Literaturgefluester

2015-06-24

Wiedner Wunder

Filed under: Veranstaltungen — jancak @ 22:31
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Für den Mittwoch habe ich lange nach einem Programm gesucht und nichts gefunden, bis ich gestern in die „Dokumentationsstelle für ost und mitteleuropäische Kultur gegangen“ bin, denn da lag im Prospektfach des „Vega Nova“ eine Karte mit vielen Gesichtern.

„Wiedner Wunder“ stand darauf und lud, ich glaube, ihm Rahmen der Bezirksfestwochen in den Festsaal der Bezirksvorstelung in den vierten Bezirk, dort wo die „Frauen lesen Frauen Gruppe des Lesetheaters“ manchmal ihre Programme macht und es nachher Wein und Oliven gibt und da stellte die Theatergruppe Mimosen, das heißt Helga  Leitner, die ich schon von den Poet Nights kannte, die Sopranistin Regina Schörg und Günther V Wlach mit Klavierbegleitung eine szenische Lesung mit Musik in zwei Teilen vor, das heißt, sie führten durch die Künstlerszene des vierten Bezirks.

„Wieden ist-„, hieß so ein Programmpunkt und der ist sehr künstlerreich und mir schon ein bißchen vom Osterspaziergang durch Wieden, den ich vor ein paar Jahren gemeinsam mit Susanne Schneider ein wenig mitorganisierte, schon bekannt oder auch nicht, denn, daß Cissy Kraner und Hugo Wiener in Wieden gelebt haben, habe ich nicht gewußt oder schon vergessen.

Es kam aber gleich das Auftrittschanson von Helga Leitner, „Die Pokornys“ und dann kamem Anekdoten und Sketches, das von der Frau, die sich von ihrem Mann Streicheleinheiten wünscht und dann am Schluß von ihm Rosen bekommt, die er von einer Patienten bekam, aber in seiner Zahnarztpraxis keine Vase hatte.

Viel Prominenz, die im vierten Bezirk arbeitete oder wohnte, Abraham a Santa Clara hat dort oder in der Stefanskirche gepredigt, von ihm stammt auch ein Anekdotenschatz und  Johann Strauß, beziehungsweise,  Franz Schubert.

Da trat dann Regina Schörg auf und sang die „Holde Kunst“ und dann die Arie des „Orlovsky“ aus der „Fledermaus“, aber auch Ludwig Anzengruber, dessen Gasse ich des öfteren besuche, beispielsweise, wenn ich in den „Reading Room“ gehe, ja die Grenzen vom vierten zum fünten Bezirk sind sehr fließend, so wurde auch Bruno Kreisky erwähnt, aber die Schönbrunnerstraße ist im fünften Bezirk, während der Teil der Kettenbrückengasse, wo Schubert gestorben ist, im vierten Bezirk liegt.

Ludwig Anzengruber, war jedenfalls ein berühmter Heimatdichter, der mit der Klerikalität des neunzehnten Jahrhunderts scharf aufräumte, „Das vierte Gebot“, „Der Pfarrer vom Kirchfeld“, ich interessiere mich ja nicht so sehr für die Dramatik und gehe auch nicht oft ins Theater, aber so ein Gang durch die Literatur- und Theatergeschichte kann nicht schaden und natürlich auch Karl Kraus, der hat zwar seine „Fackel“, glaube ich, im dritten Bezirk gechrieben, zumindestens waren wir da auch einmal mit dem Lesetheater, hatte aber auch seine Aphorismen, genauso, wie es ein Fragmente von Hans Weigel und Geschichterln über den Opernführer Marcel Prawy gab.

Nach der Pause, wo es schon die Oliven und ein bißchen Rotwein gab, ging es weiter mit dem Max oder Maxi Böhm, Gedichten von Ada Christen und der Lebensgeschichte von Rosa Mayreder, die ja auch schon ihre Lesetheateraufführung im Festsaal Wieden hatte.

Heinz Conrads war offenbar ein großer Wiedner oder hat seine „Was gibt es Neues“ Sendung im Funkhaus in der Argentinierstraße gemacht und Johannes Brahms, da wurde dann das „Gute Abend Gute Nacht-Lied“ gesungen und richtig das Lied der Marschallin aus dem „Rosenkavalier“ gab es auch und am Schluß ein Couplet von Peter Wehle „Wir sind so was von neutral“ und morgen geht es weiter mit dem zweiten Teil, da wird, glaube ich, Vicki Baum vorgestellt und noch die anderen deren Conterfei auf der Programmkarte zu sehen ist, da werde ich aber wahrscheinlich in die „Alte Schmiede“ zu Friedrich Achleitner gehen, ins Künstlerhaus zu den Abschlußarbeiten der Angewandten könnte ich auch gehen.

Man sieht, es ist sehr viel los in Wien und an den Bücherregalen des „Grünraumes“, wo wir damals beim Osterspaziergang ebenfalls Halt machten, bin ich natürlich auch vorbeigekommen und habe im Festsaal einige Bekannte getroffen, darunter Angelika Raubek, die  ich ja bei den Lesetheateraufführungen sonst amPodium sitzen sehe.“

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