Nachdem ich letzte Woche die O-Töne ausgelassen habe, weil ich Eva Schmidt schon in der „Alten Schmiede“ gehört und Irmi Fuchs Debut schon gelesen habe, habe ich mich diesen Donnerstag mit dem Alfred im Museumsquartier getroffen.
Die O-Töne finden ja abwechselnd im Haupthof und bei den Boule Bahnen, je nach Prominenz der Lesenden offenbar, statt.
Wenn es regnet geht es ins Quartier 21, wo übernächste Woche auch Friederike Mayröcker lesen wird, diesmal also in dem kleinen Hof, dafür zwei Moderationen, da Daniela Strigl offenbar die Debutreihe betreut, während die Hauptlesenden von abwechselnden Hauptmoderatioren angekündigt werrden, der diesmal Klaus Zeyringer war, der auch bei „Literatur und Wein“ den Samstag moderiert und ein Bild der diesmaligen Debutantin gibt es schon in meinem Blog, hat sie ja Alfred in Leipzig im Österreich-Cafe fotografiert und auch ihr Buch gekauft, während mir die 1980 in Tirol geborene Autorin bisher eher unbekannt war.
Ihr Roman „Traurige Freiheit“ ist bei „Droschl“ erschienen und handelt von der schönen neuen freien Arbeitswelt des Prekariats, ein trauriges Buch, wie Daniela Strigl ankündigte, beziehungsweise hat es Karl Markus Gauss so beschrieben, das von einer Hanna handelt, die mit einem Jakob, einen Arzt, in einer Stadt wie Innsbruck lebt und in Berlin die Chance auf ein Volontariat bekommt.
Jakob will zwar keine Fernbeziehung, eine Freundin stellt ihr aber eine Wohnung zur Verfügung, das Volontariat geht offenbar schief, zu Jakob kann sie nicht zurück, so bleibt sie in Berlin, hat kein Geld, arbeitet tagsüber in Bibliotheken, nimmt Abends Schlaftabletten.
Das Leben ist hart und Daniela Strigl hat in ihrer Einleitung auch noch vom Scheitern gesprochen.
Friederike Gösweiner bedankte oder beschwerte sich danach, daß sie als Vorhut lesen müsse oder dürfe und meinte, daß der ebenfalls Tiroler Norbert Gstrein, der, glaube ich, aber inzwischen in Hamburg lebt, ihr Buch schon Korrektur gelesen habe, der lobte es dann sehr, bevor er mit seiner „Freien Welt“ begann und da habe ich die Buchvorstellung auch schon in der „Alten Schmiede“ gehört und da las Norbert Gestrein aus dem Roman, wo ein österreichischer Schriftsteller namens Hugo, den Lebensspuren des jüdischen Schriftstellers John, der kein Opfer sein will, aufspürt, fast die gleichen Stellen, nur bei der ersten, wo die Beiden ein Jahr vor Johns Tod durch die Wüste fahren, bin ich mir nicht ganz sicher, dann kam aber die Stelle mit dem Nachruf in der Buchhandlung in San Francisco und auch die letzte Stelle wo er nach Israel fliegt und mit John Mauthausen besucht, habe ich, glaube ich, schon gehört.
Neu war für mich, daß Norbert Gstrein, wie Klaus Zeyringer betonte, seine Schreibprozesse immer in seine Romane einbezieht und das finde ich sehr interessant und am Schluß wies der Autor noch auf ein Buch von Claude Simon hin, das er in den offenen Bücherkästen Hambrugs gefunden habe und das man lesen solle.
Man soll vielleicht auch „In der freien Welt“ lesen, jedenfalls konnte man sich das Buch, wie auch das von Friederike Gösweiner signieren lassen und ich bin gespannt oder erwarte es mir eigentlich, daß es entweder auf die deutsche oder österreichische oder vieleicht sogar auf beide Buchlisten kommt und dann bin ich gespannt, ob es zu mir kommt.
Ansonsten warten in meinen Regalen von meinen Bücherfunden ja noch „Die englischen Jahre“ und „Das Handwerk des Tötens“ auf mich. „Einer“ und „Anderntags“, die Frühwerke habe ich aber, glaube ich, auch noch nicht gelesen.
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