Montag wieder ein Doppelprogramm, nämlich „Stunde der literarischen Erleuchtung“ in der „Alten Schmiede“ mit Peter Henisch und seiner Frau Eva Schober, die Albert Drach als „Gedächtnismoment in der Literatur“ vorstellten sollten und das sagte ich so auch Klaus Khittl am letzten Donnerstag, als ich ihn in der Otto Bauer Gasse traf, als ich am Weg vom klinischen Mittag in meiner Praxis war.
„Ich nehme an, da werden wir uns treffen!“, habe ich gesagt und schon umdisponiert, nämlich nicht um acht zur Präsentation des neuen Wolfgang Hermann Buchs, sondern stattdessen wieder in die „Kolik Lounge“, wo Harald Darer, Michael Hammerschmid und Linda Stift lesen sollten, dann bin ich um dreiviertel sechs vor der „Alten Schmide“ gestanden und habe den Zettel gelesen, daß die Veranstaltung ausfällt.
Bei Paul Nizon ist mir das auch schon einmal passiert, da bin ich nach Hause gegangen, aber was sollte ich jetzt mit der gewonnenen Stunde tun?
Zuerst dachte ich, ich gehe nach Hause und dann von dort in die Porzellangasse, dann bin ich ein Stück in Richtung des Heiligenkreuzerhofs marschiert, habe aber wieder kehrt gemacht und gedacht, wenn Klaus Khnittl kommen sollte, könnte ich mit ihm ein Glas Wein oder eine Tasse Kaffee trinken gehen.
Er kam aber nicht und auch nicht sehr viele andere Leute, die in die „Alte Schmiede“ wollten, vielleicht schauen die alle, wie mir Christel Fallenstein später sagte, vorsorglich im Internet nach, ob die Veranstaltung stattfinden wird und so bin ich schneckenlangsam in Richtung Porzellangasse marschiert.
Das heißt beim „Kuppitsch“ Halt gemacht, in den kleinen fast leeren offenen Bücherschrank dort geschaut und selber ein Doppelexemplar abgegeben, dann die Bücherkisten beim Kuppitsch durchwühlt und mir einen Thomas Melle um einen Euro gekauft.
Da war es noch nicht einmal sieben und als ich die Berggasse 19 erreichte, hatte im Sigmund Freud Museum gerade die Vorführung eines „film noirs“ mit Hedy Lamar angefangen.
Eine gute Idee mich hineinzusetzen und mir wenigstens die Einleitung anzuhören.
Bevor der Film begonnen hat, bin ich gegangen, habe noch eine Runde gedreht und dann habe ich im Nachbarhaus des Schauspielhauses einen guten Platz gefunden, meine Literaturgeflüsterkarten aufgelegt, mich mit Christel Fallenstein, die wegen MichaelHammerschmid gekommen ist, unterhalten und als Linda Stift ein Stück aus ihrem neuen Roman gelesen hat, ein Deja vue Erlebnis gehabt.
Denn die Stelle von der Großmutter, die mit Mäusen in ihrer Haarpracht erwacht, habe ich schon einmal gehört und interessant, daß das der nächste Stift Roman werden wird.
Vor Jahren war ich einmal beim „Kolik Slam“ in der Gesellschaft für Literatur und habe eine Stelle aus dem damals unveröffentlichten Roman „Kein einziger Tag“ gehört, wo die Zwillinge noch ganz anders geheißen haben, interessant, interessant.
Dann kam der Priessnitzpreisträger von 2009 Michael Hammerschmid und las aus seinem „Klever-Bändchen“ „Nester“, Kinder und Einschlafgedichte und wieder war es sehr interessant, einen Reinhard Piressnitz-Preisträger reimen zu hören. Man erlebt eben immer seine Überraschungen.
Harald Darer, der als dritter liest, hat mich bei meinem ersten Besuch in der Kolik-Lounge vor zwei Jahren angesprochen, dazwischen war er auf der „Alpha Shortlist“ und hat mit seinem ersten bei „Picus“ erschienen Roman nicht gewonnen, denn da war Marjana Gapaneko dran, die bei ihrem zweiten Versuch gewonnen hat, vielleicht wird er heuer mit seinem zweiten Roman „Herzkörper“ gewinnen. Das weiß ich natürlich nicht, wäre aber interessant und den Roman werde ich inzwischen lesen, weil er schon auf meiner Leseliste steht.
Gustav Ernst hat auch einen neuen Roman, bei „Haymon“ erschienen, da bin ich aber aus irgendeinen mir nicht einsichtbaren Grund aus der Rezensentenliste geflogen, vielleicht wegen meiner vielen Rechtschreibfehler, oder aus anderen mir nicht bekannten Gründen.
Gustav Ernst wird aber in der „Alten Schmiede“ am 22. und 23. April ein „Literarisches Portrait“ haben, zumindest am 22. April werde ich hingehen können, am Tag des Buches lese ichselber am „Reumannhof“ und vielleicht kommt das Buch inzwischen auch zu mir, ich habe Gustav Ernst jedenfalls darauf angesprochen.
Danach wieder Wein oder Wasser und Gespräche, ich habe mich ein bißchen mit dem Leiter der „Schule für Dichtung“ unterhalten, den ich prompt wieder verwechselt habe, als er mir erzählte, daß er am Donnerstag im Literaturhaus aufgelegt hat, aber da war ich ja schon fort, denn ich interessiere mich mehr für Literatur als für Musik und jetzt wird es noch im April, wie Gustav Ernst einleitete, eine Lolik-Lounge und danach einen neuen Leiter des Schauspielhauses geben, wo noch nicht so klar ist, ob die Reihe von Autoren, die in den „Kolik Heften“ puliziert haben, weitergehen wird.
Was sehr schade wäre, weil wieder einige junge Talente bzw. Absolventen der Leondinger Akademie gekommen waren, dazu Friedrich Hahn, Karin Petscha und die letzte „Exil Preisträgerin“, lauter Leute, deren Texte dem Geschmack der „Kolik Herausgeber“ entsprechen, was ich von mir leider nicht behaupten kann, habe ich ja nur einmal, vor langer langer Zeit, als ich gerade in die GAV aufgenommen wurde, einen Text im „Wespennest“ gehabt, als noch Josef Haslinger und Gustav Ernst dort tätig waren, in der „Kolik“ aber nie und jetzt sende ich meine Texte nicht mehr aus, sondern begnüge mich mit dem Bloggen und dem Selberpulizieren und drei neue „Koliken“ habe ich mir auch nach Hause mitgebrcht.
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