Literaturgefluester

2015-12-09

Zwei Buchvorstellungen

In der „Alten Schmiede“ stellt jetzt Angelika Reitzer unter dem Titel „Lesung und Lesart – neuzuentdeckende Bücher“ vor und diesmal waren es zwei kleine feine von steirischen Autoren und die 1971  geborene Angeilka Reitzer ist ja auch Steirerin, nämlich Franz Weinzettl und Andreas Unterweger, alles mehr oder weniger gute bekannte.

Den 1955 in Feldbach geborenen Franz Weinzettl kenne ich eher weniger oder sagen wir, er ist mir eher als Autor des früheren „Residenz-Verlags“ bekannt und das dort 1990 erschienene Buch „Im Pappelschatten“ habe ich auf meiner 2016 Leseliste.

Also eine Neuentdeckung des Autors, der inzwischen bei der „Edition Korrespondenzen“ verlegt und da über Züge und jetzt über Friedhofbesuche geschrieben hat.

„An der Erde Herz geschmiegt“ heißt der Band, der wie Angelika Reitzer einleitete von Friedhofbesuchen erzählt, die der Besucher in der Weltstadt, der Hauptstadt, der Heimatstadt, etcetera absoviert. Namen werden nicht genannt, mal besucht er mehrmals am Tag einen, mal weniger, er geht dort zu den Gräbern von flüchtigen Bekannten, sucht aber auch, die von Schriftstellern auf, denn er ist selbst ein solcher uns schreibt dann darüber.

Die erste Geschichte hat Franz Weinzettel gelesen, da geht es zuerst an das eine Ende der Weltstadt, zu einem  Verwandten, den er zwar im Leben gemieden hat, ihm jetzt aber eine Kerze stiftete, dann ans andere Ende auf den jüdischen Friedhof, wo man eine Kopfbedeckung tragen muß.

Angelika Reitzer fragte im anschließenden Gespräch nach der Recherchearbeit und ob Franz Weinzettel auch jetzt noch auf Friedhöfe gehen würde, er tut es nicht, denn dieses Thema ist jetzt abgeschlossen und das nächste wird irgendwann folgen, so wie er auch jetzt nicht mehr als sonst mit Zügen fährt, aber da manchmal noch auf  sein diesbezügliches Buch angesprochen wird.

Dann ging es weiter zu Andreas Unterweger und den habe ich 2008, glaube ich, über Andrea Stift kennengelernt, mit der ich ja damals eine Blogbekanntschaft hatte.

Da ist auch sein erstes „Droschl-Buch“ „Wie im Siebenten“ erschienen, das habe ich inzwischen auch auf meiner Leseliste.

Dann folgten „Du bist mein Meer“ und  „Das kostbarste aller Geschenke“ wo sich der  1978 in Graz geborene, der inzwischen in Niederösterreich lebt und Vater ist, „Notizen“ zu seiner Vaterschaft machte und jetzt ist das „Gelbe Buch“, wieder bei „Droschl“ erschienen, wo es um eine Kindheit im gelben Haus, im gelben Land geht und wo, wie Angelika Reitzer in der Einleitung erklärte, verschiedene poetologische Textformen vereint wurden.

Das erste Kapitel handelt von einem „Alten Waschbär“ und sollte eigentlich ein Kinderbuch werden.

Das wollte der Verlag auch nicht haben, Andreas Unterweger hat aber weitergeschrieben, dann war der Lektor zufrieden und so ist das „Gelbe Buch“ mit einem roten Cover entstanden und Andreas Unterweger, den ich schon öfter bei Lesungen hörte, ist wirklich ein eher unkonventioneller Autor mit unkonventionellen Ideen und so geht es in der Kindergeschichte, zu der Andreas Unterweger durch sein Haus in Niederösterreich, das eigentlich rosa ist, beziehungsweise durch die Landschaft dort inspiriert wurde, um einen Biber, der jeden Morgen schwimmt, im Sommer tut er das, denn die Sommer sind hell und schnell, während die Winter lang und dunkel sind, der Großvater kocht den Buben Tomatensauce, die sie nicht mögen und bei der Nennung des Namens das Gesicht verziehen, während Paradeissauce ihr Lieblingsessen ist, geht.

Interessant das vierte Buch von Andreas Unterweger, der fünf Jahre daran geschrieben hat, spannend  was er als Nächstes schreiben wird, aber ich habe ja noch den Erstling zu lesen und freue mich darauf.

Und am Donnerstag werde ich von meinem Psychologiekollegen Wolfram Huber Besuch bekommen, der sich in seiner Pension intensiv mit Bertha von Suttner und Alfred Fried interessiert und mich deshalb schon einmal besuchte.

Ich habe  auch durch ihn angeregt, die Nobelpreisträgerin in mein „Schutzengelchen“ einbezogen. Das Buch, dem Wolfram gewidmet, über das er mit mir sprechen will.

1 Kommentar »

  1. […] Walter Famler (mit mehreren ideologiebildenden Buch-Geschenken) und Literaturbloggerin Eva Jancak (die über die Lesung berichtet hat, danke!) gefreut […]

    Pingback von Alte Schmiede | Andreas Unterweger — 2015-12-12 @ 08:20 | Antworten


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