Literaturgefluester

2015-07-11

Paradiesvögel

Filed under: Bücher — jancak @ 00:56
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„Paradiesvögel“, heißt das, glaube ich, erste Solobändchen des 1976 in Bremen geborenen Björn Ciesinski, bei „Holzbaum“ besser bekannt, als HUSE,  dessen Zeichnungen in „Titanic“ und verschiedenen „Cartoon-Sammelbänden“ erschienen sind.

Am Buchrücken gibt es einen Beschreibungstext:

„Es war einmal im Paradies. Adam & Eva waren gerade ausgezogen (Gentrifizierung) und ein paar Paradiesvögel blieben ratlos zurück. Sie wetzten ihre Schnäbel am Baum der Erkenntnis. Und plötzlich erkannten sie: Das Debutwerk des jungen Künstlers HUSE besticht nicht nur durch erzählerische Überraschungselemente, sondern trumpft auch mit frischen und ungewöhnlichen Pointen & Liebe zum Detail auf.“

Dann geht es aber gar nicht nur um Paradiesvögel.

Eigentlich und genau genommen tauchen, die nur am Cover des blauen Bändchens auf. Denn schlägt man das Buch auf, erblickt man gleich „Die heilige Dreifaltigkeit.“

Aber richtig, ein Vorwort der Mutter, Frau Marlies Ciesinski gibt es auch, die „Von ihrem Baby  und seinen Windeln“, spricht.

„Und dann ist der junge Mann, in die Welt gezogen, um sie zu entdecken. Und hat zum Entsetzen der Familie, der Onkel, Tanten und Cousinen nicht Jura studiert oder Bankkaufmann gelernt. Was bist du für eine schlechte Mutter, nichts aus deinen Kindern geworden, sie machen was sie wollen und arbeiten nicht. Tja, ich habe total versagt.“

Ein seltsames Vorwort für eine Karikaturenband, könnte man denken, das Werk spricht aber für sich und so blättern wir uns wieder durch die Paradiesvögel und anderen Gegebenheitn, wobei ich wieder einiges schon von den anderen „Holzbaum-Bänden“ kenne.

„Hab ich den Herd ausgemacht?“ fragt sich so etwa der wahrscheinlich zwängelnde Christus am Kreuz.

Und „Tut mir leid Kinder. Ich muß weg. Hier habt ihr eine Vaterfigur!“, sagt der Mann mit Hut und Koffer und steckt den beiden Kleinen ein Püppchen entgegen.

„Zu mir oder zu dir?“, fragen sich zwei Schnecken und das Hündchen mit dem Handy im Park „hat noch nicht Gacki gemacht.“

Die Selbstmordprävention beim Zugfahren trägt ein Clowngesicht und „gescheiterte Lebensmittel“ oder“Küchengeräte mit psychischen Stlrungen“ gibt es auch.

Vielleicht ist an HUSE ein Psychotherapeut verlorengegangen. Die Mami wird sich freuen und das letzte Selbstportrait ist, wenn der Maler vom Hochhaus in seinen Rahmen springt.

„Hasso war alles andere als froh darüber, daß der Flohzirkus wieder in der Stadt gasgtierte“, stammt wahrscheinlich aus den „Cartoons über Hunde„, während der „Wochenplan“, der beim Kätzchen ein „Burn Out“ besorgt, wahrscheinlich aus dem über „Katzen“ ist.

Spannend spannend und ums Lesen und über den Buchhandel geht es in dm wirklich sehr weit gestreuten Paradiesvogelprogramm auch.

So stellt sich der letzte beim „Last  but not liest“, ohne Buch bei der Bushaltestelle an und am Schluß kommt natürlch noch die Werbung in eigener Sache:

„Das beste was der Buchhandel in Sachen komischer Kunst derzeit zu bieten hat!“

Also auf Leute, stürmt den „Shop der komischen Künste“, um euch davon zu überzeugen. Die anderen Karikaturenbändchen in dem HUSE vertreten ist, lassen sich vielleicht auch noch mitnehmen!

2015-07-10

Nachkommen

Jetzt geht es weiter mit dem „Longlistenlesen“, nämlich mit Marlene Streeruwitz „Nachkommen“, die voriges Jahr auf der Longlist stand und einen Roman über eine Zwanzigjährige geschrieben hat, die mit ihren Roman „Die Reise einer jungen Anarchistin in Griechenland“ auf die Shortlist gekommen ist.

Marlene Streeruwitz ist mit der „Schmerzmacherin“ 2011 darauf gekommen.

Ich habe mir beide Bücher zum Geburtstag gewünscht, da mich ja die Griechenland-Krise interessiert und durch die offenen Bücherschränke oder andere Gelegenheiten habe ich in den letzten Jahren sehr viel Streeruwitz gelesen und bin allmählich in ihren Stil hineingekommen.

Auf der „Buch-Wien“ und auch in der „Alten Schmiede“ habe ich sie lesen gehört und mir die Frage gestellt, mit welchen Buch ich jetzt beginnen soll?

Mit dem Roman oder mit der Shortlistverleihung? Wahrscheinlich doch mit dem Roman, weil es den zuerst gegeben hat und ich habe die beiden Bücher auch in meine Sommerfrische mitgenommen, weil ich auch über Griechenland und die Griechenlandkrise an Hand der Studentin Eleni, der Freundin der Sandra Winter schreiben will.

Dann hatte ich in der ersten Sommerfrischenwoche aber nicht sehr viel Gelegenheit dazu, denn da war ja das „Germanisten-Porno“, O-Ton Nora Gomringer über das Bachmannlesen und so habe ich, als ich mit John Knittels „Das Verhängnis“ fertig wurde, mit den „Nachkommen“ angefangen.

Wahrscheinlich wäre es umgekehrt doch besser gewesen, aber das Buch passt wieder gut zum Longlistenlesen, mit dem ich jetzt ja auch angefangen habe.

Also sind die „Nachkommen“, jetzt gelesen und ich sage, es war eines der leichtestens Streeuwitz-Bücher, denn die ist ja manchmal sehr kompliziert und nicht leicht nachzuvollziehen, aber hier erschien mir alles sehr vertraut, vielleicht, weil ich mich schon länger mit dem Literaturbetrieb beschäftige und da auch irgendwie daneben stehe, obwohl Nelia Fehn tut das eigentlich nicht.

Die ist eine Halbwaise, zwanzig Jahre, glaube ich, gerade die Matura gemacht und danach ist sie offenbar nach Griechenland gefahren, hat da aus ihrem Tagebuch den Roman gemacht, mit dem sie gleich auf die Shortlist gekommen ist.

Ein bißchen unrealistisch wahrscheinlich, aber die „Nachkommen“ beginnen an dem Tag, da sie nach Frankfurt zu der Preisverleihung fliegen muß, wenn man nicht hinkommt, bekommt man das Geld nicht, steht in dem Buch, habe ich so gehört, die Herren vom Börsenverein haben das das letzte Jahr bei der Preisverleihung abgestritten.

Nelia will aber hin, denn sie braucht das Geld für ihren Freund Marios, der in Athen oder sonstwo auf einer Demonstration von der Polizei verletzt wurde und für die Operation in der Privatklink Döbling würde sie sechzigtausend Euro brauchen.

Der Preis ist aber nur fünfzigtausend und es ist auch nicht so leicht von Wien oder Kaiserbad oder, wo das Buch beginnt, wegzukommen, denn der Großvater ist gestorben und hat an diesem Tag das Begräbnis.

Sie fliegt aber trotzdem, trifft in Frankfurt ihren Verleger, das ist ein etwas windiger geiziger Mann, der sie auszunützen scheint und fährt in das Hotel, das der Börseverein für die Nacht nach der Preisverleihung für sie gebucht hat. Danach muß sie auf Verlegerkosten, der ihr noch keinen Vorschuß bezahlt hat, umziehen, weil sie auf der Messe Termine, Interwiews, etc hat, der quartiert sie in eine windige Pension ein, wo sie die Farbe des Kastens nicht ertragen kann.

Es ist auch kalt in Frankfurt, sie hat keinen Mantel, offenbar auch nicht viel Geld und so zieht sie herum, denn es gibt auch noch einen Vater in Frankfurt, zu dem sie bisher keinen Kontakt hatte. Er hat nur die Alimente bezahlt, um alles andere hat sich der Großvater gekümmert, hat sie die Matura machen lassen, mit achtzehn hat der Vater zu zahlen aufgehört. Jetzt meldet er sich und will Nelia oder Cornelia treffen.

Sie hat auch Probleme mit ihrer Ernährung, ist sie nämlich Vergetarierin und ein bißchen Messie dürfte sie auch sein, so sammelt sie auf den Empfängen oder, wo sie sich befindet, die Gurkenscheiben und die Baguettestückchen ein, holt sich aus einem Supermarktabfallcontainer das Obst heraus und wird dabei beobachtet.

Ein bißchen trist das Bild, das Marlene Streeruwitz da zeichnet, auf der anderen Seite wird sie überall erkannt und auf den Preis, den sie natürlich nicht bekommt, wie  auch die Streeruwitz zweimal nicht, angesprochen.

Sie muß Interviews geben, auf die Messe gehen und sich dort von der Security untersuchen lassen.

Der „Suhrkamp-Verlag“ und sein Rechtsstreit kommt auch darin vor und, ich glaube, eine enttäuschte Nichtgewinnerin, zwei Jahre später soll das ja Clemens Meyer passiert sein, daß er enttäuscht,  die heiligen Hallen des Römers verlassen hat.

Der Titel „Nachkommen“, bezieht sich wohl darauf, daß Nelia ständig über ihre „Mami“, die hieß, Dora Fehn und war auch eine berühmte Schriftstellerin resumiert, ihrer bürgerliche Familie mütterlichseits, es gibt auch eine Schwester, die in Griechenland leben dürfte und der unbekannte Vater spielen natürlich eine Rolle, der auch seine Familie, Freundinnen, Kinder etc hat.

Es kommt zu einem Treffen, sie läuft dann davon, besucht ihn wieder in seiner Villa, in der gerade ein Empfang stattfindet und das letzte Kapitel spielet in einem Museum, in London wahrscheinlich, wenn ich das richtig verstanden habe, denn Nelia ist von Frankfurt wieder abgereist und betrachtet hier ein berühmtes Bild mit einer „Griselda“.

Marlene Streeruwitz hat da während ihrer Lesung in der „Alten Schmiede“ einiges erklärt.

En spannendes Buch und eine verständliche Streeruwitz würde ich sagen, die politischen Themen sind mir vertraut, wie auch der Literaturbetrieb, der wahrscheinlich im realen Frankfurt nicht so schäbig ist, wie ihn die Streewuwitzt schildert und ich schreibe  auch oft darüber und die Frankfurter Buchmesse habe ich auch in zwei Büchern ein  beschrieben, in der „Mimi“ wo der Johannes Staudinger auch auf der Shortlist steht und in der „Heimsuchung“ kommt Frankfurt ebenfalls vor.

Spannend also das Loglistenlesen 2015 damit zu beginnen und als nächstes oder übernächstes kommt die junge Anarchistin dran.

2015-07-09

Deutscher Buchpreis

Filed under: Büchergeschichten — jancak @ 00:00
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Der deutsche Buchpreis ist ja, wie der Bachmannpreis, eine wichtige Institution, der die deutsche Buchlandschaft seit einigen Jahren belebt und beide waren, zu Beginn, glaube ich, etwas umstritten und haben sich inzwischen etabliert.

Die „tddl“ gibt es seit 1977, damals war neben  Ernst Willner und  Humbert Fink, MRR in der Jury und die IG- Autoren und GAv stöhnten, daß da die Autoren öffentlich abgeschlachtet wurden, den dBp gibt es seit 2005 und ich meine, der deutsche Börsenverein hat ihn eingeführt, um das Weihnachtsgeschäft zu beleben.

Kritik gab es auch, denn es ist ja eigentlich unmöglich unter den Neuerscheinungen des letzten Jahres, das angeblich beste Buch auszuwählen.

Trotzdem kann ich nicht leugnen, daß ich das Geschehen um diese Long und Shortlist sehr faszinierend finde und begeistert mitmische.

Denn ich bin ja eine Leseratte oder eine bibliophile Frau, obwohl die ersten Jahre der dBp, den ersten hat 2005 Arno Geiger mit „Uns geht es gut“ gewonnen, obwohl er bei seinem zweiten Bachmannlesen daraus, nicht sehr aufgefallen ist, das erste Mal hat er 1996 in Klagenfurt gelesen, da war er jung und vollkommen unbekannt und ich bin im Publikum gesessen, weil einmal habe ich mir ges Preisgeschehen live gesehen, an mir vorübergegangen ist.

Wann ich auf den dBp so richtig aufmerksam geworden bin, weiß ich gar nicht so genau, aber wahrscheinlich, war es 2008, als ich schon bloggte und da hat ihn Christiane Zintzen auf ihrem Blog vorgestellt und auch auf das Leseprobenheftchen hingewiesen, das dann, wie sie meinte, vergriffen war.

2009 habe ich das dann versucht in Österreich zu bekommen, was nicht gelungen ist und das Feuilleton hat sich 2008 oder 2009 auf den Preis gestürzt und seither habe ich ihn auch auf meinen Blog ein bißchen verfolgt und darüber geschrieben.

Auf die Idee mir die Bücher zu kaufen und zu lesen, bin ich aber nicht gekommen, jedenfalls nicht zum Normalpreis, aber ein paar davon habe ich mir immer zu Weihnachten und zum Geburtstag gewünscht und bei den „Thalia Abverkäufen“ waren sie dann ein paar Jahre später zu finden, beim „Augustin Flohmarkt“ habe ich danach gegriffen und als Alfreds bibliophile WU-Kollegin ihre Bücher abverkaufte, waren auch einige dabei.

Vor zwei Jahren hat dann „Buzzaldrin“ begonnen, gemeinsam mit drei anderen, die zwanzig Bücher zu lesen und zu besprechen, ich habe einfrig mitkommentiert, die Longlistenproben, die ich mir inzwischen als Presseexemplar bestellte, gelesen und voriges Jahr hat es dann das Longlistenlesen gegeben, dem ich mich auch anschloß.

„Kastelau“ habe ich dabei gewonnen, „Koala“ schon auf meiner Leseliste gehabt, „Nachkommen“ mir zu Weihnachten gewünscht und in den letzten Wochen bin ich beim „Morawa-Flohmarkt“ auch über einige dBp-Bücher um zwei oder drei Euro gestolpert.

Es ist ja auch die Frage, wieviel von den gehypten Büchern hängenleibt, im Oktober sprechen alle davon, aber ein oder zwei Jahre später, weiß keiner mehr, wer auf diesen Listen stand?

Irrtum, ich weiß es, denn ich bin ja eine begnadete Abverkaufsleserin, die „Zwei Herren am Strand“, wahrscheinlich als Leseexemplar, habe ich vor kurzem im Schrank gefunden und so habe ich mich auch heuer schon vor einigen Wochen oder Monaten für die hundertsechzig Bücher interessiert, die da gerade von der dBp-Jury gelesen und auf zwanzig hinuntergevotet werden.

Aber nicht nur ich, die Blogger, um die vier taten das auch und Catherina von den „Schönen Seiten“ betreute ja ab vorigen Jahr die „dBp-Facebook-Seite“.

Sie tut das heuer wieder und so wurde diese Woche dort bekannt gegeben, daß heuer sieben Blogs als offizielle Buchpreisblogger ausgewählt wurden, die dann über den dBp berichten dürfen.

Aber das darf ja jeder, inoffiziell, wild, für sich, allein etc und das hat dann mein ohnehin  latent vorhandenes Interesse angestachelt, das auch zu tun und mir, notfalls ab zwanzigsten August, wenn die Longlist bekannt gegeben wird, die zwanzig Bücher zu kaufen, zu lesen, mir meine eigene Shortlist zu erstellen und zu schauen, wie sie mit der Meinung der Jury zusammenhängt, abweicht, etc?

Der Otto tut das  auch seit einigen Jahren, ich habe mich bisher eher geweigert, das zu tun, denn erstens bin ich keine Käuferin, zweites würde es meine Leseliste total umhauen, die zwanzig Bücher anzufragen, aber vorvorige Weihnachten habe ich mich auch mit den Gedanken getragen, den Hunderter, den ich zu Weihnachten von der Schwiegermutter bekommen habe, zu „Thalia“ zu tragen und mir vier oder fünf brandneue Bücher auszusuchen, um nicht nur immer das Alte und das Gefundene zu besprechen.

Ich habe es dann nicht getan und ich weiß auch nicht, ob ich am zwanzigsten August wirklich vier oder fünfhundert Euro ausgeben will, nur um zu beweisen, daß ich das auch so gut, wie die „offiziellen Bücherblogger“ kann.

Bei den Verlagen anfragen kann ich aber, ein paar Bücher werden wahrscheinlich zu bekommen sein und darüber bloggen, wie ich das schon bisher tat, natürlich und eigentlich bin ich auch schon beim Longlistenlesen, nämlich der Bücher, die 2010 darauf standen, denn da waren ja einige bei dem „Augustin Flohmarkt“ 2013 dabei, den ich gerade von meiner Leseliste herunterlese und Marlene Streeuwitz „Nachkommen“, Longlist 2014, habe ich mir  in meine Sommerfrische mitgenommen, denn ich will ja ein bißchen was über die Griechenland Krise schreiben.

Grund genug, mich ein bißchen im dBp Archiv umzusehen und zu schauen, was ich davon gelesen bzw. auf meiner Leseliste habe und ganz egal, wie ich mich in sieben Wochen entscheiden werde, ein bißchen kann ich jetzt schon darüber berichten, welche Bücher ich von den vergangenen Listen kenne.

2005 hat, wie  erwähnt Arno Geiger gewonnen, und sein „Es geht uns gut“ habe ich inzwischen im Schrank gefunden und noch nicht gelesen. Von den Longlistbüchern habe ich Friederike Mayröckers „Und ich schüttelte einen Liebling“ gelesen. Bei Thomas Lehr „42“ bin ich mir nicht so sicher, beziehungsweise kann ich die entsprechende Besprechung jetzt nicht finden.

2006 haben Katharina Hackers „Habenichtse“ gewonnen und das stand auf der Flohmarktliste von Alfred bibliophiler WU-Kollegin. Ebenso wie Sasa Stanisic „Wie der Soldat das Grammaphon reapariert“.

Daniel Glattauers „Gut gegen Nordwind“ habe ich im Schrank gefunden. Ebenso Wolf Haas „Das Wetter vor fünfzehn Jahren“, das ich noch lesen muß. Das muß ich auch noch bei Felizitas Hoppes „Johanna“, das der „Morawa“ voriges Jahr abverkaufte.

Ingo Schulzes „Neues Leben“ habe ich gelesen, Ilija Trojanow „Weltensammler“ auch und Matthias Zschokkes „Huhn mit Maurice“ steht auf der Leseliste. Vier gelesene und vier noch nicht gelesene von zwanzig, eigentlich nicht schlecht.

2007 hat Julia Frankes „Mittagsfrau“ gewonnen  und das gab es Originalverpackt, um zwei Euro am Stattersdorfer Flohmarkt und dann noch vier andere gelesene Bücher, nämlich  Glavinic „Ich bin ich“, Peter Henisch „Eine sehr kleine Frau“, Katja Lange-Müllers „Böse Schafe“, Robert Menasses „Don Juan“ .

2008 hat Uwe Tellkamps Turm gewonnen, da habe ich die Diskussion schon verfolgt und das Buch, wie im Vorjahr das der Marlene Streeruwitz gleich zweimal zum Geburtstag bekommen.  Gefunden habe ich „Treffen sich zwei“, Ingo Schulzes „Adam und Evelyn“ lag in der „Thalia-Abverkaufskiste“, ebenso wie Martin Walsers „ein liebender Mann“ und Karin Duves „Taxi“ muß ich noch lesen.

2009, da hat das muß ich mir noch vergegenwertigen Kathrin Schmidt mit „Du stirbst nicht“ gewonnen und nicht Herta Müllers „Atmemschaukel„, das Preisbuch lag bei „Thalia“ und muß noch gelesen werden. „Das Leben der Wünsche“ habe ich gelesen und es hat mir, glaube ich, nicht so gefallen, ich bin kein Glavinic-Fan, Thomas Stangl „Was kommt“ war der erste „Alpha-Preis“. Peter Stamms „Sieben Jahre“ vom „Thalia“ habe ich gelesen und Stephan Thome „Grenzgang“ mir vor kurzem um einen Euro gekauft. Ebenso wie Terezia Moras „Der einzige Mann auf dem Kontinent“, das gab es beim „Morawa“ und hat glaube ich drei Euro gekostet.

2010 hat Melinda Nadj Abonji mit „Tauben fliegen auf“ gewonnen, das Buch muß ich erst finden. Dafür lese ich gerade Alina Bronskis „Die schäftsten Gerichte der tatarischen Küche“ vom „Augustin Flohmarkt“. Dort habe ich auch Olga Martynovas „Sogar Papageien überleben uns“, gefunden, das auf meiner Leseliste wartet, während ich Judith Zanders „Dinge die wir uns heute sagen“ schon gelesen habe. Hat mir auch nicht so gefallen.

2011 hat Eugen Ruge mit „In Zeiten des abnehmenden Lichts“ gewonnen, das habe ich mir zu Weihnachten oder zum Geburtstag gewünscht, ebenso wie Judith Schalanskys „Der Hals der Giraffe“. Marlene Streeruwitz „Schmerzmacherin“ habe ich bei einer literarischen Soiree gewonnen, Thomas Melles „Sixters“ mir vor kurzem um einen Euro gekauft und Sybille Lewitscharoffs „Blumenberg“ habe ich gefunden und sollte ich noch heuer lesen.

2012 hat Ursula Krechel mit „Landgericht“ gewonnen. Weder gelesen noch gefunden oder gekauft. Der Jahrgang ist bei mir überhaupt sehr schwach vertreten, habe ich da ja nur Olga Grjasnovas „Der Russe ist einer der Birken liebt“ mir gewünscht und gelesen.

2013 ist es besser, denn da habe ich mich intensiv mit den Proben beschäftigt, mir Nellja Veremejs „Berlin liegt im Osten“ bestellt, Marion Poschmanns „Die Sonnenposition“ zum Geburtstag gewünscht, Daniel Kehlmanns „F“ von der Anna ausgeborgt, auch das kann man tun, mir im Vorjahr Ralph Dulis „Soutines letztes Fahrt“ bei einem Abverkauf gekauft, heuer Mirco Bonnes „Nie mehr Nacht“ gefunden und Clemens Meyer  „Im Stein“ gab es um drei Euro beim „Morawa“.

2014 hatte ich schon Martin Lechners „Kleine Kassa“ gelesen, als die Liste veröffentlicht wurde, Lukas Bärfuß „Koala“ habe ich mir vom Alfred kaufen lassen und werde es demnächst lesen, „Kastelau“ bei diesem Longlistenlesen gewonnen, Thomas Melles „Dreitausend Euro“ und Marlene Streeruwitz „Nachkommen“ mir zu Weihnachten gewünscht und die „Zwei Herren am Starand“ vor kurzem im Schrank gefunden.

Interessant, interessant, dieser Gang durch das Archiv, für mich jedenfalls, da ich ja öfter die Frage höre, wer noch weiß wer im letzten Jahr auf dieser Liste stand?

Ich weiß es oder habe jetzt nachgeschaut und auf die neue Liste bin ich auch neugierig, ganz egal wie ich ich mich  entscheiden werde, zu lesen habe ich  genug und, daß es auch noch andere Bücher jenseits diíeser Liste gibt, daran habe ich auch nie gezweifelt, wie zum Beispiels Peter Stamms „Nacht ist der Tag“, das ich auch kürzlich fand und eigentlich sicher war, es steht darauf oder Köhlmeiers „Joel Spazierer“.

2015-07-08

Zu Doris Kloimstein ins Cafe Schubert

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Die erste Sommerfrischenwoche ist vorbei und die zweite hat mit ein bißchen Regen begonnen, ganz so heiß, wie in der  ersten, die durch das „Bachmannhören“ sehr rasant gewesen ist.

Ein bißchen bin ich zwischendurch Rad gefahren, einmal zum Einkaufen zum „Lidl“, einmal nach Wilhelmsburg und da sind in das kleine Büchlein vom Tag des Buches, das es jetzt das dritte Jahr in Folge gibt, ein paar Textbrocken bezüglich „Der wunderbaren Sommererlebnisse der prekären Literaturstudentin Sandra Winter“ entstanden.

Die ersten eineinhalb Textseiten sind in der Juni-Schreibgruppe beim „Sommerschreiben“ entstanden und dann ist das Ganze erstmals liegengeblieben und ich habe an „Selmas Kopftuch“ korrigiert, mich aber entschloßen pünktlich in der Sommerfrische mit dem Sommertext zu beginnen, den Klaus Khittel in der Schreibgruppe  als viel zu ehrgeizig konzipiert gesehen hat.

Am Freitag als ich nach Wien zur Lesung bezüglich des Wiedner Hauptstraßen Straßenfestes gefahren bin, habe ich mir die Texte für die Lesung bezüglich des Sommerfestivals am nächsten Montag vorbereitet, die eineinhalb Seiten, der „Sandra Winter“, dann was aus „Tauben füttern“, „Sommer am Wasser“, wie mein Lesungstetitellautet und dann noch den Beginn der „Miranda“.

Die eineinhalb Seiten habe ich dann am Montag korrigiert und hätte weiterschreiben wollen, aber irgendwie war alles weit weg und ich habe erst einen Anlauf gebraucht, bis ich die eineinhalb Seiten auf sechs ergänzt und die Sandra Winter nach Harland nach St. Pölten fahren habe lassen.

Dort sitzt sie dann mit der slowakischen Pflegerin Minka und der dementen Großmutter beim Fernsehen und sieht den Bericht über das Referendum der Griechen bezüglich des Einsparkurses, denkt an ihre Freundin Eleni und der ist dann die zweite Szene gewidmet.

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Zwei Szenen, zehn Seiten und 4154 Worte habe ich jetzt und noch einige Pläne. Als nächstes fährt die Sandra Einkaufen zum Lidl, kauft griechisches Joghurt und griechische Antipasti, dann bekommt sie ein SMS, von Fatma Challak, ja die kennen wir schon, ihr Bruder Fahrid ist von der IS erschossen worden. Da haben die Eltern sie in ein Boot gesetzt und sie ist jetzt auf den Weg nach Lampedusa, beziehungsweise nach Wien, denn sie hat ja an der deutschen Schule in Damaskus maturiert und Eleni Soualaki, die prekäre Literaturstudentin aus Athen, jobt in einer Hundefängerorganisation und verliebt sich da in einen kleinen Hund namens Ouzo.

Der ist autobiographisch, beziehungsweise heißt der, den die Anna und der Andreas seit einiger Zeit haben so, kommt aus Griechenland und die waren jetzt alle drei auch in Harland und am Samstag habe ich mir bevor ich mit dem Rad zum Markt gefahren bin, um dort das obligatorische Würstl bzw. einen Toscana Burger zu essen, mit der Doris Kloimstein vereinbart, sie am Mittwoch, um zehn im Cafe Schubert zu treffen.

Das haben wir schon einmal gemacht, vor einigen Jahren, damals bin ich durch das Frecency Treiben gefahren, habe mich geärgert und dem Bürgermeister einen Brief geschrieben und Manfred Lagler-Regall, einer meiner eifrigen Kommentator, den ich regelmäßig bei den Osterspaziergängen der LItGES treffe, hat mir da das erste Mal geschrieben und er ist auch, Tusch und ein Hoch an ihn, mein tausendster Kommentar, denn ich habe es wirklich geschafft, seit meinen Geburtstagsartikel die gewünschten zehn Kommentare zusammenzubekommen.

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Jetzt kann ich auch der Ruth auf ihren 999 Kommentar antworten, denn ich wollte nicht die Tausendste sein und mit der Doris Kloimstein, die ich ja einmal bei einer Regionalversammlung der IG Autoren in einem Hochhaus in St. Pölten kennengelernt habe, die lange Zeit die Obfrau der LItGES war und jetzt auch eifriges Mitglied unserer Schreibgruppe, gab es dann auch ein eifriges Plaudern. Zum Beispiel über den Roman, den sie gerade plant, zwischendurch wurde sie immer wieder von einigen Bekannten angesprochen, denn St. Pölten ist ja ein Dorf und die Doris eine bekannte Person.

Am Markt haben wir sie auch schon einmal getroffen und einmal war ich mit ihr während der Sommerfrische auch mit ihr griechisch essen und anschließend mit Brigitte Schramm, die ich zufällig getroffen habe, im Cinema Paradiso, Cafe trinken. St. Pölten ist ein Dorf beziehungsweise Landeshauptstadt und ich nütze die Sommerfrische auch immer gerne zu literarischen Begegnungen, obwohl ich dort nicht so viele Leute kenne und es im Sommer auch kein Literaturprogramm zu geben scheint.

Aber jetzt habe ich  vor einen Roman über die Sommerfrische zu schreiben, einen Sommerroman über die prekären Erlebnisse einer Studentin und ihren drei Freundinnen, die aus prekären Orten wie Athen, Damaskus und Donezk kommen. Da bin ich jetzt wieder zuversichtig, daß ich das kann, obwohl ich es irgendwie nicht schaffe, die anderen auf mein Schreiben aufmerksam zu machen.

Die dritte  und die vierte Szene, die der Sandra und der Fatma Challaki werde ich demnächst schreiben und dann mit den „Erlebnissen einer Anarichistin in Griechenland“ in die Badewanne steigen.

Dieser Sommer kann interessant werde, auch wenn es jetzt stark regnet und ich infolgedessen im Wohnzimmer zwischen den beiden Bücherregalen statt auf der Terrasse sitzen und die Linda aus Amerika werden wir am Montag auch treffen und deren Sohn Niklas war ja, glaube ich oder habe ich gehört mit der Milena Michiko Flasar einmal befreundet.

2015-07-07

Das Verhängnis

Filed under: Bücher — jancak @ 00:24
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Weiter geht es mit dem Lesen mit John Knittel und einem beziehungsweise drei Bücher, aus dem Bücherkasten meiner Eltern.

„Via Mala“ ein berühmter Titel, der in den Ohren klingt und wahrscheinlich längst vergriffen, aber öfter in den Bücherschränken zu finden ist, für die Schwiegermutter habe ich einmal einen Band herausgeholt und mich nun selber an die drei Leinenbände, der „Büchergilde Gutenberg“ von 1937 herangemacht.

„Das Verhängnis“, „Das Schicksal“,“Die Erlösung“, es war gar nicht so einfach, die richtige Reihenfolge der Trilogie herauszufinden. Auf meiner Leseliste steht es auch falsch angeschrieben, denn in den Büchern steht „Via Mala“ Roman und auf der nächsten Seite dann einer der oben genannten Titel und das I II II kann man nur ganz klein in den Fußnoten entdecken.

So war das bei den Büchern des vorigen  Jahrhunderts, keine Inhaltsangabe, keine Biographie, etc und nachgooglen konnte man auch nichts. Wie haben das die Leser damals gemacht, könnte man fragen, während sich heute die Blogger darüber streiten, ob ein seriöser Blog, den Übersetzer eines Buches angeben muß?

Wenn man bei „Wikipedia“ nachschaut, erfährt man auch nichts von der richtigen Reihenfolge der Bände, nicht einmal, daß es ein Roman in drei Teilen ist und über John Knittel ist auch nicht sehr viel zu finden, aber doch soviel, daß er ein 1891 in Indien geborener schweizer Autor ist, 1979 in Graubünden gestorben, der seine Werke in Englisch schrieb und offenbar mit „Via Mala“ berühmt wurde.

Erstaunlich global könnte man meinen und nun hineingesprungen, nachdem ich  herausbekommen habe, daß, die „Erlösung“ offenbar doch nicht der Romanbeginn ist.

Leicht ist das Lesen über das Schicksal der “ schlechten Straße“, die von der Stadt Andruss bis zum Yzolla-Hospitz, beziehungsweise der Familie Lauretz, trotzdem nicht, denn John Knittel springt hinein in das Geschehen und man denkt, die ganze Zeit man kennt sich nicht aus oder liest vielleicht doch den falschen Band.

Das ist also der Sägewerkbeseitzer Lauretz, ein schlechter verkommener Mensch, ein Trinker, der ständig mit der Peitsche um sich schlägt, Frau und Kinder verprügelt, die sich vor ihm fürchten, dann aber doch widersprechen, ziemlich widersprüchig. Den Sohn Niklaus hat er zum Krüppel geprügelt, als dieser die Mutter schützen wollte, weshalb er wehruntauglich ist und sich dafür schämt, dann gibt es den behinderten „Mannli“, weil offenbar im Suff gezeugt, die Schwestern Hanna und Silvelie und der Vater hat in der Stadt noch andere Kinder von anderen Frauen und kommt nur gelegentlich in die Sägemühle, um zu prügeln oder in seinem verstaubten Büro nach Plänen für eine Brücke zu suchen, die er bauen soll.

Es herrscht Armut in der Familie, die sich hauptsächlich von Brot und Kartoffeln ernährt und der Vater darf nicht wissen, daß sich Silvelie im Hospitz verdingt, um der Mutter Geld zu bringen. Es gibt auch einen berühmten alten Maler zu dem Silvelie ein besonderes Verhältnis hat und einen Tagelöhner, der den Tyrannen am liebsten erschlagen will, gibt es auch.

Der Alte wird dann verhaftet und wegen „Gotteslästerlichkeit, Sittenlosigkeit, Trunksucht, sowie Ehebruch und Konkubinat“, zu vier Monaten Gefängnis verurteilt.

Silvelie erbt von dem Maler, der an einem Herzschlag stirbt, sein Haus und fünftausend Franken, da sie aber noch nicht volljährlig ist, nimmt der Vater, der inzwischen aus dem Gefängnis entlassen wurde, das Sparbuch an sich und fährt nach Zürich, das Geld abzuheben.

Silverlie fährt auch hin, der Rechtsanwalt und guter Freund des Malers, der sie betreut, kann aber nicht viel ausrichten, so waren in den Neunzehnhundertdreißigerjahren, wo das Buch zu spielen scheint, es gibt Automobile und Silvelie geht in Zürich ins Kino, die Gesetze.

Der Taglöhner  Jöry und Niklaus werden, als der Alte in der Nacht betrunken mit dem Geld zurückkommt aktiv und erschlagen ihn im Beisein der Mutter und der Schwester Hanna,  vergraben seine Leiche. Silvelie wollen sie sagen, er wäre, als er sie nicht angetroffen hat, wütend geworden, hätte fünfhundert Franken auf den Tisch geworfen und geschworen, nie mehr zurückzukommen.

Schließlich erfährt sie das Geheimnis doch, Niolaus stellt sie vor die Wahl, den Mund zu halten oder zum Richter zu gehen und sie alle anzuzeigen. So nimmt sie am nächten Tag ihren Korb und einen Teil des Geldes und verläßt das Haus.

Damit endet der erste Teil.

2015-07-06

Dicht-Fest auf Deutsch und Slowenisch

Filed under: Veranstaltungen — jancak @ 22:49
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Das Kurz-Poesie-Festival „Dichterloh“ von Michael Hammerschied veranstaltet, der schöne Folder mit dem am Bleistift sich entzündendten Zigaretteschachtel und dem Jandl-Zitat “ Mops rotzt Otto soso“ von Ilse Kilic und Fritz Widhalm, ist mit einem „Dicht-Fest“, dieser von Christine Huber veranstalteten Reihe, die glaube ich, so vier mal im Jahr stattfindet, zu Ende gegangen.

Und weil es in Kooperation mit dem Lyrik-Festival stattfand, war es etwas Besonderes und auf jedenf Fall einmal sehr voll.Herbert J. Wimmer, Cornelius Hell, Günter Vallaster, Ilse Kilic, Fritz Widhalm, Monika Vasik, die sich zwischendurch nach Klagenfurt  begeben hat und dort sehr prominent im Fernsehen oder live stream zu sehen war, Nadine Kegele, Nika Judith Pfeifer, und und und und gelesen haben wieder zwei mal drei Auoren mit einer kurzen Pause.

Christine Huber hat eingeleitet und die Autoren bzw. Autorinnen vorgestellt, das Kärntne rFernsehen hat gefilmt, denn es lasenzwei slowenische Autorinnen und begonnen hat es mit der in Salzburg lebenden Kärntener Slowenin Cvetka Lipus, die einen bei „Drava“ Erschienenen Gedichtband „Belagerung des Glücks“und einen noch nicht auf Deutsch übersetzten Gedichtband hatte.

Dreizehn Minuten pro Autor, pro Autorin und Reinhold Aumaier folgte mit Haikus.

„Schöpfe Leere aus dem Vollen“ 99 Verse bei „Klever“ erschienen. Von Reinhold Aumaer habe ich  im Schrank einmal ein Büchlein gefunden und ein Fußball Büchlein, habe ich, von ihm, glaube ich auch noch und gelesen haben wir zusammen wahrscheinlich bei einer dieser Faschings Lesungen in der „Gesellschaft für Literatur“, wo jeder lesen durfte, dafür aber kein Honorar bekam.

Sehr schön diese Haikus, obwohl sie meiner Nachbarin, glaube ich, nicht gefallen haben.

„Lege Erdbeeren auf dein Haupt und warte, bis der Mond sie hinwegschnmelzt!, beispielsweise und noch achtundneunzig andere.

Dann folgte Klaus Haberl, der glaube ich, einmal auf einer von mir organisierten „Tag der Freihieit des Wortes-Veranstaltung“ gelesen hat mit dem Ex-Liszt Band „Auf den Treppen der Erde“ und nach der kurzen Pause E.A. Richter, mit seinem bei Korrespondezen erschienenen Band „Der zarte Leib“, wo es unter anderem um seine Kindheit und Kindheitserinnerungen geht.

Die Sprachkunstabsolventin und Stadt Wien prämierte Irmgard Fuchs, Jahrgang 1984, folgte mit zwei Zyklen, von denen einer unveröffentlicht war, der zweite in der „Kolik“ erschienen ist und als Letzte, die Slowenin Anja Golob, die ich glaube ich, schon einmal zusammen mit Karin Rick mit einem bei „Milena“ erschienenen Lesbenbuch in der „Alten schmiede“ hörte, jetzt haben mich ihre Gedichte stark beeindruckt.

„Die Hölle kommt von unten, neben dir der Krüppel schläft“  beispielsweise, dann gabs wieder Wein und was zu Knabbern und vorher hat noch Kurt Neumann die vierzigste Saison beendet, obwohl es morgen da noch mit einer Gesprächsreihe Lydia Mischkulnig mit Thomas Stangl weitergeht und am Donnerstag gibt es eine Veranstaltung der „Podium-Sommerlesereihe“, aber dann ist es aus und die einundvierzigste Saison beginnt am sechzehnten September mit einer sechzehntägigien Veranstaltungsreihe zum Thema „WAs ist gute Literatur?“

,Das ist sicher spannend, obwohl meine dabei höchstwahrscheinlich nicht gemeint ist,trotzdem ich sie dafür halte und jetzt auf in einen schönen langen Sommer und nach dem Diensttägigen Praxistag wieder in die Sommerfrische und am Montag habe ich auch ein Stückchen an meinem Sommertext weitergeschrieben, obwohl ich damit nicht ganz zufrieden war.

2015-07-05

Neununddreißigstes Bachmannlesen

Filed under: Literaturbetrieb — jancak @ 11:45
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Am Mittwochabend begann in Klagenfurt wieder das Bachmannlesen oder wie es richtiger heißt, die „Tage der deutschsprachigen Literatur“ und ich bei der Eröffnung wieder per live stream dabei, obwohl es diesmal etwas schwierig war, weil erst mit einer Verspätung begonnen. Dann begannen in dem Raum mit dem kargen weißen Bühnenbild, „Es kommen härtere Zeiten!“, sollte etwas später die Frau Direktor mit Ingeborg Bachmann den Sparkurs zitieren, die Cellistin Asia Valcic und der Akkordeonist Klaus Paier zu spielen. Christian Ankowitsch moderierte und versprach sich vermehrmals dabei, interviewte aber wieder die Politiker, es gibt eine neue Bürgermeisterin und die Sponsoren, fragte sie nach ihren Lieblingsbüchern und ließ sich von ihnen bestätigen, daß Literatur und Kultur, auch in Zeiten wie diesen, sehr sehr wichtig sei, so wurde am Buffet eingespart, wie die Frau Direktor betonte, was Wolfgang Tischer vom Literaturcafe, der schon zwei Podcats zeigte,  freuen wird, aber auch an einen Preis, den „Ernst Willner-Preis“, den die Verlage früher stifteten, gibt es nicht mehr und nach den Eröffnungsreden mit den teilweisen neuen Gesichtern, marschierte die Jury ein, die auch drei neue Mitglieder und einen neuen Vorsitzenden hat. Hubert Winkels hielt so zum ersten Mal die Eröffnungsrede und zählte auf, wie oft er schon dabei war, einundzwanzig Mal, glaube ich und er erzählte auch, was sonst immer ich tue, daß sich das Verständnis des Preises im Laufe der Jahre geändert hat. Am Anfang gab es großen Widerstand der österreichischen Autorenschaft vor der öffentlichen Vorführuung, jetzt ist der Preis den Leuten schon zu zahm, aber das könnte sich bei der Frauenpower und den Performancern die heuer antreten, vielleicht ändern und so wurde dann auch ausgelost und die Reihenfolge bestimmt. Erst dann kam Peter Wawerzinek, der Bachmannpreisträger von 2010 mit seiner Eröffnungsrede „Tinte kleckst nun mal“, die es auch als schön gebundenes Heftchen gibt und in der er sich als Wahl-Klagenfurter outete, beziehungsweise seine literarische Selbstdarstellung dort ansiedelte. So hat er zweimal dort gelesen, einmal 1991 das zweite Mal hat er nicht nur den „Bachmannpreis“ sondern auch den Publkumspreis gewonnen, war also Stadtschreiber und Seeschreiber am Wolfgangssee war er auch, also schon ein halber Österreicher, der Rostocker mit dem polnischen Namen, der auf Deutsch Seidelbast bedeutete. Eine sehr lustige Rede, die vom Publikum sehr belacht wurde und eine reine Selbstdarstellung, während sich ja andere in früheren Jahren eine Bibliothek für Klagenfurt wünschten oder über MRR herzogen und am Donnerstag ginges um zehn mit der ersten Lesung der 1971 in Moskau geborenen und seit 1979 in Deutschland leben Katerina Poladjan weiter, die auch eine zweisprache Identität aufzuweisen hat. Der Text war ein Ausschnitt aus dem demnächst erscheinenden dritten Roman „Es ist weit  bis Marseille“, leider hat es eine Weile gedauert, bis der Text im Internet abrufbar war, was die Bachmann Twitterer auch sehr urgierten und die Geschichte von einem Mann, der sich in der Nacht in einem Bett mit einer Frau in einem Hotel befindet, am Morgen ist die Frau und das Auto verschwunden und er beegibt sich auf einen Berg hinauf, obwohl er ja eigentlich nach Marseille will, wurde von der Jury, in der ja heuer Klaus Kastberger, Sandra Kegel und Stefan Gmünder neu sind, kontrovers diskutiert. Dann wurde es spannend, nämlich ein One Woman Kabarett und die 1980 geborene und in Bamberg lebende Nora Gomringer  habe ich ja schon in Wien und in Göttweig gehört „Recherche“ hieß der Text, in der eine Nora Bossong, das ist eine 1982 in Bremen geborene Autorin, ein Haus besucht, um über den Tod eines verunglückten Jungen zu recherchieren und die Bewohner zu befragen. Franz Werfel kommt dabei vor und auch der CoPilot der vor ein paar Monaten sich selbst und noch die anderen sich im Flugzeug befindenen Seelen  in den Tod riß, Klaus Kastberger gab bei der Diskussion eine grandiose Zusammenfassung, daß der Text für den Sieg konstruiert wäre und alle dabei zu Mitspielern machte, Nora Gomringer ist am Schluß sehr bejubelt worden, was ich nicht ganz verstanden habe, was aber daran liegen kann, daß ich inzwischen Buzzaldrin auf ihren Beitrag warum sie „Blogs mag“ kommentierte, denn die Diskussion, daß Blogs schlecht sind, weil sich die Bloggerinnen mit Kaffee und Kuchen und den Büchern präsentieren und wenig kritisieren,  dafür eine Komfortzone schaffe, geht weiter und in Klagenfurt ist es mit Saskia Hennig von Lange weitergegangen, die, wie die Twitterer vermeldeten, es schwer hatte, denn eine ruhige junge Frau mit einem ruhigen Text, in dem ein Mann oder eine Frau, das war nicht so ganz klar, in einem Lastwagen sitzt, die Autobahn hinunterrollt und dabei über das Leben und das Kind, das man bekommen soll und  nicht mag, resumiert. Dann ging es in die Pause, beziehungsweise zu Zitha Bereuther in den Garten und die empfing den Wahlösterreicher Peter Wawerzinek, unterhielt sich mit ihm und zeigte dabei das Musilhaus, das Klagenfurter Literaturmuseum, das sowohl dem Dichter Musil, der dort, glaube ich, geboren wurde, als auch der berühmten Bachmann und Christine Lavant, die diese Woche hundert werden würde, gewidmet ist. Dann ging es zu der derzeitigen Stadtschreiberin Gertraud Klemm, die, wenn ihre Facebookseite nicht trügt, gar nicht in Klagenfurt ist, sondern gestern in Hamburg gelesen hat, weiter und ein Kunstmuseum  und das, das in Griffen dem anderen großen Kärntner Peter Handke gewidmet ist, wurde auch gezeigt. Cornelia Travnicek, die 2012 den Publikumspreis gewonnen hat, 2013 Stadtschreiberin war, deren Roman „Chucks“ verfilmt wurde und deren zweiter Roman „Junge Hunde“, demnächst erscheint, einen Ausschnitt daraus, hat sie 2012 gelesen, war aber in Klagenfurt und wurde zusammen mit Katharina Podjadan am Nachmittag von Zita Bereuther inerviewt, sie twittert auch eifrig und hat die gestrigen Aufstrichbrote beim Sparbuffet bemängelt. Aber erst ging es zu den nächsten Lesung und da war um halb zwei Sven Recker, ein mir bisher unbekannter Deutscher dran, der wahrscheinlich nicht gewinnen wird, aber dessen Text, der sowohl in der Psychiatrie, als auch im Arbeitsamt, bzw. bei den dort angebotetenen Jobkursen spielt, hat mir naturgemäß sehr gut gefallen und auf Valerie Fritsch, die ich ja sozusagen in meiner „Literaturgeflüsterzeit“ neben Anna Weidenholzer und Cornelia Travnicek entdecken konnte, war ich sehr gespannt, weil ich wissen wollte, wie die junge Frau mit der dünnen Stimme und der seltsamen monotonen Sprechweise in ihrer hochliterarischen Art ankommen würde? Nun sie ist angekommen, die Twitterer haben über die Sprechweise gelästert und bemängelt, daß der Text erst abrufbarwar, als sie schon fast fertig gelesen hat. „Hallo Herr Ankowitsch, als wichtigter Mann bei den tddl können Se bestimmt befehlen, daß die Texte pünktlich online gestellt werden“, und der hieß  „Das Bein“ und handelte in der bekannten Fritschen  Art von einem Mann der im Sommer sein Bein verloren hat und sich im Winter darauf erschießt“. „Winters Garten“ könnte man vermuten, wird aber nicht so sein, denn der Roman ist ja schon erschienen. Die Jury war überzeugt und auch die, die, wie Hubert Winkels kritisieren wollten, hatten eigentlich keinen Einwand, obwohl die Twitterer „O weh der Jury gefällt dieser schwülstige Bein ab Text“ mokierten, ein Urteil dem ich mich ein klein bißchen anschließen kann, obwohl ich Valerie Fritsch, wie schon oft geschrieben für sehr begabt halte. Am Freitag ging es dann mit dem 1967 in Klagenfurt geborenen Peter Truschner, dier in Berlin lebt und schon einmal auf der dBp-Longlist stand mit „RLT-Reptil weiter. Ein sehr realistischer Text der von Mülltonnen, Sozialschmarotzern und Handies handelt, obwohl das Vorstellungsvideo viel Körperlichkeit des feschen Mannes im schwarzen T-Shirt aufwies. Um illegalen Spielschulden und Errektionen geht es dabei auch. Schließlich wird noch eingebrochen und eine alte Frau umgebracht. Ein Text der mir wegen seines Realismus gefällt, aber doch auch ein wenig zu männlich und gewalttätig ist und von der Jury auch sehr zerpflückt wurde. Dann folgte Michaela FALKNER deren Buch ich gelesen habe und die ich auch in der BIM, bei der Hörspielnacht und im MUSA hört mit ihrem Manisfest 47 „Krieger sein Bruder“ sein, in dem es in gewohnt FALKNERISCHER Manier das Töten und das Auspucken von Kirschenkerne ging. Der Schweizer Tim Krohn folgte mit einem Auszug aus seinem Roman zum Paradies, in dem um Adam und Eva und ebenfalls um das Töten von Tieren, als Rechtgertigung des Menschentums ging. Nach der Pause in der zuerst über Christine Lavant und dann über den Poetry Slam diskutiert wurde, ging es mit der 1972 in Zürich geborenen Schauspielerin Monique Switters weiter. Dazwischen habe ich noch auf Wolfgang Tischers „Literaturcafe“ für Klaus Kastberger als besten Kritiker abgestimmt und das damit begründet, daß er uns allen auf nonchalanter Weise das Wesen der Literatur erklärt. „Esche“ heißt der Switters Text, in dem es um einen Beziehungsreigen, Gräber und eine demente Frau ging. „Das Knäckebuch kracht, Nathanael lacht!“, ein Textbeispiel aus der Beziehungsgeschichte. Die Jury schien begeistert und  als letzte für den Freitag, die dreiiundzwanzigjährige Ronja von Rönne, die ja mit ihren provokanten Feminismustext, die Gemüter erregte und für sehr viel Aufmerksamkeit sorgte, obwohl kein Videoportrait und nur sehr spärliche literarische Angaben, möglicherweise ein Hildesheimbesuch und der erste Roman soll nächstes Jahr bei „Aufbau“ erscheinen. „Welt am Sonntag“ hieß der Text, der mit den Worten „Ich wache auf und mir ist schlecht“ beginnt, in einem Hotelzimmer spielt und die junge Frau mit den ausdrucksvollen Augen trägt ein blaues Kleid mit einem weißen Kragen und sieht sehr mädchenhaft damit aus. Um einen Wettbewerb, den der gewinnt, der den langweiligsten Traum hat, geht es in dem Text auch. Ein sehr jugendlicher flotter Text, der mir eigentlich recht gut gefällt. „Klara und Wolf, wer hätte das gedacht, daß ihr jetzt bald Kinder macht!“, wird auf einer Hochzeit gedichtet, nachdem das Hotelzimmer verlassen würde und um den Streß der neuen jungen Leistungsgesellschaft, in der man immer unzufrieden sein muß, geht es dabei auch. „Ein Text mit Pose“ kommentiert Meike Feßmann und die Twitterer haben auch schon über die Popliteratur, die sie nicht mehr mögen, geunkt, Ich bin ein bißchen ambivalent und gespannt, was noch alles von der etwas provokanten Frau zu hören sein wird. Dann ging es wieder in den Garten, wo eine polnische Literaturkritikerin die Texte kommentierte und Gertrud Klemm, die aus Hamburg wieder zurück zu sein scheint, erklärte, daß sie mit den guten oder schlechten Jahrgängen Schwierigkeiten hat. Nachdem ich dann statt dem Film vom Bachmannleser Trojanow zuzusehen, auf die Wiedner Hauptstraße gegegangen bin, um an meinem siebenten Bloggeburtstag selbst zu lesen, ging es am Samstagweiter in Klagenfurt, Wolfgang Tischer gab seine Prognosen, bis jetzt gelten ja Valerie Fritsch, Nora Gomringer und Monique Switters als Favoritinnen, von dem letzteren Text bin ich nicht ganz überzeugt, aber es lesen ja noch vier, drei Frauen und ein Mann und der  1980 in Bern geborene Jürg Halter, ist vielleicht auch ein Favorit, zumindest hat mir sein Autorenportrait, wo er Gedichte fängt, sich mit einem selbstgemachten Apple präsentiert und sich hinter einer Laterne versteckt, sehr gut gefallen und auch sein lapidar vorgetragener Text „Erwachen im einundzwanzigsten Jahrhundert“ „Da sitzt ein Mensch um  5 Uhr 20. Früher als er es wollte, ist er erwacht.“ Eugen Roth hat ja auch von „Einem Menschen“ geschrieben, Jürg Halter ist, glaube ich, philosophischer, hintergründiger und twittern tut er, genau wie Ronja von Rönne, Klaus Kastberger, Cornelia Travnicek auch. Leider schloß sich die Jury, offenbar am Anfang noch etwas verschlafen, nicht meiner Meinung an, sprach von Gott und Nietzsche und schien beleidigt, aber ich kann ja bis fünfzehn Uhr selber abstimmen und werde das vielleicht für Jürg Halter tun, bis jetzt hätte ich gedacht, ich mache es für Seven Recker, aber es kommen noch drei Damen und die in Klagenfurt lebende und in Zagreb geborene Anna Bahr, kam als nächste dran. Ihr Text heißt „Die Farbe des Granatapfels“ und so heißt auch der Roman, der demnächst bei „Wallstein“ erscheint. Dann war es elf vorbei und ich bin mit dem Rad durch die Sommerhitze auf den Markt nach St. Pölten gefahren und als ich zurückkam, war gerade noch die Diskussion von Dana Grigorcea zu hören, mit der ich ja schon einmal fast mit dem Schiff von Bratislava nach Wien gefahren wäre und ihr erstes Buch gelesen habe. Ihr Text hieß „das primäre Gefühl der Schuldlosigkeit“ und het in ein Bukarest zurück, wo man mit den Fernsehen, aber auch mit der Securitate ein wenig schummeln muß, dann kommt Michael Jackson als große Hoffnung, läßt sich abseien und ruft euphorisch „Hey Budapest!“ Auf einmal war der Ton weg und so habe ich mich zu Teresa Präauer gezapt, die ja mit ihrem letzten Buch für den Leipziger Buchpreis nominiert war. Ihr Text heißt  „O Schimmi“ und handelt von einem jungen Mann, der sich als Affe verkleidet, um bei seiner „Ninni“, die ihn gar nicht zu mögen scheint, zu landen. Ein Text, der von Teresa Präauer sehr flott gelesen wurde und dann, weil man nur bis drei abstimmen kann, wieder zu Anna Baar und zum Granatapfel zurück. Den „Preis der Automatischen Literaturkritik“, der im vorigen Jahr auf fünftausend Euro hinaufgecrowdfundet wurde, scheint es nicht mehr zu geben, also abstimmen, sich dann in Ruhe die Jurydiskussionen anhören am Sonntag werden  um elf die vier Preise vergeben, wo es jetzt ja neben Fritsch, Switters, Gomringer, wie ich der Bachmannseite entnehme, zwei neue Favoritinnen mit Teresa Präauer und Dana Grigocea geben soll. Klaus Kastberger hat, erfahre ich gerade, auf dem Literaturcafe, das Jurorenranking gewonnen, ich bin ja immer zu schnell und würde mein Urteil jetzt auch revidieren und Juri Steiner, dem dünnen schwarzen Schweizer meine Stimme geben, der mir, ich gestehe es, erst gestern durch das Tischer-Interview so richtig aufgefallen ist und jetzt geht es wieder los in Klagenfurt und die Shortlist wird  bekanntgegeben: Anna Baar,  Valerie Fritsch, Nora Gomringer, Dana Grigorca, Jürg Halter(fein und nicht erwartet( Teresa Präauer und Monique Switter. Der Bachmannpreis fünfundzwanzigtausend Euro vergeben von der Stadt Klagenfurt ging nach einigen Stichwahren an Nora Gomringer, der Kelag Preis wurde dann zwischen Präauer und Fritsch gewonnen und der, wie ich ebenfalls glaube, literarischste Text der Runde „Das Bein“ hat gewonnen. Die Bachmann, das, denke ich auch, wie einer der Juroren sagte, hätte dem zugestimmt, ein bißchen zu viel Pathos ist es für mich allerdings auch. Und beim dritten  dem „3Sat-Preis“ unterlag Teresa Präauer wieder in der Stichwahl und Dana Grigorcea gewann, was wie ich ebenfalls finde ein wenig schade ist und der Publikumspreis mit siebentausend Euro und dem Stadtschreiberposte ging für mich überraschend, ich hätte Gorminger oder von Ronja von Rönne gerechnet, ebenfalls an Valerie Fritsch. Ich gratuliere herzlich und findes es ein wenig schade, daß keine Männer dabei sind. Hubert Winkels hielt das Schlußwort und jetzt gehts ins Sommerschreiben und zum Longlistenlesen.

2015-07-04

Im Lesegarten

Filed under: Lesung — jancak @ 00:23
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Susanna Wouk ist ja eine begnadete Veranstalterin, die seit zwei Jahren im fünften Bezirk  das Fest für „Kunst und Kultur“ organisiert und seit dieser Zeit gibt es auch das „Wiedner Hauptstraßen Straßenfest“, zu dem man sich anmelden,   konnte und von ihr auch mehrmals aufgefordert wurde, das zu tun.

Die Lesungen fanden in der Buchhandlung „Belle Arti“ statt, die Buchhandlung in der Wiedner Hauptstraße 131, die einen schönen Garten mit Kastanienbäume hat und diese Buchhandlung ist überhaupt etwas Besonderes, nämlich eigentlich ein Antiquariat, das aber jedes Buch besorgt und Weine, Marmelade und andere Schmankerl  auch anzubieten hat.

Den handküsssenden höflichen Buchhändlier habe ich beim „Fest für Kunst und Kultur“, wo er ausstellte und Lesezeichen verteilte, kennengelernt, da ist er zu mir gekommen und hat gemeint, daß er mich bewundere, daß ich trotz des Lärms gelesen habe, denn die Sesselreihen größtenteils leer, dafür standen die Leute  beim Buffet und unterhielten sich.

Das Interesse für Literatur hält sich in Margareten, wie ich fürchte in Grenzen, zumindestens was meine betrifft, aber ich lese nun einmal gern und so konnte ich Susanna Wouks mehrmaligen Aufforderungen auch nicht wiederstehen und bin am Freitag extra nach Wien gefahren, weil ich mich eigentlich schon in der Sommerfrische befinde.

Das Wetter war aber traumhaft schön und heiß und das war gut so, denn das Fest hätte nur bei Trockenheit stattgefunden und das erste Fest ist auch an mir vorbeigegangen. Beim Zweiten bin ich aber nach halb vier, als die letzte Bachmannlesung, die von der jungen rotzfrechen Ronja von Rönne, deren Text mir eigentlich besser, als der so hochgelobte von Monique Switters gefallen hat, losmarschiert und habe auf der Wiedner Hauptstraße, dem Teil, der sich schon im fünften Bezirk gefunden, bald Susanna Wouk getroffen, die einen mit  Pelz bersetzten Strohhut getragen hat und beim  musikalischen Rundgang, von Stand zu Stand in Richtung  Buchhandlung gezogen ist.

Dort war ich dann etwa um vier, um halb sechs war meine Lesung, zehn Minuten aus „Miranda Schutzengelchen“ angesetzt und vorher hat der liebe Rudi gelesen und das Ganze war unter „Autoren der Fünfer Edition stellen sich vor“, angekündigt, denn die hat ja Harald Pesata vor einigen Jahren herausgegeben, Matthias Handwerk hätte sie vorstellen sollen, war aber erkrankt oder sonstwie abwesend, so hat das Fest bei der Buchhandlung um halb fünf mit den „Breakers“  begonnen, die ich auch schon  vom Amtshaus Margareten kannte.

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Susanna Wouk war mit den Sängern schon weitergezogen, mir aber alles Gute für die Lesung gewunschen und mich auch allen vorgestellt.

Es gab auch eine Musikbühne und viel Werbung von der SPÖ, wir befunden uns in einem Wahljahr, im Lesegarten war es aber ziemlich ruhig und auch kühl, Rudi Lasselsberger ist bald erschienen und hat um viertel sechs, wie vorgesehen zu lesen begonnen.

Leider hat der Buchhändler nicht eröffnet, so hat er sich selber vorgestellt und eine Kerze, wie das bei ihm so üblich ist, für seine verstorbene Nichte angezündet und auch darauf hingewiesen, das Irma Schwager, ich glaube, die Gründerin des Bunds demokratischer Frauen, der Frauenorganisation der KPÖ, mit der ich einmal von Klagenfurt nach Wien gefahren bin, als ich dort am ersten Mai 1989, zum „Preis der Arbeit“, den es ein paar Jahre gegeben hat, eingeaden wurde, ihr Begräbnis hatte.

Dann hat er einen Text gelesen, wie er einmal in der „Bunten Kuh“ gelesen hat, hat gesungen und auch ein paar Gedichte vorgetragen.

Dann kam ich mit dem Beginn vom „Miranda Schutzengelchen“ und danach das Lesetheater mit einer zweisprachigen Lesung, deutsch und türkisch mit Gedichten von  Orhan Veli Kanik.

„Fremdartig“ hieß der Band den Reza Algül, Abdullah Baikoglu, Helga Goiinger, Christa Mitaroff, Rahel Rosa Neubauer und Willi Stelzhammer vorstellten.

Reza Alögül hat dazu auch auf der Saz gespielt, jetzt hat der Buchhändler begrüßt, Susana Wouk war nicht da, wohl aber Hans Jörg Liebscher, Susanne Schneider und eigentlich auch anderes Publikum und es war eine interessante Lesung, obwohl Helga Golinger bedauerte, daß nicht viele Türken im Pulikum waren.

Es war etwas versteckt im oberen Teil der Wiedner Hauptstraße zu lesen, aber es war eine schöne Lesung und ein schöner Tag und ich habe auch meine Zettel für das „Sommerfestival“ in der Anzengrubergasse im „Reading Room“ ausgeteilt und meinen siebenten Bloggeburtstag gefeiert.

Sehr viel gab es zwar nicht zum Anstoßen, aber  ich habe ein hoffentlich schönes Foto gemacht und meine Lesung für den Dreizehnten habe ich auch vorbereitet.

Auch dazu kann ich alle, die das interessiert herzlich einladen! Da werde ich dann auch ein bißchen mehr und ein bißchen länger lesen.

Nämlich aus „Taubenfüttern“ und den Beginn des neuen Textes, an dem ich dann ab nächster Woche in der Sommerfrische eifrig zu schreiben vorhabe, „Sommer am Wasser“, wie der Titel meiner Lesung lautet und auch das Stückchen aus „Miranda Schutzengelchen“, und das habe ich auch vor beim „Volksstimmefest“ zu lesen, wenn dieser Sommer, in dem ich gerade gestartet bin, zu Ende geht.

Hans Jörg Liebscher wird da nach oder vor mir lesen und danke auch Susanne Wouk für die Einladung beziehungsweise Aufforderung an dem Fest teilzunehmen, obwohl ich es ein wenig schade finde, daß sie sich während des Leseblocks im Lesearten nicht blicken ließ.

2015-07-03

Sieben Jahre Literaturgeflüster

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Heute ist es sieben Jahre her, daß die „Literaturflüsterin“ eine offenbar sehr erfolglose seit ihrer Matura schreibende Frau, die seit dieser Zeit oder seit es in Wien die „Alte Schmiede“ gibt, fast täglich zu Literaturveranstaltungen geht, schon seit der Kindheit aus dem Bücherkasten ihrer Eltern oder kurzfristig aus den städtischen Büchereien viel gelesen hat, als Studentin habe ich mir die Bücher auch gekauft, später, als mir die Verlage meine Manuskripte zurückschickten oder formlos „Leider nicht!“ schrieben, habe ich damit aufgehört, bin 1996 auf eigene Faust nach Klagenfurt zum Bachmannlesen gefahren und habe mir, als das dann möglich war, den Wettbewerb live über meinen Laptop gegeben, so auch 2008. Da bin ich darauf gekommen, daß sich in den Mittagspausen einige Blogger hinsetzen, um darüber zu schreiben und so ist die Idee zum „Literaturgeflüster“, das ursprünglich „Eva Jancaks Literaturgeflüster“ heißen sollte, entstanden.

„Kann ich das auch?“, habe ich, glaube ich, den Alfred gefragt, der mir etwas von „Veranstaltungen und Büchern über die ich schreiben könnte“ antwortete und so habe ich, schnell, schnell, der Alfred mußte auf die WU und ich bin eine Computerniete, den ersten sehr kurzen Eintrag über die „Sommerfrische“ geschrieben, denn dahin war ich ja  unterwegs und im ersten Sommer hatte ich in Harland kein Internet.

Also nur sehr kurze und alle paar Tage Artikel, die von Autoren wie Elfriede Jelinek, Angelika Reitzer handelte und als wir am „Nordpol“ wo wir mit der Anna zu Alfreds Geburtstag wahrscheinlich essen waren, Gustav Ernst gesehen haben, habe ich darüber berichtet, auch daß es in Passau, da waren wir ja mit den Hundertmarks Radfahren, ein Plakat mit der Mitteilung, daß dort Manfred Chobot gelesen hat und so ist das Literaturgeflüster entstanden und die unermüdliche Bloggerin, die sich manchmal im worldwide Netz sehr inoffiziell und verloren fühlt, aber seltsamerweise schon auf den ersten Eintrag einen Kommentar bekommen hat.

Christiane Zintzen hat sich  gemeldet und mich in der Bloggerwelt willkommen geheißen und als ich dem Otto davon erzählt habe, hat der auch gleich zu bloggen angefangen und inzwischen wieder aufgehört.

Der hat mir dann eine Zeitlang sehr sehr aufmunternde Kommentare geschrieben und auf seinen Blog berichtet, daß er Andrea Stift in Zeitschriften wie „Kolik“ oder „Manuskripte“ gelesen hat, worauf sich die bei ihm meldete und ich das auch auszuprobieren begann, ob das funktionierte.

Hat, so habe ich sie kennengelernt und als es dann ein bißchen später die erste „Buch Wien“ gab, hat Cornelia Travincek auf dem Literaturcafe darüber berichtet, ich habe ihr geantwortet, daß man zu dem „Droschl-Verlagsfest“ ins Schauspielhaus keine Einladung brauchte und so haben sie, der Otto und Andrea Stift mir zu meinem ersten Geburtstag gratuliert.

Das waren noch Zeiten, könnte man sagen, denn dann hat sich bald meine erste kritische Stimme oder Spamerin Frau Haidegger gemeldet und hat ihre leicht provokanten Kommentare abgegeben, daß man bei der „Poetnight“ oder dem Volksstimmefest nicht lesen soll, wenn man nicht Marlene Streeruwitz, Goethe oder Thomas Bernhard heißt, etwas worauf ich natürlich antworten muß und es haben sich mir auch einige angeschlossen.

Ilse Kilic, die GAV Sekretärin hat meinen Blog gleich toll gefunden, einige andere Kollegen haben es dgegen für anmassend empfunden, daß ich über sie und ihre Veranstaltungen, die ich besuchte, schreibe, aber ich habe mir gleich von Anfang an vorgenommen, nie zu verreißen, sondern immer wertfrei zu berichten, trotzdem hat mich Katharina Riese in der „Alten Schmiede“ einmal scharf angefahren, als ich sie nach dem Datenschutz fragte, wenn man „Billa-Rechnungen“ in seinem Buch abdruckt und Hans Raimund hat mein Bericht über die slowenische, Kärtner und italienitsche Literatur, die ich im Literaturhaus hörte, auch nicht gefallen.

Paul Jaeg hat sich gemeldet und gemeint, ich solle ihm ein Manuskript für das übernächste Jahr schicken, das habe ich mit der „Sophie Hungers“ über die ich mit Frau Haidegger ja sehr intensiv diskutierte, getan, aber, weil ich sehr ungeduldig bin, gleichzeitig auch an den „Digitaldruck“, denn ich mache mir meine Bücher seit 2000 ja selbst und so hatte ich, als mir seine Tochter  absagte, schon eine Lesung bei den „Textvorstellungen“ und damals, 2008, 2009 habe ich für die GAV ja noch den „Tag der Freiheit des Wortes“ organisiert, seit 2001 habe ich das getan, dann hieß es nur mehr eine Veranstaltung, ich habe mich für die „Mittleren“ entschieden, die ich jetzt auch nicht mehr mache, weil ich nicht  mehr im „Literaturhaus“ lesen darf und es mit dem Amerlinghaus eine Zeitlang sehr schwierig war und es mich auch nervte, wenn  jeder, den ich eine Einladung entgegenstreckte den Kopf schüttelte und „Keine Zeit, keine Zeit!“, antwortete.

2008 war ich aber in der Jury für die Buchpreisprämien und in der des „Ohrenschmauses“ bin ich seit 2007 auch, also vielleicht doch nicht so literarisch unbedarft, wie sich meine zweite Kritikerin Ju Sopie, die glaube ich, über Thomas Wollingers Blog, den ich eine Zeitlang kommentierte, zu glauben schien. Der hat meine „Mimi“, den Roman, wo ich die Ereignisse um den deutschen oder Leipziger Buchpreis mit dem Schreiben mit Lernbehinderung verband, nicht gefallen, das ist sehr schade, aber ich schreibe weiter und meine Blogartikeln sind auch immer länger und länger geworden.

Der Otto hat mich schon mal gefragt und Friedrich Hahn hat das in der „Alten Schmiede“ vor kurzem wiedergetan, ob ich meinen Blog, der inzwischen wirklich ein sehr wunderbares und umfangreiches Archiv des Wiener Literaturbetriebs ist, auch wenn er sehr subjetiv geschrieben ist und auch ein paar Rechtschreib- und Flüchtigkeitsfehler hat, nicht veröffentlichen will?

„Nein!“, habe ich den Otto, damals warhscheinlich so zwischen 2009 und 20010 gesagt.

„Da müßten die Verlage selber kommen!“

Aber 2012 kam eine Krise mit der „Wiedergeborenen“ und „Paula Nebel“, die, wie ich inzwischen glaube, keine meines Schreibens war, sondern, daß ich blogge und blogge und keiner antwortet mir darauf, so ist die Idee des „Literaturgeflüster-Texte-Buch“ entstanden, daß es seit 2013 gibt und dazu gibt es auch schon eine sehr schöne Rezension von Lev Detela. Leider ist es mir nicht gelungen, auch eine solche im „Literaturhaus“ zu bekommen, aber Gerhard Jaschke hat sich sehr begeistert gezeigt und ich denke, das Bloggen ist  eine sehr schöne Eigenintiative, die man nutzen kann, es einfach selber zu versuchen, wenn es im Literaturbetrieb nicht geht, also daneben oder nebenbei und das ist nicht aggressiv oder negativ, auch wenn ich als echte Wienerin, wahrscheinlich eine Jammerin bin.

Eine schöne Sendung in Ö1 hatte ich 2009 auch und 2010 mit Anni Bürkl, die mich eine Zeitlang kommentierte, eine Diskussion, die sich ergab, als“ leselustfrust“ „Ausgetanzt“ besprochen hat, eine Diskussion über die Qualität, die mich seither ein bißchen verfolgt, weil es im Internet offenbar üblich ist schnell einmal zu schreiben „So etwas schlechtes habe ich noch nie gelesen“, „Was ist denn das für ein trotteliger Artikel“, etc.

Ich habe mir vom Anfang an angewöhnt, darauf zu antworten, das auch sehr freundlich zu tun und trotzdem meine Meinung zu sagen, da das Bloggen für mich sehr wichtig ist und auf Hans Raimunds Frage, was ich damit will, noch einmal zurückzukommen, ja ich will mich damit im Literaturbetrieb präsentieren und auf mich und mein unermüdliches Schreiben und mein Interesse an der Literatur hinweisen und auch mein großes Wissen, das ich habe, weil ich seit fast vierzig Jahren fast täglich zu Veranstaltungen gehe, den anderen zur Verfügung stellen, wenn sie das wollen.

Der Erfolg, hält sich, wie beschrieben in Grenzen, aber wenn ich in die „Alte Schmiede“ oder sonstwohin gehe, kann es inzwischen schon passieren, daß Leute von denen ich nicht wußte, daß sie mich und meinen Blog kennen, auf mich zukommen und mich darauf angsprechen.

So haben sich Judith Nika Pfeifer und Andreas Pittler einmal bei mir für meine Berichterstattung bedank und Robert Sommer hat im Geflüster nachgesehen, was ich schreibe, als er bei der zweiten „Weltbefragung“ nicht war, aber da war ich im „Theaterbrett“ beim „Literarischen Lenz“ und als Marie Therese Kerschbaumer im Literaturmuseum gelesen hat, habe ich ihren Namen und Eva Jancak Literaturgeflüster auch bei meinen Suchanfragen gehabt.

Ich war, glaube ich, auch die erste die über Valerie Fritsch berichtet hat, die ja heuer beim „Bachmannpreis“ liest und als sie den FM4 Preis gewonnen hat, häuften sich die Suchanfragen und als Rolf Schwendter starb, hat  Gerhard Jatzek bei seinem Nachruf Alfreds Foto vom Volksstimmefest verwendet.

Anfragen bezüglich Fotos sind auch schon öfter gekommen und das von Nikoleiken gibt es inzwischen in einem Katalog über das jüdische Leben in Ostpreussen beziehungsweise dessen Vertreibung.

Die Artikel sind sind den sieben Jahren immer länger geworden und häufiger, zuerst fast jeden Tag, jetzt gibt es manchmal zwei, denn 2010 hat der erste offene Bücherschrank in Wien eröffnet, inzwischen gibt es zahllose Kästten und Kisten an beinahe jeden Ort und so habe ich mir inzwischen zwei neue Bücherregale in Wien und Harland gekauft,  mein Leseverhalten hat sich eindeutig gesteigert und die Bloggerwelt hat sich auch verändert, vor allem in Deutschland gibt es eine sehr aktive Szene, die nach Leipzig und nach Frankfurt fährt und auch den dBp eifrig und offiziell bebloggen.

Ich tue das seit sieben Jahren „wild“,“noffiziell“ aber auch sehr bemüht und gründlich in meiner subjektiven Art, in der ich auch schon einmal berichte, daß ich auf dem „Volksstimmefest“ lese,  gegen die schwarz blaue Regierung war und es für einen Wahnsinn halte, daß die ÖVP noch immer keine Gesamtschule will.

Ich blogge für mich und mein Gedächtnis, auch wenn ich immer wieder Rezensionsexemplare anfrage, die mal bekomme und mal nicht und da auch schon einmal eine herbe Antwort, wie „Das ist ja nur ein Blog!“, bekommen habe oder sich die „Deuticke-Pressedame“ über meine elendslange Leseliste wunderte, auf die aber sehr stolz bin, auch wenn ich zugebe, daß ich bei meinen Bücherbeschränkungsplänen immer wieder scheitere.

An die fünfunddreißig selbstgemachte Bücher sind es inzwischen auch geworden und seit dem ich blogge sind einige neue und sehr schöne hinzugekommen.

Ich habe mich auch den Gewinnspielmoden, die ich auf den anderen Blogs kennenlernte, angeschlossen und seit einiger Zeit gibt es bei mir bei jeder „Vorschau“ die ich immer auf meine neue Bücher mache, drei Fragen und das entsprechende Buch zu gewinnen und vor zwei Jahren zum fünften Geburtstag und dem dreißigsten Buch, habe ich einen „Dreißig Fragen- zu dreißíg Bücher- Katalog“ entwickelt, da war ich auch in Radio Fro, trotzdem hat sich für mich und meine Bücher niemand interessiert, was einerseits sehr traurig ist, aber andererseits auch nichts macht, denn die Ära der Selbstpublischer ist in den sieben Jahren auch gekommen, auch wenn „Wikipedia“ meine Digitabücher mit dem Argument „Nur Verlagsprodukte“ hinausgestrichen hat.

Macht ja nichts, ich kann sie auf meinen Blog promoten, weil ich es noch immer nicht geschafft habe, meine Bücher auf „Amazon“ zu stellen und das wahrscheinlich auch weiterhin nicht tunen will, also nur im Literaturgeflüster, diesen beharrlichen Blog, einer literarisch beseessen schreibenden Frau und Psychologin, der inzwischen seine 276 000 Aufrufe, an die 2285 Artikel und wenn die Worldpress Statistik stimmt, 990 Kommentare hat.

Eine schöne Zahl und als ich um Pfingsten herum, einen etwas regeren Zulauf hatte, habe ich gedacht, daß ich es vielleicht zum Geburtstag schaffe, den Tausender zuerreichen.

Scheint nicht so sein, also ergreife ich die Gelegenheit zu einem Aufruf, mir zum Geburtstag zu gratulieren, vergebe an den tausendsten Kommentierer ein Buch aus meiner Produktion nach Wahl und verspreche, daß ich auf den 999 Kommentar nicht selber antworten werde und eine Lesung zum Geburtstag gibt es auch, nämlich das „Wiedner Hauptstraßen Straßenfest“, da lese ich um 17. 30 in der Buchhandlung auf Nummer 131 und lade meine Wiener Leser herzlich ein, zu kommen,  mit mir auf den Geburtstag anzustoßen und verspreche jeden, der mich darauf anspricht, so weit vorhanden, eines meiner Bücher vom Büchertisch.

Feiern wir zusammen  Bloggeburtstag, denn ich finde es schön, daß es die Möglichkeit des Digitaldrucks, des Selbermachen und des Bloggens gibt und, daß jeder nachlesen kann, was ich seit 2008 geschrieben,  bzw. gelesen habe und bei welchen Veranstaltungen ich war, finde ich auch sehr schön.

Eine vielleicht verrückte Idee trage ich auch in meinen Kopf herum.

„Die offiziellen Bücherblogger“ um „Buzzaldrin“, „Schöne Seiten“, „Sätze und Schätze“ und „Klappentexterin“ haben mich darauf gebracht, daß ich ab dem zwanzigsten August, ja wirkliche eine Rezensionsanfrage stellen, mich in die Buchhandlungen setzen, mit dem lieben Otto, der das vielleicht auch wieder macht, vernetzen,  mir auch die anderen Bücher kaufen und eine eigene Shortlist machen und ins Netz stellen könnte, auch wenn ich meine Leseliste damit gehörig durcheinanderbringe.

Mal sehen, noch ist Zeit und jetzt gibt es das Bachmannlesen zu verfolgen, mit dem alles angefangen hat, also feiern und sich freuen!

Mit dem lieben Rudi, meinem eifrigsten Kommentierer, der das schon sechundsechzig Male tat, das hätte ich jetzt fast vergessen , kann ich wahrscheinlich auf jeden Fall anstoßen, denn,  der liest vor mir, was ein weiterer Grund ist, sich das Wiedner Hauptstraßen Straßenfest, das nur bei Schönwetter stattfindet, anzusehen.

2015-07-02

Mein Mann, der Kommunist

Filed under: Bücher — jancak @ 00:40
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Ich bin, schreibe ich immer, keine besondere Freundin der großen Amerikaner, die bei uns  so hoch gehalten und als Vorbild für unsere Literatur gepriesen werden.

Richard Fords „Kanada“ und James Salters „Lichtjahre“, der kürzlich gestorben ist, habe ich für langatmig empfunden und bei Philiph Roth, von dem ich das erste Mal etwas hörte, als ich bei der „Libro-Bestseller-Aktion“, das „Amerikanische Idyll“ nicht gefunden habe, danach den „Menschlichen Makel“ und „Exit Ghost“ gelesen habe, ist es mir ähnlich gegangen.

Ausnahme sind John Updikes „Hasenherz“ und Sylvia Plaths „Glasglocke“, aber bei Frauen ist das vielleicht anders und nun, den, wie ich irgendwo gelesen habe „besten“ Roth Roman.

Philiph Roth rechnet mit der Mc Cartny Ära ab. Tut das wieder sehr langatmig auf fast vierhundert Seiten, verwendet dabei alle möglichen Katasthrophen die einem so passieren können und verwendet auch noch einen doppelten Erzählstil dabei, also ganz schön routiniert natürlich, wie es sich für einen, der jedes Jahr auf den Nobelpreis warten soll, ja gehört.

Philip Roths Alter Ego oder Erzähler ist, glaube ich, der Schriftsteller Nathan Zuckerman und der bekommt von seinem, inzwischen neunzigjährigen Englischlehrer, die Geschichten dessen Bruder Ira Ringold erzählt, wie Sheherazade tut er das in einigen Tagen, geht von vorne  zurück und wieder nach vorn und baut so Sämtliches ein, was in nur in einem Roman passieren kann und dabei hätte ich gedacht, ich habe keinen Erfolg, weil ich zu langatmig bin und nicht genug verdichte, bei den Amerikanern ist das offensichtlich anders und, um nicht mißverstanden zu werden, ich finde die amerikanische Geschichte sehr interessant, zu weitschweifig war es mir aber erzählt und ich habe auch recht lang mit dem Lesen gebraucht und weiß beim Nacherzählen jetzt auch nicht, wo ich anfangen soll?

Wahrscheinlich in den Fünfzigerjahren, wo MC Cartney eine Kommunistenhatz betrieb und da ist Ira Ringold, ein Jude aus nicht ganz so guten Haus, aus dem Krieg nach Hause gekommen, mit kommunistischen Ideen, die sind mir bei all den Verwicklungen nicht so ganz klar geworden. Er wurde aber von einem O Day indoktriniert, lebte auch sehr einfach in einer Hütte und da hat er auch den jungen Nathan kennengelernt und ihn eingeladen, einige Sommer mit ihm dort zu verbringen. Der besorgte Vater unterzieht ihm einem Verhört, fragt  ob er ein Kommunist sei?

Ira verneint, so gibt es einige schöne Sommer auf dem Land, Ira verheiratet sich dann mit Eve Frame, einer Schauspielerin, die schon drei Männer und mit einem einem Homoseuxuellen eine Tochter namens Sylphid hat. Er zieht zu ihr nach New York, wird Rundfunksprecher und lebt in nichtkommunistischen Luxus.

Die Ehe ist aber nicht sehr gut, Sylphid sperrt sich dagegen und zwingt die Mutter zu einer Abtreibung, was Ira ihr nicht verzeiht, der hat Bandscheibenprobleme, so braucht er eine Physiotherapeutin, das ist eine Estnin, die kommt zu ihm mit ihrem Behandlungstisch und macht bei ihm offensichtlich auch noch etwas anderes, als Massage und Eve, die beiden haben sich inzwischen getrennt und Ira ist zu seinem Bruder gezogen, bestellt sie einmal zu sich, um Ira einen Brief zu überbringen.

Dort läßt sie Helgi warten, weil sie den Brief immer wieder neu beginnt, so daß diese sich allmählich betrinkt und sie dann wüst beschimpft.

Das ist der Anfang der Geschichte, beziehungsweise der Titel des Buchs.

Eve hat nämlich sehr antikommunistische Freunde und die zwingen sie angeblich in ihrem Namen das Buch „Mein Mann der Kommunist “ schreiben zu lassen, das Ira wüst diskriminiert, als sowetischen Spion, Verführer, etc diskriminiert, seine Karriere ist vorbei, der Bruder muß sich auch einige Zeit als Staubsaugervertreter verdingen und Nathan auf einen Collegeplatz verzichten, er bekommt Weinkrämpfe und wird von dem besorgten Bruder in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen. Dort besucht ihn Eve, wird selbst hysterisch und in eine Zwangsjacke gepackt, das finde ich schon mal übertrieben.

Dann geht Ira wieder aufs Land zurück und verkauft fortan als Mienenarbeiter Steine an Touristen, er hegt auch Mordpläne an Eve, denn er hat, es wird wirklich immer komplizierter, schon einmal einen Menschen umbegbracht., Eve stirbt aber in den Sechzigerjahren an den Folgen des Alkohols, nachdem Sylphid sie verlassen und zu ihrem homesexuellen Vater nach Frankreich zurückgegangen ist. Ira stirbt ein paar Jahre später,  Nathan Zuckerman bringt seinen neunzigjährigen Lehrer, nachdem die Geschichte zu Ende erzählt ist, in sein Haus zurück und resumiert über das Leben und den Kommunismus, indem er auf die Sterne schaut.

„Die Sterne sind unentbehrlich.“, lautet so auch der letzte Satz des Buchs.

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