Literaturgefluester

2015-10-20

Urgesteine der Poesie

Heute war ich lange unschlüßig, wohin ich am Abend gehen sollte?

Literaturhaus oder Gesellschaft für Literatur? Dann kam noch das Amtshaus Margareten mit der Andrea Pesata Lesung und Buchpräsentation hinzu und ich entschied mich für die Urgesteine, statt „En espanol per favour“, das heißt für Europa. Literatur eigentlich, denn Marianne Gruber, die Doyenne der „Gesellschaft“ stellte Manfred Chobot und Anton  G. Leitner, den Bayern und den Wiener oder Burgenländer vor, leitete sie als „kabarettreife Sprachlawinen“ ein, oder eigentlich taten sie das selber, denn Manfred Chobot, der fast Siebzigjährige eröffnete mit den Abschnittspartnerinnen seines Lebens, dem Dagmar und dem Brigitte Zeitalter, als Gegenpart zur Alt-oder Jungsteinzeit und Anton G.Leitner antwortete.

So ging es Schlag um Schlag und Marianne Gruber hat noch vorher erklärt, daß der Zuhörer beim Hören der Gedichte jede Freiheit hat, denn er kann es so oder so empfinden, kein Richtig oder Falsch, der einzige Tip, man soll Freude daran haben und vorher hat sie sich angesichts, der vielen Flüchtlinge noch gefragt, was machen wir denn da? Wir lesen Gedichte statt Windeln oder Zahnbürsten an die Bahnhöfe und an die Grenzen zu bringen?

Aber Gedichte können ja auch Freude bringen, so lag ein Folger am Büchertisch neben den Chobot und den Leitner Bänden, der zum Geldsammeln aufrief, damit man krebskranken Kindern einen Gedichtband schenken kann, damit sie wieder gesund werden können oder die Trennung von ihren Eltern und die Behandlungen leichter verschmerzen.

Zwei Urgesteine der Poesie, beide Herren, Jahrgang 19437 der eine,1961, der andere, waren mir bekannt.

Mir Manfred Chobot nicht unbedingt und nicht nur als Lyriker, kann ich mich doch erinnern, daß ich als blutjunge Studentin, noch mitten in meiner philosophischen Phase, meinem Vater immer am Samstag die AZ-Beilage klaute und da hat es einen Chobot-Essay gegeben, so ist der Name zu mir gekommen.

Einmal hat er mich dann in ein Symposium in die „Alte Schmiede“ eingeladen, als ich schon GAV-Mitglied war und als er seinen sechzigesten Geburtstag hatte, konnte die „Lesung zum Tag der Freitheit des Wortes“, glaube ich, nicht am zehnten Mai im Literaturhaus stattfinden.

Jetzt also Gedichte, Dialektgedichte und eine Geschichte über eine Lesung in Bayern oder sonstwo, wo der Maskenbildner zu den  Dichter kam und „Gemma pudern, meine Herren!“, sagte.

„Hui, wie lustig!“

Die Puderquaste war aber natürlich dabei und es gab keinen Gruppensex, sondern Maske, damit man im Fernsehen nicht so glänzt und  Anton G. Leitner, der Bayer bot für seine Gedichte auch eine hochdeutsche Übersetzung an.

Aber das Bayrische ist dem Wienerischen nicht so unähnlich, mit dem Sächseln oder dem Preußischen wäre es wohl schwerer und Anton G. Leitner habe ich einmal in der Alten Schmiede oder war es das Literaturhaus gesehen, als er seine Jahresgedichtesammlung „Das Gedicht“ vorstellte.

Da gibt es jetzt schon den Band dreiundzwanzig und das war eine Vorpremiere, weil es erst die offizielle Lesung geben wird.

Unter der Hnd konnte man sich das Bändchen, wo es um das Essen und Trinken gehen wird, aber schon kaufen und Anton G. Leitner, las dann noch, als der Schlagabtausch mit Manfred Chobot vorüber war, Gedichte von drei österreichischen Autoren, nämlich Gerhard Ruiss, Gerhard Rühm und Rudi Kraus vor, die in dem Band enthalten sind.

Nachher gabs noch eine Diskussion über das Oktoberfest, denn München hat seine Tore vor den Flüchtlingen geschlossen, um dort sein Fest auf der Theresienwiese abzuhalten, zu dem Anton G. Leitner gar nicht mehr so gerne geht.

Manfred Chobot stimmte ihm zu und im Publikum waren Gerhard Jaschke, Gerhard Jatzek, Herman J. Hendrich, einige interessierte ältere Damen und der jüngste dichter, der auch in der Gedichtesammlung enthalten ist, ich glaube es war ein Student der Sprachkunst und wieder was gelernt , obwohl ich mich für das Schnackseln und das Pudern in  Gedichten ja nicht so sehr interessiere.

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