Weiter geht es mit der „Textvorstellungstrilogie“ in der „Alten Schmiede“, diesmal drei Frauen, sowie ein Roman und zwei Erzählungen, moderiert von Angelika Reitzer, deren Reihe ich ja einmal sehr intensiv verfolgte, kommentierte und verlinkte, weil ich durch sie eine Anzahl intensiver Erzählstimmen, wie beispielsweise Nadine Kegele, Sandra Gugic, Anna Weidenholzer, Valerie Fritsch, etc, näher kennenlernte, dann habe ich den Faden ein wenig verloren, beziehungsweise kam es mir nicht mehr so ganz durchkomponiert vor, jetzt wieder drei interessante Erzählerinnen, von denen mir zwei nach dem Namen, die dritte überhaupt unbekannt war, das heißt bei Andrea Drumbl war ich glaube ich, schon bei einer oder zwei Lesungen und es wurde auch in der GAV über sie diskutiert. Ihr Roman „Narziß und Narziße“ erschien in der „Edition Atelier“ und da war ich einmal in einer Lesung in der Gesellschaft für Literatur und von Amaryllis Sommerer habe ich einmal einen oder zwei ihrer bei „Milena“ erschienenen Bücher im „Wortschatz“ gefunden und habe sie noch auf meiner Leseliste.
Einige jüngere Frauen, Freundinnen von Amaryllis Sommerer, würde ich mal schätzen, standen im Foyer, als ich die „Alte Schmiede“ erreichten, aber wenige Leute, die ich kannte, kein Stammpublikum und Angelika Reitzer leitete wieder sehr sorgfältig ein.
„Gehen, Leben“, war das Thema, das sie für die Veranstaltung wählte, sie schien damit aber nicht ganz zufrieden zu sein, erwähnte sie in ihrer Einleitung ja etwas von sehr unterschiedlichen Texten, für die sie einen Faden gesucht hätte und der wäre irgenwie in Linien und Zyklen zu finden gewesen.
So heißt jedenfalls die Titelerzählung von der 1964 geborenen, bei Meran lebenden Anne Marie Pircher, die als erstes las und erwähnte, daß es ihrer erste Wiener Lesung wäre, obwohl die Geschichte die sie las, in Wien, in der U 4, nicht zwischen „Hütteldorf und Heiligenstadt“, wie ja eine meiner U-Bahnerzählungen heißt, sondern zwischen Karlsplatz und Meidling spielt und da verfolgt die Ich-Erzählerin einen Blinden, schaut ihn an und gerät in einer sehr schönen Sprache zu den unterschiedlichsten Assoziationen, erzählt von einem „Bananenfreßer“, ihrer Tochter Xenia, den verschiedenen Unterwerfungsgesten, die Frau glaubt in der U-Bahn ausführen zu müßen und davon, daß sie niemals Thomas Bernhard gelesen hat.
Eine sehr interessanter Text und eine interessante, für mich neue Erzählstimme, dann folgte Andrea Drumbl, die ich wie erwähnt vom Namen kannte, an die GAV-Lesung, die ich wahrscheinlich hörte, kann ich mich nicht mehr so genau erinnern, ihr zweiter Roman, in der Gesellschaft für Literatur hat sie wahrscheinlich, wenn sie gelesen hat, den ersten gelesen, handelt, wie Angelika Reitzer erklärte, ebenfalls von Tod und Leben.
Eine Trilogie über ungewöhnliche Todesarten erklärte die Autorin anschließend, der dritte Band wird nächstes Jahr erscheinen, diesmal ging es sehr viel um die Sonne und das Märchenerzählen. Angelika Reitzer hat es ein Märchen genannt, ich würde eine starke Gefühlswelt und sehr blumige Metaphern erwähnen, eine Frau gebiert ihr zweites Kind, zu Hause mit der Familienhebamme, sonst allein, der Vater Jakob und die erste Tochter Judith sind offenbar im Nebenzimmer und erscheinen erst, als das Kind schon da ist, das dann bald stirbt, die Mutter gleitet daraufhin in eine Depression oder Psychose, der Vater gibt das Kind zu einer Pflegemutter, diese Stellen hat Andrea Drumbl gelesen, wie es dann im Laufe des Jahres bis zu der Geburt des nächsten Kindes weitergeht, hat Angelika Reitzer nur erählt und dann kam die dritte ungewöhnliche Frauenstimme, nämlich die mir bis jetzt persönlich unbekannte Amaryllis Sommerer mit einer Erzählung über einen Mann, nämlich einen „Mit Unfrisur“ und der erwacht eines Morgens, sieht seine Haare lassen sich nicht glätten, so nimmt er sich einen Tag frei, er ist, glaube ich, Steuerberater und torkelt, läuft, rennt, flaniert, tanzt durch die Stadt.
Amaryllis Sommerer erzählte im Gespräch, daß sie kein normales Burn Out schildern wollte, ich denke sie hat es auf eine sehr eindrucksvolle Art getan, total abgehoben, aber sehr witzig und so hat sie auch vorgelesen, spannend, spannend, die drei sehr unterschiedlichen und doch sehr interessanten Erzählerinnenstimmen, die Angelika Reitzer am Ende der „Textvorstellungstrilogie“ dieser Woche präsentierte.Mir waren sie von allen dieser Woche am unbekanntesten, freue mich aber schon auf das Lesen der Sommerer Bücher, die glaube ich, Krimis sind, sonst hat sie, wie Angelika Reitzer erwähnte, noch Kinderbücher geschrieben und bin gespannt, was ich von den drei Frauen noch hören oder lesen werde.
Beim „Morawa“ an dem ich ja immer vorbei komme, hat inzwischen Claudia Rossbacher ihren neuen Roman „Steirerland“ vorgestellt und aus meiner Schreibwerkstatt gibt es zu berichten, daß die Korrekturen in „Im Namen des Vaters“ eingearbeitet sind und ich nun fertig korrigieren kann.
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