„Vom Vielvölkerstaat zur europäischen Union“, hieß ein Vortrag von Prof Pichl, den die „Grillparzer-Gesellschaft“ anläßlich ihrer GV in der“Gesellschaft für Literatur“ veranstaltet hat.
„Dargestellt bei Franz Grillparzer-Ingeborg Bachmann und Elfriede Jeliniek“, hieß es noch weiter, was der Grund auch war, warum ich hingegangen bin, denn diese Autorenauswahl ist ja sehr interessiert, wenn auch durchaus unterschiedlich.
Ruth Aspöck, die ja seit ihrem „Grillparzer-Buch“ Mitglied der „Grillparzer-Gesellschaft“ ist, habe ich gleich gesehen, die sich mit einer Dame unterhielt, die sich als Agnes Pistorius entpuppte und deren Buch über ihre Mutter, Hedwig, die im Burgtheater öfter die Libussa spielte, habe ich ja gelesen.
Die „Libussa“ nicht und auch nicht im Burgtheater gesehen, aber kürzlich Friedrich Schreyvogels „Grillparzer-Biografie“ und über die europaische Union, beziehungsweise ihren Schwierigkeiten bei der Flüchtlingsfrage kann man jetzt öfter in den Medien hören.
So wurde heute bei von „Tag zu Tag“ ein Roman des Satirikers Klaus Oppitz „Landuntergang“ vorgestellt, wo Österreich ein Polizeistaat ist, der aus der EU ausgetreten ist und Arbeitslose und Regimekritiker in Textilfabriken sperrt. Aber darum ist es bei dem Vortragt nicht gegangen, sondern um Grillparzers Weltbild, der ein großer Monarchist gewesen ist und am einem Untergang des Vielvölkerstaats wahrscheinlich sehr gelitten hätte.
Was er zu einer möglichen EU gesagt hätte, darüber kann man wahrscheinlich nur spekulieren und Ingeborg Bachmann hat in ihren „Drei Wegen zum See“ auch schon durch den Namen Franz Joseph Trotta monarchistische Anklänge beziehungsweise solche an Joseph Roth anklingen lassen und die Jelinek hat sich, wie Professor Pichl erwähnte in ihren Werken nicht auf die EU aber sehr wohl in ihren Interviews darauf bezogen. War sie doch zuerst gegen einen Beitritt, dann aber in Zeiten der FPÖ-Siege froh, „in der Löwengruppe nicht ganz allein zu sein“, wie ich es im Jahr 2000 einmal in einem Essay bezüglich der „Santktion bezüglich schwarz-blau“ formulierte.
Nachher gab es eine lange Diskussion mit der Frage, wie Grillparzer zur EU gestanden wäre und Fragen zu Deutschland und dem eisernen Vorhang.
Zur Literatur wurde weniger diskutiert, wurde, die in dem eher kurzen Vorttrag auch nur angerißen, obwohl Prof. Pichl in seinem Schlußwort alle zum Lesen von Grillparzer-Bachmann-Jelinek aufrief und das habe ich mit Ausnahme der Jelinek, bei der die ich eigentlich mehr zu Veranstaltungen gehe als lese, in letzter Zeit auch getan und die ist ja, weil sehr links, bei manchen, wie Professor Pichl bezüglich seiner Vortragserfahrungen erlebte, nicht so beliebt, hat aber sicher sehr viel Kritisches zur momentanen Weltlage zu sage.
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