen könnte, oder wie das vor drei Jahren mit der „Paula Nebel“ war.

Ich müßte mir also Zeitlassen und wirklich genau recherchieren, etc, das habe ich schon öfter so geschrieben, kann man in meinen Blog nachlesen, ich weiß und ich habe das auch ein bißchen mit Klaus Khittl diskutiert, den ich ja um eine Rezension der „Anna“ gebeten habe.

Jetzt hat er mir eine „Nichtrezension“ der „Dreizehn Kapitel“ geschickt, die eigentlich ein paar persönliche Worte, aber sehr treffend und scharfsinnig sind und die man bald auf meinen Blog lesen können wird.

Sonst hat er bei meinen Schreibproblemen wieder mal ins Schwarze getroffen und ich war erstaunt, wie oft mir die Leute das Gleiche sagen, ja keiner kann aus seiner Haut heraus und ich bin nicht einmal sicher, ob ich das überhaupt will und komme immer mehr darauf, daß ich wahrscheinlich meinen eigenen Schreibstil habe, der halt vom offiziellen Literaturbetrieb nicht als literarisch anerkannt wird und so wurschtle ich trotzig und eigensinnig dahin und habe in den letzten vierzig Jahren sicher mehr geschrieben, als mancher Nobelpreisträger.

Aber ich weiß schon,  Quantität alleine zählt nicht und auch das Frau sein ist als solches kein Programm, das Bloggen darüber hat aber zumindest mir geholfen, mit Kritik lockerer umzugehen und auch meinen Status quo, wie ich meine, klarer zu sehen und da gibt es auch eine Neuigkeit, nämlich Leipzig öffnet sich den Bloggern oder es macht eine eigene Bloggerlounge, in die man nur darf, wenn man sich vorher akkreditieren läßt und das kann man, wenn man ein Jahr regelmäßig über brachenspezifische Themen bloggt, nun glaube ich zwar, daß ich nicht branchenspezifisch bin, aber trotzdem über das schreibe, was Leipzig sich darunter vorstellt und wir fahren heuer  nach Leipzig und in diese Lounge hinein zu können und dort vielleicht „Buzzaldrin“, die „Klappentexterin“ und all die anderen Blogger kennenzulernen, die ich regelmäßig lese und manchmal auch zitiere, wäre fein.

Dann gibt es noch etwas anderes, nämlich die Aktion „Bücherpate“, da werden von einer fünfköpfigen Jury, fünfzehn Blogger ausgewählt, die je ein für den Leipziger Buchpreis nominiertes Biuch besprechen und dafür sowohl zur Erföffnung, als auch durch die Sperre am Donnerstag, wenn der dann vergeben wird, dürfen.

Nun da mein Blog ja nicht so fehlerfrei ist, ich habe Klaus Khittl, das gestern auch geschrieben, daß ich neben Praxis, Schreiben, Familie, Bücherberge und Veranstaltungen und auch ein bißchen Schlaf nur täglich eine Stunde bloggen will und da bleiben dann halt noch Fehler drinnen und meine scharfen ß, die sowieso, die gebe ich nicht her, habe ich mal geschrieben, aber die Jury wird wohl als erstes darauf schauen und dann von mangelnder Qualität sprechen und schon bin ich weg vom Fenster, Bücherpate werden dann wohl die anderen und ich werde wahrscheinlich wieder hinter der Absperrung stehen und wenn dann drinnen der Sekt geöffnet wird, hinauf ins Österreichcafe gehen, wo es vielleicht wieder das Glas Rotwein gibt und da brauche ich keine Akkreditierung, beziehungsweise kennt mich dort wahrscheinlich ohnehin jeder und wer es nicht tut, merkt gleich, sobald ich den Mund auftue und nach einem „Sackerl“ verlange, daß ich aus Österreich komme.

Zu lesen gibt es natürlich auch sehr viel, sehr bald kommt O.P.Ziers neues Buch an die Reihe, das wahrscheinlich noch nicht für die Belletristik nominiert ist, vor zwei Jahren war das aber Anna Weidenholzer und da hatte ich das Buch auch ohne Patin zu sein, schon besprochen, vielleicht geht es mir diesmal auch so…

Das Harlander Wochenende hat jedenfalls so seine Rituale, die mir auch sehr wichtig sind, das Treffen am Markt am Samstag, wo ich immer mit dem Rad hinfahre, der Alfred mit dem Auto und diesmal gleich Robert Eglhofer getroffen habe, der mir von der Schreibgruppe berichten konnte und mir wahrscheinlich die „Rezension“ für die „Anna“ schreibt, der Spaziergang auf die Rudolfshöhe am Sonntag, um dort Mittag zu essen und das Bücherregal, das ich mir im Sommer kaufte, muß auch endlich aufgestellt werden, denn in Wien stapeln sich schon die gelesenen Bücher am Boden und das mit dem nur ein Buch pro Woche, das sage ich vielleicht auch gleich hinzu, werde ich wahrscheinlich auch heuer nicht schaffen, kann wohl keiner aus seiner Haut hinaus und wenn ich am Sonntag blogge, daß ich gerne „Tojstoi und der lila Sessel“ lesen will und dann finde ich das Buch am Dienstag bei „Morava“ mit fünf schönen anderen in der Abverkaufskiste, lasse ich es nicht liegen und zu einer Veranstaltung „Wir wollen nicht nach Amazonien“ mit Petra Hartlieb, habe ich mich vor ein paar Tagen auch angemeldet.

Es war also eine durchaus produktive Woche mit der ich endgültig im neuen Jahr angekommen bin.

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