Literaturgefluester

2015-09-08

Musik in Theresienstadt

Filed under: Veranstaltungen — jancak @ 21:47
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Die Saison beginnt langsam, die literarischen Institutionen starten meistens nächste Woche, aber bei der „Literatur am Naschmarkt“ hat gestern Edith Kneifl gelesen und für heute hat mich Angelika Herburger, eine der Initiatorinnen und Verlegerin der Edition Mocca zu der Ausstellungseröffnung „Komm mit nach Terezin – Musik in Theresienstadt 1941-1945, in der „Akademie der bildenden Künste“ am Schillerplatz eingeladen und das ist ein Thema, das mich sehr interessiert.

Vor Jahren, als die Anna wahrscheinlich noch ein Baby war, habe ich mit dem Alfred im Filmmuseum „Der Führer schenkt den Juden eine Stadt“, gesehen, ein Film, der offenbar ein Fragment geblieben ist, jedenfalls endete er abrupt und dann gab es die Leichenberge zu sehen und das, was von Auschwitz übergeblieben ist.

Ich habe mir den Film  viel später noch einmal in „You Tube“ angesehen und auch darüber gelesen, die Schwestern Freuds sind ja in Theresienstadt, diesem prominenten KZ oder Durchgangslager gewesen und umgekommen, denn auch die Protagonisten und der Regisseur des Filmes, der zeigte, wie gut es den Juden in diesem Muster-KZ mit Freizeitbetätigung im Garten, Bibliothek, Fußballspielen, Konzetten etc gegangen ist, wurden nach Auschwitz deportiert.

Ö1 hat einmal den Komponisten Viktor Ulmann, dessen Werke erst jetzt offenbar bekannt geworden ist, entdeckt, es gab Sendungen über die berühmte Kinderoper „Bruindibar“ etc.

Ruth Klüger war in Theresienstadt und jetzt gibt es einen Verein „Ente Arte Opera“, der sich zur Aufgabe machte, die verfemte jündische Musik wiederzuentdecken und  diese Ausstellung organisierte.

Die „Zwischenwelt“ und die „Theodor Kramer Gesellschaft“ hat sich, glaube ich auch mit diesem Thema beschäftigt, so habe ich auch Evelyn Adunka bei der Ausstellung gesehen, aber sonst außer den Heislers, nur ein bekanntes Gesicht von der „Kramer Gesellschaft“, dabei ist die Ausstellung, die es noch bis vierten Oktober zu sehen gibt, wirklich zu empfehlen.

Es gibt die Portraits, der in Theresienstadt gewesen Musiker zu sehen und dann sieben Hörinseln, wo man sich in die Musik einhören kann und die Hostorikerin und Autorin Lisa Fischer, von der ich schon einige Bücher habe, hat den Ausstellungskatalog geschrieben, den die „Edition Mocca“ herausgegeben hat und das „Komm nach Tereszin“ ist der Kalman Operette „Gräfin Mariza“, nachempfunden.

Das sang dann auch ein Herr von der Volksoper zur Einleitung, dann sprachen die Initiatoren der Ausstellung, Lisa Fischer und die Dame von dem Verein und eine alte Dame, die als Kind im Kinderheim von Theresienstadt war und Auschwitz überlebte, wurde auch interviewt.

Es gibt dann auch noch drei Muiskabende am Augartenspitz, wo man sich in die Musik weiter einhören kann, usowie den Katalog, in dem man sich in die sieben Stationen einlesen und erfahren kann, was es mit der Musik in Theresienstadt und der Nazipropaganda auf sich hatte.

Die alte Dame erzählte, daß das „Rote Kreuz“ durchmarschiert ist, sich von der Propaganda täuschen ließ und einen ausgezeichneten Bericht geschrieben hat, während die Musikkappelle tonierte „Nur für dich haben wir uns schön gemacht, nur für dich!“

Ein Jazzorchester, was ja sonst verboten war, gab es in Theresienstadt auch , Viktor Ulman hat die Oper „Der Kaiser von Atlantis“ komponiert und Rafael Schächter, der „unbeugsame Dirigent“,  Verdis „Requiem“ aufgeführt, obwohl ihm die Protagonisten immer wieder abhanden kamen.

Eine imposante Ausstellungseröffnung, die als Auftakt zum „Theodor Kramer Preis“, der am Samstag in Niederhollabrunn dem Geburtsort Kramers an Hazel Rosenstrauch vergeben wird, verstanden werden kann.

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