Literaturgefluester

2015-11-11

Experimentelle und persönliche Veröffentlichungen

Statt zur Eröffnung der „Buch Wien“ und  zur anschließenden „Langen Nacht der Bücher“ mit dem Bücherquiz mit Günther Kaindlsdorfer und heuer mit Franzobel, wo ich im Vorjahr zwei Bücher gewonnen habe, die ich noch lesen muß, bin ich in die „Textvorstellungen“ der „Alten Schmiede“, auch eine Veranstaltung im Rahmen der Lesefestwoche mit Christian e. Zintzen und Sissi Tax gegangen, denn mit Christiane Zintzens Blog „Inadäquat“, den sie 2007 in Graz im Rahmen der GAV-Vollversammlung vorstellte und den ich allmählich gerne las und meine literarischen Informationen von dort bezog, ist eine Veränderung vor sich gegangen.

„Sperriges Blog!“ hat die 1966 in Moosburg an der Isar geborene Christine Zinzten, die auch langjährige Assistentin der „Alten Schmiede“ war, gesagt, da unter der Reihe „Neues von Freunden“ auf Veranstaltungen von meist experimentellen Autoren hingewiesen, einmal, 2008, als ich schon bloggte, hat sie auch die „Linke Wort Volksstimmelesung“ angekündigt und mir auch als erstes einen Kommentar geschickt und mich in der Bloggerwelt willkommen geheißen.

Sie hat das Projekt „Mit Sprache unterwegs“ kuratiert und vieles anderes und ich habe ihren Blog, obwohl er mir vielleicht ein bißchen zu exeperimentell war, gern gelesen und mich auf meinem Blog auch immer wieder darauf bezogen.

Inzwischen hat der Blog sich verändert, nennt sich  „Acheronta movebo“ und Christiane Zintzen, die sich jetzt Chris Bader nennt, erzählt aus ihrem Leben.

Eine Mischung zwischen persönlicher Aufarbeitung und Literatur, interessant, der Grenzgang zwischen Kunst und Psyche. In diesem Fall es es wohl beides und ich habe ich noch nie einen ähnlich verstörenden, sowohl experimentellen, als auch persönlichen Blog gelesen und als solcher war er in der Veranstaltung, die von Michael Hammerschmid kuratiert wurde, auch angekündigt:

„Christian.e Zintzens vielgestaltiges überlandbekanntes Forum Forum für Literatur, tritt in eine neue Phase radikaler Wahrheitssuche und multimedial aufgelockerten lustvollen Selbstentwurf, in dem Ovid und Musikvideos direkte Benennungsversuche und transversale Verbindungsmanöver energetisch hochaufgeladnenen Sprach- und Ausdrucksstoff liefern.“

Die Psychologin würde es vielleicht anders formulieren und interpretiert vielleicht auch nicht nur die experimentellen Seite, aber erst einmal kam  die 1954 in Graz geborene Siss Tax, die seit langem in Berlin lebt , die ich 1996 in Klagenfurt kennenlernte, als sie dort am Bachmannpreis teilnahm.

Ihre Bücher sind bei „Droschl“ erschienen und Michael Hammerschmid meinte über ihr Prosawerk „vollkommen unvollkommen“:

„Auch Sissi Tax setzt ihre Auseinandersetzung mit Sprache und Welt fort und geht den Grat zwischen Spiel und Forschung, zwischen Anarchie und Ironie, sowie zwischen Opposition und Positionierung höchst höchst lustvoll und denkerisch-poetisch weiter.

Sie las im Stehen ihre sehr schönen Textpassage, wo die Worte fast in Reimen und immer wieder ein bißchen dialektdurchzogen erklangen und hatte am Schluß auch eine Reihe Worte, die in ihren Texten nicht vorkommen, wie „Faschingskrapfen und Reichsschriftkammer“.

Dann kam Chris Zinten-Bader,  gab Einblick in seine Videos und spielte dabei selber mit, las ein paar der Blogpassagen, von denen er sagte, daß er den Blog bald löschen wird.

Ein interessantes Projekt, für mich noch nicht so ganz zuordbar,  ich lese seit September wieder regelmäßig  hinein und werde den Lebenslauf der Literaturwissenschafterin, die sich jetzt, glaube ich, als Coach betätigen will und auch im Grazer Literaturhaus ihren Blog vorstellen oder eine disbezügliche Veranstaltung moderieren wird, weiterhin verfolgen.

Angelika Kaufmann, Herbert J. Wimmer, Elfriede Czurda, auch Kurt Neumann, E.A. Richter und ich denke es war eine sehr eindruckvolle Präsentation und Transformation, die ich sicher weiterlesen möchte.

 

2015-11-10

Programm Pandora

Daß die 1973 in Gmunden geborene Dors Nußbaumer einen rotzig frechen Tonfall hat, der aufhorchen läßt und am Anfang vielleicht etwas irritiert, habe ich gemerkt, als ich vor eineinhalb Jahren zu spät in den Veranstaltungsvorraum der „KritLit“ in die Brunnenpassage gekommen bin, dann habe ich Bücher mit ihr getauscht und so ist der bei „PROverbis“ erschienene Erzählband „Programm Pandora“, wo auch Emily Waltons „Senfglas“ und höre und Staune ein Buch von Celemens Ettenauer, dem „Holzbaum-Chef“, der mir immer so getreulich seine Cartoon- und Karikaturbände schickt, verlegt wurden, zu mir gekommen und ich habe mich Anfangs mit der Doris Nußbaumers Sprachgewalt,  die sich 2000 auch bei den Widerstandslesungen engagierte, da habe ich sie kennengelernt und später mit ihr  in dem „Women Science Fiction-Band“ eine Geschichte, etwas schwergetan.

Doris Nußbaumer ist auch Sprachpädagogin, so habe ich sie 2009 bei einem Schreibseminar der Mariahilfer Frauenwochen wiedergetroffen, organisiert das „Werkl im Goethehof“, liest beim Volksstimmefest und und…

Eine starke Frauenfigur halt und das merkt man ihren Geschichten durchaus an, so hetzt Athene im „Programm Pandora“, durch die Geschichte, nicht durch die griechische Mythologie, nein, ich glaube durch das nächtliche Wien, sauft sich im Beisl des Dionysons an, schläft mit Hephaistos und verliert sich immer wieder in der Computerwelt, um unter Stöhnen und Schmerzen das besagte Programm  zu entwickeln.

Ebenso sprunghat geht es in „Almrausch“ zu. Da weiß man nicht recht, ist man jetzt in einem Flugzeug, auf einer Berghütte, unter Wasser, auf der Rennbahn, bei nichts davon oder allem gleichzeitig, das moderne hektische Leben halt und dann geht es zu dem kleinen Sepeerl, der zu allem Scheißdreck sagt und von der Scheißtante trozdem eine Schoki will, obwohl der Zahnarzt dann sicher schimpft, auch das gehört zu unseren moderen Alltagsleben, wie der Leistungsdruck in der Schule, dem Angelika, locker zu widerstehen scheint und sich mit Gesrpächen mit dem Mathematiklehrer von einer Klasse zu nächsten bis zur Matura hantelt.

Besagte Ankeika stammt aus einer Großfamilie, für die sie nichts kann und die sie sich auch nicht ausgesucht hat und so wird sie von ihren Tanten auch stes belehrt, wie sich ein braves Mädchen zu verhalten hat, bis sie Tante Hortensia, die eigentlich Mizzi heißt, ordentlich drüberfährt und ihr dann auch noch vor die Füße speibt.

Dann gibt es noch die Katzengeschichte, die mit einer Abteibung endet, die Doris Nußbaumer auch bei den „Wilden Worten“ vorgetragen hat.

„Ida“ ist wieder eine hochkomplexe Geschichte in zehn Teilen, einer Wisschenschaftlerin, frau merkt Doris Nussbaumer hat beim „Lise Meitner-Preis“ mitgemacht, die mit Datenbrille, Datenhandschuh, etcetera in virutelle Welten des Theater La Fenice und andere Orte begibt, ihren Studenten „Die Stories von Computerspielen und Animationen“ beizubringen versucht, sich  von ihrem blinden Freund trennt und sich im anschließenden Cybersex ganz altmodisch nach ihm sehnt.

„Zapp“ hab ich, glaube ich, schon in der Brunnenpassage, teilweise gehört, da wird durch die Fernsehprogramme gezappt.

In „Pamukkale“ scheint es um ein Verhör und um Erinnerungen zu gehen. Die Geschichte vom Drachen, dem Ritter und der Jungfrau wird neu erzählt und ganz schön hinterfotzig geht es auch in „Herrin der Ringe“ zu.

Da empieht die Nachbarin einer Schlaflosen, Magnetringe gegen die Magnetstrahlungen. Der Wünschelrutengänger erscheint, findet das Zimmer total verstrahlt, empfiehlt die teueren Ringe und die Protagonistin greift nach der Digitalkamera um sein verdutztes Gesicht festzuhalten, wennn….

Im „Märchen der Erkenntnis“,  wird Schiller zitiert und sich noch einmal über die Wissenschaft und ihren Erkenntnisdrang, beziehungsweise über die verzopften Wissenschaftler, die forschen, während ihre Gattinnen zu Hause mit dem Essen warten“, lustig gemacht.

Sechzehn spannende Geschichte einer starken weiblichen Stimme, die es vielleicht nicht auf Long-oder auf Shortlist schafft, aber trotzdem sehr zu empfehlen sind.

2015-11-09

Aufzeichnungen einer Blumendiebin

Jetzt kommt wieder die Besprechung von etwas ganz Alten. In Frankfurt hat man sich bei einem Bloggertreffen ja gewünscht, daß die Blogger nicht alle immer das gleiche Neue besprechen sollen und die haben gewantwortet, daß sie  weniger Aufmerksamkeit hätten, wenn sie die alten Schinken hervorholen würden.

Aber ich habe ja meine Leseliste und die offenen Bücherschränke, kaufe Bücher in Abverkaufslisten und da sind mir beim „Morawa“ einmal zwei Bücher der 1962 geborenen Burgenländerin Karin Ivancsics in die Hände gefallen, die ich seit den Zeiten kenne, als ich meine Manuskripte immer regelmäßig zu „Milena“ oder noch zum „Wiener Frauenverlag“ schickte und dort war sie Lekotrin, Mitglied bei der „Fried-Gesellschaft“, wo man ausgewählt werden muß und sich nicht bewerben kann, ist sie auch, so sehe ich sie öfter im Literaturhaus oder bei anderen literarischen Veranstaltungen.

Bei der „Poet Night“ und bei den „Wilden Worten“ hat sie gelesen, ich glaube auch beim „Volksstimmefest“ und als ich ihr erzählte, daß ich leider die „Aufzeichnungen einer Blumendiebin“ noch nicht gelesen habe, hat sie mir das Buch geschickt.

Das war schon im vorigen Jahr, ich habe aber eine lange Leseliste und damals noch die Illusion, daß ich sie herunterlesen könnte, so kam ich jetzt erst dazu, wo inzwischen schon ein neues Buch von ihr erschienen ist und die „Restplatzbösrse“ habe ich, glaube ich, heuer beim „Morawa“ gekauft und muß es noch lesen.

„Die Aufzeichnungen einer Blumendiebin“, 1996 bei „Ritter“ erschienen, ist ein dünnes zweiundachtzig Seiten Bändchen und wenn ich mich nicht irre, ist es die poetischte Karin Ivancsics, die ich je gelesen habe.

Ein sehr lyrisches Buch, wo mir die Sprache fast ein bißchen besser gefällt, als das letzte Buch der Valerie Fritsch, von dem  ja alle sehr begeistert sind und ich muß gestehen, ich habe Karin Ivancsics so viel Lyrik gar nicht zugetraut, die feinsinnigen Beobachten schon, die sind, glaube ich, ja auch in „Wanda wartet“ enthalten.

Da zieht eine, schläft sich, liebt sich, durch eine heiße Sommerstadt und schreibt dabei ihre Gedanken in sechs Teilen auf, die Überschriften wie „Morning Glory“, „Hermes & Hyde“, „Liberty bells“ etcetera, haben.

Die „Blumendiebin“ schlängelt sich, wie eine Handlung durch das Buch und beginnt gleich am Anfang mit „Ich bin ein Kind vom Land, am Wochenende stehle ich Sonnenblumen von den Feldern und montags schneke ich sie den hungrigen Herzen der Stadt“

So zieht sie herum durch die heiße Gegend, wird von Männern angesprochen und tut ihnen, wenn es sich, wie in den neunziger Jahren üblich, um einen bosnischen Flüchtling handelt, unrecht, wenn sie gleich an Anmache denkt, sie wollen nur die Nägel von ihr geschnitten haben und dafür versäumt sie gerne eine Straßenbahn und winkt noch nach.

Der Vergleich mit dem Tod kommt auf und eine sehr schöne Metapher ist es, sich die Ankommenden am Flughafen, wie die aus dem Totenreich vorzustellen oder umgekehrt, wird man dann aus und in ein anderes Land geflogen.

Dann kommt die Großmutter, der sie ihre Sucht gebeichtet hat und erzählt, daß das Blumenstehlen nun verboten ist und sie stellt sich vor, wie das die Execkutive ahnden wird.

„Patrouillieren rund um die Parks und rund um die Uhr ? Oder wird auf die Mithilfe der Nachbarschaft vertraut, auf die alten, gelangweilten Weiblen, die vor allem im Sommer aus den Fenstern hängen und das Telefon nicht weit, Hallo, Herr Inspektor, bitte bkommen S schnell, da hat grad ein junges Mädchen drei Zweige vom Goldregen abgerissen und ist damit auf und davon.“

Sie findet dann aberh Rosen und Narzissen, als sie sich das Stehen verbietet, vor ihrer Tür, beziehungsweise auf der Straße und beginnt sich vorzustellen, wer Rosen einfach auf die Straße wirft?

Eine Frau, die nicht beschenkt werden wollte, ein Liebhaber, der vergeblich gewartet hat, etcetera?

Sie beginnt auf dem Markt die Schnittblumen zu kaufen oder in Häusern ohne Gegensprechanlage, die gab es in den Neunzehnhundertneuzigerjahren noch, Topfblumen in ihren Korb zu stecken, dann beginnt sie, um ihre Sucht zu überwinden, ihre Zimmerblumen zu verschenken, begibt sich Mathlerapie denkt an Steinhof und Gugging und an die Psychoanalyse mit Freud, beziehungsweise an sein Träume.

Der Sandmann taucht im dritten Kapitel auch mehrmals auf. Sehr poetisch halt und auch sehr realistisch, wenn beispielsweise von der adrett aber ärmlich gekleideten alten Frau berichtet wird, die sich an der Supermarktkassa ihr Kartoffelpürree nicht mehr leisten kann.

„Hat sie wirklich kein Geld!“,, kreist es dann lang im Kopf der namenlosen Protagonistin, die höschstwahrschelich Invacsiscsche Züge hat, herum.

Liebhaber tauchen auf, kommen und gehen, wie die Jungfernhäutchen. Es ist auch ein sehr erotisches Buch, das aber auf  weiblich und auch sehr musikalisch.

Man sieht, ich bin begeistert und kann das Lesen nur empfehlen, aber höchstwahrscheinlich ist es vergriffen und nur mehr in den schon erwähnten Bücherschränken, wenn man Glück hat, zu entdecken, denn Bücher haben zwar kein Ablaufsdatum, werden in Zeiten, wie diesen, aber wahrscheinlich oft nicht mehr wieder aufgelegt und sind, wie ich auch immer hörte, nach wenigen Wochen schon ein Abschreibgegenstand.

Deshalb ist es wirklich gut, daß es Blogs und Blogger gibt, die sich damit beschäftigen, ich bin eine davon.

2015-11-08

Ex Libris

Filed under: Bücher — jancak @ 00:34
Tags: , ,

Während ich am Feiertag meine ungelesen bleibenden 2015 Leselistenstöße in die Regale zurückräumte, die 2016 Bücher heraussuchte und Schwierigkeiten beim Finden hatte, habe ich wieder begonnen meine inzwischen aktualisierte Bücherliste weiterhinunterzulesen, bin ich mit dem Buchpreislesen bis auf das Buchpreisbuch jetzt ja fertig und ich sollte Karin Ivancsics „Aufzeichnungen einer Blumendiebin“ lesen, aber da war ja noch Anne Fadimanns „Ex Libris“ und Bücher über Bücher sind ja interessant und faszinieren mich, obwohl ich das bei „Buzaldrin“ gewonnene „Buchhandlungsbuch“ auf meinen Schlafzimmerbücherstapel bei der Wand geräumt habe.

Eigentlich sollte ich das Buch auch wegräumen, wenn ich noch den „Circle“, die Ruth Cerha, die Eva Menasse und die neuen Bücher lesen will, aber dann habe ich es doch genommen und bin damit in die Badewanne gegangen, denn die „Bekenntnisse einer Bibliomanin“ sind ja interessant, bin ich ja höchstwahrscheinlich auch eine solche und schreibe auch gerne über das Bücherlesen.

Anne Fadiman war mir kein Begriff, leider gab es im „Diogenes-TB“, ein Fund vom offenen Bücherschrank, die ich jetzt ja länger vernachläßigt habe, keine Biografie.

„Wikipedia“ belehrte mich, daß das eine 1953 in New York geborene Essayistin und Reporterin ist, die offenbar auch aus einer bibliphien Familie stammt.

Das Büchlein über Bücher ist in siebzehn Kapitel gegliedert und manche waren für mich ein wenig irritierend, manche vertraut und das von den beiden Bibliotheken, die ihre und die ihres Mannes, die sich dann irgendwann einmal vereinen, fand ich originell. Da war dann auch die Frage, nach welchen Gesichtspunkten man Bücher ordnen soll, nach dem Alphabet, nach der Farbe, nach der Größe, etcetera?

Ich würde sagen, das ist eine Platzfrage und ich habe inzwischen soviele Bücher und so wenig Platz, daß sich diese Frage bei mir erübrigt. Duplikate gebe ich  weg. Interessant ist  die Frage, wie das dann ist, wenn man den doppelten „Mobby Dick“ entsorgt hat und die Ehe bricht entzwei?

„Wortungeheuer und Bandwurmwörter“ war für mich ein überraschendes Kapitel, da ist es um sehr unbekannte Worte gegangen, die in meinem Bibliophilenleben keine Rolle spielen,  auch das vom „Kuriositätenkapinett“, wo Anne Fadmann aus  einem Buch über Scotts Polarexpedition zitierte.

Dann gibt es noch ein Kapitel, wo sie ein Buch ihrer Urgroßmutter, das diese für ihre hervorragenden schulischen Leistungen „Eines über die wahren Bestimmungen der Frau“, erwähnt, das von einem Geistlichen geschrieben wurde, der die Mädchen belehrte gute Hausfrauen und Mütter zu werden. Sie liest es während sie ihre Tochter stillt und wird es ihr dann vermachen, wenn sie auch Mutter ist.

Ein mehr oder weniger wertvolles Antiquitätenstück  und ich habe auch das berühmt berüchtige „Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind“ einer Frau Dr. Johanna Haarer in meiner Sammlung, wo drin steht, daß man die Kinder schreien lassen soll, um sie nicht zu verwöhnen.

Vertrauter oder was ich erwartet hatte, ist das Kapitel mit der Frage, wie man mit seinen Büchern umgehen soll? Anne Fadiman erwähnt hier eine Europareise mit ihren Eltern und ihrem Bruder, der ein Buch offen im Hotelzimmer liegen ließ, das Zimmermädchen steckte ein Lesezeichen hinein und schrieb dazu „Tun Sie das Ihrem Buch nicht an!“

Da scheiden sich wohl die Geister. Darf man Eselsohren machen und was hineinschreiben? Ich gehöre zu der Fraktion, die sagt man darf, Lesezeichen ist mein Bleistift, ich streiche alles an, um mich wie ich mir einbilde, später für das Bloggen zu erinnern, ich betrachte Bücher sozusagen als meine Gebrauchsgegenstände, deshalb stelle ich sie nach dem Lesen auch nicht in den offenen Bücherschrank.

Das nächste Kapitel ist den Autogrammen und den Widmungen gewidmet. Ich bin keine Autogrammsammlerin, hole mir nur höchst selten solche und mag  auch keine Widmungen, weil ich finde, daß sie die Bücher verschandeln, habe aber natürlich welche, weil ich viele Bücher aus den Schränken hole und die sind dann ganz interessant.

Anne Fadimann zitiert ein Beispiel,  daß Shaw einmal ein Buch mit seiner Widmung in einem Aniquariat gefunden hat, er hats gekauft, es noch einmal gewidmet und an den Adressat zurückgeschickt.

Ich habe einmal eines der Ruth mit Widmung im Schrank gefunden und sie gefragt, ob sie es haben will und es ihr  zurückgebracht.

Weiter geht es mit Anne Fadiman bibliophiler Familie, die Mutter war im Krieg Berichterstatterin und sehr empört, als ihr ihr Redakteur die Artikel klaute und ungenannt veröffentlicht, es gibt also ein Kapitel über Plagiate. Da habe ich ja auch schon einige miterlebt und die Familie hat die Eigenschaft des unerschöpflichen Korregierens. Sie können es im Restaurant nicht lassen die Rechtschreibfehler anzuprangern und die Mutter hat ein dickes Kuvert mit all den Fehlern ihrer Zeitschrift, die sie ihrer Redaktion mal schicken will.

Das ist wohl Erbsache, Anne Fadiman spricht von Familiengen oder würde ich vermuten ein Schichtproblem, denn die sozialistische Unterschichttochter war in der Straßergasse eigentlich sehr stolz auf ihre Rechtschreibfehler, verteidigt sie noch immer mehr oder weniger und kann eigentlich nicht wirklich verstehen, warum man, daß nicht mehr mit scharfen „ß“ schreiben darf, wo ich es doch in der Schule so lernte.

Ein wichtiges Kapitel ist aber auch das Lesen lernen und Anne Fadiman wiederholt die wichtige Beobachtung, daß Kinder das von ihren Eltern lernen, nur aus den vorgelesen Bekommenen werden Leser, die schönsten Kinderbücher im Kinderzimmer nützen nicht, wenn die Regalbretter im Wohnzimmer leer sind und da kommen wir schon zu den Antiquariaten.

Anne Fadismanns Mann führte sie einmal zum Geburtstag zu einem solchen, zurück kam sie mit acht Kilo Büchern. Ich habe ehrlich keine Ahniung, wieviel Bücher das sind, würde aber schätzen, daß das gar nicht so viel sind und für die braucht man dann Platz, so hat Anne Fadimann auch einmal in einem Antiquariat ein teures dünnes Büchlein von einem englischen Premierminister gefunden, das „Über Bücher und ihre Unterbringung“ hieß, der war ein Büchernarr und hat genau aufgeschrieben, wie man am besten die meisten unterbringen kann.

Anne Fadiann studiert aber auch Versandkataloge, solche die Pfannen und keine Bücher verkaufen und hat ein Kapitel ihrer ersten Schreibfeder gewidmet.

Da gibt es auch einen Absatz, wo jemand einen Vogel tötete, weil er unbedingt eine Feder brauchte, um was aufzuschreiben, ein sehr männliches Verhalten von Sir Walter Scott, das mich eher abstößt. Einer hat auch einmal seine Farbänder ausgetauscht und reinigen lassen und jetzt schreibt man sowieso am Computer und es gibt keine Originilae mehr.

Anne Fadimans Buch ist in den Neunzigerjahren erschienen, wo ihre Kinder noch klein waren und wird wahrscheinlich heute, als schon zweiundsechzigjährige auch anders lesen und schreiben.

Sie berichtet auch, daß man an die Orte gehen soll, wo die Bücher geschrieben wurden.  So hat Thomas Babington Macaulay Titus Livius am Trasimener See gelesen, wo die punischen Kriege statt fanden und in drei Stunden fünfzehntausend Römer starben, etwas was ich eigentlich auch nicht im Original lesen will, während sie mit ihrem Mann George am Grand Canyon über  „Die Erforschung des Colorado River und seiner Canyons“ las.

Es gibt ein Kapitel über Bücher über Bücher, die meisten sind auf Englisch angegeben und unterscheiden sich wahrscheinlich von meiner Sammlung, aber mir ist noch eingenfallen, daß ich da auch etwas von Nick Hornby gelesen habe.

Es gibt eine lange Danksagung und ich kann noch erwähnen, daß es in Ö1 schon lang am Sonntag eine Sendung namens „Ex Libris“ gibt, die ich mehr oder weniger regelmäßig höre.

2015-11-07

Der Strohmann

Filed under: Bücher — jancak @ 00:27
Tags: , , ,

Ein Kriminalroman von Dietmar Füssel, dem 1958 in Wels geborenen GAV-Kollegen, der schon eine ganze Anzahl in Kleinverlagen erschienenen Romane, Gedichtbände, Erzählungen, Satiren, Kinderbücher hat, die er auf seiner Seite regelmäßig vorstellt und die man jedes Monat auch bei einem Gewinnspiel bekommen kann.

So bin ich zu einer ganze Reihe seiner Werke gekommen und kann mich als Füssel-Expertin bezeichnen und das Lesen, seines neuesten Werkes, stimmt nicht ganz, denn wenn ich mich nicht irre, gibt es noch einen Gedichtband, den ich aber erst bekommen muß, war auch sehr spannend, denn Dietmar Füssel ist ein begnadeter Satiriker, macht sich gekommt über alles lustig und so ist das auch bei seinem, wie er mir sagte, ersten Krimi, der wahrscheinlich gar keiner ist, sondern eine Satire auf den amerikanischen Way of life oder auf den amerikanischen Wahlkampf und da sind wir mitten drin in der Satire oder im realen Leben, denn Vorbilder denen Füssel sich bedient haben könnte, fallen einem sofort ein.

Da ist er also der amerikanische Präsident auf dem Weg seine Rede an die Nation zuhalten, aber er ist, wie Füssel schreibt „höflich ausgedrückt ein klein wenig unterbelichtet“, so hat er, weil er auch schlecht lesen kann, Kopfhörer und der Assistent diktiert ihm die Rede, aber leider fällt die Technik aus. Er muß improvisieren und sein Team rauft sich die Haare, denn es ist Wahlkampf und wenn das so weitergeht, verliert er die Wahl.

Hilfe muß her, also macht sich der CIA auf dem Weg, beziehungsweise ein Agent in vorschriftmäßiger Tarnung, die so platt ist, daß ihm eine Menge Neugieriger verfolgt, was der Agent, der vorschriftsmäßig eine Zeitung vor dem Gesicht trägt, nicht bemerkt. Er geht in ein Zierfischgeschäft, denn dessen Inhaber, war einmal ein berühmter Detektiv, wurde aber von der Mafia enttarnt und jetzt kommt der Agent und schlägt ihm vor den Gegenkanditaten, einen begnadeten Bodybildner und Schauspieler mit österreichischen Wurzeln, auch da mag es ein Vorbild geben, zu enttarnen.

James Winston will den Auftrag nicht annehmen, dann lockt es ihm aber doch, sich an dem Mafiaboss Chinchilla zu rächen, läßt sich dafür zwei Millionen Dollar Spesen überweisen, beziehungsweise holt er sich, die selbst bei einem Bankraub.

Füssel strotzt wahrlich vor absurden Einfällen, denn er schickt Winston noch in ein Bordell, um sich dort irgenwelche Tarnausrüstungen liefern zu lassen, beispielsweise Bärte, die sich verfärben oder Pillen mit denen man sich, wenn man sie schluckt, kurzfristig in einen Frosch verwandeln kann.

Er sucht auch ein Gespräch mit dem Mafiaboss, der ihn aber kurzfristig in die Psychiatrie einweisen läßt,  dann nimmt er die Herausforderung an, denn Winston ist der einzige, der ihm Paroli bieten kann und der Kampf beginnt. Denn jetzt gilt es zu beweisen, daß Charlton David Mitglied der Organisation ist, gar nicht so einfach, denn er ist ein Mann ohne Fehl und Tadel, niemand kann ihm etwas Schlechtes nachsagen.

Nur der Hollywood-Priester ist empört, denn David geht zwar jeden Sonntag in die Kirche, er würde auch beichten, hat aber nichts, was er dort sagen könnte, was den Priester ärgert, denn auch der Papst hat ja einen Beichtvater und dann gibt es noch etwas, er sprach immer, wenn es  bei den Drehtagen Schwierigkeiten mit den Schauspielern gab, mit ihnen und alle Probleme waren gelöst.

Also den Schauspieler bzw. Präsidentschaftskanditaten in seiner  gesicherten Villa aufsuchen, der ist sehr freundlich, läßt Winston und die Reporterin, die ihn begleitet, an einer Familienkonferenz teilnehmen und bestreitet  ein Mafiamitglied zu sein.

Jetzt hilft nur noch eines, Winston muß selbst kanditieren und schlägt David im Vorkampf um Runden. Dann tritt er gegen den unterbemittelten Präsidenten an, will aber verlieren, so verwandelt er sich in einen Frosch und dann

Der Strohmann war der Falsche, Winston ist dem Mafiaboß gekonnt in die Falle getappt und begibt sich am Schluß freiwillig wieder in psychiatriesche Behandlung und wir haben ein paar Stunden oder Tage Dank Dietmar Füssel Gelegenheit gehabt, uns über die amerikanischen Zustände köstlich zu amusieren.

Einen kleinen Kritikpunkt kann ich trotzdem anmerken, sie betrifft  die Herstellung des  im „AAVAA-Verlags“ erschienen Buches, denn die Qualität des Drucks, beziehungsweise des Papiers ist erbärmlich, der Umschlag viel zu weich, nach einmal lesen ist das Buch unbrauchbar und mit den Seitendruck stimmt auch einiges nicht, so sind einige Seiten nur halb bedruckt, obwohl das Kapitel noch nicht zu Ende ist.

Dagegen ist das Cover schön, Dietmar Füssel hat mich bei der GAV-Lesung extra darauf aufmerksam gemacht. Er und seine Freundin haben es selber hergestellt und den Fisch im amerikanischen Flaggendesign gezeichnet.

Sehr zu empfehlen, wenn man  Satire mag und es stimmt auch nicht, was am Buchrücken steht, daß „Der Strohmann ein sexistischer und politisch unkorrekter  Kriminalroman über amerikanische Politik, den Kampf gegen den Terror, Hollywood und die Haltung von Zierfischen ist“, wie Dietmar Füssel behauptet.

Ich würde meinen, es ist eine herrliche Leistungsshow und Sammlung der gesammten bedächtig erzählten satirischen Füssel-Einfälle und schade, daß das Buch von so einer schlechten Druckqualität ist, zumindestens ein Hardcover hätte dem Buch gut getan und um die Füsselsche Vielseitigkeit, die auch im Klappentext erwähnt wird, zu beweisen, habe ich den Gedichtband  „Menschenfleisch“ noch auf meiner Leseliste und werde ihn mir demnächst vornehmen.

2015-11-06

Literarisches Geburtstagsfest

Filed under: Veranstaltungen — jancak @ 23:37
Tags:
Ruth Aspöck

Ruth Aspöck

Und wieder mal ein literarisches Geburtstagsfest. Seit 1987 verstanstalte ich am Freitag oder Samstag vor oder nach meinem Geburtstag ja immer ein Fest, wo ich ein paar Leute zum Lesen einlade.

So haben Elfriede Gerstl, Arthur West, Cornelia Travnicek und vor allem meine schreibenden Freundinnen, Ruth Aspöck, Elfriede Haslehner, Hilde Schmölzer schon bei mir gelesen, der Rudi Lasselsberger, der Stephan Eibl-Erzberg, Thomas Northoff, Anton Blitzstein, Lidio Mosca-Bustamante, Franz Blaha, Klaus Khittl alias Gloria G. und und und

Zum fünfzigsten  und zum sechzigsten Geburtstag habe ich jeweils allein gelesen, sonst lade ich mir immer vier fünf Leser und Leserinnen ein und trage in den letzten Jahren bei Lesungen auch immer Zetteln mit mir herum, die ich an Stammbesucher, mit denen ich ins Gespräch komme, verteile.

Manchmal kommen mehr, manchmal weniger Besucher, seit dem letzten Jahr ist es eigentlich immer sehr voll und mehr als fünfundzwanzig Leute gehen in das Wohnzimmer sowieso nicht hinein. Ein paar meiner Bekannten, die sich nicht so sehr für Literatur interessieren, sind nach dem ersten Mal weggeblieben, haben gesagt, daß sie schlecht hören oder sich vor Menschenansammlungen fürchten, aber viele kommen immer wieder und es ist auch meist eine interessante Mischung zwischen meinen literarischen und psychologischen Bekannten.

Publikum

Publikum

Elfriede Haslehner

Elfriede Haslehner

Anfang Oktober beginne ich die Lesung meistens zu plane, suche die Leser aus, verschicke die Einladungen und heuer haben  Ruth Aspöck, Elfriede Haslehner, Hilde Schmölzer,  Rudi Lasselsberger und zum ersten Mal der Musiker Peter Czak aus der „Westbahn-Spontan-Schreibegruppe“ und der scheint sich über die Einladung so gefreut zu haben, daß er gleich drei Leute, darunter seine Mutter mitgebracht hat, hat mir eine CD seiner Musknummer geschenkt, so daß ich auch den Musiker kennenlernen konnte und auch sonst habe ich diesmal viel bekommen, vor allem viele Bücher und auf eines habe ich ja schon sehr gewartet und als es in der Küche und im Wohnzimmer schon sehr voll war und fast alle außer dem Rudi und der Trude K. da waren, ist das deutsche dBp von 2015 doch zu mir gekommen, so daß ich die Longlist fertig lesen kann und werde dazu, wie ich glaube, wahrscheinlich wieder etwas länger brauchen.

Mein Psychologiekollege Wolfram Huber, der sich seit seiner Pensionierung mit Bertha von Suttner beschäftigt, hat mir ein eben erst erschienenes Buch über den Friedensnobelpreis gebracht, der Karli den neuen Jonathan Franzen, seine Begleiterin Richard Schuberths „Chronik einer fröhlichen Verschörung“, beides Wunschbücher, während Franz Werfels „Die viezig Tage des Musa Dagh“ das Kultbuch der Armenier von der Zaruhi für mich eine Überraschung war.

Hilde Schnmölzer

Hilde Schnmölzer

Rudi Lasselsberger

Rudi Lasselsberger

Hilde Schnmölzer hat mir ihr neues Buch die „Frauen um Karl Kraus“ gebracht, das sie am Montag in der „Gesellschaft der Literatur“ vorstellen wird, aber da gehe ich Geburtstagsessen in das vietnamesische Restaurant in der Zieglergasse, an dem ich immer vorbei komme, wenn ich ins Literaturhaus gehe.

Lidio Mosca Bustamante hat mir ein Buch von Albert Camus gebrauchtI und Judith Gruber einen Krimi von der mir unbekannten Eva Holzmair, das in dem mir ebenfalls unbekannten „Spittelberg-Verlag“ erschienen ist“, dann noch Süßigkeiten, Blumen, ein paar Notizbücher, Wein und Kosmetiksachen, auch ein paar Tees waren dabei und als dann der Rudi eingetroffen ist, hat die Lesung begonnen.

Ruth Aspöck hat begonnen und einen Text gelesen, der mir  auf den Leib geschrieben ist „Meine Bücherberge“, wo sie über ihre Schreibsozialisierung berichtete, Peter Czak brachte zuerst einen Liedtext von den „Toten Hosen“, dann zwei Texte, die in der Schreibgruppe entstanden sind, den über die Geburtstage und dann noch den über den „Herbst“, Elfriede Haslehner hatte Gedichte, darunter mein Lieblingsgedicht von ihr „Welch ein erfolgreiches Leben: Ich habe nicht unter der Brücke geschlafen, habe kein Aids, es wurde auch noch kein Krebs diagnostiziert“.

Eva Jancak

Eva Jancak

Hilde Schmölzer las nicht aus dem neuen Buch, sondern aus dem bei „Haymon“ wiederaufgelegten aus den Achtzigerjahren „A schöne Leich“, der Rudi brachte auch ein Potpouur aus seinen Werken, nämlich aus dem „Tanz in den Mai“ und aus „Krankenstand“ und dann noch seine Schreigedichte.

Ih habe zum aktuellen Anlaß die vierte Szene aus dem „Sommernanowrimo“, die, wo sich die Fatma Challaki mit dem Boot nach Lampedusa begibt, gelesen, die gut  angekommen ist.

Dann gab es wieder die bewährten Rastbeefbrötchen, Spinatstrudel, Lungenbraten in Blätterteig, Lachs und Apfelstrudel, schöne Gespräche, Einladungen zu Lesungen und nach ein paar Stunden Aufräumen, dann auch die Fotos, um ein paar Leseeindrücke zu bekommen.

Daß die Einladung zu meinem Geburtstagsfest heiß begehrt ist, kann man daran sehen, daß als ich während des „Fried Symposiums“ dem Physiker Manfred M. davon erzählt, mich jemand aus dem Publikum ansprach und wissen wollte, was man tun müße, um eine zu bekommen.

2015-11-05

Novemberschreiben

Tag fünf des Nanowrimos und es ist etwas weitergegangen. Wenn man die bisherigen Schreibprozeße anschaut, habe ich ja am Montag sehr euporisch angefangen und etwa viertausend Worte, den ersten Dezember, Nikas Erlebnisse als Weihnachtsfrau und ihren ersten Arbeitstag aufgeschrieben.

Wow, toll, der zweite Tag war sehr hektisch mit mehreren Unterbrechungen, dann zwar siebentausend Worte, aber ich war nicht sicher, ob es so weitergehen kann. Hatte ich zwar mehrere Handlungsstränge, aber nur die Nika als Erzählfigur.

Wird das nicht zu eindimensional und habe ich mich nicht wieder damit an die Wand geschrieben?

Am Dienstag bin ich nicht zum Schreiben bekommen und gestern habe ich dann eine Szene, etwa tausendsechshundert Worte geschrieben, aber meine Zweifel  blieben.

Die Nika steht immer noch auf der Straße und es wird ihr alles erzählt, sie liest in der Zeitung von dem Mord an Peter Kronauer, der Journalist Harald Schwabeneder kommt zu ihr.

Kann es so weitergehen, da habe ich nicht wirklich eine Ahnung oder aber auch sehr viele Einfälle. Also alles nochmals durchkorrigieren und mir ein Handlungskonzept anlegen. Das habe ich heute auch getan und mit der vierten Szene mit der Nika weitergemacht, aber vielleicht doch ein wenig Schwung in das Ganze hineinbekommen. Sie wird mit Harald Vera in ihrer Praxis besuchen, Fatma Challaki, ja die aus der Selma und aus dem Sommernanowrimo, wird sich vielleicht um den Flüchtling Hassan kümmern und Max Schröder, das ist ein an Parkinson erkrankter ehemaliger Lehrer soll auch noch auftauchen.

Also ich so weit war, hatte ich noch einige Stunden Zeit und hätte vielleicht mit der fünften Szene anfangen können. Aber ich will diesmal nur jeden Tag eine schreiben. Aber da habe ich das Problem, das ich das nicht jeden Tag können werde, weil manchmal Stunden, wie am Dienstag, die Buch-Wien kommt, die Literatur im Herbst, etcetera und die einzelnen Szenen sind doch nicht so lang, wie erwartet. So habe ich am Tag fünf jetzt 11 406 Worte.

Ich habe  ausgerechnet, daß ich mit den Tagen, an denen ich schreiben kann, dann etwa bei Tag zwanzig bin, aber eigentlich soll es nicht vor dem vierundzwanzigsten Dezember enden.

Macht ja nichts, wenn ich die fünfzigtausend Worte bis dahin habe, denn ich kann im Dezember weiterschreiben, da sind wir dann ohnehin in Ungarn und ich habe mehr Zeit und wenn ich die fünfzigtausend Worte bis dahin nicht habe, macht das eigentlich auch nichts und ein paar Handlungsfäden habe ich auch noch.

Als ich so weit war, habe ich mir meine Bücherliste nochmal ausgedruckt, um nach den 2016 Büchern zu suchen, die ich noch nicht gefunden habe und dann ist mir eingefallen, daß ich  eine Einladung zur Kunst- und Antiquitätenmesse habe und da eigentlich vor der Schreibegruppe zum Preview hingehen wollte.

Das habe ich getan und mir in die Schreibgruppe doch die Idee mitgenommen, am Max Schröder zu schreiben und daß ich das Thema „Dämonen“ vorschlagen wollte, das hatte ich auch geplant.

Also gut, Peter Czak, Fritz Widhalm, Ruth Aspöck und Klaus Khittl in der Gruppe. An anderen Themen hat es noch „Künstler“ und „Sadomaso“ gegeben und die Ruth hat von den Dämonen in Kuba geschrieben. Klaus Khittl alle drei Themen miteinander verknüpft und ich habe wieder eine lange Szene geschrieben:

„Das Zittern war vorhanden, als Max Schröder am zweiten Adventsamstag aufwachte. Es war sehr stark sogar. Stärker als sonst und betrübte den alten Mann, der schon in der Vorwoche diesbezüglich nicht aus dem Haus gekommen war. Betrübte ihn sehr, denn es würde ihm vielleicht am Einkaufen hindern und sein Wochenende sehr belasten. War ja schon der zweite Adventsamstag und noch immer kein Adventkranz im Haus, was zu den Zeiten, in denen seine Frau Rosi noch gelebt hatte, unmöglich gewesen war. Sie hatte dafür gesorgt, daß rechtzeitig am ersten Adventsonntag, der grüne Kranz mit den vier Kerzen am Wohnzimmertisch stand und sie hatte auch die erste Kerze am Sonntagmorgen beim Frühstück mit feierlichen Gesicht angezündet. Und jetzt war schon der fünfte Dezember. Krampus oder Nikolaus, etwas, das er sich nicht merken konnte und immer durcheinander brachte, obwohl er dreißig Jahre seines Lebens Lehrer gewesen war. Es war weder der Kranz, noch Milch und Brot im Haus und er würde, wenn er es nicht schaffte, die Wohnung zu verlassen und die zwei Stockwerke  auf die Straße und in den Supermarkt hinunterzukommen, das Wochenende hungern müssen. Das Zittern seiner Finger, das ihn stärker denn je überfiel, zeigte schon an, daß er es nicht schaffen würde.

„Das sind die Dämonen, die mich beherrschen, liebe Rosi!“, dachte er solcherart bekümert und schaute auf seine  Hände hinunter, beobachtete seine Finger und schüttelte den Kopf. Die Dämonen hatten ihn überfallen. Nicht erst jetzt, sondern schon vor fünf Jahren waren sie aufgetaucht und hatten ihm seine Frau geraubt. An einem furchtbaren, heimtückischen Krebs war sie gestorben und hatte ihn zurückgelassen, der seither allein mit dem Leben zurecht kommen mußte. Dann war noch das Zittern gekommen. Der Arzt hatte  Parkinson diagnostiziert und seither schwankte er, wenn es hochkam, wie betrunken über die Straße. Machte einen schlechten Eindruck und brachte ihn zu Unrecht in den Verdacht, Alkoholiker zu sein. Obwohl er sein ganzes Leben lang abstinent gewesen war und kaum mehr als zu Sylvester ein Glas Sekt, zu Weihnachten und zu den Geburtstagen ein Gläschen Wein getrunken hatte.

Wenn es hochkam, wankte er solcherart über die Straße und in den Supermarkt, um Brot, Milch, Kartoffelpürree und Gemüse für die kommende Woche zu besorgen und wenn er Pech hatte, schaffte er es nicht einmal in sein Hemd hineinzukommen und sich die Krawatte umzuzubinden.

„Das sind die Dämonen, die mich heimgesucht haben, mich beherrschen und mich nicht mehr verlassen, Rosi!“, wiederholte er, blickte immer noch auf seine zuckenden Finger und trat ganz langsam mit wiederkehrenden Unterbrechungen an das Schlafzimmerfenster.  Sah hinunter auf die Mariahilferstraße, die sich langsam mit den Kaufwütigen zu füllen begann. Dorthin mußte er, auf die Straße und in den „Merkurmarkt“, um seine Besorgungen zu machen und vielleicht auch einen kleinen Krampus oder Nikolo aus Briocheteig für das morgendliche Frühstück zu besorgen. Das hatte Rosi, als sie noch nicht von ihm gegangen war und die Dämonen ihn noch nicht besessen hatten, so gemacht. Einen kleinen Krampus oder Nikolo für ihn und die Nichten und Neffen, die Kinder, seiner und ihrer Geschwister besorgt.

Das war jetzt vorbei. Rosi an einem fürchterlichen Krebs verstorben. Die Neffen und Nichten längst erwachsen und kümmerten sich nicht mehr um den alten Onkel Max, der mit zittrigen Händen im Unterhemd vor seinem Schlafzimmerfenster stand und auf das Treiben der großen Straße hinuntersah, die sich langsam zu füllen begann. Mit Kindern, mit Hausfrauen, mit Weihnachtsgeschenkeinkäufern und er sah richtig und hatte sich nicht getäuscht, mit einer Weihnachtsfrau. Kein dämonenhafter Krampus stand mit einer Kohlenbutte und einer rasselnden Kette auf der  Straße, sondern ein junges Mädchen mit einer rotweißen Mütze  und einem Weihnachtsmannanzug. Santa Claus läßt grüßen und das Christkind, das immer zu ihm gekommen war, als er klein gewesen war, gab es nur noch auf dem Weihnachtsmarkt am Rathausplatz, während unten ein junges Mädchen als Weihnachtsfrau verkleidet auf der Straße stand und Zuckerln und kleine Schokoladestückchen an die Kinder verteilte. Wenn er sich nicht irrte, hatte er das junge Mädchen auch vor ein paar Tagen, als es ihm das letzte Mal gelungen war, auf die Straße zu kommen und in die Ambulanz, zur monatlichen ärztlichen Kontrolle, zu fahren, in der U-Bahn gesehen.“

So das muß nun morgen in der Nika-Perspektive in den fünften Dezembertag. Mal sehen wie es mir gelingt. Krampusse und Nikolofiguren kann die Nika auch verteilen und Harald Schwabenender wird sie abholen und ihr da einen Brotteilkrampus mitbringen und die Jessica Nikolic wird vielleicht für den Max einkaufen gehen oder ihm dabei helfen.

Klaus Khittl hat nach meiner Lesung gesagt „Die Weihnachtsfrau kenne ich!“

Natürlich er hat ja die „Dreizehn Kapitel“ gelesen, ich weiß nicht genau, ob es wirklich solche gibt oder ich sie mir als Feministin so erfunden habe, aber seit der „Selma“ tauchen in meinen Texten immer wieder Personen auf, die schon in früheren Büchern erschienen.

Die Fritzi Jelinek in der „Pensionsschokdepression, die Fatma Challaki im „Sommernanowrimo“ und die soll sich  wieder mit dem traumatisierten Hassan unterhalten und die Nika, beziehungsweise die Idee eines Adventkalenders schleppe ich wirklich schon zweieinhalb Jahren mit mir mit.

Genau weiß ich nicht woran das liegt, vielleicht weil ich schon so viel geschrieben habe, vielleicht auch wirklich, weil ich eine so Schnelle bin, die aus Unsicherheit Themen anreißt und sie nie zu Ende bringt, eine Frau Sisyphus halt, aber da waren wir ebenfalls schon.

2015-11-04

Dramatikerstipendien und vierter Nanowrimotag

Im MUSA wurden heute die Dramatikerstpendiaten für 2015, Valerie Melchiar und Thomas Arzt, 1982 und 1982 geboren, vorgestellt.

Valerie Melchiar hat einmal bei den „Exil-Preisen“ gewonnen und präsentierte mit zwei Freundinnen und Thomas Arzt, eine Szene aus ihrem Stück, wo drei Frauen, die nur ein Auge und einen Zahn haben, an einem See sitzen, ins Leere starren und dann diesen, um eine Million oder Milliarde Dollar zu verkaufen, um sich dafür eine schönes Gebiß machen zu lassen und gut essen zu gehen.

„Absurdes Theater!“, alla Becket nannte das Julia Danielczyk in der Diskussion. Aber vorerst kam Thomas Arzt an die Reihe, dessen Stück „Totes Gebirge“ im Jänner in der Josefstadt aufgeführt werden wird.

Er hatte schon einmal ein Dramatikerstipendium und die Stücke „Grillparz“ und „Alpenvorland“ geschrieben, die im Schauspielhaus, wo er Stipendiat war, aufgeführt wurden.

Die Berge spielen eine große Rolle, obwohl das Stück, woraus er allein eine Art Voraufführung las, in einer psychiatrischen Klinik a la fin sciecle, handelt.

Man sieht, die Seele ist ein weites Land, beziehunsweise ein totes Gebirge und das ist  eigentlich das Gegenteil, der Krankenpfleger heißt aber Priel und spielt für die Patienten zu Weihnachten Puppentheater.

Raimund Schönberg wird dort eingeliefert, weil er sich in einer psychiatrischen Krise befindet. Nepomuk N. im Gitterbett lallt vom Weltuntergang und das Tote Gebirge ist mir ja auch nicht so ganz unbekannt, habe ich es ja diesen Sommer zweimal durchwandert.

„Retro!“ hat Wolfgang Helmhart, der MUSA Stammbesucher diese Stückauswahl genannt, Julia Danielczyk sind die Globalisierungszeiten eingefallen, mir haben sie zugesagt, obwohl ich ja keine Dramatik-Spezialistin bin.

Ansonsten kann ich zwei Erfolgsmeldungen verlauten, nämlich gestern zweimal Mails von der Buch-Wien.

Erst einmal bekomme ich wieder meine Gratiskarten und zweitens habe ich mich am Montag fast aus Trotz, weil man ja zum Ö1 Quizz gratis hinein kann und die dort noch Kanditatinnen suchten, dafür angemeldet, das Bücherquizz wäre mir zwar lieber, aber da nehme ich , wie es aussieht, wieder als Zuhörererin teil und was den „Nanowrimo“ betrifft, wieder eintausendsechshundertzwölf Worte mehr. Ich halte jetzt bei  8853, nachdem ich gestern mit dreimal Diagnostik nicht zum Schreiben gekommen bin und weiß nach wie vor nicht, wie es weitergeht.

Das heißt, daßs ich morgen, wo ich keine Klienten habe, nochmals alles durchkorrigieren werde und mir  einen Plan mache, wie es weitergeht.

Die Handlung muß ja nicht nur von der Nika getragen werden, Ruth Horvath und Andrea Herbst können mitmischen, beziehungsweise Harald Schwabeneder.

Mal sehen, wie es weitergeht, ich bin sehr gespannt, obwohl das Denken, daß ich es nicht kann, nach wie vor vorhanden ist.

Ich liege aber  im Zeitplan und Handlungsfäden habe ich auch, nur wie verbinde ich sie und wird ein Toter in eine psychotherapeutischen Praxis wirklich interessieren?

Aber Sandra Winter und Fatma Challaki vom „Sommernanowrimo“, beziehungweise der „Selma“ könnten auch noch auftreten.

 

2015-11-03

Gerhard Koflers Gedichtpräsentationen

Der Südtiroler Autor Gerhard Kofler, der lange GAV-Generalsekretär war, ist am zweiten November 2005, ich glaube, an Krebs gestorben, also auch ein Fall für die gestrige „In Memoriam-Lesung im Literaturhaus“, es sind von ihm posthum aber inzwischen bei „Haymon“ drei zweisprachige Gedichtbände erschienen.

Gerhard Kofler hat auf Deutsch oder Italienisch geschrieben und seine Gedichte selber übersetzt, in den jetzt erschienenen „Meeressammlungen –  Collezione marini“, hat das Leopold Federmair für ihn getan und der Paduer Universitätsprofessor Furio Brugnolo hat die Bände herausgegeben, stellte er den dritten Band oder auch alle drei, alle haben, glaube ich, auch mit dem Meer zu tun und das Wort Meer scheint auch in jedem dritten Gedicht vorzukommen, gemeinsam mit dem 1971 geborenen Michael Hammerschmid vor, der ja selber Lyriker ist und in der „Alten Schmiede“ schon einige Lyrikveranstaltungen kuratierte.

Hannelore Kofer, die Witwe und sein Sohn Kevin waren anwesend, Marie Therese Kerschbaumer, die mit Gerhard Kofler, glaube ich, befreundet war und die von Michael Hammerschmid, gemeinsam mit Gerald Bisinger auch erwähnt wurde.

Rudi Lasselsberger, Lisa Fritsch, Magdalena Kapp-Menzel, die neue GAV-Geschäftsführerin, Gerhard Jaschke, Angelika Kaufmann, etcetera.

Die Lesung war natürlich zweisprachig und ich nützte die Gelegenheit meine rudamentären Italienischkenntnisse zu perfektionieren.

Was, wie schon erwähnt nicht ganz so schwierig auf, tauchte doch das Wort „Mare“ häufig auf und auch das der „Poesiea“ und von einem griechischen Mittag wurde geschrieben und Michael Hammerschmid erwähnte, daß für ihn die Gedichte unter dem Motto „Meer, Erinnern und Gesang“ stehen würden, aber auch die „Erwartung“ tauchte auf und höchstwahrscheinlich die „Einsamkeit“, beziehungsweise das Wort „Solo“.

Schöne starke Gedichte und eine starke Erinnerung an den kleinen Mann mit dem meist dunkelblauen Anzug und den grauen Schnurrbart, der mich in der GAV ja irgendwie gefördert hat und ich bin oft bei ihm im Büro gewesen um mit ihm den „Tag der Freiheit des Wortes“ und auch die anderen Veranstaltungen, die ich für die GAV organisierte, zu besprechen. So zum Beispiel auch die Frauenlesung, die, glaube ich 1998 oder 1999 in der „Alten Schmiede“ stattfand, kurz bevor wir nach Belgrad zur Tante Dora gefahren sind.

Ich war auch bei seinem Begräbnis 2005 am Ottakringer Friedhof, habe einige seiner Gedichtbände gelesen und war auch bei seinen Lesungen. Beispielsweise kann ich mich auch an die Veranstaltung zur  Lyrik im März“ erinnern, die er moderierte oder auch eines seiner zweisprachigen Gedichte las.

Anfang November ist ja eine Zeit des Erinnerns und Gedenken und gut daher, das an Gerhard Kofler, den Vermittler und Kompromißbereiten zu tun, der auch noch ausgerechnet an einem zweiten November gestorben ist, so daß er eigentlich einen Stamplatz bei der „In Memoriam-Lesung“ bekommen sollte.

 

2015-11-02

In Memoriam und zweiter Nanowrimo-Tag

Die „In Memoriam- Veranstaltung“ zum Gedenken der verstorbenen Kollegen und Kolleginnen, von der GAV veranstaltet, gibt es seit 2004.

Elfriede Gerstl hat sie mit Andreas Okopenko initiert und sie dann an Karin Ivancsics weitergegeben, die sie nach Andreas Okopenkos, Tod 2010, glaube ich, allein veranstaltet.

Immer mit Musik meistens mit Renald Deppe, heute mit Michael Bruckner und Simon Zöchbauer und ich bin nicht sehr oft dabei gewesen, weil ja auch der „Nanowrimo“ im November beginnt und heute hätte ich eigentlich eine sechs Uhr Stunde gehabt und dann war auch ein sehr hektischer Tag.

Der Alfred hat die Bäume im Garten zurückgeschnitten, der neue Drucker ist gekommen und mein „Nanowrimo-Pensum“ wollte ich auch schreiben und vielleicht auch weiter in Rafael Chirbes „Am Ufer“ lesen, der auch am 15. August, an dem Tag an dem meine Mutter ihren hundertsten Geburtstag hatte und der Alfred seinen sechziger feierte gestorben ist.

Dann ist es sich aber doch ausgegangen und es war wieder sehr interessant, eine Erinnerung an die Kollegen, wie Karin Ivancsisc, deren „Blumendiebin“ ich vor kurzem gelesen habe, am Schluß erklärte, auch eine Neuentdeckung und wieder eine schmerzhafte Erfahrung, denn daß Ernst Kölz im letzten Dezember gestorben ist, ist auch irgendwie an mir vorbeigegangen.

Ruth Aspöck hat an Eugienie Kain, die Tochter von Franz Kain erinnert, die ich am Volksstimmesest kennenlernte, dann ist ist es ihr ein bißchen gelungen in den Literaturbetrieb einzusteigen und 2010 ist sie an Krebs gestorben.

Ihren „Schneckenkönig“ habe ich vor einiger Zeit im Bücherschrank gefunden und steht auf meiner Leseliste.

Der nächste Autor Mario Rotter 1959-1995, es stimmt viele Autoren werden nicht sehr alt, war mir bisher unbekannt, bei „Ritter“ sind ein oder zwei Bände von ihm erschienen, die Ralph Klever herausgegeben hat, so hat er einen Text, der in den „Manuskripten“ erschienen sind gelesen, war mir bis jetzt unbekannt.

Reinhard Priessnitz, 1945-1985, kenne ich hauptsächlich durch den „Priessnitz-Preis“, habe  bei den „Büchertürmen“ aber mal ein Buch von ihm gefunden, das ich noch lesen muß.

Herbert J. Wimmer hat aus seinen „44 Gedichten“ einige gelesen, die er auch einmal in der „Alten Schmiede“ bei einer Gedenkveranstaltung gelesen hat.

Dann kam Günter Brödl, der die „Dr. Ostbahn-Krimis schrieb und für Willi Resetarits, glaube ich, auch Texte. Peter Hiess hat aus einem Krimi, der in einer Peep-Show handelt, ein Stück gelesen und die Musiker dann ein OstbahnKurti-Lied gesungen und Anton Herzl hat einen wahrhaft makabren Text von Wolfgang Bauer 1941-2005 gelesen.

Dann kam die H.C. Artmann Vertonung „Blauboat“ von Ernst Kölz „Ich bin ein Ringelspielbesitzer und hob schon sieben Weiber erschlagn“ von Michael Bruckner gesungen und Michael Hotschnig hat ein Stück aus „Wir töten Stella“ ein Buch das auch auf meiner Leseliste steht, von Marlen Haushofer 1920-1070 gelesen.

Am Schluß hath Karin Invacsics über ihre Beziehung zu Andreas Okopenko auf dessen Begräbnis ich ja war, gesprochen und was den „Nanowrimobericht“ betrifft, kann ich das von der Bipolaren Depression wiederholen.

Habe ich ja gestern morgen sehr euphorisch viertausend Worte beziehungsweise, das erste Dezember Kapitel geschrieben und heute noch mal dreitausend Worte, wurde dabei aber ein paar Mal unterbrochen und stocke ein bißchen mit der Krimihandlung, denn wie gehe ich die an?

Wenn ich die Nika immer im Kostüm auf der Straße stehen lasse, den Obdachlosen sehen, mit Jessica plaudern, sich über den Widerling ärgern und den Krimi über ihre Schwester, Harald Schwabeneder, etc erleben lassen, wirds ein bißchen fad, bezeihungsweise auch kurz, weil irgendwann ist das Kapitel aus und ich drücke mich vielleicht wieder um die Handlung herum, beziehungsweise um den heißen Brei, und habe das show not tell wieder nicht verstanden.

Vielleicht sollte ich es doch mehrdimensional anlegen und ein bißchen genauer plotten. Also wieder ein bißchen „Ich kann es nicht, ich kann es nicht!“, obwohl ich gestern sehr zufrieden war.

Mal sehen wie es weitergeht, die nächsten zwei Tage komme ich wahrscheinlich nicht sehr viel zum schreiben und verliere meinen Vorsprung vermutlich wieder, ich habe aber jetzt drei Buddies, nämlich Nina Dreist, Klaudia Zotzmann und Luisa Rabenschwarz und kann im Dezember ja, korrigieren, zu Ende schreiben, noch einmal von vorne anfangen,etcetera und es ist auch sicher spannend, wie es mit meinen bipolaren Schwankungen und meiner Krimihandlung weitergeht.

« Vorherige SeiteNächste Seite »

Erstelle kostenlos eine Website oder ein Blog auf WordPress.com.