Literaturgefluester

2016-01-03

Ein Geschenk des Himmels

Das neue Jahr beginnt mit den Harland-Büchern und da gab es ja einmal vor ein paar Jahren, war es 2012 oder 2013 oder danach beziehungsweise davor, einen Abverkauf bei „Thalia“ und ein Geschäft in der Wiener Straße wurde auch geschlossen.

Von da stammen, glaube ich, die KuttnerBücher und der Naipaul, der, glaube ich, ein paar Cent kostete und Siri Husvuedts „Der Sommer ohne Männer“, das eigentlich an erster Stelle steht, aber das passt ja zu den Sommerbüchern, also habe ich nach Buch zwei begriffen und mit Anne Enrights „Ein Geschenk des Himmels“ begonnen.

„Erlebnisse einer Mutter“ steht noch auf dem Cover und als Illustrationen baumeln auf einer Wäscheleine verschiedene Kuscheltierchen.

Aha, interessant, ein paar Seiten weiter steht dann natürlich „Roman“, weil das, wir wissen es schon, die Verlage es so wollen oder das auf die Käufer schieben.

Es ist aber keiner, es ist ein „Memoir“ oder ein „Personal Essay“, wie ich aus den Schnupperworkshops des Writersstudio weiß. Der Unterschied ist mir jetzt selbst nicht ganz klar, ich würde es beiden Gattungsbegriffen, die es im Deutschen ohnehin nicht gibt, zuordnen und es passt auch, obwohl ich meine Tochter ja schon 1984 geborenen habe und mich in dem Jahr davor für die Erlebnisse einer Mutter wahrscheinlich mehr interessierte und mir solche Bücher in der Frauenbuchhandlung in der Langegasse auch kaufte.

Aber zu der  1962 geborenen Bestsellerautorin, die jetzt wieder ein neues Buch herausgegeben hat, verbindet mich auch eine besondere Geschichte.

Hat sie ja 2008 als es die Buch Wien das erste Mal gab, ihr „Booker-Preisbuch“ „Das Familientreffen“ im „Freud-Museum“ vorgestellt.

Ich wollte hingehen, die Troubles wegen dem „Ohrenschmaus-Lyrikpreisträger“, der sein Gedicht von Astrid Lindgren abgeschrieben hatte, hinderten mich aber daran, dank der offenen Bücherschränke ist mir Anne Engright aber im Gedächtnis geblieben, so habe ich einen Erzählband vor einigen Jahren dort gefunden und deshalb wahrscheinlich auch begierig nach dem „btb“ Taschenbüchlein gegriffen, ohne mich zu überzeugen, ob das wirklich ein Roman ist, was da als solcher angeboten wird.

Das heißt, ich habe es wahrscheinlich sowieso angenommen, den Untertitel und die Kuscheltierchen verdrängt und war jetzt erst erstaunt, daß es Geschichten um das Mutterwerden sind, die ich da zu lesen bekomme.

Üblicherweise sind solche Bücher ja  Zusammenfassungen von Kolumnen, von Doris Knecht habe ich so ein  Buch am Stapel liegen und von Daniel Glattauer, hier ist das aber, glaube ich, nicht so und ein bißchen habe ich mir, wie man vielleicht merkt, mit dem Thema schwergetan, obwohl meine Tochter Anna jetzt gerade besonders häufig in Harland ist, um an dem Haus, das ihr Opa einmal für sie begonnen hat, fertigzubauen und die Erinnerungen an meine eigene Schwangerschaft, Geburt und die Zeit mit dem kleinen Kind, natürlich kamen, aber und das war vielleicht das Problem, sie unterschieden sich sehr von denen in dem Buch präsentierten, die ich manchmal ein bißchen zu künstlich, zu lustig, zu aufgesetzt, für den Markt oder zur Unterhaltung der Mütter und Schwangeren empfunden habe.

So beginnt es auch gleich mit einer Entschuldigung. Anne Enright entschuldigt sich bei den Nicht Müttern sich so wichtig zu nehmen und bei den Mütter wahrscheinlich, daß ihre Erlebnisse so sind, wie sie sind und dann geht es los in den verschiedenen Kapitel, das erste beginnt mit der Schwangerschaft oder Annäherung an das Mütterwerden.

Anne Enright hat zwei Kinder, ein Mädchen und einen Buben und den besten Ehemann der Welt, namens Martin und sie ist erst sehr spät Mutter geworden und hat sich, wie sie schreibt, irgendwie blitzartig dazu entschieden.

Eines Morgens ist ist aufgewacht und hat gedacht, jetzt ist es soweit. Bei mir war es so, daß ich immer wußte, daß ich ein Kind wollte, aber erst mit meinen Studium fertig werden mußte, dann habe ich ein Inserat im „Falter“ aufgegeben, aber auch dann habe ich erst eine Stelle, den halben Assistenposten auf der HNO gebraucht und ab dann ist es es eigentlich sehr einfach und von selbst weitergegangen.

Ich hatte eine Hausgeburt und habe dazu die Hebamme gewechselt, das heißt bei der Silversterparty bei Matrtin und Gerlinde, wo die erste eingeladen war, hat sie mich zur Seite genommen und gesagt, ob mir ein Tausch etwas mache, sie würde nämlich gerne zu der Zeit nach Südamerika oder sonstwohin fahren.

Anne Enright die in einem Spitel, einer Gebärklinik entbunden hat, ist etwas ähnliches passiert, die eine Gebärhelferin sagte,“Ich gehe jetzt nach Hause, Sally wird dir jetzt beistehen“.

Es ist überhaupt viel los auf der Geburtstation, die Wehen kommen, aber nicht die Kleine, so wird Martin weggeschickt und wieder hergeholt und die Idee von der natürlichen Geburt, die eigentlich geplant war, aufgegeben, bis schließlich alles klappt und Anne Enright es ein paar Jahre ein zweites Mal wiederholt.

Diese Erlebnisse schreibt sie später am Küchentisch, während die Kinder schlafen, erinnert sich an die Namensgebung und auch daran, daß sie ihrem Mann einmal sagte, daß sie eigentlich auch ein drittes Kind wollte, der war dann wohl nicht so einverstanden.

Ansonsten werden die ersten zwei Lebensjahre der Kleinen beschrieben und die Veränderungen, die bei der Mutter dabei vor sich gingen, das Gefühl am Anfang nicht gehen zu können, die Veränderungen des Körpers, die Geschichte mit dem Milchfluß und dem Stillen, das sind Erinnerungen, die ich so nicht habe, obwohl sich der Körper während der Schwangerschaft natürlich verändert, man in dieser Zeit rotzt und kotzt und einer der Körper später wehtut und ich die Anna glaube ich auch ein Jahr oder mehr gestillt habe.

Anne Enriht hat ihre Mutter vorher gefragt, wie eine Schwangerschaft ist „Es tut weh, aber man vergißt es!“, hat die ihr geantwortet.

Dem widmet Anne Enright ein Kapitel, in dem sie d zu erklären versucht, wie das sein kann, daß man obwohl man ja weiß, wie es ist, das Ganze ein Jahr später und gegebenfalls noch zehnmal oder öfter wiederholt. Da spielt die Natur wohl mit, um die Menschheit nicht aussterben zu lassen und ich kann von mir nur sagen, ich wollte ein Kind, im Gegenteil zum Alfred aber kein zweites. Auch, um die Schwangerschaft und die Geburt nicht noch einmal zu erleben und die Geburt war schmerzhaft, aber als das Kind  da war, war es vorbei und ich habe gedacht „Ich habe es so gewollt und es gehört dazu!“ Ansonsten war auch meine natürliche Geburt keine sehr natürliche, das Licht hat gebrannt, das Radio war an und, daß man die Nachgeburt im Garten vergraben hätte können, ist mir erst später eingefallen.

Dann kommt ein sehr langes Kapitel, das sich „Babies: Ein Ratgeber für Mütter“ nennt und, wo in nicht alphabetischer Reihenfolgen verschiedene Themen behandelt werden, eines davon heißt „Hausgeburt“, auf das ich natürlich sehr begierig war. Seltsamerweise handelt es dann nicht von einer solchen, sondern über die „Erfahrungen beim Überrollen eines Kleinwagens“

Ein anderes widmet sich den „Socken“ und rechnet aus, daß eine Mutter ein Jahr ihrers Lebens damit verbringt, dem Baby die Söckchen, die es auszog wieder anzuziehen, weshalb Anne Enright ihr Kleines solange es ging in Strampler hüllte.

Auch eine Erfahrung, die ich nicht nachvollziehen kann. Ein Kapitel widmet sich dem „Buggykauf“ und das Kapitel vorher ist der „Wissenschaft“, nämlich, den verschiedenen idiotischen Untersuchungen gewidmet, die nachweisen wollen, was Babies dumm, klug oder etcetera macht.

Am Schluß geht es dann an die „Sterblichkeit“ und da erzählt Anne Enriht wieder von sich. Nämlich, daß sie während der Pubertät an Krebs erkrankte, was für ihre Eltern schlimm, für sie eher harmlos war. Viel wichtiger war es mit einer Freundin eine heimliche Zigarette zu rauchen. So begab sie sich auch locker zu Operation und wunderte sich gar nicht, als der Arzt nacher „Alles in Ordnung!“, sagte. Das heißt, sie wunderte sich nur über ihre Mutter, die zum Telefon sprang, um den Vater anzurufen und ihrer Tochter dann verriet, daß die Ärtin gemeint hätte, daß sie sterben würde.

„Aber sag das nicht weiter!“

Es gab dann auch noch einen Selbstmordversuch und einen Aufenthalt in der Psychiatrie, bevor es wieder zu dem Baby und den Erfahrungen einer Mutter, beziehungsweise an das Ende des Buches geht.

Ein Buch das mich vor dreißig Jahren wahrscheinlich mehr interessiert hätte, aber da war es noch nicht geschrieben und Anne Enrights Kinder noch nicht geboren. So finde ich den Ausflug einer Bestsellerautorin in den „Personal Essay“ oder „Memoir-Bereich“ interessant und denke, daß die Verlage wahrscheinlich wollen, daß ihre Bestsellerautoren auch mal was Persönliches schreiben.

2016-01-02

Amerikatz

Jetzt kommt ein Zwischenbuch, nämlich in den letzten Tagen von 2015 begonnen und am ersten Jänner zu Ende gelesen, ein Buchgewinn von „Buchrevier“, denn dort wurden, im Oktober, zehn Bücher von Wilhelms Bartsch „Amerikatz“ aus dem „Osburg-Verlag“ verlost.

Darunter stand noch etwas wie „Verlagspromotionen sind Werbung und werden von Buchrevier  redaktionell  nicht kommentiert und begleitet“

Bekommen habe ich das Buch  mit lieben Wünschen vom Verlag.

Den Bücherbloggern ist es ja sehr wichtig mit den Verlagen zusammen zu arbeiten und das ist wohl eine diesbezügliche Aktion.

Ich habe also gewonnen und mich nun durch das Buch gelesen und da Tobias Nazemi, den ich durch das Buchpreisbloggen kennenlernte und dessen Blog ich immer noch verfolge, wissen wollte, wie es mir gefallen hat, bin ich wieder ein bißchen ratlos und frage mich, ob er es gelesen, beziehungsweise, wenn, ab welcher Seite er es weggeschmissen hat?

Denn es ist ähnlich oder auch anders, als das „Bessere Leben“ von Ulrich Peltzer, ein Buch, das es dem Leser nicht einfach macht, ihm zu folgen und es zu verstehen.

Ich bin ja diesbezüglich schon einiges gewöhnt und keine, die schnell aufgibt, ich schaue bei „Amazon“ nach, wie es die anderen empfinden.

Da gibt es aber noch keine Rezensionen, obwohl das Buch schon im August erschienen ist und wenn man weiter googlet findet man etwas, daß das ein Buch ist, für das man ein Lesebändchen, einen Gürtel oder etwas anderes benötigt, um den ausufernden Inhalt einigermaßen zu bändigen und selbst dann wird einer das nicht gelingen,  wie wahr!

Wilhelm Bartsch, der mir bisher unbekannt war, entnehme ich, dem Klappentext, wurde 1950 in Erberswalde, das war wohl in der DDR, geboren und debutierte 1986 mit einem Lyrikband, der ihn schlagartig in beiden Teilen Deutschlands berühmt machte und „Amerikatz“ ist sein dritter bei „Osburg“ erschienener Roman.

Um was es geht, kann man dem Klappentext entnehmen. Da ist Privatdetektiv Micah Macrobius, mit armenischen Wurzeln, der mit einer Frau namens Adele ein Detetktivbüro in Berlin Charlottenburg hat und dessen Spezialität es ist, nach  Verschwundenen überall auf der Welt, besonders aber in Amerika, zu fahnen.

So wendet sich der Ex Stasi General Boris Untied an ihm, um seinen Sohn Jan zu suchen. Der ist ein Schriftsteller, todkrank und hatte ein Verhältnis mit einer cherokesischen, das ist ein Urindianerstamm, Künstlerin namens Jensie Stone.

Das steht auf ein paar Zeilen, Wilhelm Bartsch führt das nun auf fast vierhundert Seiten aus und führt seine Leser dazu zuerst in den Kaukasus, dann nach Amerika und wieder zurück nach Berlin und nicht genug, denn es ist ja, wie weiters dem Klappentext zu entnehmen ist, nicht nur ein Detektivroman, sonder auch eine „abgründige Liebesgeschichte“ und auch noch eine philosophische Weltdeutungsparabe über die verblüffenden Verbindungen nur scheinbar entlegener Dinge“.

Ich glaube, es ist gerade das und nicht, wie ich anderswo lesen konnte, ein Roman über Künstler, Jan Untied war Stipendiat in Wipersdorf und hat in Armenien an einem Poesiefestival teilgenommen, denn es geht wieder mal vom  Hundertsten ins Tausendste und auch zurück.

Um Karl May, Ossip Mandelstam, da hat Wilhelm Bartsch, der Lyriker, auch das Gedicht „Der Wagenlenker“ mit Hilfe von Elke Erb, neu übersetzt.

Es geht um Indianer, um den armenischen Genozid, um Franz Werfels „Die vierzig Tage des Musa Dagh und noch  um jede Menge anderer Dichter , von Wolf Biermann bis zu  Berthold Brecht, denen Micah Macrobious auf seinem „irren Wettrennen“ durch die Welt und von sämtlichen Geheimdiensten verfolgt, begegnet.

Am Schluß findet er die Urne Jan Untieds, verrät die gnadenlose Spoilerin, froh wenigstens etwas verstanden zu haben und gerät mit ihr bei der Ausreise aus Amerika wieder in Schwierigkeiten mit den Behörden, weil seine Fingerabdrücke darauf zu finden waren.

Aber Schwierigkeiten hat er schon bei der Einreise oder überhaupt auf den vorigen dreihundertfünfzig Seiten zur Genüge gehabt und er kommt auch heil  in Berlin Charlottenburg an, beziehungsweise gerät er, wie der Klappentext weiter verrät, auch noch zu den „Gespenstern der Vergangenheit“ und ein berühmtes Berliner Hotel, das es nicht mehr zu geben scheint, spielt auch eine Rolle. Wien und Udo Proksch kommen ebenfalls vor.

Wilhelm Bartsch würde ich unterstellen, hat dieser Parcourritt durch die Genres, großen Spaß gemacht, um sein  literarischen, zeit- und andergeschichtliches Wissen zu zeigen.

Die Leser werden es wohl schwerer haben, denn die, die eine Detektivstory von Berlin durch den Kaukasus nach New York und wieder zurück mit viel Spannung und Action erwarten, werden soviel literarische, geschichtliche etcetera, Anspielungen nicht aushalten und die die sich für Ossip Mandelstam und den armenischen Genozid interessieren, wird die Krimihandlung wieder zu banal sein und die Sprache zu derb.

Der Stil ist auch nicht ganz einfach zu lesen. Manches wird auf den Kopf gestellt „Wer zu früh kommt, straft das Leben!“, heißt es so ein paarmal, „Pidgin-Englisch“ wird verwendet und Witze erzählt, wenn Mikah mit dem Geheimdienst im Flugzeug oder im armenischen Kognag-Keller sitzt und auf Seite 196 habe ich mich verlesen und hätte während der „Pinkelpause“ fast gedacht, Wolf Biermann wäre dort mit seiner georgischen Freundin bei einem mysteriösen Autounfall umgekommen, es war aber Paruir Sewak, ein Dichter von dem ich noch nie etwas gehört habe, also wieder etwas gelernt auf dieser hektischen Verfolgungsjagd.

Ich bin ja eine, die keine Bücher wegwirft und ich kann auch nicht sagen, daß es mir nicht gefallen hat.

Ich habe nur wieder einiges nicht verstanden,  es aber sehr interessant gefunden, den Dichter Wilhelm Bartsch kennenzulernen und denke, ich sollte jetzt Ossip Mandelstam lesen. Karl May nicht, der interessiert mich nach wie vor, soviel wie Fußball.

Aber „Die vierzig Tage des Musa Dagh“ und die habe ich ohnehin zum Geburtstag bekommen.

Der gigantische Ritt zwischen die Genres ist also sehr lehrreich, ich glaube auch, obwohl das ja in den Schreibratgebern anders steht, daß man das durchaus darf und  bin nun sehr gespannt, wie die anderen Leser das Buch empfunden haben?

Jetzt muß ich noch verraten, wieso es heißt, wie es heißt, weil ich das in meinen Bemühungen, eine  Klammer zu finden, fast vergessen hätte. So wird die Künstlerin Jensie Stone genannt. Was Ossip Mandelstam, der von Stalin zu Tode gefoltert wurde, sowohl mit Armenien, als auch mit den Cherokesen zu tun hat, habe ich dagegen noch immer nicht verstanden, außer man würde, die Gewalt auf dieser Welt, als gemeinsamen Nenner nehmen.

„Ein lustvoller Abgesang auf das Zeitalter der Informationsüberflutung, in dem nur überlebt, wer das wirklich Wichtige nicht aus den Augen verliert“, liefert noch der Buchrücken zur Erklärung.

Dazu passt ganz gut ein Buch mit dem ich das Jahr 2015 begonnen habe.

 

2016-01-01

Das neue Jahr

Das neue Jahr hat begonnen und wir haben den Silvester nicht zur  Gänze, aber ein bißchen bei der Ruth in Wien bei einem Abendessen mit ihrer Schwester und der Hilde Schmölzer gefeiert, bei der letzteren sind wir auch früher ein paar Mal in ihrem Haus am Stadtrand gewesen, jetzt bis zehn in der Stadt, dann ist die Ruth zum Silvesterpfad in die Innenstadt aufgebrochen. Da waren wir einmal, als die Anna  klein war und am Stephansplatz noch die Raketen flogen, da war es laut und kalt und so sind wir gestern um halb elf nach Harland gefahren, um pünktlich mit der Schwiegermutter vor ihrem neuen Fernseher auf das neue Jahr anzustoßen.

Die Nika tut das in der „Weihnachtsfrau“ im „Jazzland“ tanzt dort Walzer und geht  um drei Uhr früh mit Harald Schwabeneder nach Hause, auf der Kärtnerstraße trifft sie den alten Max, der das ebenfalls tut und  vor dem Bücherschrank der Buchhandlung „Kuppitsch“ noch die Fatma Challaki mit Hassan Arawani.

Dieses Manuskript gilt es noch zu korrigieren, bevor es mein, ich glaube, neununddreißigsten Selbstgemachtes werden wird.

Am Montag habe ich das in Wien sehr exzessiv getan, bin den Text, glaube ich, an die dreimal durchgegangen und dabei in eine Anführungszeichenmanie hinein geraten. soll ich jetzt „Cola“ und „Thomas Bernhard“ etcetera unter Apostroph setzen, etcetera?

In das gerate ich gerne mal hinein und dann korrigiere ich noch rund ein Monat bis ich mit dem Text zufrieden bin und demAlfred übergebe, der ja noch am „Sommernanorimo“ zu arbeiten hat, während die „Selma“ schon beim „Digitaldruck“ ist und ich das „Dummie“ wahrscheinlich bald bekommen werde.

Und da bin ich schon bei meinen Neujahrsplänen.

Meistens bin ich in das neue Jahr, wie es sich gehört mit neueer Euphorie gestartet, habe einen Text, wie beispielsweise das „Gruftiemädel“ für die neue „Sterznummer“  ausgeschickt, der dort nie erschienen ist oder versucht doch noch eine Rezension für eines meiner neuen Bücher zu bekommen.

Da bin ich jetzt ein bißchen resigniert und so ist auch der Jahresabschlußbericht, den ich vor ein paar Tagen geschrieben habe, ein wenig depressiv ausgefallen.

Ganz so schlimm ist es vielleicht nicht, denn da sind dann gleich zwei liebe Kommentare gekommen und so kann ich in das neue Jahr vielleicht doch ein bißchen zuversichtlich starten, denn zu schreiben und zu lesen gibt es ja genug.

Zu schreiben werde ich dann nach der „Nika“ wieder etwas Neues anfangen und beim Lesen habe ich mir heuer  wieder einiges vorgenommen, von dem ich nicht ganz sicher bin, ob und wie ich es schaffen werde und das sind angesichts der Bücherberge, die mich umgeben, wirklich und wahrhaftig Luxusprobleme und das Scheitern kann auch manchmal lustvoll sein.

Also auf meiner Leseliste von 2016 hundertfünfundfünzig Bücher, 162 habe ich 2015 gelesen und das auch nicht wirklich, denn mit Wilhelm Bartschs „Amerikatz“, das ich bei „Buchrevier“ gewonnen habe, bin ich erst auf Seite hundertzweiunddreißig, also werde ich es heute oder morgen fertig lesen, es aber bei den 2015 Bücher stehen lassen und dann mit meiner Liste von 2016, wo es bald einen „Vicki Baum-Schwerpunkt“ geben wird, beginnen, denn da habe ich in den letzten Jahren einige Bücher dieser einmal sehr berühmten Bestsellerautorin gefunden und die interessiert mich sehr.

Die Bücherblogger rascheln schon mit den Vorschauen und zeigen auf ihren Facebookseiten her, was ihnen die Verlage von der Frühjahrsproduktion schon alles geschickt haben.

Die hat mir der „Aufbau-Verlag“ auch wissen lassen und da habe ich mir Ronja von Rönnes neues Buch, das im März, glaube ich, erscheinen soll, ausgesucht.

Mal sehen ob es kommt. Ganz sicher bin ich mir dabei ja nie, weil ich im Dezember drei Bücher angeboten bekommen habe, auf die ich noch warte, aber ich habe ja genug zu lesen und auch wirklich und wahrhaftig vor, die hundertfünfundfünfzig schon aufgeschriebenen Bücher zu schaffen, obwohl ich einige von ihren, wie zum Beispiel Donna Leons „Blutige Steine“ oder William Faukners „Licht im August“ in meinen Bücherstapeln noch finden muß. Letzteres hatte ich einmal sogar zweimal im Haus, das Zweite zurückgetragen, das Erste finde ich derzeit nicht. Luxusprobleme, ich weiß und ein bißchen will ich ja auch heuer Buchpreisbloggen, denn das war eine wirklich sehr interessante Erfahrung, aber hundertfünfundfünfzig und zwanzig oder zehn, die wahrscheinlich kommen, sind schon sehr an der Grenze, was ich lesen kann und wenn der „Holzbaumverlag“ mir seine schönen Cartoons und Comics anbietet, sage ich auch nicht nein, weil ich ein bißchen Humor sicher brauchen kann.

Das neue Jahr startet wahrscheinlich wieder langsam an. Bis Sonntag werden wir in Harland sein, am Donnerstag ist dann die erste Schreibgruppe im Cafe Fortuna vormals Ludwig, da kann ich wenn ich will, die Ruth, die das nicht mag, wieder ein bißchen ärgern und schon die Startszene, wo die Paula im neuen roten Seidenkleid und stark geschminkt den Paul mit seinen kurzen Haaren im Gasometer trifft, wo er auflegt und sich erinnert, daß sie, als sie noch der Paul war mit der Paula zur Schule gegangen ist, für mein neues Projekt anschreiben.

Mehr als das habe ich ja noch nicht konzipiert und das ist für einen ganzen Roman viel zu wenig, aber vielleicht eine gute Starterszene, die Woche darauf ist dann wieder „MUSA“, aber da hat der Martin, den Alfred noch bezüglich seines Sechzigsten in ein Kabarett eingeladen und weil der Alfred, die sehr mag und sich oft gern was „Exotisches“ aussucht, werden wir Ende des Montas für ein Wochenende nach Salzburg fahren und dort auch ein Kabarett besuchen.

Am Vierzehnten lesen die Ruth, der Peter Campa und noch ein mir  bekannter Autor bei den „Textvorstellungen“ in der „Alten Schmiede“, aber das ist auch die „Regionalversammlung der IG Autoren“ im Literaturhaus und eigentlich fahren wir ja alle vierzehn Tage nach Harland und das jetzt schon am Donnerstag, weil der Alfred seit Oktober in Altersteilzeit ist.

Mehr Programm weiß ich noch nicht, beziehungsweise habe ich mir aus den Jännerprogrammen, die bis jetzt gekommen sind, noch nicht in meinen Kalender eingetragen, aber man kann und soll ja sanft und leicht in das neue Jahr starten, mit einigen Plänen und dann weitermachen wie bisher, denn ich bin ja wirklich sehr produktiv und das „Volksstimmefest“ und die „Poet Night“ wird es vielleicht auch wieder geben.

Also noch einmal ein schönes neues Jahr allen meinen Lesern und Leserinnen mit vielen schönen Büchern und wenn ich ehrlich bin, bin ich jetzt schon ein bißchen auf die Liste gespannt, die da im August veröffentlicht werden wird, an der wahrscheinlich noch einige Autoren und Autorinnen schreiben.

Wird spannend werden, auch was „Alpha“ und der neue „Bachmannpreis“ bringen wird.

Das Richard Schuberth-Buch steht ja auch meiner Leseliste und der erste Krimi von Franzobel, den ich bei der vorletzten „Buch-Wien“ gewonnen habe und die „Süddeutsche Zeitung“ und da bin ich wieder bei den Rückblicken hat eine Liste der angeblich zehn besten Bücher des Jahres 2015 veröffentlicht, da habe ich Dank „Buzzaldrins Buchgewinn“, dem „Buchpreisbloggen“ und dem eigenen Schreiben fünf schon gelesen und das sechste Jonathan Franzens „Unschuld“ habe ich zum Gebrutstag bekommen.

 

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