Literaturgefluester

2016-09-26

Leipziger Buchpreisträger in der Alten Schmiede

Gun­tram Ves­per

Gun­tram Ves­per

„Den Belletristik-Preis der Leipziger Buchmesse“ hat ja heuer für mich sehr überraschend Guntram Vesper mit seiner Chronik „Frohburg“ gewonnen. Ein Autor und ein Buch das mir nicht sehr viel sagte. Die Ute hat mir dann erklärt, daß Frohburg eine kleine Stadt zwischen Leipzig und Karl Marx-Stadt Chemitz ist und der 1941 dort geborene Guntram Vesper ist 1957 mit seiner Familie in den Westen gegangen und lebt heute in Göttingen.

Das Buch eine Mischung zwischen Chronik, Stadtgeschichte und Notaten, wie Kurt Neumann erklärte, hat über tausend Seiten und hätte schon im Mai in der „Schmiede“ vorgestellt werden sollen. Da habe ich auf dem Weg dorthin einen der Stammbesucher getroffen, der mir sagte, Veranstaltung fällt aus und heute also nachgeholt.

Es gab ja auch einiges Bedauern, daß das Buch nicht auf die LL, kam beim Sascha Stanisic vor ein paar Jahren wurde zwar das Gegenteil bedauert und die die „Alte Schmiede“ war gar nicht so voll, Gerhard Jaschke war aber da und Erich Hackl, der österreichische Chronist, wie man so sagen könnte, moderierte und leitete ein, sprach von seiner großen Vesper Verehrung, erzählte auch was zu dem Buch und der Autor sagte dann, daß er sich sehr wohl am Veranstaltungort fühlen würde, denn sein Ur- und sein Großvater waren ebenfals Schmiede und so hat er die ersten Lebensjahre auch an einem ähnlichen Ort verbracht.

Der Vater war Arzt und ein Stück das Guntram Vesper vorlas, begann im Jahr 1945, als die Russen kamen und der Kleine vier Jahre alt war.

Dann ging es näher an die Gegenwart, der Bruder Ulrich stirbt, das Familienporzellan wird aufgeteilt und der Bruder hatte, womit er mir sehr ähnlich zu sein scheint, zwischen zehn- und fünfzehntausend Bücher, die überall in seiner Wohnung oder Haus aufgestapelt waren oder noch unausgepackt in Plastiksäcken lagen.

Der Autor griff sich einige heraus und fuhr mit ihnen dann über die Autobahn und erzählte im Gespräch mit Erich Hackl auch noch sehr viel von der Buchentstehung. Die Chronik hat er ursprünglich für sich selbst geschrieben, erst spät kam ihm die Idee das zu veröffentlichen, denn als der Vater oder die Mutter starb, dachte er, bald ist niemand mehr da, der davon weiß.

Erich Loest kommt in dem Buch vor, das hat er erfunden, er hätte ihm das Buch auch überreicht, nur leider ist Erich Loest vor ein paar Jahren gestorben. Die Liebe zu Karl May scheint auch ein wichtiges Thema zu sein und der Autor erzählte sehr viel und sehr lang die Anekdoten seines Schreiben, eine Schlange von Bücherkäufern gab es auch, die sich das Buch signieren ließen und das ist sicher sehr interessant, obwohl ich ja nie in Frohburg war, nur ziemlich regelmäßig zu den Messezeiten nach Leipzig fahre.

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