Literaturgefluester

2015-02-07

Im Augustinerkeller

Filed under: Uncategorized — jancak @ 22:10

Am siebenten Februar hat Ruth Aspöck Geburtstag,  wurde heuer achtundsechszig Jahre alt und hat diesmal dazu eine Frauenrunde, Hilde Schmölzer, Erika  Brunngraber, Uli Makomaski,  Sonja Frank und mich dazu in den Augustinerkeller eingeladen.

„Es ist kein runder Geburtstag, aber nachdem er an einen Samstag fällt, sollten wir doch ausgehen“, hat sie geschrieben und ich habe diese Formulierung herrlich altmodisch gefunden.

So tat man es wahrscheinlich in den Fünziger- und Sechzigerjahren, inzwischen hat sich der Zeitgeist  vielleicht ein wenig geändert, aber natürlich, an einem Geburtstag geht man aus, lädt ein, feiert ihn, etc.

Am 8. Dezember, dem Feiertag, als ich mit Alfred zu den „Wilden Worten“ ging, haben wir die Ruth dort getroffen und sie hat uns gefragt, ob wir am 7. Februar Zeit haben, weil wir ja jedens zweites Wochenende nach Harland fahren, aber der Alfred ist schon am sechsten nach Mexiko geflogen, so wurde es eine Frauenrunde, auf die ich mich schon sehr lange freute und  Ruth Aspöck kenne ich schon sehr lang, ich habe ja, glaube ich, schon einmal geschrieben, daß ich gar nicht weiß, wo und wann genau ich sie kennenlernte.

Im Arbeitskreis schreibender Frauen war es, glaube ich, nicht, aber irgendwann ist der Ruf der Feministin und ihr beim Wiener Frauenverlag erschienenes Buch wahrscheinlich zu mir gedrungen, dann haben wir uns wahrscheinlich in der GAV kennengelernt und irgendwann haben die Valerie, die Elfriede Haslehner, die Hilde Langthaler, lauter Arbeitskreisfrauen und ich, wie wir das ja sehr lange taten, uns getroffen und irgendwer sagte, die Ruth hat einen Verlag gegründet, da können wir verlegen.

Bei mir hat das  nicht geklappt, wir waren aber bei der Radreise von Wien nach Bamberg, 2007, zum Abschluß des Verlages „Die Donau hinunter“ dabei, wir sind von Ybbs bis Regensburg mitgefahren und jetzt verlegt die Ruth bei „Löcker“, im März wird ihr neues Buch vorgestellt, ich war bei einigen ihrer ihrer Einladungen, beispielsweise auch in der tollen Konditorei Ecke Burggasse zum fünfundsechzigsten, Charles Dickens ist, glaube ich, auch zeitgleich geboren, es gibt seit zwei Jahren die Schreibegruppe, die am sechsten März ihre Abschlußlesung hat und es war heute ein schönes Fest, auf das ich mich schon, wie erwähnt, sehr lange freute.

Seit gestern bin ich ja Strohwitwe und ging ich auch in Schreibklausur, war  beim Friseur und lese seither meine Bücher auf, um für das neue Projekt frisch anzufangen, beziehungsweise, wenn das möglich ist, über die Fehler, die ja immer beklagt werden, hinweg zu kommen. Nachdem ich mich heute Nachmittag ein bißchen durch die blaue Mappe las, wo ich mich durch meine bisherigen Rezensionen las, bin ich gar nicht mehr so sicher, ob ich das jemals schaffen kann, meine sprachlichen Mängel werden ja immer angeklagt, erst gestern hat das Christian Schreibmüller im Literaturhaus wieder getan, wenn ich mich aber so durch meine Texte lese, merke ich, daß ich eigentlich zufrieden bin, nun ja, man kann nur das geben, was man hat und muß von dem ausgehen, wo man steht und so habe ich heute morgen in der Badewanne die „Zwillingswelten“ fertiggelesen, nach Mittag einen Teil der Kritiken und die „Dreizehn Kapitel“, bevor ich um halb sechs in den Augustinerkeller aufgebrochen, in der offenen Bücherkiste in dem englischen Geschäft in der Schleifmühlgasse, gab es den „New Yorker“ zur freien Entnahme, leider habe ich nicht so schnell geschaltet und nur einen für mich mitgenommen.

Für die Ruth hatte ich mein neues Buch in der Tasche und als ich ein paar Minuten nach sechs den Augustinerkeller erreichte, waren schon allle Frauen da, Hilde Schmölzer überreichte ihr letztes Buch und einen Blumenstrauß und ich dachte daran, daß ich, glaube ich, mit dem Willi, meiner ersten Liebe sozusagen, in den Siebzigerjahren, nach dem Freitagstanz im Volksgarten ein paar Mal in den Augustinerkeller gegangen bin und dort mit ihm eine kalte Platte gegessen habe.

Das ist lange her und seither hat sich in dem Lokal einiges geändert, da ich am Abend aber nicht mehr soviel esse, habe ich mir eine Portion Beinschinken mit Kren und Pefferoni bestellt und dazu gab es roten Wein, vorher ein Glas Sekt und viele Gespräche.

„Programm gibt es keines, aber um Gesprächsthemen werden wir nicht verlegen sein“, hat die Ruth geschrieben und so war es dann auch.

Sonja Franke, die einzige Frau, die ich nur vom Sehen kannte, hat ja das „Young Autstria-Buch“ geschrieben, das ich im Sommer für Konstantin Kaiser besprochen habe, die Ruth hat bei dem Projekt mitgearbeitet und mir schon vorher sehr viel davon erzählt.

Erika Brunngraber die Tochter von Rudolf Brunngraber, dem Star der Fünziger- und Sechzigerjahre von dem ich einige Bücher im Bücherschrank meiner Eltern fand und vor kurzem das „Progrom“ ist mit uns ja 2007 ein Stück mit dem Auto mitgefahren und ich war bei ihr mit der Ruth auch einmal zur Jause um ihr von der Brunngraber Veranstaltung in der „Gesellschaft der Literatur“ zu erzählen.

Uli Makomaski kenne ich vom Lesetheater und war einmam mit ihr bei einer Veranstaltung in ihrem Garten, wo Horvaths „Italienische Nacht“ aufgeführt wurde, im Anschluß daran haben wir Rolf Schwendter nach Hause gebracht und ich habe ihm erzählt, daß ich mich am Morgen erschreckte, als plötzlich eine Katze vor unserer Terrassentüre stand und miaute.

Hilde Schmölzer kenne ich auch schon lang, war einige Male bei ihr zu Silvester und einmal bei ihrer Geburtstagsfeier am Wilhelminenberg und so gab es einige interessante Gespräche und auch Geschenke von der Ruth, die für jede von uns auch ein Buch dabei hatte, Gedichte für Erika Brunngraber beispielsweise und für mich ein Buch aus der „Fröhlichen Wohnzimmer Edition „Mein Leben mit zwanzig“, wo die Ruth mit einigen anderen, wie beispielsweise Angelika Reitzer, Julian Schutting, etc einen Text darin hat, also wieder einen Lesestoff für 2027, wer weiß, ob ich das noch erlebe und was dann sein wird, dann sind wir  um einiges älter und in zwei Jahren wird die Ruth siebzig und dann gibt es vielleicht wieder ein Geburtstagsfest und die heutige Frauenrunde war auch sehr schön und natürlich auch sehr literarisch, zumindest ist es das, was ich aufschreibe und woran ich mich erinnern werde.

 

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