Literaturgefluester

2015-09-12

Ein Abend in Niederhollabrunn

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Jetzt war ich schon länger nicht mehr bei den „Theodor Kramer Preisverleihungen für Literatur im Exil und Widerstand“, die jährlich von der „Theodor Kramer Gesellschaft“, sprich Konstantin Kaiser vergeben werden, seit 2001 gibt es den Preis, da wurde er an Stella Rothenberg im „Esra“ dem jüdischen psychosozialen Zentrum verliehen und ab dann im Krems Stein in der Minoritenkirche.

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Wir waren öfter da, das letze Mal 2011 wor er schon im niederösterreichischen Literaturhaus an Ruth Klüger verliehen wurde, dann wechselte die Jahreszeit und der Ort und Preisverleihungen fanden in Niederhollabrunn, dem Ort, wo Theodor Kramer, der Arztsohn, dessen Mutter 1942 in Theresienstadt ermordet wurde, geboren wurde.

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Was sehr interessant ist, denn da konnte man das Geburtshaus besichtigen, das inzwischen ein Kindergarten geworden oder gewesen, jetzt eine „Theodor Kramer Ausstellung“ barg und ein Niederhollabrunner Harald Maria Höfinger führte durch das kleine Örtchen, las dabei Gedichte und zeigte die Volksschule in die Theordor Kramer gedgangen ist, etc.

Die Preisverleihung fand im Pfarrsaal statt und heuer wurde der Preis an die 1945 in London, als Tochter von Emigranten geborene und in Berlin lebende, Hazel Rosenstrauch, eine Kulturwissenschafttlerin, die Bücher über den Wiener Kongreß etc, geschrieben hat, da habe ich sie schon im Radio gehört, verliehen wurde.

Der Bürgermeister eröffnete, sagte die „Kramer Gesellschaft“ sollte ihn unterstützen, damit das Geburtshaus nicht abgerissen wird, ein Kramer Raum mag ja drinnen bleiben, denn kein Thoedor Kramer ohne Niederhollabrunn, kein Niederhollabrunn ohne Thodor Kramer.

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Dann kam Gabriele Eckert in Vertretung des Landeshauptmannes und Karl Müller und Harald Maria Höfinger leiteten ein, der eine stellte glaube ich Kramer, der andere die Preisträgerin vor und einen Sänger der Kramer Vertonungen sang, gab es auch.

Die Laudatio hielt die ehemalige Botschafterin Gabriele Matzner-Holzer.

Dagmar Schwarz las Texte von Hazel Rosenstrauch, nämlich aus dem Buch „Karl Huß der empfindsame Henker“ und aus dem Essayband „Juden, Narren, Deutsche“, dann kam die Dankesrede, wo Hazel Rosenstrauch erklärte, daß sie den Preis in „Schreiben über Exil und Widerstand“ für sich umbenennen würde, weil sie nicht in Exil, sondern in Berlin lebt, sie hat aber auch in Wien an Orten und in Straßen gewohnt, wo auch Theodor Kramer einmal gelebt hat.

Dann gab es ein sehr gutes Heurigenbuffet und ich habe wieder ein sehr interessantes Stück Literaturgeschichte kennengelernt, das ich noch nicht kannte.

Leider gab es am Büchertisch nicht, wie ich eigentlich hoffte, das Longlistenbuch Vladimir Vertlib „Luciar Binatr und die russische Seele“, dafür konnte ich Konstantin Kaisers kleine Tochter kennenlernen, der sich nach Sieglinde Bolbechers Tod wieder verheiratete und Matthias Fallenstein berichtete mir über den Schlaganfall, den Christel Fallenstein im Juni erlitten hat.

2015-09-11

Macht und Widerstand

Buch sieben meines Longlistlesens ist das zweite Geburtstags- oder Weihnachtsbuch, nämlich Ilija Trojanows „Macht und Wiederstand“ und den seit einigen Jahren in Wien lebenden Bulgaren, habe ich ja, glaube ich, bei der „Literatur im März“, als es um Südafrika gegangen ist, da ist er gerade von dort zurückgekommen, hat seinen „Weltensammler“, der auch mal auf der LL stand, geschrieben und jetzt kuratiert er in der „Alten Schmiede“, im „Augarten-Radius“, vertrat Herta Müller bei der „Literatur im Herbst“, hat einige Bücher über Bulgarien und auch anderes veröffentlicht.

Ein  politisch sehr aufgeschlossener Mensch und für den neuen Roman dürfte er Jahrelang in den bulgarischen Archiven der Staatssicherheit recherchiert haben und aus den dort gefundenen Akten, die zum Teil, von Alexander Sitzmann übersetzt, den ich auch bei der „Literatur im Herbst“ kennenlernte, als es um Bulgarien ging, wurden, die Geschichte von zwei widersprüchlichen Charakteren in der Zeit des bulgarischen Realsozialismus auf vierhunderfünfundsiebzig Seiten, also auch ein dickeres Buch, ich fürchte, jetzt kommen, nur mehr solche, beschrieben.

Methodi und Konstantin, der eine hat sich in den Apparat hinaufgedient, der andere war ein Anarchist und Widerstandskämpfer, seit er mit einigen anderen Jugendlichen, eine Stalin Büste sprengen wollte und dafür zu zwanzig Jahren verurteilt werden, eigentlich stand ja der Tod auf ein solches Vergehen, aber Moskau als höhere Instanz war dagegen, so war er zehn Jahre in den Lagern, kam dann  zurück, verbrachte die Zeit bis zur Wende im Untergrund, beziehungsweise als Elektriker in einer Provinzstadt und versuchte nacher in den Archiven seine Akten aufzuspüren.

Da bekam er am Anfang nur Nichtssagendes geliefert, später kam er dann an das Material und ganz am Schluß, 2007 , da war er schon an die Siebzig, sollte er auch als Leiter der Kommission bestellt werden, die ehemaligen Machthaber, Methodi liegt inzwischen im Spital und wird von seinen  Kumpeln, ehemaliger  Innenminister, etcera, besucht, wissen das aber zu verhindern, so kann Konstantin, Methodi, nachdem er gestorben ist, nur an seinem Grab besuchen und die Trauerreden vom „Aufrechten ehrenhaften Mitbürger!“ etcerta, durch eine Rede mit dem Megaphon und einen Fanfarenstoß per Tonband verhindern.

Das Buch ist abwechselnd in Methodi und Konstantin-Kapiteln geteilt. Dazwischen kommen Jahrenzahlen 1999, 1950 etcerta, erzählt, beispielsweise und die übersetzten Aktenfunde, wo die die Mitarbeiter, der Vater, die Freunde, etc von der Observierung berichten.

Man erfährt von den Folterungen, den Lagerzuständen und bei den Methodi-Kapiteln, wird der, nach der Wende von einer jungen Frau besucht, die behauptet seine Tochter zu sein, weil er ihre Mutter im Lager, in dem sie sich befunden hat, vergewaltet hat.

Ein sorgfältig recherchiertes, genau bearbeitetes Buch, in dem die Fakten in eine Romanhandlung gemischt werden, die natürlich nicht so poetisch ist wie Fritsch und Switters, aber auch nicht so künstlich überhöht, wie der Dutli, sind, würde ich mal flapsig schreiben.

Ein gut recherchiertes Stück Zeitgeschichte, in dem man viel von den Zuständen von Bugarien in der Zeit zwischen 1945 und 1989 und danach erfährt, von dem man, wenn man sich für Zeitgeschichte interessiert und darüber gelesen hat, wahrscheinlich auch schon einiges wußte.

Im Literaturcafe gibt es eine Besprechung über das Buch zu finden, da wird von Kritikern berichten, die über die vielen historischen Romane auf der LL stöhnen, aber als das würde ich das Buch nicht empfinden, sondern als politischen, zeitgeschichtlichen Roman, als großes Opus von Ilija Trojanow, den ich alles Gute für die Shortlist wünsche.

In den Blogs gibt es  Fans, wie beispielsweise Birgit Böllinger von „Sätze und Schätze“ zu finden und eine Lesung in der „Alten Schmiede, am 24.9, wenn die Saison dann schon begonnen hat, gibt es auch.

Da werden wir dann schon wissen, ob es auf die Shortlist gekommen ist.

Hingehen, wenn man sich in Wien befindet würde ich empfehlen.

2015-09-10

Sechster Leo-Perutz-Preis

Der Leo-Perutz-Preis ist ja der österreichische Krimipreis, der von der Stadt Wien und vom Hauptverband des Buchhandels, heuer zum sechsten Mal in der Grünangergasse vergeben wurde.

Was er mit Leo Perutz, von dem ich jetzt endlich was gelesen habe, zu tun hat, weiß ich immer noch nicht so genau, hat der ja, glaube ich, nicht wirklich Krimis geschrieben, aber wahrscheinlich war es der klingende Namen, den die Organisatoren suchten.

Ab der zweiten Preisverleihung war ich dabei, damals hat der „Posamentenhändler“ gewonnen, ein Buch, das ich schon von Klaudia Zotzmanns Advent-Gewinnspielen, die ja inzwischen auch Krimi-Autorin ist, kenne und das ich im Vorjahr gelesen habe.

Gefallen hat es mir nicht wirklich und es sind wahrscheinlich auch eher außergewöhnliche Kriminalgeschichten, die da nominiert werden.

Obwohl Thomas Raab hat das erste Mal gewonnen, das letzte Mal die österreichische Krimi Queen Eva Rossmann, Andrea Pittler stand schon auf der Liste, Sabine Naber, etc.

Da werden von einer Jury, die heuer aus Eva Rossmann, Sylvia Faßl-Vogler, Christoph Huber und Erwin Riesseder vom Hauptverband bestand, eine Shortlist von fünf Titeln ausgewählt, die ich heuer alle nicht kannte und wahrscheinlich auch nicht dem typischen Krimis zuordnen würde und ich lese ja ganz gerne Krimis, im Moment zwar nicht sosehr, weil da bin ich ja mit der LL beschäftigt, also vor kurzem mit Ilija Trojanows neuestem Werk, das wie der Moderator Günter Kaindlsdorfer in seiner Einleitung bemerkte, ihm eine Buchhändlerin erzählte, in ihrer Buchhandlung aufliegt, aber kaufen tun die Leute nur die Krimis, obwohl und das kann ich selbst bestätigen, relativ viele Leute, die ich kenne, die Nase rümpfen und sagen „Krimis, ich doch nicht?“

Die lesen sie dann vielleicht heimlich unter der Bettdecke und kaufen sie in ihrer Buchhandlung oder beim bösen „Amazon“ für ihre kranke Tante und die nominierte Liste, von denen ich eigentlich gar nichts kannte, bestand aus

Christian David „Sonnenbraut“

Andreas Gruber „Todesurteil“

Daniela Larcher „Teures Schweigen“

Theresa Prammer „Wiener Totenlieder“ und

Dolores Schmiedinger „Im Bett mit dem Teufel“

Und von den Autoren kannte ich natürlich nur die Schauspielerin Dolores Schmiedinger, die mit einem Fiakerhut und einem schwarzen Anzug aufgetreten ist. Daß, die schreibt, habe ich schon bei „Rund um die Burg neu“ glaube ich, erfahren, daß sie Krimis schreibt war mir neu. Aber offenbar tun das alle Leute außer mir oder die berühmten haben Erfolg und ich nicht, etc.

Die Einladung zu dieser Veranstaltung war auch fast ein Krimi, denn  die letzten Jahre, war sie immer zeitgleich mit der Shortlistenvergabe des dBp und wurde auf der Seite des Hauptverbandes http://www.buecher.at, die ich ja liebe, angekündigt.

Heuer aber nicht oder doch schon vor Monaten, da wurde die Shortlist bekanntgegen und darunter stand dann auch, die Preisverleihung findet am zehnten September statt und heute Nachmittag war dann noch eine Einlaidung dazu auf der Seite zu finden

Die letzten Jahre hat mich auch die Frau Führer eingeladen, aber die macht nicht mehr die Pressearbeit und vor zwei Jahren fand die Veranstaltung im Bestattungsmuseum statt, da gab es dann kein Buffet, sonst immer im Hauptverband, im Palais Fürstenberg in der Grünangergasse.

Günter Kaindlsdorfer moderierte immer, die letzten Jahre sagte er stets, er wüßte nicht, wer der Gewinner ist, voriges Jahr outete er sich, daß er es gewußt hätte, heute wußte er es auch, interviewte aber diesmal Julia Danielcyck, die höchste Literaturbeamtin, wie er sagte, statt Anica Matzka Dojda, die hat ja immer gesagt, sie würde in ihre Urlaube einen Krimi mitnehmen.

Julia Danielcyck wurde zu dem U und E  befragt und antwortete mit dem griechischen Theater und der Katharsins.

Dann kamen die fünf Autoren jweils fünf bis sieben Minuten dran und durften ein Stückchen lesen.

Im ersten Krimi, da war der Autor schon einmal nominiert, ging es um eine Entführung und interessant oder vielleicht auch ein Auswahlkriterium, die Krimi spielen alle oder die meisten in Wien, beim zweiten Andreas Gruber, der besonders originell, nur die letzte halbe Seite las, sonst heißt das ja, das darf man nicht, denn das ist ein Spoiler, kommt der Erimitter zwar aus Wiesbaden oder ist er ein Holländer und ermittelt dort, war in diesem Krimi, dem zweiten Teil, aber in Wien.

Dann ging es zur Türkenbelagerung und zu einem Antiquitätenhändler, der mit einem Morgenstern ermordet wurde und dann sogar in die Wiener Oper, Theresa Prammer, mir auch völlig unbekannt, ließ dort den Monostatos auf der Bühne sterben und Dolores Schmiedinger, die einen sehr esoterischen Krimi zu haben schien, der von einer Schauspielerin und einem Wahnsinnigen, sie bestand darauf, daß das die autobiografischen Teile wären, handelte, hat sehr sehr gut gelesen.

Gewonnen nicht, denn das tat Theresa Prammer, die glaube ich, auch Schauspielerin ist und gut gelesen hat. Sie tat dann sehr überwältigt oder war es vielleicht wirklich.

Dann gab es den Leo Perutz-Wein und Aufstrichbrote, die Eva Rossmann hergestellt haben dürfte und die Kriminacht in den Wiener Cafehäusern oder an anderen Orten dürfte es auch bald geben.

2015-09-09

Radek Knapps neues Buch

Filed under: Veranstaltungen — jancak @ 21:27
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Saisonstart  in der Hauptbücherei mit Radek Knapps neuem Roman „Der Gipfeldieb“, moderiert von Günter Kaindlsdorfer, das wurde heute auch in Ö1 angekündigt, ein Grund wahrscheinlich, daß es sehr voll war, vielleicht , weil die anderen literarischen Veranstalter noch nicht begonnen haben, vielleicht hat Radek Knapp auch sehr viele Fans.

Er gilt ja allgemein als sehr humorvoller lustiger Autor, mir ist er vielleicht ein bißchen zu lustig, habe ich ja bekanntlichermaßen meine Probleme mit der Komik, die Dame, die gerne zu den literarischen Soireen geht und die ich öfter in der „Gesellschaft für Literatur“ treffe, erwähnte aber diesen Punkt und Günter Kaindlsdorfer, der mit ihm befreundet zu sein scheint, tat das auch.

Der neue Roman heißt „Der Gipfeldieb“ und handelt von einem gebürtigen Polen namens Ludwik Wiewurka, der wie Radek Knapp, als Kind nach Wien gekommen ist, wie Radek Knapp hat er eine besorgte Mutter und arbeitete auch als Heizungsableser.

Radek Knapp hat, wie Günter Kaindlsdorfer im Gespräch herausarbeitete, auch als Weihnachtsengel und Saunawart gearbeitet und ist manchmal am Kutschera-Markt als Obstverkäufer zu finden, das habe ich schon einmal gehört, vielleicht auch im ORF oder auf der Buch-Wien, etcetera.

Das letzte Mal als ich ihn lesen hörte, war übrigens auch in der Hauptbücherei, als Marlen Schachinger ihre neue Anthologie vorstellte und diesmal stellte sogar Günter Kaindlsdorfer die Frage nach der Autobiografie.

„Zu neunzig Prozent!“, antwortete der Autor und nicht wie  andere, „Alles erfunden!“ und Radek knapp las dann drei  interessante Stellen.

Zuerst eine Heizungsableserstelle, wo Ludwik in eine Wohnung geht und dort einen Esel findet, offensichtlich auch erlebt, dann besucht er seine Mutter, die ihm Palatschinken backt und ihm  nach einer Weile erklärt, daß sie vor fünfzehn Jahren, als er noch nicht volljährig war, die Staatsbürgerschaft für ihn einreichte, jetzt soll er sie bekommen, dauert das wirklich so lang? Dafür hat sie ihm auch ein neues Hemd gekauft, weil er sonst nicht elegant genug ins Rathaus gehen würde.

Mit der Staatsbürgerschaft, kommt der Einberufungsbefehl, bei Radek Knapp, dem 1964 in Warschau geborenen, offensichtlich auch, er wird, wie er Zivildiener in einer Seniorenresidenz und vorher bekommt er noch bei einem seiner Hausbesuche vom Gimpfeldieb ein Stück von der hohen Tatra geschenkt.

Da könnte man natürlich fragen, von welchem Gipfel, denn dort gibt es ja einige, aber sonst erschien mir der neue Roman sehr spannend, es gab auch viel Applaus und wahrscheinlich lange Schlangen am Büchertisch.

Das was mir vielleicht ein bißchen zu lustig war, war die Anspielung, daß man als Heizungsableser sehr viel Trinkgeld machen kann, wenn man dafür falsche Zahlen in die Ablesungsprotokolle schreibt.

Aber es ist ein Buch, das ich gerne finden und lesen würde, mal sehen, ob es dazu kommt.

2015-09-08

Musik in Theresienstadt

Filed under: Veranstaltungen — jancak @ 21:47
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Die Saison beginnt langsam, die literarischen Institutionen starten meistens nächste Woche, aber bei der „Literatur am Naschmarkt“ hat gestern Edith Kneifl gelesen und für heute hat mich Angelika Herburger, eine der Initiatorinnen und Verlegerin der Edition Mocca zu der Ausstellungseröffnung „Komm mit nach Terezin – Musik in Theresienstadt 1941-1945, in der „Akademie der bildenden Künste“ am Schillerplatz eingeladen und das ist ein Thema, das mich sehr interessiert.

Vor Jahren, als die Anna wahrscheinlich noch ein Baby war, habe ich mit dem Alfred im Filmmuseum „Der Führer schenkt den Juden eine Stadt“, gesehen, ein Film, der offenbar ein Fragment geblieben ist, jedenfalls endete er abrupt und dann gab es die Leichenberge zu sehen und das, was von Auschwitz übergeblieben ist.

Ich habe mir den Film  viel später noch einmal in „You Tube“ angesehen und auch darüber gelesen, die Schwestern Freuds sind ja in Theresienstadt, diesem prominenten KZ oder Durchgangslager gewesen und umgekommen, denn auch die Protagonisten und der Regisseur des Filmes, der zeigte, wie gut es den Juden in diesem Muster-KZ mit Freizeitbetätigung im Garten, Bibliothek, Fußballspielen, Konzetten etc gegangen ist, wurden nach Auschwitz deportiert.

Ö1 hat einmal den Komponisten Viktor Ulmann, dessen Werke erst jetzt offenbar bekannt geworden ist, entdeckt, es gab Sendungen über die berühmte Kinderoper „Bruindibar“ etc.

Ruth Klüger war in Theresienstadt und jetzt gibt es einen Verein „Ente Arte Opera“, der sich zur Aufgabe machte, die verfemte jündische Musik wiederzuentdecken und  diese Ausstellung organisierte.

Die „Zwischenwelt“ und die „Theodor Kramer Gesellschaft“ hat sich, glaube ich auch mit diesem Thema beschäftigt, so habe ich auch Evelyn Adunka bei der Ausstellung gesehen, aber sonst außer den Heislers, nur ein bekanntes Gesicht von der „Kramer Gesellschaft“, dabei ist die Ausstellung, die es noch bis vierten Oktober zu sehen gibt, wirklich zu empfehlen.

Es gibt die Portraits, der in Theresienstadt gewesen Musiker zu sehen und dann sieben Hörinseln, wo man sich in die Musik einhören kann und die Hostorikerin und Autorin Lisa Fischer, von der ich schon einige Bücher habe, hat den Ausstellungskatalog geschrieben, den die „Edition Mocca“ herausgegeben hat und das „Komm nach Tereszin“ ist der Kalman Operette „Gräfin Mariza“, nachempfunden.

Das sang dann auch ein Herr von der Volksoper zur Einleitung, dann sprachen die Initiatoren der Ausstellung, Lisa Fischer und die Dame von dem Verein und eine alte Dame, die als Kind im Kinderheim von Theresienstadt war und Auschwitz überlebte, wurde auch interviewt.

Es gibt dann auch noch drei Muiskabende am Augartenspitz, wo man sich in die Musik weiter einhören kann, usowie den Katalog, in dem man sich in die sieben Stationen einlesen und erfahren kann, was es mit der Musik in Theresienstadt und der Nazipropaganda auf sich hatte.

Die alte Dame erzählte, daß das „Rote Kreuz“ durchmarschiert ist, sich von der Propaganda täuschen ließ und einen ausgezeichneten Bericht geschrieben hat, während die Musikkappelle tonierte „Nur für dich haben wir uns schön gemacht, nur für dich!“

Ein Jazzorchester, was ja sonst verboten war, gab es in Theresienstadt auch , Viktor Ulman hat die Oper „Der Kaiser von Atlantis“ komponiert und Rafael Schächter, der „unbeugsame Dirigent“,  Verdis „Requiem“ aufgeführt, obwohl ihm die Protagonisten immer wieder abhanden kamen.

Eine imposante Ausstellungseröffnung, die als Auftakt zum „Theodor Kramer Preis“, der am Samstag in Niederhollabrunn dem Geburtsort Kramers an Hazel Rosenstrauch vergeben wird, verstanden werden kann.

2015-09-07

Jesuitenwiese

Filed under: Bücher — jancak @ 00:53
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Jetzt kommt wieder eine kleine Unterbrechung beim Longlistenlesen, nämlich das „Volksstimmefest“, die Lesung beim „Linken Wort“ und damit auch das Buch „Jesuitenwiese“ von Fanny Blissett oder einem Autorenkollektiv aus dem Wissenschaftsbereich, das voriges Jahr dort vorgestellt wurde, mir der Alfred kaufte, ich es auf die 2015 Leseliste setze und passend zum Fest, lese, das für mich ja auch eine Bedeutung hat, da ich es seit den Siebzigerjahren mehr oder weniger regelmäßig besuche.

Meine Freundin Elfi hat mich in den späten Siebzigern, als wir studierten, dorthin gebracht, 1980 haben wir mit dem Arbeitskreis dort gelesen und ich dann mehr oder weniger regelmäßig ab 1989, das war das jahr der Wende, das kommt bald beim LL an die Reihe, aber damals sind wir gerade aus Amerika zurückgekommen, Arthur West hat lächelnde behauptet, der Kommunismus wäre nicht in Gefahr, natürlich nicht und Turrini, Jelinek, Kerschbaumer, haben das letzte Mal dort gelesen und Peter Turrini hat sich sogar nach meinem Roman, den „Hierarchien“, die ich dort vorstellte, erkundigt.

Es gehen aber auch andere Leute auf das Volksstimmefest, natürlich und viel mehr als es Kommunisten in Wien gibt, auch wenn sich manche darauf ausreden, denn es ist ja das schönste Fest Wiens und so stolperte auch der etwas unbeholfene Theologiestudent Reinald, der nach Wien zum Studieren kommt darüber, als er sich die Jesuitenwiese anschauen will, denn er studiert ja gerade das „Heilige Experiment“, von Fritz Hochwälder.

Dort betrinkt er sich dann ein bißchen und lernt Karin und Christian kennen und die drei beschließeneinen Roman über Wien, über die Musikszene, das Volksstimmefest, etcetera zu schreiben.

„Ein leicht revolutionärer Poproman“, ist es geworden, wie schon am Cover steht und, was ich mich auch beim Lesen ein bißchen störte, eine Mischung zwischen Theorie und Literatur.

Das merkt man am Stil und wahrscheinlich auch, daß die Autoren Wissenschaftler sind, manches wirkt sehr theoretisch und dann denkt sich die gut geschulte Schreibseminarbesucherin, die im Hirn eingetrichtert hat, daß ja alles so spannend sein soll „Hoppla was ist da los?“ oder ganz frech „Dann bin ich vielleicht doch ein bißchen besser!

Aber Kunststück, ich schreib ja schon über vierzig Jahre und somit wahrscheinlich länger, als die Autoren au der Welt sind.

Die Protagonisten sind jedenfalls Mitte Dreißig, Christian ist Historikker und forscht für sein Institut, beziehungsweise für das historische Museum über einen Kongreß, der in Wien 1932 im Prater Stadion stattfand, wo unter anderen Alice Rühle-Gerstl referierte, dafür fliegt er sogar nach Moskau, während Karin, die Journalistin aus der Steiermark beim ORF schlecht bezahlt arbeitet und an einer Sendung über das Volksstimmefest schreibt.

Dafür interviewt sie einen über neunhzigjährigen KPÖ Funktionär, der dort die Finanzen verwaltete und das Fest veranstaltet hat und die Insider werden jetzt schon wissen, da gibt es ja die Sache mit den Millionen, die die KPÖ an die DDR nach der Wende verloren hat, die aber leider verschwunden sind.

Der sogenannte KPÖ-Schatz, der das Fest fast zum Kippen brachte und den wollen natürlich alle finden und so wurde voriges Jahr, ein Plan verteilt mit neun Stationen und einem Audio Guide mit dem man eine Tour machen, Kapitel aus dem Buch hören und den Schatz vielleicht finden konnte.

Das wurde auch heuer wiederholt und eine Handlung gibt es natürlich auch. Zwei sogar, so einen Excurs über die Popmusik, der wie gesagt sehr theoretisch ist, im Anhang gibt es Quellen, die verwendet wurde, Rolf Schwendters Buch über die Subkultur ist dabei und dann natürlich auch den Versuch einer spannenderen Handlung und so beginnt es, daß Pavel  am Anfang Franz im Gefängnis anruft, wo sich der in Untersuchungshaft befindet und ihm mitteilt, daß Joe gestorben ist, während sich Reinard und Karin in Griechenland befinden, um dort die Insel aufzukaufen, denn der Chilene Pavel, der ein Poplokal betrieb, in dem er auch Kokain verkaufte, wollte den Schatz dafür haben, um die Welt zu retten, aber „Den Kommunismus kann man nicht zu zweit machen“, wie Christian in Mosklau in den Akten herausfand, während ihm seine Freundin Maja verlassen hat.

Einen komischen Brigadier vom Verteidigungsministerium, der das „Linke Gesindel“ haßt und ihnen die Millionen abjagen will gibt, es auch, so werden Pavel und Franz, das ist dessen Kompagnon wegen Rauschgiftschmuggels verhaftet, während der Neunzigjährige, der sich wahrscheinlich ein bißchen in Karin verliebte, einen Schlaganfall erleidet, ihr seine Finanzunterlagen zuspielt und auch verrät, daß das Geld unter der großen Rutsche vergraben ist. Das verrät er ihr natürlich verschlüßelt und für alle, die jetzt hinjagen wollen, Karin hat das Geld gefunden, während ihr Freund den Geheimdienstler von ihr ablenkte und Reinard, der sein Theologiestudieum aufgegeben hat und nun ein neues „Heiliges Experiment“ starten will, bringt es ins Ausland.

So sitzen Karin und Reinard auch auf der Insel, haben oder werden Griechenland aufkaufen, aber das war  schon vor einem Jahr und inzwischen hat sich viel geändert, wie man in den Nachrichten über die Griechenlandkrise hören konnte. Es ist also zu befürchten, daß auch dieses Experiment  nicht klappt.

Das Buch wurdeauch heuer wieder auf der Jesuitenwiese beworben, es gab eine Audiotour, gemeinsam um drei am Samstag vorm Bücherstand, weil man ja, wie es schön heißt, den Kommunismus nicht allein beginnen kann oder doch vielleicht, auch das ist nicht ganz sicher, während es bei „Amazon“, was ich sehr interessant fand, zwei Rezensionen gibt, eine mit fünf und eine mit einem Stern, in dem genau das gegensätzlich behauptet wird.

„Wer Wien und seine Szene mag wird das Buch (nicht) mögen, etc. Kurz wiedereinmal ein Buch das niemand braucht“, ecetera.

Dem schließe ich mich natürlich nicht an, obwohl ich es auch ein bißchen hölzern empfunden habe, aber wahrscheinlich denen zuzuorden bin, wo es heißt „Wer schon einmal am Volksstimmefest war, wird sich wundern was hier abgesondert wird“, ein bißchen anders habe ich das Volksstimmefest schon empfunden, trotzdem ein interessantes Buch.

Was mich persönlich ein wenig störte, daß aus dem neuen Institutsgebäude, dem NIG ein NUG geworden ist und aus dem kommunistischen Globus-Verlag, in dem glaube ich, die Anthologie, noch immer gedruckt wird, ein Global-Verlag und noch andere Veränderungen, die mich ein wenig verwirrten, ebenso wie ich den Gender * ein bißchen konstruiert und unnötig fand. Auch war der Wechsel zwischen Erzähler und Romanfigur ein bißchen schwierig zu verstehen, sowie das Switchen von den verschiedenen Zeiten, in denen die Handlung spielt.

2015-09-06

Volksstimmefest mit Kälteeinbruch

Filed under: Lesung,Veranstaltungen — jancak @ 22:40
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Ruth Aspöck

Ruth Aspöck

Richard Schuberth

Richard Schuberth

Und wieder ging es in das Volksstimmefest, ein bißchen später als gewohnt, denn heuer fängt die Schule eine Woche später an und und einen Wetterumsturz hat es inzwischen auch gegeben, von der extremen Sommerhitze hat es gleich einmal um zwanzig Grad abgekühlt, ansonsten hat es am Samstag auch ein bißchen geregnet, was an sich nichts Neues ist, weil das am Samstag meistens passiert, aber ich bin ja ein sehr ungeduldiger Mensch und habe es gerne hinter mir und das Thema war heuer „Lebenszeichen“, ein sehr allgemeines und allumfassendes, wo man wieder alles hineinbringen kann und so habe ich mich für den Anfang vom „Miranda Schutzengelchen“ entschieden, ich hätte aber auch die „Fatma-Szene“ aus dem „Sommernanowrimo“ lesen können, das wäre vielleicht aktueller gewesen, aber das ist mir erst eingefallen, als Christoph Kepplinger schon einleitete, und sich fragte, was wohl das letzte Lebenszeichen, der einundsiebzig Flüchtlinge gewesen war, die da vorige Woche in einem Schlepperwagen umkamen?

Eva Woska-Nimmervoll

Eva Woska-Nimmervoll

Erwin Riess

Erwin Riess

Ein sehr aktuelles Thema also und einige haben sich auch daran gehalten, andere haben andere Lebenszeichen von sich gegeben und Ruth Aspöck hat ein Stückchen aus ihrer neuesten Arbeit vorgestellt, wo es um den Ehrgeiz, um weibliche Karrieren und das typische weibliche Hinanstellen der eigenen Fäghigkeiten geht und dann wird man als schreibende Frau von seinen Freundinnen nicht wahrgenommen.

Helmuth Rizy

Helmuth Rizy

Eva Jancak

Eva Jancak

Richard Schuberth folgte und hatte einen Essay, der offenbar  in der „Hanser-Box“ erschienen ist „Athen muß vernichtet werden“ ein  scharfer politischer Text und eine klare Analyse der gegenwärtigen politischen Situation und Eva Woska-Nimmervoll, die schon im Vorjahr gelesen hat, ging wieder in das Private und schilderte die Situation, wenn man in der Geburtsurkunde der Mutter, bei Namen des Vaters nur vierundsechzig Leerzeichen findet und dann ist es verdammt schwierig an das Familiengeheimnis heranzukommen und das Blöde ist auch, man gibt das dann noch an die eigenen Kinder weiter.

Erwin Riess wurde wieder politisch und las aus seiner „Groll-Kolumne“, die im nächsten „Augustin“ erscheinen wird, dann folgte Helmut Rizy und erzählte von den Lebenszeichen, die man von sich gibt, wenn man aus der Narkose erwacht und wieder in dieses Leben zurückkommt.

Hansjörg Liebscher

Hansjörg Liebscher

Elfie Resch

Elfie Resch

Dann folgte schon ich mit der „Miranda“ und Hansjörg Liebscher erinnerte uns daran, daß „Europa aus Syrien“ kommt, gut zu Wissen, in Zeiten wie diesen und wie ist es, wenn die Innenministerin abgeschoben werden soll?

Dieter Braeg

Dieter Braeg

Gabriela Hütter, Magdalena Knapp-Menzel

Gabriela Hütter, Magdalena Knapp-Menzel

Der 19439 in Ravensburg geborene Dieter Breaeg gab uns eine Vorstellung davon, während Gabriele Hütter und Magdalena Knapp Menzel im Duett Gedichte lasen, die zum Teil Brecht nachempfunden schienen.

Peter Clar

Peter Clar

Susanne Ayoub

Susanne Ayoub

Jetzt hätte ich fast Elfie Resch vergessen, die hatte auch Gecdichte, wo es um das Fremdsein, die Liebe und Gastarbeiter ging.

Peter Clar hatte, wie er meinte, nur einen Text zum Thema, weil ihm die gegenwärtige Situation sprachlos machte, was ich gut nachempfinden kann und Susanne Ayoub ging zu Käthe Leichter und erinnerte an ihr Leben und an ihre Texte, die in den Zwanziger und Dreißigerjahren in der AZ und in der „Unzufriedenenen“ erschienen sind.

Karin Marinho da Silva

Karin Marinho da Silva

Reinhard Kräuter

Reinhard Kräuter

Dann gab es wieder Kaffee, Kuchen, Gespräche und  am Sonntag ging es bei etwas besseren Wetter mit der 1963 in Wien geborenen Karin Marinho de Silva weiter, die die „Leondinger Akdademie“ besuchte und einen Text namens „Ski Heil“, wo es um die Kindheit, den Kindergarten, die Schule mit den Schulbänken und den Ausparungen für die Bleistifte und das Tintenfäßchen und den Schulschikurs ging, wo die Schüler die Schi aufstellen mußten, der Lehrer „Ski!“ und die Kinder „Heil!“, schreien mußte. Bei „Bergheil!“, habe ich das bei der Wandergruppe auch einige Male erlebt, was mir immer mißfiel.

Petra Piuk

Petra Piuk

Gerald Jatzek

Gerald Jatzek

Den in Voralberg geborenen Reinhard Kräuter kannte ich ebenfalls nicht. Sein Text „Die Katze“ bezog sich wie viele andere auf die Flüchtlingssituation „auf den mittleren Westen ohne arabischen Frühling und IS“, wie er betonte.

Dann kam die 1975 in Güssing geborene Petra Piuk, die ebenfalls zum ersten Mal las und ebenfalls die „Leondinger Akademie“ besucht hat.

Eva Scheufler

Eva Scheufler

Rudolf Lasselsberger

Rudolf Lasselsberger

„Ihr Text das Wetter und die Katasthropen“, in dem sie eine Urlaubsreise, mit Bikini und Sommersachen im Koffer, den Flüchtlingskathastropen, „schon wieder, dreiunddreißig, vierundvierzig Personen“ ertrunken, auf den Straßen umgekommen, etc, hat mir sehr gut gefallen.

„Österreich ist schön, wir wollen Sie verwöhnen!“, steht im Fremdenverkehrskatalog, in Traiskirchen gibt es dann kein Essen, keine abgetrennten Duschen!“, etc.

Gerhard Jatzek habe ich natürlich gekannt. Er hat im letzten Jahr von den Flüchtlingen, die im Kastenwagen erstickten, gesungen, jetzt hatte er kurze Prosatexte zu „Geburt“, „Urlaub“ und „Tod“, die auch ganz schön die Brutalität des Lebens und des Alltags aufzeigten.

Eva Scheuffler kenne ich, glaube ich, um den Kilic-Kreis und vom Amerlinghaus.

Sie las Gedichte und der liebe Rudi Lasselsberger, ein guter Bekannter, hatte sieben Gedichte, wobei drei hauptsächlich aus Schreien bestanden.

Verena Mermer

Verena Mermer

Gerald Grassl

Gerald Grassl

Verena Mermer hat auch das erste Mal gelesen, sie gehört ebenfalls zu den jungen Talenten, die Chrstoph Kepplinger immer auf das Fest bringt. Ich habe sie aber schon in der „Gesellschaft für Literatur“ gehört und hätte auch gerne ihren neuen „Die Stimme über den Dächern“ gelesen. Jetzt las sie Ausschnitte aus einer Erzählung, der von der beruflichen Sozialisierung einer jungen Frau handelte.

Dann folgte Gerhard Grassl, der wahrscheinlich schon beim ersten Volksstimmefest gelesen hat, noch bevor Arthur West das „Linke Wort“, das heuer offensichtlich vierzig wurde, gegründet hat.

Er wurde auch einmal aus- oder nicht eingeladen, das war dann in der „AZ“ angekündigt, Arthur West war das peinlich, so daß er ihn wieder einlud und die Lesung jede Stunde per Megaphon angekündigt wurde. Jetzt betreut Gerald Grassl ja die „Tarantl“, eine Zeitschrift beziehungsweise, ein Verlag vom „Werkkreis Literatur der Arbeitswelt“.

Er betreute auch den Büchertisch, wo die Publikationen der Autoren, die Anthologien und die Tarantl-Publikationen, zum Beispiel das neue Lutz Holzinger-Buch lagen, das am Donnerstag im „Werkl im Goethehof“ vorgestellt wird und das er mir beziehungsweise meinem Blog freundlicherweise zur Verfügung stellte.

Eva Schörkhuber

Eva Schörkhuber

Sophie Reyer

Sophie Reyer

Eva Schörkhuber ist ein junges Talent, das schon beim Volksstimmefest gelesen hat, sie liest auch, glaube ich, bei den „Edition Atelier Festen“ im Museumsquartier und hatte auch einen Text zur Flüchtlingsproblematik, der „Über das Meer“ hieß und von zwei Prostituierten, ihrer Liebe und ihren Erfahrungen handelte und Sophie Reyer, zum ersten Mal beim Volksstimmefest, schloß sich ihr an und brachte Ausschnitte aus einem Hörspiel, wo es auch um das Meer und die Flüchtlingsproblematik ging.

Dann ging es weg davon  zu „Schreibi“ Christian Schreibmüller, dem Petry Slamer, der einen Text zur Namensproblematik und dann noch einen zu Veränderungen hatte.

Christian Schreibmüller

Christian Schreibmüller

Diesmal sind wir nach der Lesung und dem Kaffeetrink-Treffen noch länger geblieben, haben auf Jura Soyfer-Bühne, eine adaptierte Form der „Proleten-Passion“ mit Gustav gehört und dann noch ein bißchen „Fatima Spar und die Freedom Fries“, die ich das erste Mal während eines Adventrundgangs im „Mica“ kennenlernte.

Und nun ist das heurige Volksstimmefest zu Ende. Thematisch bleibe ich aber noch ein bißchen beim Thema, denn es geht gleich weiter mit der „Jesuitenwiese“, dem Buch über das Volksstimmefest, den „leicht revolutionären Poproman“, der im letzten Jahr dort vorgestellt wurde, aber auch heuer wieder zu kaufen, beziehungsweise, die Audiotour zu den Originalschauplätzen machen war, die ich aber am Samstag versäumte.

2015-09-05

Longlistentagebuchnotizen II

Wie geht es weiter mit dem Longlistenlesen und dem Buchpreisbloggen werden sich meine Leser vielleicht fragen, obwohl ich nicht sehr merken kann, daß die sich für meine momentane Lese- und Bloggereuphorie sehr interessieren, aber immerhin Uwe Kalkowski, der „Kaffeehausitzer“ hat mich angemailt und mich auf einen vermeintlichen Irrtum bei „Risiko“ aufmerksam gemacht, denn da stand am Buchrücken etwas von vom zweiten Weltkrieg und das Buch handelt dann ja vom ersten, ich habe dann auch nachgeschaut, in meinem Rezensionsexemplar steht auch etwas anderes am Buchrücken, seltsam, seltsam, aber ich glaube,  ich habe mich nicht geirrt.

Wie geht es weiter? Ja ich lese eifrig, werde demnächst mit dem achten Buch, nämlich mit Peter Richters „89/90“, einem DDR-Wenderoman beginne, auf dem ich mich schon sehr freue, denn ich interessiere mich ja für die Ex-DRR, habe auch den „Turm“ und den Euge Ruge gelesen, „Kruso“, das vorige Siegerbuch, noch nicht.

Sieben Bücher in zweieinhalb Wochen, gut, es waren auch ein paar dünne dabei, aber jetzt werden die Dicken folgen und wenn ich vielleicht eine unverbindliche und unvollkommene Rangreihe meines Geschmackes abgeben könnte, weil ich da ja immer sehr unsicher bin, meine Reihenfolge wäre:

  1. Key Wayand „Applaus für Bronikowski“
  2. Monique Schwitter „Eins im Andern“
  3. Alina Bronsky „Baba Dunjas letzte Liebe“
  4. Ilija Trojanow „Macht und Wiederstand“
  5. Gertraud Klemm „Aberland“
  6. Ralph Dutli „Die Liebenden von Mantua“
  7. Steffen Kopetzky „Risiko“

Jetzt warten dann die dickeren Schinken auf mich, außer „89/90, habe ich noch die Jenny Erpenbeck, die Anke Stelling und die Valerie Fritsch auf dem Badezimmerstapel liegen.

Das Buch der Inga-Maria Mahlke sollte auch schon gekommen sein, ich hoffe es ist nicht verorengegangen und „Kiepenheuer und Witsch“ hat mir seine beiden Buchpreisbücher auch avisiert.

Da habe ich mir die Bronsky ja schon inzwischen schenken lassen, aber Ferdun Zaimoglu wäre sehr willkommen und wenn ich mit all dem fertg bin, ist die Shortlist wahrscheinlich längst bekanntgegeben worden.

Das erfolgt am sechszehnten Septembetr, da stecke ich, würde ich schätzen, zwischen Stelling und Fritsch und wenn ich mit all dem durch bin und keine Bücher mehr geschickt bekomme, habe ich die Wahl, mein Longlistenlesevorhaben aufzugeben, mir die Bücher vom Otto ausbzuborgen, angeschrieben, was ich bräuchte, habe ich ihn schon oder in die Buchhandlungen gehen, aber da hätte ich zwei sehr sehr dicke Wälzer dort zu lesen, nämlich den Clemens J. Setz mit seinen, glaube ich, tausend Seiten und Frank Witzels „Die Erfindung der roten Armee Fraktion durch einen manisch- depressiven Teenager im Sommer 1969“ ist, glaube ich, auch nicht viel dünner, würde mich aber sehr interessieren.

Beim Setz weiß ich nicht recht, interessieren würde mich aber auch das Buch vom Vladimir Vertlib und das, was glaube ich, in Japan spielt, der Christine Wunicke.

Mal sehen, es ist ja noch Zeit und schauen kann man auch zu den nominierten Buchpreisbloggern, die ebenfalls  gelesen und besprochen haben.

Da ist ja vor allem Birigt Böllinger von „Sätze und Schätze“ sehr rührig, Mara Giese hat auch schon einiges gelesen, ist, jetzt glaube ich, beim fünften Buch, hat aber noch nichts besprochen und der „Kaffeehaussitzer“ hat eine Liste angelegt, wo man immer nachsehen kann, was wer schon besprochen hat, interessant, interessant.

Irgendwo habe ich  auch die Meinung gefunden, daß man sich von dieser Longlistennominierung nicht sein Leseverhalten vorschreiben lassen soll.

Mir macht es, glaube ich, großen Spaß, das mal auszuprobieren und ich denke, es ist auch sehr lehrreich und man hat etwas davon, sich einmal wirklich durch diese ganze Bandbreite  zu lesen und die unterschiedlichen Stilrichtungen, die da angeboten werden, kennenzuleren, obwohl ich, wie man merkt, ja etwas skeptisch bin, ob ich mich da wirklich eine Woche mit Witzel und Setz in eine Buchhandlung setzen soll?

Fürs nächste Jahr werde ich mich wahrscheinlich mit dem begnügen, was die Verlage schicken und mir das andere vielleicht ausgewählt zu Weihnachten und zum Geburtstag wünschen und Stefan Mesch, auch ein bekannter Bücherglogger hat etwas gemacht, was ich auch probieren könnte.

Nämlich  die ersten zwanzig Seiten von allen Büchern gelesen und sich dann eine Liste von denen erstellt, die er gerne lesen möchte.

Ich habe mich ja vor zwei Jahren durch dieses Longlistenleseheftchen gelesen und die Erfahrung gemacht, daß man damit allein nicht weiterkommt, ich könnte aber, wenn ich mit meinem Lesevorrat fertig bin und es nicht möglich ist, den Otto schnell zu treffen, die übrigen Bücher vielleicht ein bißchen anlesen, wenn nicht vielleicht einer meiner Leser mit mir vielleicht doch noch ein Buch tauschen und mir eines der fehlenden zur Verfügung stellen will.

Mal sehen und dann habe ich ja eine lange Leseliste, die auf mich wartet und möglichst  heruntergelesen werden will und ein paar neue Bücher habe ich auch, nämlich die neue Volksstimmeanthologie zum Thema „Zeitgeschichten“, das könnte ich vielleicht gegen eines der LL-Bücher tauschen und dann hat mir der liebe Gerald Grassl, den meine Besprechungen zu gefallen scheinen, das neue Buch von Lutz Holzinger, das nächste Woche vorgestellt werden wird, nämlich „Nachrichten aus der Normopathie-Essays zum Zeitgeschehen“ gegeben, das ich auch besprechen sollte, vielleicht reicht es, wenn ich es auf das nächste Jahr verschiebe, obwohl diese Liste auch schon sehr voll ist, es könnte aber den Platz von Gertraud Klemms „Aberland“ einnehmen.

Baba Dunjas letzte Liebe

Buch sechs des Longlistenlesens, das geht ja wie geschmiert und es ist, glaube ich, das dünnste, nämlich Alina Bronskys „Baba Dunja letzte Liebe“ und von der 1978 in Jekatarinaburg geborenen, unter einem Pseudonym schreibenden Autorin, habe ich ja vor kurzem ihr Longlist Buch 2010 „Die schärfsten Gerichte der tatarischen Küche“ gelesen und war von der Superheldin Rosalinda nicht so ganz begeistert, wie ich es von Baba Dunja bin.

Eine Satire, ein Märchen, ein realistischer Bericht aus der Tschernobylzone?

Ich bin nicht ganz sicher, wie ich das dünne Büchlein einordnen soll, ein Sommerroman, leicht zu lesen? Aber gar so leicht ist der Inhalt nicht.

Also ich habe keine Ahnung, ob es Tschnobyl-Rückkehrer gibt und ob man in den verseuchten Städten und Orten leben kann.

Alina Bronksy macht aus der über achtzigjährigen Baba Dunja, einer ehemaligen medizinischen Hilfskrankenschwester, wie sie immer betont, eine solche und die ist als erste in das kleine Dörfchen Tschernowo zurückgegangen, wo jetzt eine Handvoll über Achtigjähriger leben, alle strahlenversucht und verkrebst, wie der alte Petrow.

Aber was macht das schon, die Gurken wachsen jedenfalls wieder und die Birken, eine solche, ein russisches Symbol, ziert auch den Umschlag, aber Tschernoby ist ja in der Ukraine.

Es gibt nur gelegentlich Strom, keinen Wasseranschluß, sondern Brunnen und ein uraltes Telefon, von dem man nicht genau weiß, ob es funktioniert oder nicht?

Der Hundertjährige, dem es gehört, behauptet das jedenfalls und der würde auch gerne Baba Dunja heiraten, weil sie eine gute Köchin ist und ihn versorgen könnte, aber die will das nicht so recht, sieht sie ihren Jegor, obwohl der schon verstorben ist, doch ständig auftauchen, aber Teschernowo ist ja ein Geisterdorf und so hat die Tochter Irina, die inzwischen Chrirgin bei der deutschen Bundeswehr ist, ihrer Mutter auch sehr energisch abgeraten, in das Dorf zurückzukehren.

Die hat sich, eine ähnlich energische Heldin, wie Rosalinda nicht abhalten lassen, so bekommt sie fortan Briefe und Päckchen von der Tochter und hat ihre Enkelin Laura, die inzwischen über Siebzehn ist, noch nie gesehen und die ist Baba Dunjas letzte Liebe und sie bekommt eines Tages auch einen auf Englisch geschriebenen Brief von ihr, den sie nicht lesen kann und Besuch von zwei Fremden, einem Vater und einer Tochter bekommt das Dörfchen eines Tages auch.

Das ist etwas unklar geschildert, in zu großer Hast und Eile, wie eine „Amazon Rezensentin“ vermutete, vielleicht wollte der Vater der geschiedenen Frau eines auswischen und brachte deshalb das Kind in die strahlenverseuchte Gegend, die ehemalige Hilfskrankenschwester reagiert auch sehr energisch, wickelt Glascha in Alufolie, von der Tochter geschickt bekommen, zur Strahlenabwehr ein und der Vater liegt plötzlich tot am Boden.

Wahrscheinlich hat ihm Petrow mit der Axt ermordet, die Mutter holt jedenfalls die Tochter ab und Baba Dunja meldet der Miliz, was ein Fehler war, den Toten, denn so gerät sie und das ganze Dorf unter Mordverdacht.

Sie nimmt bei der Verhandlung aber die Schuld auf sich, bekommt drei Jahre und einen Schlaganfall, Irina holt die Mutter, die dann auch begnadet wird, heraus und will sie nach Deutschland bringen, aber da hat sie keine Chance bei der energischen alten Dame, denn die will in ihrer Heimat sterben und so kehrt sie nach Tschernowo zurück.

Sicher ein leicht lesbarer Roman, kein Zweifel, aber auch einer über den man nachdenken kann, wie ist das jetzt mit der Ukraine Krise und den Russen die, ähnlich, wie Alina Bronsky nach Deutschland auswanderten ist?

Haben die jetzt wirklich das große Glück gezogen oder ist es besser in der alten Heimat zu bleiben, obwohl die so verseucht ist, daß die Biologen die Köpfe schütteln und das Nachbarstädtchen, die Rückkehrer nicht auf seinen Friedhof begraben will?

2015-09-04

Blogkommentare und Hilferufe

Filed under: Alltagsgeplauder — jancak @ 12:07
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Mein Blog ist ja einer auf dem kommentarmäßig nicht so viel passiert, so daß ich mich schon manchmal wunderte, daß niemand auf meine Gewinnspiele einsteigt und ein Buch von mir gewinnen will oder mal schnell „Wird schon, machs gut, nur nicht aufgeben!“, kommentiert, wenn ich mich darüber beklage keinen Erfolg im Literaturbetrieb zu haben, nicht auf die LL komme oder den „Veza Canetti- Preis“ gewinne.

Das Internet ist ein Fluch oder ein Segen, eine Möglichkeit der Demokratisierung, so daß jeder, der das will, über sich und seine Befindlichkeit schreiben, seine Bücher, etcetera, einstellen kann und dann platzt das Netz aus allen Nähten, so daß man auf Kommentare nicht antwortet und auf das Persönliche, das sich da einem bietet, nicht regiert.

Man kann ja nicht auf alles antworten, sich für alles interessieren, ist schon klar, wenn man mit dem Lesen der LL und der anderen Herbstneuerscheinungen nicht klar kommt, kann man sich nicht auch noch für das Selbstgemachte, das ja wahrscheinlich nicht gut ist, wenn es keinen Verlag gefunden hat, interessieren.

So weit so gut, sehe ich ein und schreibe trotzdem meine Schreibberichte, weil ich das Internet für eine Form mich zu präsentieren halte und ich lese auch sehr gerne die Blogs der anderen und kommentiere auf ihnen.

Auf einigen, nicht allen, auch meine Zeit ist begrenzt, ein so ein Blog ist Christiane Zintzens „In/ad/ä/quat“, der sich ja sehr für die eher experimentelle österreichische Kleinliteratur einsetzt und da hervorragendes bietet.

Es gibt den Blog schon etwas länger als meinen, als 2007 die GAV-Vollversammlung in Graz war, hat Christane Zintzen ihn vorgestellt und durch die „Elfriede Jelinek Seite“ bin ich dann etwas später auf ihn gekommen und auch auf ihn geblieben und habe von ihm einiges sehr Interessantes  erfahren.

Christiane Zintzen, die früher auch in der „Alten Schmiede“ tätig war und die ich da einmal sehr verwirrte, als sie mir empfahll, ein Buch zu kaufen und ich ihr darauf etwas patzig antwortete, ich hätte schon eines zu Hause, in Wahrheit habe ich ja, wie meine Leser wissen, viel viel mehr, kuratierte die „Radiokunst“ auf der Hörspielleiste, kam manchmal im „Inadäquat-Leiberl“ in die „Alte Schmiede“, hat sich, wie ich einmal bei „Rund um die Burg-alt“ gesehen habe, sehr um Elfriede Gerstl gekümmert, war, glaube ich, auch einmal in Ö1 als es über den „Steinhof“ ging, worüber sie glaube ich, literaturwissenschaftlich gearbeitet hat und sie war auch vor ziemlich genau sieben Jahren eine der Ersten, die mir auf meinen Blog einen Kommentar schickte.

Damals hat sie auf ihren Blog auch das Volksstimmefest vorgestellt, das es ja morgen und übermorgen wieder gibt, aber ich war bis gestern schon lange nicht mehr auf ihren Blog, weil ich irgendwie den Eindruck hatte, daß es ihn nicht mehr gibt oder er nicht mehr, wie früher funktioniert.

Gestern bin ich aber durch einen Aufruf auf meinen Blog, ich habe sie in meinen nicht sehr verwalteten Blogroll und da dachte ich, klicke ich wieder hin, das war am Nachmittag und vorher habe ich im Radio in Ö1 bei „Von Tag zu Tag“ eine Sendung über „Zuerst denken, dann kliquen!“ gehört, wo es um das Facebook und die Falschmeldungen dort gibt.

Da berichtete beispielsweise einer, daß man sich im Kino durch infiszerte HIV Nadel in den Sitzen, anstecken kann und alle fangen an das zu posten und weiterzuverbreiten und da gibt es eine Seite, die diese Internet-Lügen aufdeckt.

Interessant habe ich gedacht, aber ich falle nicht herein, wenn mir jemand meldet, daß ich eine Millionen gewonnen habe und ich ihm meine Bankdaten bekanntgeben soll.

„Natürlich gleich löschen!“, hat der Gast im Radio geraten.

Gar nicht erst ankliquen, aber was tue ich, wenn ich im Internet eine Nachricht finde, daß es jemanden schlecht geht, daß er sich umbringen möchte oder das schon hat und das vielleicht schon seit Monaten so geht und  es gibt keine Kommentare?

Gar nicht erst anklicken? Geht nicht! Bei einer Psychologin sowieso schon nicht, also reagieren, aber wie weiß ich, daß das ernstzunehmen und vielleicht nicht bloß ein literarischer Text ist?

Eine schwierige Frage mit dem wir alle vielleicht viel zu wenig Erfahrung habe, zumindestens habe ich, obwohl ich schon einige Jahre mehrere Blogs intensiv verfolge, diese Erfahrung noch nie gemacht und ich bin wahrscheinlich mit meinen Jammereien ohnehin der persönlichste Blog, den ich da kenne?

Was macht man aber in einem solchen Fall? Eine Selbsthilfegruppe wär da gut!

Ich habe dann einen persönlichen Kontaktversuch gestartet, kommentiert und mich bei Freunden beziehungsweise GAV-Kollegen umgehört und würde ganz allgemein dazu aufrufen, zu reagieren, zu kommentieren, zu fragen, ob man helfen kann?

Auch wenn es, wenn sich die entsprechende Person in einer Ausnahmesituation befindet, vielleicht nicht sofort nützt.

Vom Internetstalking habe ich schon einiges gehört, war aber persönlich noch nicht sehr betroffen, außer, daß ich angeblichsten am allerschlechtesten schreibe, was ich eigentlich nicht glaube, daß es einer Person, die ich per Blog verfolge, schlecht gehen könnte, habe ich bis jetzt auch nicht wirklich sehr erfahren.

Daß es einen Bloggeburtstag zu feiern gibt, habe ich schon öfter gelesen und kommentiere, dann auch immer „Gratuliere!“, gepostet.

Eine junge Frau hat einmal gemailt, daß sie ihre Wohnung verloren hat und hat auch verschiedene Reaktionen bekommen.

„Buzzaldrin“ ist jetzt nach Hamburg gegangen um ein Volontariat zu beginnen, was auch viele Glückwünsche  und Kommentare zur Folge hatte.

Dann gibt es Blogs, wo nichts passiert. Monatelange Hilferufe und keine Reaktion, das ist eigentlich sehr arg und so denke, ich, daß man manchmal im Netz nach dem Denken vielleicht auch reagieren und nicht nur wegkliquen und „Interessiert mich nicht, was belästigt die mich mit ihrer persönlichen Befindlichkeit?“, denken sollte.

Auch wenn das Netz sehr voll ist mit Informationen.

Manchmal sind vielleicht auch Hilferufe dabei und da wären Erfahrungsberichte, was man in einer solchen Situation macht, vielleicht ganz nützlich und so würde ich mich sehr freuen von meinen Lesern vielleicht ausnahmsweise eine Reaktion zu bekommen, ob schon  etwas Ähnliches erlebt wurde und was man in diesen Fall am besten macht?

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