Literaturgefluester

2015-09-21

Von der Rebellion zu den Literaturdebuts

Die Veranstaltungssaison hat angefangen und so habe ich die Literaturprogramme auf meinem Schrebtisch liegen und suche mir nach Möglichkeit Montag bis Donnerstag oder Freitag ein möglichst „Literaturgeflüster“ taugliches Programm heraus.

Das wäre für heute die „Alte Schmide“ gewesen mit einer „Stunde der literarischen Erleuchtung“ um sechs und nach einer langen Pause Robert Schindels Gedichte.

Aber der bekannte Sachbuchverlag „Kremayr und Scheriau“, wo ich, glaube ich, auch einmal blauäugig meine „Hierarchien“ hinschickte, hat eine neue Literaturschiene, Literaturdebuts von Autoren um die dreißig und die kündigte er nun großflächig an, nämlich mit einer Präsentation am Dienstag in der „Gesellschaft für Literatur“, das habe ich noch übersehen.

Dann hat Mareike vom „Bücherwurmloch“ deren Blog ich gerne lese, die auch eine Österreicherin ist,  bei Salzburg lebt und ihren Kindern das Lesen  beibringt, einige der Bücher präsentiert, danach hat die Hauptverbandsseite, die ich auch gerne lesen, eine Party am ersten Oktober im „Siebenstern“ angekündigt und ich habe die Debuts bestellt, nämlich den Roman „Torten schlachten“ von Marianne Jungmair, ein GAV-Mitglied, das ich einmal in der „Alten Schmiede“ hörte, IrmgardFuchs, eine Absolventin des Hochschulllehrgangs für Sprachkunst „Erzählungen“ die sie für ein Projektstipendium der Stadt Wien einreichte und daher auch im MUSA las und dann noch einen Band, den ich allerdings nicht bekommen habe.

Den Roman „Eine Handvoll Rosinen“ von Daniel Zipfel, der auch heute vorgestellt habe, habe ich dabei übersehen, denn bei der Party werden offenbar die drei anderen Werke präsentiert und dabei ist gerade der sehr interessant, handelt er doch von Traiskirchen, einem Schlepper und einem Fremdenpolizisten, aber ich bin ein bißchen schlampert und muß auch nicht alles lesen, kämpfe ich mich ja derzeit  durch den dicken Zaimoglu und wenn ich dann die Inger Maria Mahlke und die zwei Debuts gelesen habe, hätte ich ja noch eine Shortlist, nämlich sechs der Longlistbücher vor mir, von denen zwei sehr dick sind und eines schwer zu lesen sein soll.

Ich habe mich zu dieser Party angemeldet, da liest vorher der Setz in der „Alten Schmiede“ und da habe ich dann etwas für mein „Buchpreisbloggen“, weil ich ja noch immer nicht sicher bin, ob ich mich jetzt auch durch den Rest lesen werde, das hängt auch vom lieben Otto ab, wie schnell ich ihn treffen kann und für heute hatte ich umdisponiert, auf die „Alte Schmiede“ verzichtet und mich auf die „Gesellschaft für Literatur“ eingestellt.

Dann ist mir um fünf, als der letzte Klient gegangen war und ich mich eigentlich auf die „Ohrenschmaus-Texte“, die heute gekommen sind, einstellen wollte, eingefallen, daß es sich ausgeht, zur „Stunde der literarischen Erleuchtung“ zu schauen und dort zehn vor sieben wegzugehen, weil meistens fängt es in der „Gesellschaft für Literatur“ erst nach dem akademischen Viertel an und Alexander Nizberg, der ja sehr interessant und sehr zu empfehlen ist, präsentierte wieder eines seiner Langgedichte, nämlich Maximilian Woloschins, 1877-1932, „Die Pfade Kains – Tragödie der materiellen Kultur“, da geht es, wie Kurt Neumann in der Einleitung erläuterte, um die Rebellion gegen alles, gegen Gott, aber dann wird auch erzählt, das Gott die Rebellion darstellen würde und der russische Dichter, der von Alexander Nitzberg übersetzt und im „Pforte Verlag“ 2004 herausgegeben wurde, hat  zwanzig Jahre an seinem Werk geschrieben.

Alexander Nizberg rezitierte Teile aus den Kapiteln „Die Rebellion“, „Der Kosmos“, „Die Magie“, „Die Faust“, „Die Maschine“, „Die Aufrührer“, „Der Kerker“, „Der Krieg“ und dann noch eines,  da bin ich gegangen, um nicht zu spät in die Herrengasse zu kommen, das nachher noch eine lange Diskussion war, hat mir dann ein Stammbesucher in der Gesellschaft bei Wein und Knabbereien erzählt, der auch geswitscht ist.

In die „Gesellschaft für Literatur“ bin ich gerade in die Einleitungssätze von Ursula Ebel, die das  immer sehr gründlich macht, zurecht gekommen, die vier Bücher lagen auf und die „Gesellschaft“ hat sich während des Sommers optisch verwandelt, neue Emblems und Portraits von Mayröcker, Jonke, etc an den Wänden, ein grauer Vorhang und Tanja Raich, die Programmleiterin hat die neue Reihe vorgestellt, dann hat Irmgard Fuchs aus ihrem Erzählband „Wir zerschneiden die Schwerkraft“, neun Erzählung, eine die aus Bewerbungsbriefen besteht, gelesen, die mich sehr beeindruckt hat.

Eine junge Frau, sehr gut ausgebildet, bewirbt sich im ersten Brief um eine Stelle, im zweiten macht sie im Internet mehrere Eignungstest, die ihr alle, obwohl Akademikerin, den Beruf der Portierin oder Hundeführerin empfehlen, im dritten beklagt sie sich dann die Ablehnungen und im vierten verschwindet sie aus ihrer Wohnung und löst sich auf einer Insel auf.

Ja das Leben im Prekariat ist  hart und die 1984 in Salzburg geborene, Irmgard Fuchs schilderte das auch sehr beklemmend, das zweite Romandebut des 1983 in Freiburg geborenen Juristen  Daniel Zipfel, der in der Flüchtlingsberatung tätig ist, war das nicht viel weniger, schildert er ja Schleppergeschichten aus dem Jahr 2003, die sich so in etwa zugetragen haben und die durch die aktuelle Situation wieder eine beklemmende Realität bekommen haben.

Toll, daß die Dreißigjährigen wieder so realistisch schreiben, Irmgard Fuchs und Marianne Jungmaier werde ich ja demnächst lesen, vielleicht kommen auch die  beiden andern Bücher einmal zu mir  und ich habe auch wieder etwas gewonnen, nämlich bei „Buzzaldrins“ Verlagsslogangewinnspiel, das Buchpaket mit den zehn Büchern, von dem ich zwar schon die Alina Bronsky gelesen habe und das Buch, wenn ich es bekomme, in den Bücherschrank legen werde, aber auch das neue Buch der Nora Bosong, das des Matthias Nawrat, das vielgelobte der Ruth Cerha, da habe ich ja noch das erste auf meiner Leseliste, und und….

Ich freue mich schon auf das Lesen, werde die Bücher auf meiner Leseliste verteilen und jetzt habe ich auch noch das Buch der Nadine Kegele zu lesen, die auch bei der Veranstaltung war, vielleicht wird ihr nächstes Buch auch bei „Kremayr und Scheriau“ erscheinen, das der Gertraud Klemm wird es jedenfalls, wie Tanja Raich, die offenbar auch Autorin ist, erwähnte.

2015-09-20

Winters Garten

Filed under: Bücher,Buchpreisbloggen — jancak @ 00:00
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Auf Valerie Fritschs ersten bei „Suhrkamp“ erschienenen Roman habe ich mich schon sehr gefreut, habe ich die Entwicklung, der 1989 in Graz geborenen Autorin doch von  ihrer Lesung bei den „Textvorstellungen“ in der „Alten Schmiede“ an beobachten können. Da ist mir das große Talent der jungen Frau mit der „Bachmannstimme“ aufgefallen, die dann bald auch den „FM4 Preis“ gewonnen hat.

„Verkörperungen“, „Die Welt ist meine Innerei“ gelesen, beim „Bachmannpreis“ heuer sind mir schon ein paar antiquierte Wendung und eine eher altmodische Stimmung aufgefallen, wo ich mir doch Worträusche erwartet hätte, womit ich meine Schwierigkeiten, wie bei Andrea Winkler und Richard Obermayr hätte.

Bei der sehr vollen Lesung in der „Alten Schmiede“ zur Buchpräsentation, ist mir das nicht so sehr aufgefallen, dann erschien das Buch, kam auf die LL und wurde überall auf den Blogs, als die große lyrische Stimme und als das große Talent gelobt.

Klaus Kastberger war in Klagenfurt ja auch sehr begeistert und ich bin dem Buch im Zuge meines Longlistenlesens auch ein bißchen nachgerannt, wollte es mir schon früher kaufen, dann gleich beim „Thalia“ als erstes lesen, jetzt habe ich offenbar zu lang darauf gewartet und meine Erwartungen waren zu hoch.

Denn ich wurde, ich habe es schon geschrieben, von diesem „Kleinen Roman mit der großen Endzeitstimmung“ ein wenig enttäuscht.

Nicht, daß ich nichts verstanden hätte, denn im Gegensatz zu Andrea Winkler gibt es eine Handlung, sogar eine sehr einfache, aber diese Idylle von der Gartenkolonie, wo die Kinder in Frieden und Freuden aufwachsen und heimlich der Großmutter unter die Marmeladegläser schauen, wo sie ihre Totgeburten aufbewahrt, war mir wieder zu altmodisch und von vielen mir auch eher kitschig, als lyrisch scheinenden Metaphern gejagt.

Das ist der Stil der Valerie Fritsch, dieses atemlose Hasten von einer Metapher, einem Adjektiv zum anderen, beim Zuhören ist es wahrscheinlich auch beeindruckend, jetzt hatte ich meine Schwierigkeiten mit den „Papageiengeschmückten Dirnen, die auf die Matrosen warten“, mit den Vögeln die in Schwärmen über die Stadt flogen und überhaupt mit der Weltuntergangstimmung, die diesem so idyllisch aufgewachsenen Anton, der später Vogelzüchter wurde, der Vater war Geigenbauer, so passiert.

Wenn ich nicht wüßte, daß es der Roman einer sechsundzwanzigjährigen jungen Frau ist, die damit 2015 auf die LL  gekommen ist, würde ich das Buch, wenn ich es später mal, vielleicht während einem Weltuntergang, vergilbt in einem Kasten finde, für einen Gartenlaubenroman des Neunzehntenjahrhunderts halten.

Anton Winter verläßt die Idylle der Gartenkolonie, zieht in die Stadt, die an irgendeinem Meer liegt, Raum und Zeit habe ich in Besprechungen gelesen, ist bei dieser schönen Sprache unwichtig, in ein Hochhaus, wo er Vögel züchtet, doch da ist die nicht näher genannte Katastrophe schon eingebrochen, abgemagerte Menschen irren herum, der Strom geht aus, die Vögel fliegen davon und Anton findet Frederike, die diesmal nicht Ärztin ist, obwohl sie in einem Spital arbeitet, sondern gewesene Offizierin in einem Kriegsschiff, Valerie Fritschs Berufe sind ungewöhnlich, wie aus einem Märchenbuch.

Sie arbeitet freiwillig im Spital beziehungsweise Geburtshaus, denn trotz der Katastrophe kommen noch Kinder zu Welt, folgt Anton zuerst in seine Wohnung und später, als sie einer Frau beim Gebären hilft, deren Mann zufälligerweise Leander, Antons Bruder ist, ziehen sie zu viert mit dem Kind wieder in den Garten zurück.

Die Vögel lassen sie zurück, beziehungsweise läßt sie Anton aus und die Idylle finden sie in dem Garten  nicht mehr, denn zuerst verschwinden Marta und Leander, dann liegt Frederike totenbleich in Antons Arme und die Katastrophe beginnt beziehungsweise beendet sich:

„Schon wird es dunkel. Schon ging ein Ruck durch die Welt. Schon prasselten  die Witwenhäuschen im Feuer und schon fiel der Schnee wie Schrot…“

Natürlich es gibt es auch  schöne Wendungen und kluge Lebensweisheiten, Tobias Nazemi vom „Buchrevier“, auch ein sehr Begeisterter, hat sich viele angestrichen, so viele hätte ich nicht gefunden.

Mir war die Handlung, wie Mara Giese auch ein wenig zu einfach und, wie geschrieben, so poetisch habe ich diese Sprachgewalt nicht gefunden.

Es tut mir leid, vielleicht habe ich mir zuviel erwartet und ich habe bei meinem bisherigen Longlistenlesen auch schon zwei poetische Bücher gefunden.

Für mich würde das der Monique Schwitters an erster Stelle kommen, der Weyand ist mir ein bißchen zu komisch, obwohl mir das beim „Bachmannpreis“ nicht aufgefallen ist, so kann man sich täuschen, vielleicht ist das auch eine Erfahrung, die man machen muß.

Ich wünsche Valerie Fritsch, die auch für den „Alpha-Literaturpreis“ nominiert ist, natürlich alles Gute und vielleicht mache ich bei ihrem nächsten Buch wieder eine gegenteilige Erfahrung.

2015-09-19

Jack Unterweger Film und Open Hause

Seit 2010 gibt es glaube ich die „Tage der offenen Tür des Writersstudios“, das ich ja über einen Umweg über die „Sigmund Freud-Uni“ kennengelernt habe und jetzt pilgere ich regelmäßig zu den Schnupperworkshops und beobachte diese amerikanisch gefärbte Idee des kreativen Schreibens, die über „Freewriting“ und viel Feedback entstanden ist. jetzt schon jede Menge Seminare anbietet und einen Haufen Trainerinnen gibt es auch, am Anfang waren das ja nur Ana Znidar, Judith Wolfsberger und Irene Rauch. Irene Rauch ist nicht mehr dabei dafür gibt es ein und und und an jungen Frauen und auch eine Schreibtrainerausbildung

Seit einigen Jahren sind die Tage in „Texten im Beruf“ und „Passion Writing“ gegliedert und an einem Abend gibt es immer eine Veranstaltung mit Bagels, Muffins und einer Seminargutscheinverlosung, wo ich zwar nie etwas gewinne, aber immer hingehe, seit den Vorjahr lasse ich das berufliche Schreiben aus und so wollte ich gestern abend zu der Lesung gehen, wo einige der Abslventen ihre in den Workshops entstandenen Texte oder Bücher vorstellten. Aber dann rief mich die Anna an und sagte „Willst du mit mir nicht ins Kino gehen?“, denn sie wollte „Jack“, den Film über Jack Unterweger von Elisabeth Scharang sehen und der 1950 geborene, wegen Mords Verurteilte, der in Krems-Stein eine literarische Karriere begonnen, sowie die Literarturzeitschfrift „Wortbrücke“ einige Jahre herausgegeben hat, hat für meine literarische Entwicklung Bedeutung, denn ich habe  auch meine Texte zu ihm geschickt und dann 1989 wahrscheinlich, als ich für die „Hierarchien“ einen Verlag suchte, hat er das Buch gemacht, dazwischen wurde er entlassen, die GAV und die IG-Autoren haben sich sehr stark dafür eingesetzt. Da hat er dann  ein bißchen mit dem Buch gehudelt, sonst war die Zusammenenarbeit sehr gut, das kann ich nur betonen, nachher habe ich einmal mit ihm in der Berggasse gelesen, später ist er aus der GAv ausgetreten, weil sie ihm zu sozial war, dann ist er in den Verdacht von neun Prostituiertenmorden gekommen, wurde verurteil und hat sich 1994 in der Zelle in Graz erhängt.

Ein Buch hat es im „Redsidenz-Verlag“ über ihm gegeben, es gibt auch immer Frauen, die über ihn Bücher schreiben und der Film war sehr interessant, obwohl die Seite, die ich an ihm kannte, gar nicht oder kaum zur Sprache gekommen ist.

So bin ich also erst heute zum „Passion“ Writing in die Pramergasse marschiert.

Wieder war es sehr voll, es wahren auch mehrere Damen da, die extra aus Deutschland angereist kamen, was ich sehr spannend finde und begonnen hat es, wie im Vorjahr mit einem „Collage  Dream Writing“ von Johanna Vedral, die auch Psychologin ist und in dem vierzig Minuten Workshop ihre Collagen verteilte, zu denen man dann eine Morgenseite schrieb und dann wurde darauf noch ein Haiku gemacht.

In den letzten zwei Jahren habe ich  immer zu meinen jeweiligen „Works in Progress“, zur „Brüderschaft“ und „Im Namen des Vaters“ meinen anschließenden „Nanowrimos“ Texte geschrieben, diesmal war ich offen für alles und habe mich in das Thema eingelassen, dazwischen Tee getrunken, Kekse gegessen, geplaudert,etcetera.

Judith Wolfsgruber, die Studioleiterin und Begründerin brachte wieder etwas über den „Personal Essay“, da hat sie ja schon im Vorjahr über die Schulerlebnisse ihres Sohnes geschrieben, ich über die Post, als die mir sagte, meine Buchsendung kostet mehr, weil ich sie in ein oranges Kuvert gepackt habe.

Dann kam wieder „Poetry“ mit einer Ode an einen Alltagsgegenstand, war sehr lustig und entspannend, unter den Besuchern habe ich auch Edith Ulla Gasser von Ö1, einige Psychologinnen, eine Augenärztin, eine Lehrerin, etcetera, entdeckt, ein paar Männer gab es auch, allerdings keine Trainer und weiter ist es mit dem berühmten „Short Story Seminar“ von Ana Znidar dem Grundstein des Schreibens, „Show and not tell“, etcetera, gegangen.

Dieses Seminar ist das Einstiegsseminar, wenn man etwas anderes machen will, beispielsweise das „Memoir“ oder auch das „Travel Writing“, was wieder kam und wo ich versucht habe, meine sinnlichen Eindrücke von dem Domplatz in Ulm wiederzugeben.

Ana Ladurner machte wieder das „Livewriting“, das zum Unterschied zum „Memoir“ aus kürzeren Prosaskizzen entsteht und packte wieder ihre Zettelchen aus, wo ich eines erwischte, wo ich über meine Demonstration Erfahrungen schreiben sollte und ich ein bißchen mein Bedauern beschrieb, daß ich zwar am 31. 8. auf die Mariahilferstraße gegangen bin, aber dann nicht mehr auf den Westbahnhof um zu helfen, Windeln, Zahnbürsten, Bohnensuppendosen, etc zu verteilen, während der liebe Otto das sehr wohl tut.

Da muß ich mich wohl an der Nase nehmen, habe aber wenigstens darüber geschrieben und gespendet und dann ging es weiter mit dem Krimi, den wieder Michaela Muschitz, eine sehr extrovertierte Trainerin, die auch Businessseminare hält, moderierte und auch selbst schon zwei solche geschrieben hat.

Ich tue mir mit den Krimis ja immer etwas schwer, ein Szenarium habe ich aber entworfen, nämlich einen Toten der am Klo von der Putzfrau in einer psychologisch-psychotherapeutischen Praxis gefunden wird. Der Tote ist ein Klient ein Mißbrauchstäter und nun gibt es zwei Verdächtige, einmal das Mißbrauchsopfer, das das schon öfter angekündigt hat und dann ist der Mann der Psychologin eifersüchtig und verdächtigt seine Frau ihn mit Max Moser betrogen zu haben. Am Ende ist es wieder ein natürlicher Tod, ein Schlaganfall der zu einem Sturz mit anschließenden Verletzungen führte und das Ganze könnte die Nika Weihnachtsfrau in einer ihrer Adventgeschichten erleben, die ich ja im heurigen „Nanowrimo“ schreiben will.

Es gab wieder Infoblätter zu allen Seminaren und das Programm zu den Passions und Berufslehrgängen. Da gibt es auch Infotage, wo man sich genauer informieren kann und ich finde das Thema schreiben lernen ja sehr spannend und versuche in meinen Blog auch diesbezügliche Veränderungen zu beschreiben, stamme ich ja noch aus einer Generation, wo man glaubte, daß man es nicht lernen kann, es aber trotzdem irgendwie mußte.

2015-09-18

Longlistentagebuchnotizen III

Am Sonntagabend als ich gerade mit der Anke Stelling, LLBuch zehn, glaube ich, fertig geworden bin, hat das Telefon geläutet und der liebe Otto hat mir avisiert, daß er jetzt alle Bücher hätte und sie haben könne.

Zu diesem Zeitpunkt war ich fast entschloßen das Longlistenlesen nach der Inger Maria Mahlke die jetzt doch zu mir und auch auf die Shortlist gekommen ist, aufzugeben.

Jetzt habe ich wieder umgeschwenkt, natürlich, ich halte  ja gerne meine Versprechen, um nicht für großspurig gehalten zu werden, ich habe die Bücher aber noch nicht und, daß ein Treffen mit dem Otto, der jetzt auch den ganzen Tag am Westbahnhof stand oder steht, um für die „Caritas“ die Flüchtlingszuströme zu koordinieren, oft sehr lange dauern kann, weiß ich seit dem Versuch die „Mimi“ der Michaela König zu übergeben, also könnten wir vielleicht unken, daß ich schon beim Longlistenlesen 2020 bin, wenn die Bücher kommen oder auch nicht, mal sehen, ich bin gespannt.

Ich habe ja vorige Woche noch zwei Rezensionsanfragen gestellt, dem „Residenz“ habe ich noch einmal angefragt und dann hat der Verlag  „Kremayr Scheriau“ jetzt eine Debutantenschiene mit Büchern von Marianne Jungmaier und Irmgard Fuchs, die auch am Montag in der „Gesellschaft für Literatur“ vorgestellt werden.

Die habe ich jetzt bekommen und bei all dem Longlistenlesen sollte man ja auf die österreichischen Jungautoren, die vielleicht im nächsten Jahr auf der Liste stehen, nicht vergessen.

Daß ich trotz meiner eigenen Leselistenvernachläßigung mit dem Longlistenlesen sehr zufrieden bin, kann man glaube ich merken, ich hoffe, ich gehe den sogenannten offiziellen Bloggern, die mich ja dazu inspiriert haben, nicht allzu auf die Nerven, halte aber jetzt bei Buch dreizehn den Ferdun Zaimoglu, bei dem ich wahrscheinlich noch eine Weile bleiben werde, denn das ist auch ein elendslanges Buch, das mir aber sehr gut gefällt, so daß ich es ein bißchen schade finde, daß es nicht auf die Shortlist gekommen ist, aber eigentlich ist mir das auch egal, weil ich ja nicht soviel auf diese Listen gebe.

Im Internet oder auch sonst zerstreiten sich ja jetzt gerade einige, um die Kompetenz des Auswählens, die Buchhändler schreien: „Wir wollen es bestimmen, denn wir wissen was die Leute lesen wollen!“, die Literaturkritiker schreien „Das können nur wir! Skandal, daß der Setz nicht dabei ist!“ und die Bücherblogger stöhnen über den Peltzer, der dabei ist, hochkarätige Literatur, aber offenbar schwer zu lesen.

Ein Problem habe ich, als ich tapfer die LL meiner Bücherliste vorgezogen habe, übersehen, von dem ich nicht weiß, ob es nur ein spezielles von 2015 ist oder auch im nächsten Jahr vorhanden sein wird.

Auf der Liste sind ein paar elendslange Bücher, ein paar habe ich davon schon gelesen, nämlich „Risiko“, „Macht und Widerstand“ und „89/90″, die letzteren zwei hatten zwar „nur“ über vierhundert Seiten, aber das ist auch nicht so wenig und dann kommt jetzt noch der Setz mit den über tausend und der Witzel, ich glaube achthundert und die hat  auch der Zaimoglu, also ist das in knapp zwei Monaten wahrscheinlich doch nicht zu schaffen, am Tag der Shortlistvergabe habe ich zwar mit Buch zwölf angefangen, eben der Zaimoglu wo ich wahrscheinlich noch die ganze nächste Woche lese, dann kommt die Mahlke an die Reihe und die beiden Debuts und wenn ich mit der Mahlke beginne, rufe ich den Otto an und versuche mit ihm einen Übergabetermin auszumachen für sechs Bücher.

Richtig es sind nur noch sechs, denn gestern hatte ich zwischen dem „Gewalt macht krank-Symposium“ und der Supervision Rexlexion zwei Stunden Zeit, bin zum „Kuppitsch“ marschiert, der alle Bücher plus Shortlist lagernd hatte und gesehen, es gibt außer der Bronsky noch ein dünnes Buch, nämlich Christine Wunickes „Der Fuchs und Dr. Shimamura“, das ist jetzt auch gelesen und es bleiben nur noch sechs und falls ich es schaffe den Otto zu treffen, hätte ich auch schon eine Lesereihenfolge, da würde ich nämlich mit dem Vladimir Vertlib, der mich interessiert und der glaube ich, auch nicht so dick und nicht so schwer zu lesen ist, beginnen, dann vielleicht doch den Witzel, denn der interessiert mich  und steht auch auf der Shortlist, dann Lappert, Shortlist und Hellinger, der das nicht ist und dann käme der lange Setz, der es nicht geworden ist und der Peltzer, den man angeblich nicht so leicht versteht.

Dann ist wahrscheinlich der zwölfte Oktober oder wahrscheinlich überhaupt der Oktober längst vergangen, ich hätte aber alle Bücher gelesen und noch ein bißchen Zeit für meine Leseliste, wo ich einiges nämlich zehn bis zwölf Bücher unbedingt lesen will, das heißt eigentlich sind es mehr, aber das wäre nicht realistisch, aber die Nadine Kegele, die ich ja auf der vorigen „Buch Wien“ gewonnen habe, unbedingt, das „Alpha Buch“ der Eva Menasse und drei Bücher von österreichischen Autoren, die sie mir gegeben haben, dann kommen noch die Gedichte vom Dietmar Füssel und das Buch der Hilde Schmölzer, die Gedichte der Jungautorin aus der Edition Exil, und den Rafael Chirbes und die Sybille Lewitscharoff, nicht zu vergessen den „Circle“ und die „Zehntelbrüder“ will ich auch noch lesen.

Spannend spannend so im Vollen zu wühlen und, daß ich trotz meiner Leseliste im nächsten Jahr wieder gerne LL lesen will, habe ich, glaube ich, schon geschrieben und wenn ich es nicht schaffe, den Otto zu treffen, beginne ich nach der Mahlke mit meiner Liste, vom Alfred könnte ich mir ja noch drei Bücher wünschen oder kaufen lassen, das wären dann wahrscheinlich der Vertlib, der Setz und der Witzel oder sonst warten bis sie zu mir kommen.

Bücher haben ja kein Ablaufdatum und man kann Longlistbücher auch später lesen, beispielsweise, wenn die Buchändler ihre Leseexemplare,  in den Schrank legen und ich sie finden sollte, aber dann kämen sie an das Ende meiner Leseliste und ich müßte noch ein bißchen auf das Lesen warten.

Bodentiefe Fenster

Irgendwie wird Anke Stellings sowohl auf der LL als auch auf der Hotlist stehender Roman „Bodentiefe Fenster“ als einer über den Prenzlauer Berg vermarktet, dabei wird, wenn ich mich nicht irre, die Verortung erst auf Seite zweihundervier erwähnt.

Also ein Roman über Mütter, das Pendant zu Gertraud Klemms „Aberland“ und die Birgit von „Sätze und Schätze“ und auch andere, stöhnen auf.

„Immer dieses Jammern und Klagen!“ und wünschen sich  starken Heldinnen, die roten Zoren und die Pippi Langstrumpfs, was ich, vielleicht auch ein bißchen kassandramäßig oder burnoutgefährdet bezweifeln würde, daß eine Gesellschaft, wie unsere, solche so leichtfertig produziert.

Oder doch natürlich, Ronja von Rönne könnte eine solche sein, schreibt in ihren Kolumnen aber auch von ihren gleichaltrigen Freundinnen, die  in der Psychiatrie gelandet und froh sind, sich dort stundenlang überlegen zu können, ob sie Kakao oder Kaffee trinken wollten, statt, wie draußen von einer Bewerbung zur nächsten zu rasen und immer die Beste sein zu müßen.

Vielleicht kommt daher der Wunsch nach den starken Frauen und Frauen, wie Sandra oder Franziska nerven dann, aber es stimmt, ein bißchen haben mich Gertraud Klemms Jammermonologe auch genervt.

Bei Anke Stelling ist das anders, vielleicht ist es die deutsche Distanz, vielleicht ist mir, auch als Psychologin das atemlose Hasten von einer Katastrophe zu anderen im Kopf, vertrauter und ich habe zwar keine Kinderladensozilisierung hinter mir, aber eine Tochter in Kindergruppe und Alternativschule und kenne mich bei antiautoritärer Erziehung vielleicht ein bißchen aus, auch, daß es  da natürlich Grenzen gibt und bin deshalb vielleicht nicht so ganz burnout gefährdet.

Aber wieder schön der Reihe nach. Da ist also Sandra, ein Kinderladenkind aus der Neunzehnachtundsechzigergeneration, ihre Eltern kamen aus dieser, deshalb hatte ihr Name nicht so viele Silben, wie sie es sich wünschte. Sie hätte gerne Kassandra geheißen und jetzt ist sie erwachsen.

So Mitte Dreißig würde ich vermuten, ist Redakteurin und lebt mit Hendrik und ihren zwei Kindern in einem tollen Gemeinschaftshaus mit sozialer Durchmischung mit Gästewohnung und wöchentlichen Plenarsitzung und natürlich, den titelgebenden bodentiefen Fenstern.

Alles leiwand und paletti also, könnte man vermuten, wenn da nur nicht die Zwänge, das Nachdenken, die Erinnerungen, das Grübeln wäre…

Und so fängt es auch  mit Isa an, der Freundin, die in einer sehr eigenartigen Beziehung lebt, sich von ihrem Freund ausnützen und sich nichts sagen läßt und Sandra hat Angst, sie könnte in der Psychiatrie landen.

Hendrik, dem sie davon erzählt, nimmt ihre Sorgen nicht ernst und sie hat auch nicht viel Zeit, muß sie doch Zimtwecken backen für Tinkas Geburtstag, obwohl da eine Freundin kommt und ihr das ausreden will und ihr einen Fragebogen bezüglich der Burnoutgefährdung unter die Nase hält.

Sandra bäckt trotzdem und denkt dabei an ihre Mutter und Tinkas Mutter Marlies, die Mustermütter, der 1968 Generation, die ihre ist inzwischen gestorben, Marlies depressiv und es gibt auch, die Schwester Wiebke, die ihren Kindern nicht widersprechen und ihnen keine Grenzen setzen kann. Sie hat das Münchhausensyndrom vermutet Sandra, kann aber den Eltern ihres Gemeinschafthauses auch nicht sagen, daß sie  ihre Kinder falsch erziehen.

Das darf man in dieser Gemeinschaft offenbar nicht und so kann es vorkommen, daß der kleine Finn, alle andere Kinder, die sich vor ihm fürchten mit einer Ketchupflasche totschießen kann, als aber Ricarda ihm die Flasche aus der Hand nimmt und den Spieß umdreht, sind alle erstarrt, denn das darf man offenbar nicht, seinen Kindern Gewalt antun, sind sie ja, die Kinder einer Generation, die bei den ihren alles besser machen wollen und natürlich daran scheitern.

So streitet sich Sandra mit Jörn, dem Wortführer und Arzt in der Plenarsitzung darüber, ob sie im Gemeinschaftsgarten für ihre Kinder ein Baumhaus bauen darf, ohne die anderen darüber zu informieren und einzuladen mitzutun, während Hendrik sich vor den Pelenarsitzungen drückt und lieber ins Bett geht, wenn Sandra dann Sex von ihm will, ist er zu müde.

Sie kann auch nicht schlafen, denn ihre Gedanken kreisen, um sämtliche Freundinnen und die ihrer Mutter, um die Selbstmorde und Morde, die es in der Familie gegeben hat.

Sie sieht auch ihre Kinder schon tot vor sich, eine Kassandra eben und hat am nächsten Morgen Schwierigkeiten Bo in die Kita zu bringen, denn einmal fehlt eine Gesundmeldung und ohne die darf er nicht hinein, ein andermal will er nicht bei der Erzieherin bleiben, die ihn unfair behandelt.

Es kommt, wie es kommen muß. Zum Zusammenbruch der Mustermutter. Jörn  diagnostiziert den Nervenhzusammenbruch, akute Erschöpfung und Panikattacken.

Sandra wird ins Bett gebracht, bekommt ein Beruhigungsmittel, die das vorausgesehen habende Freundin wird von ihr ferngehalten. Sie soll dann auch auf eine schöne Mutterkur auf eine schöne Insel. Erholung, gutes Essen, nur Pferdefuhrwerke und hält auch das nicht aus. Läßt ihren Koffer im Pferdetaxi, bucht die geführte Wattwanderung und kommt vielleicht nicht mehr zurück.

So ist es manchmal, wenn eine alles besser machen muß, alles voraussieht und die Fehler der anderen nicht aus ihren Kopf bekommt.

Ein wenig erscheint mir der zweifach nominierte Roman, der 1961 in Ulm geborenen Anke Stelling, die am Leipziger Literaturinstiut studierte, auch konstruiert.

Erstens einmal wieder zuviel, alles Leid dieser Welt in ein Schicksal hineingepackt und dann glaube ich nicht wirklich, daß die Kinderladenkinder nicht „Nein!“, sagen können und sich von ihren Kindern auf den Kopf scheißen lassen.

Ich glaube eher, daß gerade die antiautoritär erzogenen Kinder sich abgrenzen können, aber der Leistungszwang und der Druck  funktionieren zu müssen, bei der urbanen Generationen, den jungen studiert habenden Frauen, wird wahrscheinlich sowohl in dem schönen Städtchen Baden, als auch in den Gemeinschaftswohnhäusern mit der schicken Gästewohnung am Prenzlauerberberg und wahrscheinlich auch anderswo sehr hoch sein und schade, wenn man das Lesen solcher Romane nicht aushält und sie entnervt wegschmeißt.

Aber vielleicht ist das auch Selbstschutz, denn das Leben ist ohnehin hart genug und der Druck zu funktionieren sehr groß!

Da muß man sich wahrscheinlich in seiner Freizeit nicht damit beschäftigen und kann besser etwas Leichteres und scheinbar Lustigeres lesen.

2015-09-17

Hundert Bücher und gute Literatur

Am Mittwoch, die richtige Eröffnung der einundvierzigsten literarischen Saison in der alten Schmiede und ein sehr großes Konkurrenzprogramm, nämlich das Come together nach dem Fest im Amtshaus Margareten, Meg Wollitzer von der die Litblogger so begeistert sind, in der Hauptbücherei, Sabine Gruber, Thomas Havlik moderiert von Robert Schindel im Literaturmuseum und dann noch eine achtzehn Uhr Klientin, die allerdings nicht gekommen ist.

Die  Literatin in mir hat sich für die „Alte Schmiede“ entschieden und das dann eine Zeitlang bereut, denn dort im Zeitschriftensaal standen die Assistenten mit ihren Mappen und Kurt Neumann begrüßte die geladenenen Gäste, wahrscheinlich die hundert Literataten, die die hundert Büchern zu den Projekten der „Alten Schmiede“ geschrieben haben und ich bin nicht dabei.

Naürlich nicht, denn ich stehe ja mit meinen selbstgemachten Büchern außerhalb und bin froh einen Termin bei den „Textvorstellungen“ zu bekommen, also neben den Begrüßungsküsschen stehen und trotzdem mitbekommen, daß unten im Keller die Plätze für die geladenenen Literaten, Marie Therese Kerschbaumer, Barbara Frischmuth, Ferdinand Schmatz, Ann CottenAnna Migutsch, Markus Köhle und und und reserviert waren und im Schmiedesaal nahm eine Schulklasse Platz, ein paar Mädchen mit Kopftüchern und eine Lehrerin, die ihren Schülern draußen vor dem Tor die Fragen einprägte, die sie stellen sollten, denn das wird wahrscheinlich für die Matura relebvant.

Ich weiß gar nicht, wann Gelegenheit dazu war, denn zuerst gab es die Ausstellungseröffnung im Galeriesaal, das heißt, damit nicht so ein Gedränge wäre, wurde das in den Schmiedesaal übertragen.

Ich bin ganz hinten zwischen Friedrich Achleitner und Renata Zuniga gesessen, in der Seitenloge  Ilse Kilic und Fritz Widhalm und Kurt Neumann eröffnete  die einundvierzigste Saison mit einem Hinweis auf die katastrophale aktuelle Lage, der Flüchtlingsstrom von Syrien durch Österreich und kam dann zurück zu den hundert Büchern, die auf Grund von Veranstaltungen der vorangegangenen vierzig Saisonen entstanden sind.

Denn da gab es ja einige , den Club Poetique, die Autorenlabors, die Grundbücher, die Vorlesungen zu Literatur, die Assistenten von denen es inzwischen auch schon viele gibt, haben die in Folge dessen entstandenen Büchern mit fünf Farben markiert, damit man sich auskennt und außerdem  im aufgelegten Handout nachschauen kann.

Kurt Neumann zählte einiges auf und erzählte Anekdoten, nannte Namen von den Veranstaltungen und den Reihen, Angelika Reitzer hat eine neue, wo sie sich mit den literarischen Neuerscheinungen beschäftigen, Michael Hammerschmid kuratierte die „Poliversale“ beziehungsweise im vorigen Juni das Kurzfestival „Dichterloh“ und und und dann konnte man sich die Ausstellung eine viertel Stunde ansehen, bevor es im reservierten Kellersaal weiterging.

Trotzdem habe ich einen Platz gefunden, neben Cornelius Hell und hinter Petra Ganglbauer, für Bernhard Fetz war auch ein Platz reserviert, aber der eröffnete oder moderierte wahrscheinlich im Literaturmuseum und die Frage was gute Literatur ausmacht wurde von der „Alten Schmiede“ vor einiger Zeit vierzig Autoren, Literaturwissenschaftlern, Verlagsmenschen etcetera gestellt, mich hat keiner gefragt, aber ich gehöre ja nicht zum experimentellen Insiderteam, obwohl zehn gar nicht geantwortet haben, die nächsten zehn sind dann in weiterer Folge verschwunden und der Rest wurde zu Paaren zusammengestellt um diese Frage zu beantworten, daraus ergab sich dann ein dreihundertfünfzig Seiten Briefwechsel.

Spannend die Frage, wieviele Bücher daraus entstehen könnten?

Es wurden aber auch vier Kuratoren bestimmt, Anna Kim, die Schriftstellerin, Thomas Eder der Literaturwissenschaftler,  Florian Neuner der Philosoph und Verlagslektor, der einmal den Rimbaud-Preis für Menschen unter neuenzehn gewonnen hat und Helmut Neundlinger ebenfalls Literaturwissenschaftler, Publizist und Autor, die erstellten einen fünf Fragenkatalog und stellten dazu die Antwort der Autorenkorrespondenz zusammen, von der sie dann kurze Beispiele gaben.

Jeder der Kuratoren hat sich mit zwei Tandempaaren beschäftigt, die da Ann cotten und Ferdinan Schmatz, Leopold Federmayr und Retro Ziegler, Karin Fleischanderl und Markus Köhle, Lydia Mischkulnig und Vladimir Vertlib, Anna Migutsch und Christian Steinbacher, Samuel Moser und Andrea Winkler, S.J. Schmidt und Hermann Wallmann, sowie Thomas Stangl und Anne Weber waren.

Da sich darunter ja auch einige experimentelle Autoren befanden, waren die Ausführungen dann auch sehr theoretisch, aber ich habe derzeit durch mein Buchpreisbloggen und mein LLlesen ja eher praktische Erfahrungen und zum fünften Punkt, dem schlechten Schreiben, etwas was ja ich angeblich betreibe, sind wir  gar nicht mehr gekommen, denn das Publikum drängte zum Wein, den Trauben und den Traubensaft, es gab auch  noch Gespräche über die Veranstaltung, von der ich mir, da ich derzeit ja sehr viel lese und darüber bücherblogge, vielleicht mehr Praktischeres erwartet habe.

Es kam zwar das Bonmot, daß Literatur aufrühren und verstören müße, Kafka hat da auch etwas von einer „Axt“ gesagt, während Karin Fleischanderl, mit der ich mich unterhalten habe, meinte, daß sie auch trösten könne.

Das trifft zwar vielleicht den Kitschvorwurf, die Leser wünschen sich das, wie man an der Buchpreisdebatte sehen kann, aber und die Buchhändler natürlich, die ihre Bücher an die Leute verkaufen wollen und die interessieren sich wahrscheinlich mehr für Krimis oder für die Alina Bronsky als für die hundert in der „Alten Schmiede“ ausgestellten Bücher.

Die berühmten Bücherblogger reagierten auch irritiert und verärgert, daß Ulrich Peltzer auf die Liste kam und vor zwei Jahren Reinhard Jirgl, den hat Tobias Nazemi  abgebrochen, weil er ihm zu sperrig zu lesen war. Da stellt sich natürlich die Frage, schreibt der Autor für sich oder für den Leser?

Arno Schmidt, die Autoren der hundert Bücher in der „Alten Schmiede“ und wahrscheinlich auch die „Büchner-Preisträger“ tun wahrscheinlich Ersteres.

Die Krimiautoren sehen das wahrscheinlich anders und betrachten sich eher als Dienstleister für die Leser und ich würde gute Literatur hauptsächlich über die Authentizität definieren.

Wenn sie ehrlich ist, dann ist sie für mich wahrscheinlich gut, auch wenn sie realistisch und eine Handlung hat oder sagen wir gerade deshalb, obwohl ich ja auch zu Andrea Winkler Lesungen gehe und Richard Obermayr lese, dessen erster Roman, wie Kurt Neumann erklärte, ja auch durch seine Mitwirkungen bei den „Textvorstellungen“ entstanden ist.

Bei Valerie Fritsch, die ich ja auch gelesen habe, ist es mir jetzt passiert, daß mich „Winters Garten“ etwas enttäuschte und ich das Buch eher kitschig als poetisch fand.

Sonst bin ich ich ja wahrscheinlich nicht sehr kritisch, verreiße eher nicht, sondern lese mich, wie ich vermuten würde wertschätzend durch den literarischen Gemüsegarten und für die, die es wissen wollen, ich halte mich und mein Schreiben auch für gut, obwohl es ja Stimmen gibt, die etwas anderes behaupten.

2015-09-16

Shortlist-Reflexionen

Um zehn wurden die Shortlist-Kanditaten bekanntgegeben, die sechs aus den zwanzig, am neunzehnten August bekanntgegeben, nominierten Büchern, von denen dann einer oder eine am zwölften Oktober zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse, den begehrten Preis gewinnen wird.

Vom neunzehnten August bis zum sechzehnten September ist es ein knappes Monat, kann man in dieser Zeit zwanzig Bücher lesen, wenn der österreichische oder deutsche Durchschnittsleser laut irgendeiner Statistik acht oder neun Bücher jährlich schafft?

Ich konnte es nicht und begann gerade Buch zwölf, Feridun Zaimoglus „Siebentürmeviertel“,  auch ein fast achthundert Seiten Buch und Inger-Maria Mahlkes Historienbuch „Wie ihr wollt“ das jetzt doch gekommen ist, liegt auf meinem Badezimmerstapel.

Besprochen und erschienen sind neun und eigentlich hätte ich gedacht und habe das der Wandergruppe bei unserem Bergausflug im August, als ich gerade mit Buch eins begonnen hatte, auch so herumerzählt, daß ich vierzehn Bücher schaffen würde, ich habe dann ja auch noch die nicht LL-Bücher „Jesuitenwiese“ und „Der Susan Effekt“ eingeschoben und die „Fünf Kopeken“ fertiggelesen.

Zehn von den Büchern haben mir die Verlage, wofür ich mich noch einmal sehr herzlich bedanke zur Verfügung gestellt, davon das der Moniqe Schwitters in E-Book Form, eines hatte ich schon zu Hause gehabt, zwei mir vom Alfred zum Geburtstags kaufen lassen, wovon ich die Alina Bronsky auch vom Verlag bekommen hätte, aber im August war ich noch in Harland, das Bücherpaket das inzwischen gekommen ist, lag beim „Heimtierprofi“ in der Krongasse und ich hatte einen Lesenotstand.

„Risiko“ habe ich beim „Thalia“ auch wenn es ebenfalls beim „Heimtierprofi“ lag in der Kremsergasse gelesen, denn ich habe ja in einer Buchhandlung mit dem LL begonnen, nachdem ich die Verlage angeschrieben hatte.

Das könnte ich jetzt weitertun und werde mich morgen, wenn ich zwischen einer Fortbildungsveranstaltung und der Supervision-Reflexion, die ich am Abend besuche, drei Stunde Zeit habe, auch höchstwahrscheinlich in die Buchhandlung „Kuppitsch“ setzen.

Nur was lese ich da? Die „Thalia-Auswahl“ in St. Pölten war so knapp nach der Bekanntgabe sehr begrenzt,  jetzt hätte ich die Auswahl zwischen Clemens J. Setz „Die Stunde zwischen Frau und Gitarre“, ich glaube über tausend Seiten und im Internet hat am Montag eine betreute Lesegruppe begonnen und Frank Witzel „Die Erfindung der roten Armee Fraktion durch einen manisch depressiven Teenager im Sommer 1969“, was mich sehr interessiert, aber glaube ich, nicht wirklich dünner ist und dann gäbe es noch Ulrich Peltzers „Das bessere Leben“, das zwar, glaube ich auf den Bestenlisten steht, die Blogger brechen es reihenweise ab, weil sie es zu schwer zu Lesen finden.

Es gäbe auch vielleicht Dünneres.

Rolf Lapperts „Über den Winter“, Vladimir Vertlibs“Lucia Binar und die russische Seele“, das mich sehr interessiert, Christine Wunnickes „Der Fuchs und Dr. Schamamura“, interessiert mich auch und Heinz Hellingers Endzeiteepos „Eigentlich müßten wir tanzen“, da kann ich vielleicht etwas anlesen und dann den Otto anrufen, der sie mir ja borgen will, mir die beiden dicken Wälzer wirklich zu Weihnachten wünschen und wenn die Leute, die zu meinem Geburtstagsfest kommen, mich fragen, was sie mitbringen sollen, diese Titel nennen.

Ansonsten werde ich wahrscheinlich im Oktober ebenfalls LL lesen, obwohl auch meine Leseliste lockt oder droht und ich „Residenz“ jetzt nochmals angefragt habe, weil das Buch der Verena Mermer  gerne lesen will und den neuen Brandstetter und die Anthologie der Petra Hartlieb eigentlich auch und dann hat der „Kremayr und Scheriau Verlag“ eine neue Debütantenschiene und feiert das mit einer Release Party im Siebenstern.

Ich weiß, ich bin unersättlich oder interessiert, um es positiver zu formulieren und dreizehn Longlistenbücher ist eigentlich eine stattliche Menge, das soll mir einer nachmachen, die „offiziellen Buchpreisblogger“ haben, glaube ich auch noch nicht alles gelesen, obwohl sie eine „Blogger-Shortlist“ inclusive Pressemitteilung und der Versicherung ihrer „Vielbeachtheit“ herausgegeben haben.

Ich habs ja schon  geschrieben, ich habe die ersten Jahre des deutschen Buchpreises  verschlafen, 2008 hat mich dann Christiane Zintzen, deren Blog ich jetzt wieder regelmäßig verfolge und der sich etwas geändert hat, darauf, beziehungsweise auf das Longlistbüchlein aufmerksam gemacht.

Ein Jahr später habe ich danach gejagt und habe nicht sehr viel davon live gelesen, sondern mir meine Kanditatenliste aus der Bekanntheit der Namen erstellt, da lag ich meistens falsch.

Irgendwie habe ich damals auch geglaubt, da werden die sechs besten ausgesucht und das andere braucht man dann nicht mehr lesen, vor zwei Jahren ist dann Buzzaldrin mit ihrer „Fünf lesen zwanzig-Aktion“ dahergekommen, da hat es mich das erste Mal gejuckt, die Verlage anzufragen und mitzulesen, ich habe das dann nur sehr sehr reduziert getan und im Vorjahr gab es diese Longlistenleseaktion, da habe ich „Kastelau“ gewonnen und erst bekommen, als schon bekannt war, daß es nicht auf der Shortlist steht und da habe ich zu begreifen gebonnen, daß das Lesen der zwanzig nicht mit der Shortlistenvergabe aufhört und, daß eigentlich die Longlist das viel interessantere ist, weil es einen, wenn auch nur kleinen Einblick in die Herbstproduktion des Jahres gibt und man dadurch die Bandbreite des deutschen Schreibens wenigstens ein bißchen erfassen kann, was mich ja sehr interessiert.

Im Vorjahr hat das „Graue Sofa“ Jaqueline Masuck eine der Buchpreisblogger und Buchhändlerin nach dem Buchpreis gefragt und sie hat gesagt für Buchhändler ist erst die Shortlist interessant, weil da beginnen sich die Leute zu interessieren und nach den Büchern zu fragen, klar, sechs Bücher lassen sich leichter als zwanzig lesen und dann stapft man m Oktober oder November kauft den Sieger, liest ihn selbst oder schenkt ihn zu Weihnachten her. Und die Buchhändlerinnen unter den Bücherbloggern wünschen sich überhaupt das Leichtlesbare für ihre Kunden.

Interessant ist, glaube ich, wirklich das Longlistlesen oder das Lesen überhaupt, das Lesen meiner elendslangen Leseliste, wo es im nächsten Jahr einen Vicki Baum Schwerpunkt geben wird und ich wieder einmal hoch und heilig vorhabe, die, wenn möglich wirklich durch zu lesen.

Buchpreisbloggen, will ich zwar auch wieder, etwas moderater, das was mir die Verlage schicken und das andere vielleicht zu Weihnachten oder zum Geburtstag wünschen  und nun zu den Shortlistprognosen.

Was sage ich da jetzt nachdem ich elf Bücher gelesen habe, eine wirkliche Rangreihe kann ich auch jetzt nicht geben, spannend ist aber die Bandbreite von der Zeitgeschichte, der DDR, der RAF, dem ersten Weltkrieg, dem sechzehnten Jahrhundert, das mich jah weniger interessiert, zu den sehr poetischen Texten, zu den Entdeckungen aus den kleineren Verlagen und und und, wenn ich nach den bekannten Namen gehe, würde ich sagen Setz, Peltzer, Erpenbeck, Zaimoglu, Dutli, Valerie Fritsch, als die neue poetische Stimme, die mich beim Lesen jetzt allerdings ein bißchen enttäuschte, vielleicht oder Peter Richter, wenn es ein DDR-Roman sein muß, wie manche Blogger  beklagen.

Und wieder mal trefflich geirrt.

Denn:

Jenny Erpenpeck „Gehen ging gegangen“

Rolf Lappert „Über den Winter“

Inger Maria Mahlke „Wie ihr wollt“

Ulrich Peltzer „Das bessere Leben“

Monique Schwitters „Eins im Andern“ und

Franz Witzels „Die Erfindung der roten Armee Fraktion durch einen manisch depressiven Teenager  im Sommer 1969“

stehen auf der Shortlist.

Da werden die glorreichen Bücherblogger, die den Peltzer ja nicht mögen, fluchen.

Zwei der Bücher habe ich gelesen und jetzt doch weiterlesen und mich über den Peltzer, den Witzel, den ich ja schon von Anfang an lesen wollte und den Lappert hermachen, sofern ich an die Bücher komme.

Die Inger Maria Mahlke kommt ja nach dem Zaimoglu, den ich gerade begonnen habe, dran.

Valerie Fritsch, was ich seit gestern nicht mehr ganz so bedauere und Clemens J. Setz, was mich ein wenig wundert sind nicht dabei, aber wer tut sich die tausend Seiten schon an, werden sich die Juroren gedacht haben und ich erinnere wieder alle, die es hören wollen, sich nicht davon irritieren zu lassen, das sind Jurymeinungen, man kann selber, wie ich ja bei Valerie Fritsch, deren Besprechung am Sonntag erscheint, merkte, eine andere Meinung bekommen.

Das das Buch der Monique Schwitter von dem man bei den Blogs bisher nur sehr wenig hörte, drauf steht, freut mich, bei Zaimoglu finde ich es bis jetzt schade und der Key Weyandt hat mir wie schon oft geschrieben sehr gefallen, ist für eine Shortlist aber wahrscheinlich zu independant. Mal sehen, wie es ihm auf der „Hotlist“ geht und nun lesen lesen lesen oder auch arbeiten, lieben, schwimmen, frühstücken, Flüchtlingen helfen oder etwas ganz anderes machen.

Für Österreich gibt es den „Alpha-Literaturpreis“ der „Casino Austria“, ein eher Jungautorenpreis, wo es Isabella Feimers neues Buch, Valerie Fritsch, Sandra Gugic, Anna Elisabeth Mayer, die auch den Priessnitz Preis bekommt, Gesa Olkucz, Karin Peschka, Wolfgang Popp, Richard Schuberth und Bernhard Strobel auf die Shortlist schafften  und der „Leo Perutz-Preis“ des Hauptverbvandes, der sich des „Krimis“ als Verkaufsschlager angenommen hat und was mich betrifft, habe ich jetzt „Im Namen des Vaters“ zu korrigieren, das wird also bald fertigwerden und als meine Herbst oder Winter Neuerscheinung in die Literaturgeschichte eingehehen, der „Sommernanowirmo“ ist zu korrigieren und ab November, wenn die „Lesewut“ dann ein wenig nachgelassen hat, schreibe ich beim Richtigen eine Geschichte über die „Nika Weihnachtsfrau“ in vierundzwanzig beziehungsweise einunddreißig Kapiteln.

2015-09-15

Gehen, ging, gegangen

Filed under: Bücher,Buchpreisbloggen — jancak @ 00:47
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Jenny Erpenbecks, im August erschienener Roman, ist wahrscheinlich der aktuellste auf Longlist und er verbindet fast, wie ich es immer tue, zwei Handlungsstränge miteinander.

Da ist Richard, wahrscheinlich siebzig und emeritierter Altphilologe, der am Rande von Ostberlin allein in einem Haus an einem See wohnt. Seine Frau ist vor einigen Jahren gestorben, die Geliebte hat ihn verlassen, Kinder gibt es nicht, so schleppt er seine Bücher von der Humboldt- Uni nach Hause und überlegt, ob er fortan Strickjacken statt Jackets tragen und sich nicht mehr rasieren soll?

Er wird auch lernen müßen mit seiner Zeit umzugehen, das Denken will er nicht aufgeben und so umkreist dieses am Beginn, den Toten in See, den Unfall, den es vor einiger Zeit gegeben hat, der ihn in diesem Sommer am Schwimmen gehindert hat.

Dann fährt er in die Stadt und sieht am Alex, beim roten Rathaus, einen Hungerstreik von afrikanischen Flüchtlingen, „We become visible!“ steht auf ihren Transparenten und er beginnt sich mit ihnen zu beschäftigen, liest über die Situation in Afrika nach, lernt die Hauptstädte auswendig und stellt auch einen Fragenkatalog zusammen. Denn nach dem der Streik beendet wurde, werden sie in ein lehres Altersheim in seiner Nähe einquartiert, so geht er hin, läßt sich ihre Geschichten erzählen und verändert sich.

Dazwischen gibt es immer wieder Einschübe aus der „Odyssee“ und anderen altphilologischen Texten,  aus seiner Vergangenheit, er hat noch die letzten Kriegstage erlebt, ist im Osten aufgewachsen, der Westen ist ihm noch immer  fremd. Er trifft seine Freunde, auch alles ältere Paare, geht einkaufen und schreibt dazu penible Einkaufslisten, bringt aber nach und nach den einen oder anderen der jungen Männer nach Hause, einen damit er Klavier spielen kann, ein anderer soll ihm im Garten helfen. Er gibt ihnen gemeinsam mit einer schönen Äthiopierin, in die er sich auch ein bißchen zu verlieben scheint, Deutschunterricht.

Und als die Gesichter alle Geschichten haben, sollen sie verlegt werden, zuerst kann das die Heimleitung durch tatsächliche oder erfundene Windpocken verhindern, dann kommt es zu Unruhen und Polizeieinsätzen.

Richard organisiert zum ersten Mal in seinem Leben eine Demonstration, weil man dazu einen deutschen Paß  benötigt und am Ende schlafen eine Menge junger Männer in seinem Haus, ein paar andere bei seinen Freunden, die fast ungewöhnlich solidarisch sind.

Eine kleine Verstimmung gibt es auch, weil nicht sicher ist, ob es nicht einer der jungen traumatisierten Männer war, der bei ihm eingebrochen hat, während er in Frankfurt einen Vortrag über Seneca hielt und das Buch schließt auch ziemlich abrupt  bei der Geburtstastagsfeier, die er mit ihnen und seinen Freunden veranstaltet, er sitzt da und denkt nach warum er mit seiner Frau Christl keine Kinder hatte, weil das für Afrikaner offenbar etwas sehr ungewöhnlich ist.

Ungewöhnlich ist vielleicht auch der Stil und das ist, wie ich in einigen Rezensionen lesen konnte, vielleicht auch das Problem des Buches.

Denn die 1962 in Berlin geborene Jenny Erpenbeck, die mit „Heimsuchung“, ein Buch, das ich ich mir als TB vor kurzem um einen Euro kaufte und „Aller Tage Abend“ berühmt geworden ist, machte sich an ein sehr aktuelles Thema.

Auf den letzten Seiten gibt es auch einen Spendenaufruf, auch ein bißchen ungewöhnlich, denn wenn das Buch in zehn zwanzig Jahren im Bücherschrank oder einem Antiquariat liegt, wird es das Konto nicht mehr geben und inzwischen habe ich ja auch gelernt, daß es als nicht sehr literarisch gilt, sich an solche tagespolitische Themen zu wagen.

Jenny Erpenbeck juckte es wahrscheinlich unter den Fingern und um entsprechenden Vorwürfen zun Entgehen, packte sie auch noch einige andere Handlungselemente hinein. So gibt es viele Anspielungen, viele Gedankengänge, das  „gehen ging gegangen“, kommt immer wieder, auch andere Wortwiederholungen und im Klappentext steht etwas vom „Vergehen der Zeit“, um das es ja eigentlich gar nicht geht oder doch natürlich, wenn du jahrlelang auf deinen Asylbescheid wartetst und von einem Lager ins andere geschickt wirst, ist das bestimmt sehr wichtig.

Aber Journalistisch solllte es  nicht werden, dann wäre das Buch nicht auf der Longlist gekommen, also gibt es immer  fast surreale Szenen in dem Buch, das am Anfang auch sehr distanziert beginnt „Richard kocht sich einen Kaffee“ beispielsweise, das mir, wen wundert es, sehr gut gefallen hat, etwa die, wo einer seine Geschichte erzählt und dabei den Boden kehrt, Richard ist aber, als er daran denkt, schon in seinem Haus oder die, wo sich alle herausputzen, um gemeinsam zum Deutschkurs in die VHS aufzubrechen oder die von dem Anwalt mit Zylinder und Bratenrock, also höchst literarisch, obwohl es ja um so etwas „banales“ wie Flüchtlingsschicksale in Oranienburg geht.

In den Blogs wurde das sehr diskutiert und die Blogger, die ja ihre Aktion „Blogger für Flüchtlinge“ haben, sind hin und hergerissen ob das jetzt gelungen ist oder nicht und ich denke, daß uns die Realität, seit Erscheinen des Buches, mit den Flüchtlingscamps am Westbahnhof beispielsweise und den Toten auf der A1 schon wieder überholt hat und es ist wahrscheinlich auch spannend, das, was man sonst im Fernsehen sieht oder in der Kronenzeitung liest, literarisch aufbereitet bekommen.

Ich habe vieles gelernt, das ich vorher noch nicht wußte, obwohl ich mich schon länger mit der Problematik beschäftigte und in diesem Sommer auch darüber geschrieben habe. Beispielsweise war mir fremd, daß viele der jungen Männer Italienisch sprechen, was aber, wenn sie sich vorher in Lampedusa oder in den italienischen Städten aufgehalten haben, bevor sie nach Deutschland kamen, eigentlich kein Kunststück ist.

Irgendwo wird Richard auch als schrullig beschrieben, was ich eigentlich nicht so empfinde und mich auch wehren würde, jeden alteren Herrn gleich so zu bezeichnen und der hier beschriebene ist auch noch sehr gelehrt und gebildet.

Aber zwei Eigenheiten oder Ungereimtheiten fielen mir schon auf, so zum Beispiel, daß er sich hauptsächlich aus Bohnen- und Erbenseintöpfen zu ernähren scheint und die gleich aus der Dose löffelt, ein Universitätsprofessor würde, würde ich einmal vermuten, auch wenn er in Ostberlin wohnt, eher in Gasthäuser essen gehen, wenn er nicht kochen kann und dann hat er den Adventkranz fünf Jahre auf dem Wohnzimmertisch stehen, weil er ihn nach dem Tod seiner Frau nicht mehr entfernte, ein bißchen unrealistisch für einen Mann vieleicht, der seine Frau mit der Geliebten betrogen hat oder vielleicht einer der literarischen Kunstgriffe Jenny Erpenbecks und dann kommt wieder eine Weihnachtsszene, die dritte, die ich lese, seit ich „Buchpreisblogge“, diesmal eine sehr ausführliche sogar.

Richard nimmt einen der jungen Männer nach Hause und führt ihn, obwohl er Atheist ist, durch sein „Weihnachtsmuseum“. Da frage ich mich wieder, ob das die Verlage von ihren Autoren so verlangen, damit die Leute, wenn sie zu Weihnachten ihr Büchlein auspacken, zufrieden sind. Aber das würde wieder nicht zu dem brandaktuellen Thema und dem engagierten Anliegen passen.

Spannend also die Wirklichkeit so schnell literarisch aufbereitet zu bekommen, ich danke für das Rezensionsexemplar und bin jetzt sehr gespannt, ob es morgen auf die Shortlist kommt.

2015-09-14

Prolog zur 41. literarischen Saison

Die „Alte Schmiede“ hat wieder ihre Pforten eröffnet, das heißt nicht echt und mit Live-Autoren, das wird erst am Mittwoch mit einer Ausstellung und einem Zwischenbericht des Jubiläumsprojekt zur Frage „Was ist gute Literatur?“, was ich ja schon sehr lange  wissen will, passieren.

Heute gab es „Momentaufnahmen- Kostbares aus dem Archiv“, nämlich zwei Videos aus dem „Club Poetique“, eine Veranstaltungsreihe mit der GAV, die es lange gegeben hat

Annalena Stabauer und Johannes Tröndle stellten zwei Veranstaltungen aus den Jahren 2003 und 2005, Aufnahme und Schnitt August Bisinger, vor und begonnen hat es mit einer Grande Dame der Literatur, nämlich Ilse Aichinger und mit ihren Werken wurde ja schon 2010 die Saison eröffnet.

Sie hat, glaube ich, auch bei der Eröffnung in den Siebzigerjahren gelesen,  eine Hommage zum neunzigsten Geburtstag gab es auch und 2003 las sie aus dem Gedichtband „verschenkter rat“ und danach folgte eine Tonaufnahme aus dem Jahr 1980, wo Erich Fried beim fünften internationalen Autorenseminar eines ihrer Gedichte kommentierte.

Alles Veranstaltungen, die ich versäumt habe, obwohl ich ja sehr regelmäßig und eigentlich von Anbeginn an in die „Alte Schmiede“ gehe und auch im April 2005 war ich nicht dort, als Peter Rühmkorf etwas über den „Reim“ erzählte und dann  solche las

Peter Henisch und einige anderen haben das getan und kommunizierten auch, wie man sehen konnte, mit dem sehr erzählfreudigen Autor, der, wie Johannes Tröndle in seiner Einleitung betonte, damals das letzte Mal in der „Alten Schmiede“ gelesen hat, ist er ja 2008 gestorben und ich kann mich überhaupt nicht erinnern, jemals bei einer seiner Lesungen gewesen zu sein.

Schade also und sehr interessant, das jetzt nachzuholen und morgen, wo wir unseren Kassenpsychologen-Jour fixe haben werden, gibt es  den zweiten Teil und zwar liest da Elfriede Gerstl aus der „Wiener Mischung“, denn da geht es um die „Grundbücher“,  ein Mitschnitt von 2007 und dann kommt Andreas Okopenko an die Reihe, da wurde das Grundbuch „Lexikon einer sentimentalen Reise zum Exporteurtreffen nach Duden“ von 26. 3. 2007 vorgestellt.

Bei beiden Veranstaltungen war ich, glaube ich, auch nicht, aber bei mehreren Gerstl-Lesungen und auch von denen von Andreas Okopenko und ich bin auch auf beiden Begräbnissen gewesen.

Dann geht es Mittwoch los mit der Ausstellungseröffnung „100 Bücher, die unmittelbar oder mittelbar aus dem Literaturprogramm der „Alten Schmiede“ hervorgegangen sind“.

Die konnte man schon heute im Foyer beziehungsweise Zeitschriftensaal bewundern und einige davon habe ich auch in meinen Regalen und vorher bin ich wieder durch den „Morawa“ , nachzusehen, welche LL-Bücher ich dort finde.

Es gibt von den Büchern, die ich noch nicht habe, den Ulrich Peltzer, der offenbar so schwer zu lesen ist, daß ihn die Blogger reihenweise abbrechen, obwohl ich mich zu erinnern glaube, daß Sigrid Löffler einmal sehr bedauerte, daß es einer der Peltzer-Romane nicht auf die LL geschafft hat, dann den Clemens Setz, der tausend Seiten hat und offenbar auch nicht leichter zu lesen ist, jedenfalls gibt es im Internet eine betreute Lesegruppe, die sich eine Welte mit dem Werk beschäftigt und dann glaube ich noch den Rolf Lappert, wenn ich mich recht erinnere.

Aber ich muß wahrscheinlich ohnehin nicht Buchhandlungslesen gehen, denn der liebe Otto hat mich gestern angerufen und mir gesagt, daß er  alle Bücher hätte, jetzt müssten wir uns nur noch treffen, damit ich die sieben Bücher, die mir noch fehlen abholen kann.

Zehn habe ich bis jetzt, wo fast Halbzeit ist, die Shortlist wird übermorgen bekanntgegeben, gelesen und halte jetzt bei der Valerie Fritsch, die mich allerdings, ich schreibe es gleich, auf den ersten fünfzig Seiten etwas enttäuschte, aber wahrscheinlich habe ich mir zuviel erwartet, wird ihre Sprachkraft ja überall gelobt und ich habe mit den Worträuschen ja immer meine Schwierigkeiten und diese hier dürften, wieder etwas „antiquiert und altmodisch“ klingen, was mir auch schon beim Bachmannlesen aufgefallen ist.

Die „Alte Schmiede“ war heute übrigens eher dünn besucht, Dine Petrik, Julian Schutting und Christian Katt habe ich aber gesehen.

2015-09-13

89/90

Filed under: Bücher,Buchpreisbloggen — jancak @ 00:44
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Ich interessiere mich ja sehr für die DDR, die Wende und habe auch einige „Wenderomane“ und auch die, die vorher geschrieben wurden, gelesen. Ein paar davon haben ja auch den deutschen Buchpreis gewonnen oder sind immer wieder auf der LL oder SL gestanden, so daß ich nach dem 19. August öfter auf den Blog über Peter Richters „89/90“ lesen konnte, nicht schon wieder ein Wenderoman und der wird sicher gewinnen oder nicht oder das wollen wir nicht mehr hören.

Ich war dagegen sehr erfreut als mir der „Luchterhand-Verlag“, das Buch gleich als einer der ersten auf meine Anfrage avisierte und nun habe ich mich durch die Erinnerungen eines, der 1989/90 so zwischen sechzehn und siebzehn war, gelesen.

Peter Richter, der mir bis dahin unbekannte Autor, wurde 1973 in Dresden geboren, ist Korrespondent der Süddeutschen in  New York und hat schon einige Bücher geschrieben, die auch an mir vorbeigegangen ist.

Wahrscheinlich auch eine Autobiografie, die nichts mit dem Autor zu tun hat, denn da ist im Mai 1989, wo ich noch in Ungarn hörte, daß in der DDR jetzt die Grenzen dicht gemacht werden würde, ein namenloser Ich-Erzähler, ein Schüler der POS, Polytechnische Oberschule, im Gegensatz zur EOS, der erweiterten, die zum Abi führte, in die man aber erst deligiert werden mußte und sich dazu vielleicht schon zu drei Jahren Wehrdienst verpflichten mußte, wie im ersten Teil in den Anhängen erklärt wird, steigt jedenfalls zu Beginn des Buches in der Nacht aus dem Fenste, der Villa, in der er mit seinen Eltern, wahrscheinlich Ärzten, die biografischen Angaben sind da knapp, wohnt, um ins Freibad zu gehen, wo sich nachts die ganze Clique trifft.

Die Straße wird „Rue“ genannt, die Genossen Polizisten „Flics“, obwohl der Franhzösischunterricht erst nach der Wende eingeführt wird, am Morgen trifft man sich verschlafen in der Schule oder am Freitag in den Partnerbetrieben, wo die Schüler auf den realen Sozialismus vorbereitet werden sollen.

Es gibt auch bald eine Wahl, die letzte in der DDR, sollte es werden, da machen die Eltern einen Ausflug in die sächsische Schweiz, am ersten Mai müssen die Schüler die Fahnen schwingen und ein Wehrsportlager gibt es auch.

Dann kommt die Wende, beziehungsweise die ersten Montagsdemonstrationen, die der Erzähler mit seiner Clique staunenden Auges besucht, hat er ja im Freibad zu Beginn L. kennengelernt, die Namen werden abgekürzt, da stimme ich den anderen BlogBesprechern zu,  daß das Lesen etwas schwierig macht.

L. aus Potsdam gerade zugegzogen, ist eine, die ihm frank und frei erklärt mit achtzehn, sie ist fünzehn, wie der Erzähler, in die SED einzutreten.

Wow, in dem liberalen Elternhaus in dem er aufzuwachsen scheint, kennt man das nicht, er schwärmt für Musik, besucht die christlichen Jugendabende und labert über seine Freunde, die alle mit Pfarrerstöchtern aufmarschieren, ja die Mädchen sind mit Fünfzehn sehr wichtig und kommen in Peter Richters Buch ein bißchen schlecht weg, wie ich finde.

Werden „Schnecken“ genannt, aber dieser DDR-Ausdruck, wird nach der Wende auch bald abgeschafft.

Es kommt jedenfalls der neunte November, da war bei mir, glaube ich, mein Geburtstagsfest und er marschiert mit der maulenden L über die Grenze, um sich seinen Begrüßungshunderter abzuholen.

Köstlich die Szene, wahrscheinlich, die beste im ganzen Buch, L. weigert sich sich da anzustellen, er sagt, wir müssen, müßen wir ja den Bus bezahlen. Da will sie lieber laufen, aber der Busfahrer wechselt, wie soviele andere den neuen Hunderter nicht, zeigt nur auf das Schild, „Für Leute mit DDR Ausweis gratis“ und der neue Hunderter und die DDR-Anoraks und „Schimmeljeans“ ersetzen offenbar den Ausweis. In Kreuzberg bekommen sie kein Bier für ihr Geld, das er dann im Osten noch eins zu sieben umtauscht und in den Ost Kneipen ein oder öftermal gut essen geht.

Dann kommt Kohl vor die abgebrannte Frauenkriche, spricht die Leute mit „Liebe Mitbürger!“ an und plötzlich sieht man die DDR-Jungens, die ja vorher für den Frieden mit Waffen erzogen wurden, als Skinheads mit den billigen für den Begrüßungshunderter gekauften Jacken und Irokesen herumlaufen. Ein paar Punks mit Dreadlock gibt es auch, er gehört dazu und wird ab nun im Bus oder sonst wo angemacht, zusammengeschlagen, etc.

Man geht „Fidschi klatschen“ und als er einmal mit einem Freund in die CSSR fährt, sieht er im Niemandsland die Stände der Vietnamnesen, die dort das Rüstzeug dafür verkaufen.

Er fährt im Sommer 1990 mit ein paar Freunden auch nach Bulgarien, das wird auch ein Reinfall, die DDR Mark wird dann, 2 zu 1, glaube ich, in Westgeld umgetauscht, es kommt der zweite Oktober, da will er, glaube ich, mit selbstgebastelten Molotow-Cocktails die Einheit verhindert. Verhindert wird das, durch seine Mutter, die ihm einen Motorradhelm bringt, damit der Kopf schön warm bleibt und am übernächsten Tag muß er ohnehin zur Schule, denn das Abi ist auch in Zeiten wie diesen wichtig.

Da ist er wieder übermüdet, so bleibt bei der Matheschularbeit das Blatt leer, der Lehrer, der endlich kündigen darf, in Zeiten der DDR durfte man das offenbar nicht, hilft ihm dabei und die Staatsbürgerlehrerin, die ihren Schülern auch mal fragte für welche Freiheit sie da kämpfen? Für die gegen das recht auf Arbeit, freie Bildung?, etc, wurde dann schon in die Küche und zur Essensausgabe strafversetzt.

Trotzdem waren es für die Sechszehnjährigen wahrscheinlich „Wunderbare Jahre“, wenn auch anders, als in dem Kunzschen Sinn.

Am Schluß gibt es einen Epilog, der erklärt, was aus den Freunden geworden ist, einer hat sich erhängt, einige wurden Immobilienmakler, Peter Richter ist nach New York gegangen und steht jetzt auf der LL des Buchpreises, spannend ob er es auf die Shortlist, die ja bald bekanntgegeben wird, schafft?

Interessant ist auch, daß das Buch, wie der „Turm“ offenbar in Dresden handelt, den ich 2008 ja zweimal geschenkt bekommen habe und dann sehr sehr langsam gelesen und noch nicht wirklich besprochen habe.

Ein „Turm“ von unten würde ich sagen, aus der Sicht eines Jugendlichen geschrieben, für den sich die Welt von einem Tag zum nächsten komplett ändert und der es, wie wahrscheinlich alle Jugendlichen, Mädchen und Musik im Kopf, trotzdem vielleicht genoß.

Jedenfalls ist der Ton sehr flapsig und das Buch daher leichter zu lesen und zu verstehen als der „Turm“.

Irgendwo habe ich auch gelesen, daß es ein Buch für die ist, die sich nicht mehr an DDR erinnern und daher nachlesen können, wie es damals war.

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