Literaturgefluester

2016-09-23

Das Pfingstwunder

Jetzt kommt Buch elf des bisherigen LL-Lesen und mein bisheriger Favorit, leider wird es das in der Realität nicht spielen, denn Sibylle Lewitscharoffs „Pfingstwunder“ wurde ja nicht in die Shortlist aufgenommen, was ich sehr bedauere, denn es ein tolles Buch und vielleicht die perfekte Kombination zwischen U und E, beziehungsweise die Verbindung zwischen Realismus und abgehobenes Wortgeschwafel.

Letzteres vielleicht schon ein bißchen, denn die 1954 in Stuttgart geobrene Büchner-Preisträgerin, ist ja bekannt für ihre „verzwirbelte Sprache“, habe ich, glaube ich, auch irgendwo auf einen Blog gelesen und die hat sie wahrscheinlich auch in die Bredouille und um den Preis gebracht, denn zuerst, bei „Blumenberg“ auf dem Sofa hieß es ja, „Ich hasse alle Selbstmörder!“, da habe ich mich gewundert und wußte noch nichts über die Biografie, dann auf der „Buch-Wien“, daß „Amazon“ in die Hölle fahren oder nein, so hat sie es nicht ausgedrückt, da wäre ich schon ein wenig die „Pfingstwundersprache“ und dann kam das mit den „Retortenkindern“, alle schrien pfui und Elke Heidenreich, sagte, glaube ich, etwas von einer „schwäbischen Hausfrau“ und ich hab begriffen, daß jemand, der sich Tag für Tag mit der schönen Sprache mit den ausgefallenen Wortschöpfungen, um auf die langen Listen und die Preispodien zu kommen, beschäftigt, vielleicht die Unterscheidung, daß man sowas zwar, als Roman schreiben und alle schreien „Bravo!“, aber nicht auf einem Vortragspult sagen darf, verliert und das finde ich interessant, denn ich habe mich in der letzten Zeit, Zufall oder nicht, mit der guten Literatur geschäftigt und dann einige LL-Bücher gelesen, die von älteren Herren stammen, mal „Bücher-Preisträger,“ mal nicht, die mit ihren letzten Lieben nach Italien fuhren oder sogar, weiterer Zufall sich auf einen Kongreß begaben. Da ging es zwar um Jean Paul und in den Himmel ist auch niemand gefahren, obwohl der Titel es ja angekündigt hätte, aber ich habe mich bei der „Rauschzeit“  eher gelangweilt, wo auf fünfhundet Seiten diskutiert wird, daß einer seine Jugendliebe trifft und der andere in die Oper geht.

Ist das gute Literatur, die berührt und was Neues bietet? Bezüglich der Sprache wahrscheinlich schon und konstrueirt waren die Bücher auch sehr und ich war bisher kein Lewitscharoff-Fan, das möchte ich ausdrücklich betonen, kann man auch im Blog nachlesen.

Beim „Bachmannpreis“ bin ich auf sie gestoßen, dann habe ich „Montgomery“ beim Bücherturm bei „Literatur im März“ gefunden und nicht verstanden, weil zu abgehoben, zu kompliziert, eh schon wissen, bei „Apostoloff“ mit dem sie, glaube ich, in Leipzig auf der Liste war oder auch gewonnen hat, war es ähnlich, „Blumenberg“ habe ich, das war schon nach der Aufregung im letzten Jahr gelesen und jetzt waren es zuerst die Verisse und die Blogger, die schrieben „Ich hoffe doch, daß sie nicht auf die Shortlist kommt!“

Sie ist nicht gekommen und ich habe das Buch noch davor am Dienstag Morgen zu lesen begonnen, nicht das Buch selbst, „Suhrkamp“ hat mir ja die „Fahnen“, also ein breites Skriptum, auf das man herrlich Notizen machen kann, geschickt und war eigentlich sofort begeistert, ob es daran lag, daß ich mich in diesem Sommer auch ganz zufällig mit dem „Tod des Vergils“ beschäftigt habe, weiß ich nicht, denn es ist leicht zu lesen und, ich glaube, es ist ihr auch das Kunststück gelungen, endlich einmal aus der „Fadiness“ der schönen Worte und den abgehobenen Sphären, was ich ja bei den „Witwen“ ein bisschen bedauert habe, wo ja auch ein Philosoph mit einem altmodischen Namen mit vier angeblichen Witwen auf Reisen geht und am Cover prangt ein barockes Fotos, herauszukommen.

Gut, Lewitscharoffs Held heißt auch Gottlieb und hat eine Universitätsprofessorenkarriere hinter sich, er ist Dante- Forscher und hat sich, als solcher Anno 2013 zu Pfingsten nach Rom auf den Aventin begeben, um mit dreiunddreißig anderen Dante-Forschern, die „Göttliche Kommödie“ zu diskutieren.

Eh schon wissen und sehr abgehoben, könnte man jetzt sagen und was fange ich damit Anno 2016 angesichts der Flüchtlingskrise und „Brexit-Katastrophen“ an? Das interessiert mich ja nicht und vielleicht verstehe ich es auch nicht besonders, denn mit meiner Hauptschuldbildung habe ich die „Divina Commedia“ ja nicht intus oder ich will umgekehrt beim Longlistlesen nur die hehren Inhalte und die schöne Sprache haben und von der bösen rauhen Welt da draußen nichts wissen, sondern abschalten und entspannen?

Weit gefehlt, denn der Held taumelt zu Beginn durch seine Frankfurter Wohnung, fragt sich, wie er heißt und, ob er nicht etwa wahnsinnig ist, denn, das was da in Rom im Saal der Malteser geschehehn ist, kann er keinen erklären, daß da dreiunddreißig Forscher und drei Leute vom Personal auf einmal aufgesprungen sind, sich wie toll gebärdeten,  aus dem Fenster sprangen und gegen Himmel fuhren.

Ich würde sagen, Sibylle Lewitscharoff macht sich gehörig über all das lustig, tut es in einer sehr zerzwirbelten Sprache und wir bekommen ein Dante-Seminar dabei geliefert, das hat ja Herbert, einer der offiziellen Bücherblogger an dem Buch bemängelt, daß man nachher zwar alles über die „Göttliche Komödie“ weiß, aber keinen Roman gelesen hat.

Dem würde ich entgegenhalten, obwohl ich ihm den Preis, den er angeblich schon hat, von Herzen wünsche, daß das bei Thomas Melle ganz genauso ist und noch viel mehr, denn das „Pfingstwunder“ ist, glaube ich eindeutig ein Roman, ein solcher, wie „Die Witwen“, „Rauschzeit“ und „Widerfahrnis“, obwohl da ja „Novelle“ draufsteht.

Es ist einer, den die Kritiker vielleicht ein wenig kitschig nennen, denn ein Pfingstwunder gibt es nicht und ich denke, wenn die angehenden Psychiater und Psychologiestudenten „Die Welt im Rücken“ lesen sollen, dann sollen, das die Germanistik- und vergleichenden Literaturwissenschaftsstudtendten, sowie die Gymnasiasten auch mit dem „Pfingstwunder“ tun und das Neue, was mich vielleicht zwar nicht unbedingt berührte, aber doch erstaunen und aufhorchen ließ, ist die Verbindung mit der Realität.

Denn Gottlieb Elsheimer kommt nach alldem, den Verhören durch die Polizei, etcetera, nach Hause, rennt schlaflos in seiner Wohnung herum, geht am Abend zum Italiener essen, betrinkt sich, während er all das aufzuschreiben beginnt,  hat dann nur mehr Zwiback im Haus, weil er auf das Einkaufen vergißt und fragt sich natürlich auch die berühmte Frage, wieso ausgerechnet er zurückgeblieben ist?

Ja, Bezüge zu Primo Levi und dem Holocaust gibt es auch, fragt sich, ob er jemals wieder unterrichten kann und höre und staune, vor allem die, die ja beklagen, daß sich die heurige Longlist sowenig mit der Flüchtlingsfrage beschäftigt, und diese Romane ausgelassen hat, ob er nicht vielleicht einen syrischen Flüchtling, vielleicht auch eine Frau mit Kind, ja auch das, denn Elsheimer ist  ein Mann mit vielleicht „lüsternen Begierden“ in seine große Wohnung aufnehmen soll?

Läßt das aber, denn es würde an der Sprache scheitern und der Flüchtling würde ihn vielleicht stören, Gedanken die wir wohl alle haben, die meisten vielleicht nicht einmal so weit kommen und dann erfahren wir noch viel über Dante, Vergil, die göttliche Kommödie und und und…

Sibylle Lewtscharoff schreibt in ihrer Danksagung noch, daß sie das Buch einem Stipedienaufenthalt in der „Villa Massimo verdankt und dort auch in dem Saal der Malteser auf dem Aventin gelesen hat.

Interessant ist auch, daß ihr der Österreicher Klaus Zeyringer die Übersetzung ins Wienerische und ins Steirische machte, denn das Buch ist ja vielsprachig und vielschichtig und es ist bis jetzt mein Preisfavorit, denn mein zweites Shortlist-Buch ist, was jetzt auch die Kritiker erkennen, kein Roman, obwohl ich Thomas Melle den Preis wünsche und vergönne, wenn ihn schon Sibylle Lewitscharoff nicht bekommen kann und jetzt nach einer kurzen LL-Pause weiterschauen, wie es mit den neun anderen LL-Büchern steht, von denen sieben ja noch in meinem Badezimmer auf das Lesen warten?

2016-09-22

Zweifache Longlisten-und Shortlistlesung

Normalerweise gehe ich ja aus zeitökonomischen Gründen nicht so gern zu einer Lesung, wenn ich das Buch schon gelesen habe oder lesen werde.

Bei Longlistenlesungen bin ich aber gelegentlich gewesen, einmal glaube ich beim Doron Rabinovici in der Hauptbücherei, im Vorjahr beim Clemens J. Setz in der AS, als ich das Buch halb oder so gelesen hatte und heute hätte ich den Rainhard Kaiser-Mühlecker in der „Gesellschat für Literatur“ auch beinahe ausgelassen, aber dann war das Alternativprogramm nicht so entsprechend, auf die Shortlist ist er am Dienstag auch gekommen, auf der öst LL ist er schon und einige Blogger haben „Fremde Seele, dunkler Wald“ auch sehr gelobt.

Dem habe ich mich bis jetzt eigentlich nicht so angeschlossen und ganz ehrlich, auch wenn ich das wahrscheinlich revidieren werde oder auch schon habe, denn wahrscheinlich ist es mein drittes Shortlist-Buch, das ich auf meine höchstpersönbliche Liste setzten werde, habe ich den 1982 in Kirchdorf an der Krems geborenen, sehr „schönen“ jungen Mann, bisher ja als eher fad eingeschätzt.

Mit seinem  2008 bei Hoffmann und Campe erschienenen „Der lange Gang  über die Stationen“ hat er ja Furore gemacht. Da war ich kann ich mich erinnern, bei einer literarischen Soireee im Radio Kulturcafe gewesen zu sein und habe mich gewundert, daß „so was fades“, die anderen nannten es „aus der Zeit gefallen“ bei „Hoffmann und Campe“ erscheinen kann und das Buch dann auch gelesen.

„Magdalenenberg“ habe ich auch irgenwo gehört, bei „Wiedersehen in „Fiumcino“  war iich in der „Gesellschaft“ und habe mir das Buch schicken lassen und seither glaube ich, nicht mehr so viel von dem jungen Mann gehört.

„Schwarzer und roter Flieder“ ist erschienen und ein Erzähloband und jetzt das Buch, wo ich mir bei den Beschreibungen dachte, das habe ich doch schon im Debut gelesen und bei „Magdalenberg“ gehört.

Als das Buch auf die öst LL kam, habe ich bei „Fischer“, wo es erschienen ist, nochmals angefragt und es am nächsten Tag bekomme, vielleicht bekomme ich den Händler, was  mein neunzehntes LL-Buch wäre, also auch noch, der Stamm ist am Montag gekommen und mich dann irgendwann enschloßen, ich gehe in die „Gesellschaft“ und eigentlich hätte ich das Buch mitnehmen können, erstens um es signieren zu lassen, was ich nicht so oft mache, zweitens, um mitzulesen und mir die gelesenen Stellen anzustreichen, was sehr gut gewesen wäre, denn ich bin mit dem Lesen ja ein bißchen in Zeitlnot, habe heute mein elftes LL beendet und siebzehn Rezensionsexemplare oder nein, sechzehn, denn die Gösweiner ist ja ein Geschenk vom Alfred, liegen am Klo und vor allem „Literarurtest“ drängt ja sehr, wenn man nicht gleich in der nächsten Woche bespricht und von denen habe ich heute auch ein Buch bekommen.

Ich hätte die „K u.S“ Debuts also vielleicht noch ein wenig aufschieben und gleich mit dem Lesen anfangen können und wäre etwas schneller gewesen, hätte, könnte, habe ich aber nicht, denn das ist mir erst in der „Gesellschaft“ eingefallen, als ich zwischen dem Lehrer und einer jungen Dame saß, die das Buch in der Hand hielt und den Melle in ihrer Tasche hatte.

Sehr voll in der „Gesellschaft“, das heißt gegen Ende hat es sich gefüllt und ein paar Interessierte, die man vielleicht sonst nicht so sieht, wie zum Beispiel die Petra Hartlieb waren da, denn die Buchhändler sollen ja, wie ich überall höre, auf die Shortlist sehr aufspringen.

Manfred Müller hat die Shortlist auch sehr erwähnt, den öst Bp hat er dagegen ausgelassen, ob aus Zufall oder mangelnder Kenntnis, habe ich vergessen nachzufragen und allmählich verwandelte sich mein Desinteresse in Interesse, denn der angeblich so aus der Zeit gefallene junge Mann, etwas, was ihn auch ärgern dürfte, hat wirklich einen eigenen Stil und irgendwann habe ich mir gedacht, daß er dem meinen gar nicht so unähnlich ist und bevor jetzt einige aufschreien, er ist erfolgreich, ich nicht und vom Land schreibe ich auch nicht soviel, denn ich lebe ja im städtischen Milieu, zumindestens bin ich dort aufgewachsen, in einem eher proletarischen Teil von Wien.

In dem Buch geht es wie schon Manfred Müller einleitete, um eine Familie am Land, die Brüder Jakob und Alexander, der eine Bauer, der andere Berufssoldat, um einen Vater und einen Großvater geht es auch und das was der junge Mann vorlas war wirklich sehr interessant.

Der Magdalenenberg kommt wieder vor und ein Kreuz, das die neuen Christen dort errichteten, der Berufssoldat hätte einmal Priester werden wollen, ist dann aber einer Elvira verfallen, der Vater verschleudert den Hof, der Großvater prunkt mit seinem Geld und alle sind zerstritten und viel mehr werde ich jetzt auch nicht erzählen, sondern lesen, wenn ich mit den Debuts, der Vegetarierin, der „Apollokalypse“, dem Mayerhoff und dem Kumpfmüller fertig bin und auch das anschließende Gespräch war sehr interessant, denn Manfred Müller fragte, vielleicht ein wenig provokant „Wie lebt es sich als öffentliche Person?“ und der junge Mann antwortete:

„Das bin ich nicht, denn ich mische mich in die Politik nicht ein, sondern schreibe und ich bin einer, der erzählen will und ob man das jetzt altmodisch nennt und mich mit Rosegger vergleicht, ist mir egal!“

So ungefähr habe ich es verstanden und bin sehr gespannt, werde mich aber jetzt gleich mit einer jungen Aussteigerin beschäftigen und meine Spannung hoch und warmhalten und vielleicht wird es mein drittes dBp Sortlistbuch und vielleicht kommt es auch auf die öst SL, den Preis würde ich ja immer noch gerne der Frau Mayröcker zuerkennen und den dBp gewinnt wahrscheinlich der Herr Melle mit seiner Mischung zwischen Memoir und Personal Essay über seine bipolare Depression.

2016-09-21

Barbara Hundegger und Max Höfler im Gespräch

Auch im Literaturmuseum haben die Veranstaltungen begonnen und da gibt es ja die Schreibgespräche, eine Reihe, wo die GAV eingeladen wurde, jeweils einen älteren mit einem oder einer jüngeren Kollegen diskutieren zu lassen.

Das hat mir Robert Schindel und Anna Weidenholzer begonnen,  Marie Therese Kerschbaumer habe ich versäumt, weil ich in Deutschland Rad fahren war und war dann noch bei der Veranstaltung mit Franz Joseph Czernin und Angelika Reitzer und heute war, wenn ich mich nicht irre, die letzte Veranstaltung, ob für dieses Jahr oder überhaupt, weiß ich nicht recht, jedenfalls mit Barbara Hundegger und Max Höfler.

Ich war weil die „Volksstimme-Anthologie“, die jetzt gekommen ist, meinem Kritiker schicken wollte, sehr früh daran, bin daher ein bißchen durch das Museum geschlendert, da kann man ja an den Veranstaltungstagen ab sechs frei hinein, mich dann mit Petra Ganglbauer, offenbar die GAV-Abgesandte unterhalten und mich ein bißchen gewundert, daß so wenig Publikum war.

Vielleicht interessiert die Lyrik nicht oder die „jungen Wilden“, wie Max Höfler möglicherweise einer ist, ich hab einmal beim „Volksstimmefest“ neben ihm, beziehungsweise einer Maschine, die er aufgebaut hat, gelesen und Klaus Nüchtern moderierte, bei den ersten Veranstaltungen war das Renata Schmidtkunz, dann glaube ich Daniela Strigl, jetzt der „Falter-Kritiker“, der zum Doderer-Jahr ein Doderer Buch geschrieben hat und stellte die beiden Autoren vor.

Bei der 1963 in Hall in Tirol geborenen Barbara Hundegger, war ich, glaube ich, einmal zum „Tag der Lyrik“ in der „Gesellschaft für Literatur“, dann hat sie glaube ich auch bei dem „Symposium für Sprachkunst“ mitgemacht und ich hab, glaub ich, mit ihr diskutiert, was gute Lyrik ist, denn sie ist ja hohe Ansprüche, den „Wildganspreis“ hat sie auch einmal bekommen und ich habe einmal ein Buch von ihr im Schrank gefunden, was ich noch lesen muß.

Einer ihrer Bände heißt, „schreibennichtschreiben“ aus dem las sie ein paar Texte vor,  sowie ein  „Gegen Naturlyrik-Gedicht“, bekannte sich im Gespräch als Sport und Fernsehfan, was ich der anspruchsvollen Sprachkämpferin, die gerne Wörterbücher liest, nicht zugetraut hätte und auch als jugendliche Nichtleserin.

Dann hat sie aber Germanistik, Philosophie und Theaterwissenschaft studiert und der 1978 in der Oststeiermark geborene Max Höfler, der außer Germanistik und Philosophie noch Kunstgeschichte studierte und ein Toningenieurstudium abgebrochen hat, von ihm habe ich auch ein Buch gefunden,habe, schreibt experimentelle Texte und las aus seinem „Ritter-Buch „wies is is- ein mondo cane machwerk“, das mit den Worten „Und dann..“, möglicherweise klein geschrieben, beginnt und sich offensichtlich ohne Interpunktion und Absätze durch das ganze Buch zieht.

Das wäre etwas für meinen Kritiker und Max Höfler meinte im Gespräch, das das für ihm eine Mittel sei, gegen die Scheußlichkeit der Welt anzukämpofen und er kommt zu seinen Sätzen in denen er sie sich laut vorliest.

Im zweiten Teil brachte Barbara Hundegger einen Text aus der Realität der prekären Autorenwelt. Lyrik verkauft sich nicht, nur Krimis und es wird inzwischen so viel „konventionell“ geschrieben, wie sie beklagte und dann melden sich die Veranstalter bei ihr und wollen einen Text für ein tolles Projekt mit viertausend Anschlägen für hundert euro und sie schrieb dafür einen Absagebrief.

Ja, das Leben ist schwer nicht nur für Autoren, Angelika Reitzer hat ja gestern besispiuelsweise im Gespräch mit Lydia Mischkulnig, die vielleicht eine konventionelle Autorin ist, das Prekartiat beklagt und Barbara Hundegger meinte, daß sie von Stipendien und Prein leben würde, nicht vom Buchverkauf und darauf angewiesen wäre, daß die auch regelmäßig kommen.

Die gibt es wieder nicht für alle und Max Höfler wird, wie er sagte nicht zu Schullesungen eingeladen, weil seine Texte vielleicht zu grauslich sind.

Jedenfalls las er am Schluß ein paar solcher Beispiele vor, die sich mit Fäkalien beschäftigen, ein nicht sehr konventioneller Autor also, wie Barbara Hunegger erfreut feststellt, einer der aber sehr syampathisch wirkt und jetzt muß ich nur noch ihre Bücher lesen, Barbara Hundegger hat ja, glaube ich, auch einen Dante Zyklus geschrieben, nicht nur Sibylle Lewitscharoff, wie Klaus Nüchtern einleitend noch anmerkte, aber da bin ich ja noch mittendrin und der Museumsdirektor Bernhard Fetz versicherte am Schluß, daß im Literaturmuseum die Moderatoren und die Autoren, das gleiche Honorar bekämen, etwas was Barbara Hundegger in ihrem kritischen Schreibetext auch beklagte, daß das nicht immer der Fall sein dürfte.

Plotting-Day

Aufmerksame Leser, falls ich solche habe, werden vielleicht fragen, was ist jetzt mit dem großen Roman, den du jetzt  schreiben willst und wie bringst du angesichts deines doppelten Buchpreisbloggens und deiner psychologischen Praxis, die nötige Konzentration dazu zusammen?

Die Antwort heißt, schwer, obwohl ich schon fleißig geschrieben habe, sechsundvierzig ein halb Seiten, sechzehn Szenen und derzeit 24.678 Worte, aber der Biß ist, das habe ich schon geschrieben derzeit vielleicht ein wenig draußen und das was ich mir in Kroatien in mein schwarzes Reisenotzbüchlein skizziert habe, ist bis auf die Hochzeit schon geschrieben.

Ich habe es jetzt auch zeitlich umstruktueirt, die Handlung wird wahrscheinlich nicht die ganzen sechs Wochen bis zur Jurysitzung dauern, sonder vielleicht schon bei Zusannas Hochzeit enden, wo Edy Klara gefunden hat und ihr ihr Fotoalbum mitbringt, die wird am nächsten Donnerstag sein, Szene sechzehn spielt am Dienstag oder Mittwoch, da ist Klara gerade mit Clarisse im Campingrestaurant gewesen und die hat dort Claires Hochzeitsfoto liegengelassen.

So weit, so what, und für alle, die sich jetzt nicht auskennen und „Nicht so unverständlich, Frau Jancak, holen sie doch mal Atem!“, schreien, gehe ich vielleicht an den Start und an einen kroatischen Campingplatz zurück, wo ich in der Nacht von einem Zauberer mit einem Luftballon träumte, die Namen „Claire-Klara-Clarisse“ waren da schon in mein Büchlein geschrieben.

Am nächsten Tag sind wir auf diese Insel gefahren und ich habe geschrieben und geschrieben, in mein Notizbuch die Handlung von dem Jurymitglied Klara, die damals noch den deutschen Buchpreis bewerten sollte, die nach dem ihr Freund sie betrogen hat, überstürzt nach Trogir fährt, dort auf dem Campingplatz logiert, um sich bis zur Jurysitzung die Bücher durchzusehen, in der Nacht von dem Zauberer träumt, der ein kleines Mädchen von einer braunhaarigen Blumenkleidfrau und einem anderen Mädchen weg, zu ihrer verhärmten blonden Mutter führt, ihre Geschichte reflektiert, der Bruder hatte, als sie drei war einen Radunfall, die Mutter seither Schuldgefühle und keine Liebe für die kleine Tochter, die Eltern sterben vor sechs Jahren, dann zieht sie zu Edy, dem Juryvositzenden, in Trogir lernt sie den Kaffeehausbesitzer Sergej kennen, trifft in Split seine Cousine Clarisse, es gibt die Großmutter Claire, bei der sowohl Sergej, als auch Clarisse aufgewachsen sind, die kam mit ihren Eltern 1917 als Säugling aus St. Petersburg, verbrachte ihre Sommer in Nizza, wohnte sonst in Ragusa. Sergej kocht für Klara, erzählt ihr von der Großmutter und dann gibt es noch die große Hochzeit von Zusanna, so weit so what.

Das habe ich in etwa, leider zum Teil ziemlich unleserlich, nach Wien zurückgebracht, beziehungsweise habe ich in Harland, meine Reiseeindrücke und „Ein Souvenier“ geschrieben.

Dann ist das Ganze liegengeblieben, denn die „Berührungen“ waren noch zu korrigieren. Etwas früher wie erwartet, bin ich trotz der Kritik des Unverständlich schreibens damit fertig geworden und habe dann mit dem neuen großen Roman begonnen.

Mir „Bora“ herausgesucht, um es noch einmal zu lesen, bin aber noch nicht dazu gekommen, warten, ja jetzt noch sechzehn Rezensionsexemplare, die nicht nur den d und den öst Bp betreffen, meine Souveniers, das Lavendelssträßchen und den Rosmarin dazu gestellt, habe geschrieben und war mehr oder weniger zufrieden damit, denn die Kritik von dem „Kann es nicht daran liegen, daß Sie einfach nicht schreiben können?“, ist ja nicht so einfach wisch und wegzuwischen, denn daran stimmt sicher einiges, obwohl ich natürlich schreiben kann, aber offenbar nicht so, daß ich damit auffalle und es interessiert.

Nun gut, es war sowieso nicht mehr soviel Zeit, denn der dreiundzwanzigste August war ja bald da und da kamen auch die ersten Bücher und weil ich ja schon versuche genau zu lesen und sie genau zu besprechen, hinterlassen sie auch einen ziemlichen Eindruck und drängen so das Eigene zwar vielleicht nicht weg, aber doch in den Hintergrund und die Praxis lief auch wieder an, die Veranstaltungen begannen und wenn ich nur eine oder zwei Stunden Zeit habe, dann trödle ich vielleicht mit Recht herum und lese Blogs, statt mich in ein Kapitel einzulassen, daß dann vielleicht nicht so gelingt und mich blockiert.

Langer Rede kurzer Sinn, irgendwie habe ich jetzt das vergessen, was ich eigentlich schreiben wollte, wie das jetzt  mit dieser Zwillingsschwester und der Großmutter ist?

Denn es hat sich bald herauskristallisiert, der Edy spielt eine viel wichtigere Rolle, in Kroatien war er kaum vorhanden, jetzt schickt er aber Klara Mails, sie antwortet zuerst nicht, dann schon, ihren Aufentahaltsort verrät sie zwar nicht, so wird er danach suchen, wenn er Freitag oder Donnerstag aus, jetzt Wien, statt Frankfurt, das habe ich geändert, wegkommt.

Das könnte ein weiterer Handlungsstrang werdenund die Beziehung zwischen Klara und Sergej läuft auch nicht so richtig an. Da scheine ich eine Beißhemmung zu haben. Sie war zwar in seiner Wohnung, die über dem Cafehaus liegt und hat mit ihm Branzino mit Rosmarinkartoffel gegessen und Großmutter Claire hat vom Portrait an der Wand auf sie herabgelächelt.

Die dunkelhaarige, elegante Frau, die wir damals in dem Restaurant in Split getroffen haben, die mich mit ihrem Eßverhalten sehr beeindruck hat und die ich zur Kuratorin des Filmfestivals machte, hat auch ihre Szenen bekommen,  ist sogar am Campingplatz aufgetaucht, ist Sergejs Lieblingscousine, die Möwe ist beschrieben und ein holländisches Ehepaar, das den Bus am Campinglpatz neben Klaras VW aufgestellt hat, sich die Butter vom Baguette kritzt und immer „Ist das ihr Freund Mevrouw Klara?“, fragt, gibt es auch.

Jezt werden sie Klara, die vom Restaurant gerade zurück ist und mit dem Buchpreislesen weiter machen will, zum Kaffee einladen und immer einen Keks aus einer Dose anbieten,  die dann zumachen und weglegen, Edy wird schreiben, daß er vielleicht schon früher von der Redaktion wegkann, um Klara zu suchen und auf den Segelturn wird Clarisse Klara und Sergej begleiten, daß nichts passieren kann.

So weit, so what und  Plan für drei weitere Szenen, die heute schreiben kann, wir sind am Dienstag oder Mittwoch, noch eine Woche Zeit bis zur Hochzeit und was passiert bis dahin?

Wie bringe ich Spannung hinein und löse die Rästsel auf, ob Clara jetzt Clarisses Zwillingsschwester ist und was der Traum von dem Luftballon bedeutet?

Da ist mir irgenwie die Luft ausgegangen, beziehungsweise habe ich die wohl auf der Rückreise von Kroatien und in der Zeit danach, das Gerangel um die Bundespräsidentenwahl, die jetzt wieder nicht stattfindet, ist ja auch sehr nervend, verloren.

Also zurück an den Start, obwohl mir das ja, wie meine Leser wissen, schwer fällt, beziehungsweise nie richtig gelingt und weil ich heute keine Stunden haben, nochmals das schwarze Büchlein durchlesen und dann zu plotten versuchen, die Handlung festlegen, was jetzt bis zur Hochzeit passiert und, wie das Ganze enden wird.

Das ist der Plan für heute, den ich gestern hegte, dazwischen sind mir dann  die drei Szenen eingefallen, die ich vorher schreiben könnten, obwohl die auch nicht wirklich sehr viel weiterführen werden und die Idee von einem Schreibberichtartikel, wo ich das Ganze nochmals präzisieren und vielleicht meine Leser, um Feedback und Ideen bitten könnte, kam auch.

Voila, da ist er, ich weiß zwar, daß die Leser da vielleicht nicht Schlange stehen werden, um mir weiterzuhelfen, weil sie mein „wirrens Geschreibsel“ vielleicht nicht verstehen oder auch nicht interessiert, aber wir leben ja in der Zeit der Blogromane, Tillmann Ramstedt, hat einen solchen mit Leserhilfe geschrieben, Thomas Lang tut es, Jaqueline Vellguth schreibt jedes Monat einen Roman und kommuniziert darüber, Annika Bühnemann plant einen solchen und fährt jetzt auch nach Mallorca zum „Nanorimo“, während ich den höchstwahrscheinlich heuer auslassen werde, obwohl ich schon daran dachte, ob ich nicht am ersten November meine vierzig, fünfzig oder was auch immer an Seiten, die ich dann haben werde, nehme, mein Notizbuch mit dem Konzept und so tue, als würde ich das Ganze neu, beziehungsweise umschreiben, denn vielleicht muß ich auch an der Handlung etwas ändern, um wieder in Schwung und zu den großen Roman zu kommen, den ich doch jetzt endlich schreiben will?

Mal sehen wie es wird, ich werde, jetzt also nach dem Essen, schreiben sowie plotten und dann auch weiterberichten wie es geht, über Feedback wäre ich sehr dankbar, ich mache aber auch alleine weiter, da ich ja sehr beharrlich bin.

2016-09-20

Zwei Erzählbände

In der „Alten Schmiede“ geht es weiter mit den Präsentationen der Herbstneuerscheinungen.

„Lesart“ nennt sich die Reihe, die Angelika Reitzer inzwischen präsentiert und Lydia Mischkulnig und Leopold Federmayr haben zwei solcher Bände.

Die „Alte Schmiede“ hat ja auch zwei Räume, den „Schmiedenraum“, ein Museum ist das ja glaube ich nicht und das „Literatrische „Quartier“ im Keller und da wechseln sich die Veranstaltungen ab, nicht nur bei den Symposien, wo die Diskutanten oben und die Zuhörer unten sitzen.

Buch eins, Lydia Mischkulnigs „Paradiesmaschine“ wurde im Kellner vorgestellt, wo mich zuerst einmal Lidio Mosca Bustamante freundlich grüßte, ja es gibt sogar Leute, die auf mich  zukommen, statt mich zu ignorieren und zu meinen Geburtstagslesungen eingeladen werden wollen und die 1963 in Klagenfurt geborene Lydia Mischkulnig ist eine literarisch alte Bekannte „Halbes Leben“ hat ihr Debutband geheißen, bei „Droschl“ erschienen und noch sehr experimentell, ich habe ihn einmal bei „Rund um die Burg“ gewonnen, dann kam das Lesen beim „Bachmannpreis“ 1996, das Jahr, wo ich dort war und zuhörte.

Da las sie schon sehr schnell und hektisch, hat, glaube ich, was gewonnen und die Jury disktuierte, ob das jetzt Literatur oder Brigitte-Niveau sei?

Darauf erschien „Hollywood im Winter“ das habe ich gelesen und es hat mir nicht gefallen,  „Schwestern der Angst“ erschien mir sehr übertrieben, gehetzt und abgehoben, so habe ich sie, glaube ich, auch einmal im MUSA und auch bei Lesungen gehört.

Jetzt ein Erzählband und Lydia Mischkulnig begann mit der ersten Geschichte, die „Kloster neu Burg“, vielleicht so oder auch anders geschrieben, heißt. Lydia Mischkulnig las sehr deutlich und sehr akzentuiert. Es ging um einen Erzähler, ich glaube, ein Mann, der mit dem Fahrrad Benzin für den Rasenmäher holen fährt, da trifft er ein Paar mit Rucksäcken, das nach einem Wanderweg fährt, die Frau trägt zuerst Kopftuch, dann Schleier, Vergleiche mit den Nonnen tauchen auf, sehr schöne beinharte Beschreibungen, die ich mir leider nicht so lang gemerkt habe, daß ich sie mir aufschreiben konnte. Es geht dann auch, um Kinder und um eine Schatztruhe und Angelika Reitzer hat Lydia Mischkulnig sehr viel dazu gefragt.

Sehr abgehoben würde ich wieder denken, denn eine Frau mit Kopftuch oder Schleier geht wahrscheinlich nicht mit Rucksack in Klosterneuburg wandern, die zweite Geschichte kann man dagegen nacherzählen, da trifft sich ein Paar in einem Hotel, wo auch ein berühmter Fotograf logiert, der fotografiert die beiden und als die sich trennen, zerreißen sie das Foto, weil sie sich nicht einigen können, wer es bekommt, so bekommt jeder die Hälfte und erst nach dem Tod des Fotgrafen bekommen sie heraus, daß es als Ganzes einen riesigen Wert hat, so sind sie gezungen sich wieder zu vereinen. Das fand ich originell, während ich bei der dritten Geschiche, die von einem Heuschreck handelt, aussetzte.

Angelika Reitzer diskutierte zwar vorher das Prekatiat, da habe ja jetzt einige junge Autoren, wie beispielsweise Friederike Gösweiner, merke ich an, davon geschrieben, wie schwer es ist, in diesem Leben Fuß zu fassen, Angelika Reitzer hat es mit „Unter uns“, glaube ich, auch ein bißchen getan. Aber, wie ist das bei den Älteren?, fragte Angelika Reitzer und meinte wohl, daß es das nicht gäbe.

Aber ich habe mich ja jetzt durch einige „Altherrenprosa“ gelesen, da geht es zwar nicht um Armut und um Mindespensionen, aber um das Sterben und die letzten Lieben, mit denen sie nach Sizilien aufbrechen oder die bei Kongreßen wieder treffen und berührende Bücher über Demenz gibt es auch.

Aber Angelika Reizter ist ja ein Siebzigerjahrgang, Lydia Mischkulnig ein bißchen älter und das Prekariat ist in der Geschichte „Tiere wie wir“ spürbar, da gibt es Stellenabbau,  Einsparungen und einen Heuschreck zwischen den Fensterscheiben, der nicht hinauskann, die Ich-Erzählerin läßt ihn sterben und verbindet das mit ihrer persönlichen Geschichte.

Nein, das gefällt mir nicht.

„In der Literatur ist das erlaubt!“, sagte mir in der Pause Erika Parovsky, ja ich weiß, da muß ja alles fürchterlich und übertrieben sein, um interessant zu wirken, aber wenn ich zwar schreiben kann, daß Retortenkinder Halbwesen sind, aber bei einem Vortrag gepunsht werde, dann stimmt etwas nicht und wenn ich, die unverständlich Schreibende, die das angeblich nicht kann, die Geschichte geschrieben hätte, wäre eine Putzfrau aufgetreten und hätte den Heuschreck ins Freie gelassen, aber ich weiß, die Putzfrau wurde vielleicht auch schon eingespart und wir sind wieder bei den prekären Arbeitsverhältnissen.

Dann gings in die „Schmiede“ und zu Leopold Federmayr, den 1957 in Wels geboren, der schon länger in Japan lebt und dort, glaube ich, unterrichtet, in Mexiko war er, glaube ich, auch, dort erscheinen auch seine Bücher und bei „Otto Müller“ ist „rosen brechen“ erschienen, österreichische Erzählungen oder Erzählungen vom Land beziehungsweise aus der Kindheit und Leopold Federmayr meinte, daß er oder auch andere Autoren, daraus die Stoffe beziehen würden und Urfassungen zu den Texten wären schon in Achtziger oder Neunzigerjahren erschienen, die er  umgearbeitet hat.

Er las einen Teil einer längeren Erzählung „Das Feld“, darum geht er spazieren, es war einmal ein Fußballplatz, dann wurde wieder Kukurruz angeplantz, zum Friedhof geht er auch und als Kind ist er an der Hand der Großmutter gegangen, der Vater spielte Fußball und konnte es nicht gut und er hat im elterlichen Gasthaus Toast serbviert und dafür zehn Schilling Trinkgeld erhalten.

Es gibt noch eine andere Erzählung, mit Kurztexten, deren Titel er von Erwin Einzinger „gestohlen“ hat, der das gar nicht bemerkte, als er ihn einmal einleitete und Leopold Federmayr, den ich schon ein paar Mal lesen hörte, beim „Bachmannpreis“ hat er auch einmal gelesen, erzählte ein bißchen was aus seinem Nähkästchen des Schreibens und seinem japanischen Leben.

Zwei interessante Bücher, die nicht auf den LL stehen, auf die deutsche können sie ja nicht, weil keine Romane, die österreichische ist auch schon besetzt, aber das Lesen ist sicher zu empfehlen.

Die sechs deutschen Shortlistbücher

Filed under: Buchpreisbloggen — jancak @ 11:39
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Sie ist da, die Shortlist des dBp

  1. Rainhard Kaiser-Mühlecker „Fremde Seele-dunkler Wald“
  2. Bodo Kirchhoff „Widerfahrnis“
  3. Andre Kubiczek „Skizze eines Sommers“
  4. Thomas Melle „Die Welt im Rücken“
  5. Eva Schmidt „Ein langes Jahr“ und
  6. Philip Winkler  „Hool“

Drei habe ich schon gelesen, zwei weitere, darunter die Doppelnominierung liegen bereits auf dem Bücherstapel am Klo, „Hool“ müßte ich noch bekommen, würde mich aber interessieren.

In den letzten Tagen haben auch die Buchpreisblogger und Malte Bremer vom Literaturcafe ihre Empfehlungen abgegeben, letzterer an Hand der Buchpreisproben, was ich nach der eigenen Leseerfahrung eines solchen Heftchens vor drei Jahren für unmöglich halte, hatte aber zwei Treffer, die sogenannten offizellen, die diesmal, wie sie schrieben jedes Buch mindestens einmal gelesen haben, haben das ebenfalls und ich selbst, hätte von den zehn bis jetzt gelesenen Büchern auf jeden Fall auf den Melle getippt und ihn auch hinaufgegeben, Kirchhoff habe ich erwartet, war mir aber zu konstruiert, Eva Schmid überall sehr gelobt, mir wahrscheinlich zu leise, daß ich an sie gedacht hätte und heute morgen habe ich in der Badewann mit Sibylle Lewitscharoffs „Pfingstwunder“, das der Buchpreisblog, um Mara Giese verissen hat, angefangen und ich hätte es daraufgeschrieben und bin jetzt ein wenig enttäuscht, denn ich glaube, abgesehen vom Melle, dessen brillanten Bericht einer, seiner bipolaren  Störung ich ja nicht für einen Roman halte, ist es das bis jetzt beste Buch, das ich von der Liste gelesen habe.

Ich weiß schon Sibylle Lewitscharoff ist ein wenig schwierig, wegen ihrer Äußerungen, die zwar in Romanen höchst willkommen sind, am Vortragspult aber stören und irritierend wirken und ich habe das, was ich bisher von ihr gelesen habe, auch eher nicht verstanden, weil eine sehr abgehobene, schwirbelige Sprache, habe ich, glaube ich, irgendwo gelesen, aber das fand ich sehr brilliant,

Da fahren vierunddreißig Wissenschaftler auf einen Dante-Kontreß nach Rom und steigen dann zu Pfingsten in den Himmel auf, nicht alle, einer muß ja zurückbleiben und das erzählen und traut sich das auch nicht recht, denn kommt man nicht in die Psychiatrie, wenn man solches behauptet?

Spannend, spannend und ich werde das Buch auch weiterlesen, mir aber überlegen, ob ich die Shortlistbücher nicht vielleicht doch vorziehn soll.

Inzwischen ist auch noch Peter Stamms „Weit über das Land“, ein Buch, das dünner ist, als ich erwartet habe, zu mir gekommen und ich wäre was die deutsche LL-List betrifft, komplett, bis auf „Hool“ und das Buch vom Händler, auf die österreichischen muß ich ja noch warten oder mir die Bücher zum Geburtstag wünschen.

Sophie Weigard von „Literaturen“, die auch schon zehn Bücher gelesen hat, schreibt auf ihren Blog oder Facebook- Seite, daß sie vielleicht, die zehn falschen gelesen hätte, das glaube ich jetzt nicht, ohne nachzusehen, ich glaube aber Melle und Schmid und vielleicht auch ein paar andere waren dabei, aber ich habe mir auch gedacht, daß ich noch nicht sehr viel „Preiswürdiges“ ein blödes Wort, das ich nicht mag und auch nicht verwende, gelesen habe, obwohl ich die LL in ihrer Weite für sehr gut und interessant halte.

Aber zuletzt waren zwei Bücher dabei, interessant, sie sind auch von S.Fischer, die mir nicht so gefallen haben, Thomas Steinaeckers Abenteuerroman, den ich persönlich eigentlich für nicht sehr literarisch halte und dann Arnold Stadlers „Litanei“ über zwei, die in Köln eine Jugendliebe treffen, beziehungsweise in Berlin in die Oper gehen und das über fünfhundert Seiten, das erinnert zwar ein bißchen an die „Alten Meister“ und da habe ich sehr gelacht, als nach den dortigen fünfhundert oder so Seiten, über die Frage, ob man am Abend ins Burgtheater gehen soll, das Buch damit endete „Und dann war ich im Burgtheater und die Vorstellung war füchterlich“, ich zitiere aus dem Kopf und daher sicher nicht richtig.

Die anderen Bücher, die Sprachexeperimente, der jungen Autoren Anna Weidenholzer und Michelle Steinbeck, interessant, die Steinbeck war mir, glaube ich, zu sprachlich abgehoben, der Hans Platzgumer zu konstruiert, Dagmar Leupolds „Witwen“, sprachlich schön, aber vielleicht auch nicht lebensrelevant, das Cover meiner Meinung nach kitschig, nun ja,  man sieht, auch ich kann über Bücher mäkeln und es selbst nicht besser machen, wie meine Kritiker meinen, ganz im Gegenteil.

Also lesen, lesen, lesen, die Longlist, die Shortlist, die Schweizer, die österreichischen Bücher oder auch etwas ganz anderes, in der „Alten Schmiede“ und im Literaturhaus fängt jetzt ja auch die Saison mit Präsentationen von Büchern an, die nicht auf den Listen stehen, es gibt also sehr viel und man kann es sich aussuchen.

Außer dem Stamm habe ich vorhin auch die „Lebenszeichen“, die Anthologie vom letzten Volksstimmefest bekommen, das habe ich ja meinem Kriiker Uli zu schicken versprochen.

Mal sehen, wie es ihm gefällt, fehlerfrei und lektoriert ist es wahrscheinlich, denn es ist ja so spät gekommen, weil es eingestampft werden mußte, weil der Richard Schuberth falsch geschrieben war, dessen Debut- oder nicht Debutroman, ich auch noch lesen möchte.

Spannend, spannend also diese Shortlist, mal sehen, was die Blogger, Kritiker und andere interessierte Buchmenschen dazu sagen.

Die Longlist war ja sehr überraschend, ich fand sie, wie beschrieben interessant, habe aber an den gelesenen Büchern  viel ausgesetzt, mal sehen, wie es mit den acht anderen wird, die noch zu lesen sind.

Laut den Buchhändler fangen die Menschen  jetzt erst an, in die Buchhandlungen zu laufen und sich für die Listentitel zu interessiert und natürlich kann man auch schon spekulieren, wer dann am Vorabend zur Buchmesse in Frankfurt den Preis bekommt?

Der Melle wäre da ein Kanditat, hat aber meiner Meinung nach, ich wiederhole es, keinen Roman geschrieben, Bodo Kirchhoff würde ich mir nicht wünschen, bei Eva Schmidt kann ich es mir eigentlich noch immer nicht vorstellen und die anderen Bücher habe ich noch nicht gelesen, bin aber auf dem Weg es zu tun.

2016-09-19

Drei Romane in einem

Das hat man, wenn man sich Clemens Berger neuen Roman „Im Jahr des Pandas“ einverleibt, hat der Autor während der Lesung im Literaturhaus gesagt, die für mich die erste dortige Veranstaltung nach der Sommerpause war.

Clemens Berger, der 1979 geborene, burgenländische Autor, der irgendwann so zwischen 2009 und 2010 steil aufstieg im österreichischen Literaturbetrieb und sich bis jetzt auch darin gehalten hat.

Ö1hat mich, glaube ich, auf ihn aufmerksam gemacht, dann kam das Fest bei „lex liszt 12“, dem kleinen burgendländischen Verlag mit einem tollen Buffet und dann das „Streichelkonzert“, wo ich da  ja einen Teil des Sommers 2010 in Wien verbrachte, auch bei den O-Tönen war.

Die Novelle „Ein Versprechen von Gegenwart“, wo ich, glaube ich, auch im Literaturhaus war, ist schon bei „Luchterhand“ erschienen und im Vorjahr war der Burgenländer auch Stipendiat der Stadt Wien und daher Gast im MUSA und da habe ich mich ein wenig geärgert, als er sagte, er pfeift auf den Literatrurbetrieb oder der interessiert ihn nicht.

Mich schon und das sehr und deshalb gehe ich auch zu so vielen Veranstatlungen, lese soviele Bücher und versuche auch zu schreiben und weil Anna Mitgutschs „Annäherung“ auf die öst LL kam und ich deshalb „Luchterhand“ angeschrieben habe, haben die mir sowohl, das Buch geschickt, als auch eine Einladung zu der Berger-Lesung, der jetzt auf Lesereise ist.

Im Literaturhausprogramm ist es auch gestanden und daher war es in der Zieglergasse sehr voll. Eine Menge junger Menschen, die ich noch nie gesehen habe, denn das Literatrurhaus hat  kaum Stammpublikum oder dieses schon vertrieben, aber eine Ausstellung, die Hanno Millesi und Xaver Bayer gestaltet haben, zur Literaturzeitschriftenlandschaft der 1970 Jahre, ab da habe ich auch schon hingeschickt und meine Texte sind auch bei „Log“, bei „Sterz“ nicht und einmal sogar beim „Wespennest“ erschienen, das gibt es alles nicht mehr, denn der Literaturbetrieb hat ja jetzt Eventcharakter, so moderierte  Ernst A. Grandits die Veranstaltung, Vertreter vom Verlag waren da und es gab auch, was jetzt schon selten ist, ein Bufet, aber zuerst die Lesung und das Gespräch und einen Clemens Berger, der erstaunlich freundlich war und sich sogar für das Kommen des Publikums bedankte.

Der Roman hat siebenhundert Seiten und drei Handlungsstränge, der erste ist der von Pia und Julian, das sind zwei wahrscheinlich junge Leute, die bei einer Sicherheitsfirma arbeiten und bei den Geldautomaten, die Gelscheine auswechseln.

Keine Ahnung, ob es das wirklich gibt und, ob das nicht einfach, wie ich dachte, die Bankangestellten machen, wenn man es aber macht, bekommt man bald Allmachtsphantasien, behauptet jedenfalls Clemens Berger und beginnt einen Bankraub zu planen.

Pia und Julian machen das und befinden sich dann bald auf der Flucht durch ganz Europa, aber nicht zu viel verraten und so fragte Ernst A. Grandits, den Autor auch immer, ob man das jetzt noch erzählen darf?

Dann gibt es einen Künstler namens Kasimir Ab, der malte sich reich durch seine grünen Bilder und jetzt steigt er aus und begibt sich des Nachts in die Obdachlosenszene und eine Tierpflegerin in Schönbrunn gibt es auch, die die Geburt eines Pandababies, deshalb auch der Name, betreut.

Das sind die drei Romane in einem, die Clemens Berger in mehrjähriger Arbeit zu einem Monsterroman verbunden hat und mir scheint er ein wenig an der Klamaukschiene, die ich ja nicht mag, zu sein.

Aber vielleicht waren das auch des Moderators launige Fragen, denn ich träume nicht den ganzen Tag von einem Geldraub, nein.

Ich träume vielleicht eher vom Buffet und da gab es Brötchen und Wein aus einem Weingut, den Vea Kaiser vermittelt hat und sie stand auch hinter dem Tisch und schenkte aus.

„Lesen Sie wohl!“, sagte Ernst Grandits noch, bevor Robert Huez das Publikum zum Burffet entließ und mich juckte es ihn zu fragen, wer morgen wohl auf die dBp Shortlist kommt? Dann ergab sich aber keine Gelegenheit dazu.

Clemes Berger wird es sicher nicht sein, obwohl ihm Robert Huez, als einen der bedeutendsten österreichischen Gegenwartsautoren vorstellte.

Er steht aber nicht auf der LL, was wieder einmal klarmacht, es gibt mehr als nur zwanzig Neuerscheinungen pro Saison und das Buch hat sich, wie ich beobachtet konnte, auch gut verkauft.

Jedenfalls hielten es mehrere in der Hand und jetzt lesen lesen lesen, aber das tue ich ja gerade mit  Sibylle Lewitscharoff und das „Streichelinstitut“, das will ich noch erwähnen, würde ich gerne einmal in den offenen Bücherschränken finden, diesen Roman eher weniger, denn ich bin nicht so für den Klamauk, auch wenn er sich, wie in dem Gespräch herauskam, sowohl mit einer Gesellschafts- als auch mit einer Kapitalismuskritik verbindet.

Rauschzeit

Nun Buch zehn und das ist ein Flop, könnte man so flapsig bloggen, nein, tue ich natürlich nicht, denn der 1954  in Meßkirch geborene Arnold Stadler hat ja den „Büchner-Preis“ bekommen und sein Name verfolgt mich schon seit einiger Zeit mit dem Geruch von Ansehen und Reputation, ich hab ihn, glaube ich, auch einmal bei „Rund um die Burg“ gehört, mit Alex Steger verwechselt, ja meine legasthene Ader, die meine Leser zur Verzweiflung bringt und mich manchmal auch ein t vergessen läßt. Der „hinreißende Schrotthändler“ steht noch auf der heurigen Leseliste und ich werde ihn höchstwahrscheinlich nicht mehr schaffen, denn mein zehnten LL „Rauschzeit“ ist elendslang.

Fünfhundertvierzig Seiten, dabei könnte man das, was darin geschieht auf einer Seite zusammenfassen. Der Klappentext tut das auch und eigentlich hätte man dann schon alles gelesen und was den „Titel“ betrifft, so habe ich ihn, glaube ich, nicht ganz verstanden, denn mich haben die zwei Tage von Mausi und Alain eher gelangweilt, als in einen Rausch versetzt und mir gedacht, das kenne ich doch alles schon, einiges, weil ja auch in den Fünfzigerjahren geboren und in den Siebzigern studiert, habe ich auch selbst erlebt, nicht alles natürlich, denn das, was da vielleicht auf die SL kommt, würde Tobias Nazemi wahrscheinlich als „Altherrenprosa“ bezeichnen und vielleicht auch aufstöhnen, nicht schon wieder dasselbe von der der Liebe und dem Tod und zu lang ist es außerdem.

Also es geht um das Glück, das hat die jüngere Anna Weidenholzer viel kürzer zusammengebracht, sie hat aber auch noch nicht soviel Lebenserfahrung und um zwei Tage im Juni 2014 eines mittelalten Ehepaars. Sie sind vierzig und reden schon vom Sterben, da setze ich als über Sechzigjährige etwas aus, aber Arnold Stadler ist ja auch nicht viel jünger und bei „Amazon“ hat einer entdeckt, das manches, was in dem Buch vorkommt, erst zwei Jahre später geschehen ist.

Alain und Mausi, die eigentlich Irene heißt, sind ein mittelaltes, intellektuelles Mittelschichtehepaar, wohnen in Berlin und er, Alain fährt auf einen Übersetzerkongreß nach Köln, sie soll mit Freunden in die Oper „Toska“, eine „Folteroper“, wie Stadler lang ausführt, gehen.

Das wäre es eigentlich schon, nun ja die Spannung und die Handlung, er trifft dort eine Jugendliebe wieder, die ihm 1983 bei einem gemeinsamen Meeresaufenthalt, der damaligen Clique mit einem Mann davon gefahren ist, sie trifft einen Dänen in der Oper und bleibt eine Nacht lang wach und betrinkt sich, um seine Telefonnummer zu erfahren.

So weit, so what und eigentlich schon alles, weil man ja auch nicht spoilern soll.

Auf den fünfhundertfünfzig Seiten und den sechs Teilen, die meistens abwechselnd Kapitelüberschriften, wie Mausi und Alain tragen und dann gibt es noch einen zweihundert Seiten Teil, wo Alain von seinem Leben erzählt, passiert trotzdem noch sehr viel, es gibt aber auch sehr viele fast Bernhardsche Wiederholungen, vom World War I und II wird erzählt,  es ist auch eine deutsch französische Freundschaft oder Familie und die Paare, die sich auseinandergelebt haben, so leben Mausi und Alain in zwei Wohnungen mit Verbindungstür nebeneinander, ja die Mittelschicht kann es sich leisten, sind auch familiär verbunden, so tauchen überall Tanten und Erbschaften auf.

Es geht nicht nur, um das Glück sondern auch um den Tod, so hat sich Elfi, eine Freundin aus der damaligen Clique auch umgebracht und die Vierzigjährigen reden schon alle übers Sterben, haben Patientenverfügungen, die Arnold Stadler seltsamerweise irgendwie mit Sterbehilfe und „Dignitas“ in Verbindung bringt oder ist das Ironie?

Aber ein Longlistenbuch sollte schon fachlich stimmen und nicht vielleicht Voruteile und Ängst schüren und verstärken. Gibt es jetzt gar nichts Postives an dem Buch, von dem ich mich wundere, daß es auf der LL steht, weil es mich nicht sehr berührte und auch nicht viel Neues bietet, was ich bei der anderen  Dichter-Altherrenclique nicht schon gelesen hätte?

Doch natürlich, die schöne Sprache, deshalb ist es ja wahrscheinlich auch darauf, in der es immer wieder schöne Sätze und poetische Neuwendungen gibt.

Ich habe also endlich mal einen Arnold Stadler gelesen, freue mich auf den „Schrotthändler“ und mache mit Sibylle Lewitscharoff weiter. Die Halbzeit ist beendet und die Shortlist steht ja auch schon fest.

2016-09-18

Ottak Ottak

Was vom Namen her an den sechzehnten Gemeindebezirk Ottakring erinnern könnte, fand im WUK, Werktstätten und Kulturhaus im ehemaligen Gewerbemuseum im neunten Bezirk statt und war irgendwie eine Fortsetzung des xxxxx-Small, das es, was ich so gar nicht wußte, seit zwei Jahren nicht mehr gibt. Vor drei war ich noch im Afro Asiatischen Institut und vorher, als die Kleinverlagsmesse jährlich im Dezember im Amerlinghaus stattfand, war ich regelmäßig dort.

Ilse Killic, Gerhard Jaschke, Christian Katt, Nikolaus Scheibner und Konsorten, zum Schluß waren es sieben x, die sogenannte Biennale, bildende Kunst, Literatur und Kunstfilm, die es jetzt schon dreimal gibt, aber vorher in Ottakring war, fand, glaube ich, mit sechzehn Verlagen statt.

Nikolaus Scheibner stellte alle vor, „Atelier“ und „Klever“ waren dabei und das sind ja schon fast Großverlage, wenn auch, was Klever betrifft im experimentellen Bereich.

Um jetzt nicht wieder die Unverständlichkeitskeule übern Kopf geschwungen zubekommen, aber die experimentellen Autoren sind auch nicht sehr verständlich, vor ein paar Tagen, als ich mich schon auf ein im Bett und in der Badewanne mit dem Lesen und dem Schreiben verbringendes Wochenende freute, las ich bei http://www.buecher.at, von „Ottak Ottak-Literatur und Kunst im Dialog“ und dachte, daß ich da  hingehen sollte.

Die Namen am Programm erschienen mir zum Teil bekannt, das Kinderprogramm und die interaktive Demonstration japanischer Kalliographie, die am Nachmittag stattfand, ließ ich aus und am Donnerstag gab es auch eine Kollission mit der guten Literatur in der „Alten Schmiede“ und am Samstag hätte man auch gegen TTIP und CETA demonstrieren sollen, da bin ich aber eher zügig vorbei gegangen und habe mir nur zwei Reden angehört.

Dann im Projektraum des WUKs, wo ich, glaube ich, mal bei einer Ausstellung der Trude Kloiber war, fand ich Bekanntes, das heißt noch keinen Sessel, dafür einen Teppich am Boden, aber einen Büchertisch mit Gerhard Jaschke, der mir das neue „Feribord“ überreichte einen mit Günter Vallaster, der mir das Konzept erklärte und an Heinrich Hendrich, der die Veranstaltung mit Nikolaus Scheibner organiserte, verwies und Ilse Kilic, der ich zum „Veza Canetti Preis“ gratulieren wollte, die aber dafür keine Zeit hatte.

Ich fand also die xxxx-Small Kleinverlagsbücher, die vom Ralph Klever und die von „Atlier“, die ja sogar bei den O-Tönen auftraten, Hans Weigels „Unvollendetete Symphonie“ lag auf und das kleine Textheftchen der Eva Schörkhuber, das ich vor kurzem im Schrank gefunden hatte.

Das Literaturprogramm begann um sechs mit einer Hommage von Christian Katt zum neunundfünfzigsten von Christian Loidl, der ja inzwischen einen Verlag hat, wo er Loidls Werke posthum herausgibt.

Ein solches Buch wird demnächst erscheinen Agnes Heginger machte eine Performance daraus mit seinen Bezirksnotizen beziehungsweise seiner Orakellyrik.

Dann hätte der mir unbekannte Jürgen Olbrich kommen sollen, der ist aber schon nach Deutschland zurückgefahren. Die Veranstaltung war viel gröer als das xxx-Scmall und auch gut besucht, Bilder an den Wänden, ein Buffet das von Michaela Hinterleitner betreut wurde, so daß es dann wieder vertrauter wurde und Christine Huber ihre Gedichte vorlas, die sie zum Teil glaube ich auch schon im MUSA hörte.

Es gab für die Veranstaltung ein eigenes Programm, das man sich um ein paar Euro kaufen hätte können, da hatte jeder Autor ein Gedicht oder Text, Christine Huber las ihres vor. Gerhard Jaschke folgte mit einer Collage aus seinen Werken, den alten und den neuen und Hermann J. Hendrich las einen Prosatext.

Dann gab es eine Pause, wo man sich Bücher kaufen hätte sollen oder ein chili Con Carne bestellen und danach lasen Fritz Widhalm und Ilse Kilic im Duett, Gedichte, sowie aus ihren Verwicklungsromanen von der Jana und dem Natz, da gibt es glaube ich schon inzwischen den Teiul sieben, die in der Edition CH des Günter Vallaster erschienen sind.

Ein mir unbekannter Horst Lothar Renner, ein älterer Herr las Gedichte, die er zu Wolkenbildern geschrieben hat, bei einer ähnlichen Veranstaltung bin ich erst vor kurzem gewesen und dann kam die sogenannte „Kunstfilmnacht“, die war zwar nur sehr kurz und dauerte etwas über eine Stunde und die Filmemacher waren mir zum Teil auch bekannt, so hat Ilse Kilic das Gedicht „da bin ich… und löffle meine Nudelsuppe“, das sie vorher gelesen hatte, auch verfilmt, Fritz Widhalm hatte einen Kurzfilm, die Filme dauerten zwischen vier und fünfzehn Minuten, wo er sich übers Älterwerden, er ist jetzt sechzig, Gedanken machte und zeigt wie er mit der Ilse und dem Jopa in einem Bassin einige Runden schwimmt.

Begonnen hats mit einer Hommage von Hermann J. Hendrich  für Marc Adrian, Moucle Balckout, ich glaube. seine Witwe, hatte einen Film, Christian Katt und Grzegorz Kiewalski und am Schluß gab eis einen Film, von den Wiener Werkstätten, den Simone Schönett, mit der ich mal in der AS gelesen habe, zur Nacht der schlechten Texte in Klagenfurt, mit anderen gedreht hatte, einen Spielfilm, der Hermann J. Hendrich, wie er betonte nicht gefallen hat, vielleicht auch nicht in das Konzept der  anderen Filme passte, aber ganz interessant war.

Die gute und die schlechte Literatur ist also sehr vielfältig und facettenreich, es gibt die Mainstreamveranstaltungen und die Klein- und Kleinstverlagmessen und diese war sehr interessant. Vielleicht gibt es am Anfang Oktober im MUSA Gelegenheit Ilse Kilic zu ihren Preis nochmals zu gratulieren, auch wenn ich dabei die Vorstellung der drei Buchpreisdebut in der Arbeiterkammer versäume.

2016-09-17

Longlistenlesestatus

Am Dienstag wird die Shortlist des dBps bekanntgegeben und man kann auf der Facebookseite seine Empfehlungen bekanntgeben und wenn man richtig liegt, glaube ich, Einladungen für die Preisverleihung in Frankfurt am 17. Oktober gewinnen und die Bücherblogger geben ihre vielleicht am Montag oder so auch bekannt.

Im Vorjahr haben sie es getan und Null Treffer gehabt. Sie hatten zu diesem Zeitpunkt auch nicht alles gelesen und heuer, glaube ich, ebenfalls nicht, obwohl es keine Liste gibt, wo man die Rezensionen direkt einsehen kann.

Das betrifft die sogenannten „offiziellen Bücherblogger“, der „Buchpreisblog“ hat, glaube ich, erst drei Rezensionen veröffentlicht, obwohl „Zeilensprünge“, die dabei sind, im Vorjahr außer mir, glaube ich, alle Bücher gelesen haben und mir, sie sind zu zweit, auch immer etwas voraus waren und ich habe natürlich auch noch nicht alles gelesen und werde, wie es aussieht das auch nicht.

Bin nach wie vor im selbstgemachten Lesestreß und gut im Trend und, ich glaube so schnell, wie im vorigen Jahr. Jedenfalls lese ich jetzt Buch zehn Arnold Stadlers „Rauschzeit“, habe den „Hinreißenden Schrotthändler“  auf meiner Leseliste  und frage mich allmählich, wieso es auf die Longlist kam, ob es berührt, etwas Neues bringt und für  zu lang, es hat fünfhunderfünfzig Seiten halte ich es auch.

Die heurigen Bücher sind aber, glaube ich, eher kürzer, als die vorigen. Drei Dickere sind von denen, die ich bis jetzt habe, dabei und der Gerhard Falkner, den ich als übernächstes LL-Buch lesen werde, dürfte, soweit ich höre, eher schwer zu lesen sein.

Ich bin ja davon ausgegangen so an die zehn Bücher zu bekommen. Bei der deutschen Liste sind es aber inzwischen nur  drei, die noch fehlen, denn da hat mir „Fischer“ von den fünf Büchern, die er im Rennen hat, zuerst zwei und dann, als ich bezüglich der Öst nachfragte, auch noch den Reinhard Kaiser-Mühlecker, der übrigens nächsten Donnerstag in der „Gesellschaft für Literatur“ auftritt geschickt und „Aufbau“ hat sich bezüglich Philip Winklers „Hool“ noch nicht gemeldet, obwohl, die mir heuer schon sehr viel schickten.

Sonst habe ich die Bücher, glaube ich, vollständig, die Printausgaben liegen im Badezimmer, von Sibylle Lewitscharoffs „Pfingstwunder“ habe ich die Fahnen bekommen und drei PDFs, beziehungsweise ein E-Book war auch dabei.

Bei der österreichischen Liste sieht es etwas anders aus, da habe ich von der Longlist inzwischen drei Bücher, die Dorothea Emminger, die Anna Mitgutsch und den besagten Kaiser-Mühlecker.

Das Buch von Peter Waterhouse, das glaube ich, noch nicht erschienen ist, soll noch kommen und von den Debutanten, habe ich noch das Buch von Sacha Batthyany bekommen, das der Friederike Gösweiner liegt, wie schon beschrieben, in Harland über dem Bett und ich kann es lesen, wenn ich nächste Woche dorthin komme, oder aufsparen und als letztes lesen und die Rezensionsexemplare vorziehen. Mal sehen, wie es sich ergibt.

Die Buchdebuts werden am fünften Okter in der Arbeiterkammer vorgestellt, aber leider leider ist das der erste Mittwoch im Monat und da ist ja MUSA-Tag und da bekommt auch die Ilse Kilic, was mich sehr überrascht und ich nicht damit gerechnet habe, ich habe da ja auch Prognosen erstellt, den „Veza-Canetti-Preis“ also werde ich da hingehen.

Falls mich einer meiner Leser unterstützen und die fehlenden Bücher mit eines von meinen tauschen will, würde mich das freuen, die zwei „Fischer-Bücher“ wären der Ernst Wilhelm Händler und der Peter Stamm, über die österreichischen würde ich mich auch freuen, obwohl ich da ja regelmäßig bei den O-Tönen war, also dort die Sabine Gruber, den Michael Köhlmeier, Friederike Mayröcker und die Katharina Winkler hörte und die nehme ich ja wieder an, gewinnt den „Alpha“ und dann bekäme ich wahrscheinlich das Buch.

Den Peter Henisch, der glaube ich, noch nicht erschienen ist, würde ich gerne lesen und Anne Cottens Versepos, das ich schon im MUSA hörte, interessiert mich sehr und natürlich Friederike Mayröcker, deren Bücher man seltsamerweise eher selten in den offenen Bücherschränken findet.

Nun vielleicht auch meine Prognosen, von den auf der Öst nominierten, habe ich noch nichts gelesen, habe da aber eine Wunschliste, nämlich die FM als Preisträgerin und dann würde ich mir Anne Cotten, Peter Henisch, Sabine Gruber und Michael Köhlmeier wünschen oder könnte mir das vorstellen und bei den Debutanten denke ich, daß Katharina Winkler gewinnt, obwohl  Friederike Gösweiner, die ich auch schon bei den O-Tönen hörte, auch oft gelobt wird.

Bei der deutschen Liste ist das anders, da kann ich, da mir die meisten Bücher ja eher unbekannt waren, keine so dichte Prognose geben, vor allem wüßte ich da den Preisträger noch nicht, von den bis jetzt gelesenen könnte ich mir vorstellen, daß Thomas Melle und Bodo Kirchhoff draufsteht und dann denke ich, nach dem was ich so gehört und gelesen habe, beziehungsweise mir vorstellen könnte, auch noch Peter Stamm, Gerhard Falkner, Katja Lange-Müller und Sibylle Lewitscharoff. Aber das ist mein persönlicher Tip, der „Buchpreisblog“ hat das Buch ja sehr zerissen. Mal sehen, wie falsch oder richtig ich liege?

Am Dienstag werden wir es wissen, ich lese inzwischen den Stadler weiter und beginne dann mit der Lewitscharoff, mache dann eine Buchpreislesepause und lese die beiden „K&S-Literaturdebuts“ beziehungsweise die „Vegetarierin“ auch ein Kultbuch des Herbstes, das durch die LL ein wenig unterging, dann vielleicht den dBp weiter, bis ich zur öst- Liste komme und ziehe da vielleicht die Shortlistnominierten vor.

Nach meiner Schätzung hätte ich da ja erst zwei ganz gelesen. Die Juryentscheidung gibt es schon, also spannend spannend und noch nachsehen, was die Blogs dazu meinen.

Ansonsten werde ich das Wochenende, wie ich eigentlich plante, doch nicht nur lesend und schreibend verbringen, denn im WUK gibts ja eine Biennale mit experimenteller Literatur und einer Kunstfilmnacht, wo es Filme von Hermann J.Hendrich, Ilse Kilic, Thomas Havlik etcetera zu sehen gibt.

Gestern bin ich nach der „Alten Schmiede“ nicht mehr hingegangen. Heute habe ich das vor, das Kinderprogram mit der Erika Kronabitter lasse ich aus und am Sonntag gibts vielleicht schon das Sturmfest, aber vielleicht ist das erst nächste Woche, dann hätte ich mehr Zeit zum Lesen und mit dem Schreiben meiner Klara tue ich mir ein wenig schwer.

Denn das Longlistenlesen ist ja sehr intensiv, relativ viel Diagnostik hatte ich in den letzten Tagen auch, da kommt man dann leicht hinaus und schwer wieder hinein und die Frage, was ist gute Literatur?, „Deine nicht, denn du schreibst ja so unverständlich!“,, halt ja auch noch immer in meinen Ohren, obwohl ich, da ich jetzt wieder durchkorrigiere, mir gestern einige Änderungen notiert habe.

So wird sich das Ganze jetzt vielleicht in einen kürzeren Rahmen, also vielleicht bis zu Zusannas Hochzeit abspielen, den dBp lasse ich weg und mache allgemein einen „Buchpreis“ daraus und lasse die Klara daher aus Wien statt aus Frankfurt kommen, da ist das Terrain  bekannter und sie arbeitet vielleicht mit dem Edy beim „Standard“, aber auch da könnte ich die Bezeichnung weglassen.

Sie könnte  beispielsweise auch „Ohrenschmaus-Jurorin“, Achtung Ironie oder persönlicher Bezug, sein.

Nun ja, solange ich so intensiv lese und jetzt auch wieder intensiv zu Veranstaltungen gehe, stagniert das ein bißchen, Ich habe aber schon 23.00 Worte, 44 Seiten und 15 Szenen, müßte mir auch das, wie das mit der Clarisse und der Claire, vor allem die Geschichte mit der Großmutter ist, noch genauer  konzipieren. Da habe ich inzwischen, fürchte ich, den Faden verloren.

Das geht in den sogenannten  Nachlesezeiten“, aber ich lese ja immer, wahrscheinlich leichter, für den „Nanowrimo“ kommt es wahrscheinlich trotzdem nicht in Frage, da ich schon 23.000 Worte habe.

Also werde ich wahrscheinlich heuer nicht mitmachen und nur so weiterschreiben, aber im November ist ja auch die „Buch-Wien“ und der „Ohrenschmaus“ und zumindestens den Anfang werde ich auch noch für die österreichische Liste brauche.

Das Buchpreislesen, das kann ich nur wiederholen, macht großen Spaß und ich finde es auch sehr lehrreich, kann auch ein bißchen die Frage, was ist gute Literatur und was interessiert die Leser beantworten?

Aber da würde ich mir sowieso mehr Information wünschen, was die Leser wollen oder gerne lesen von den Buchhändlern höre ich immer, die Leute interessieren sich, wenn überhaupt für die Shortlist, die Longlist ist ihnen egal, zu  zu umfangreic, oder was auch immer.

Ich finde gerade die sehr interessant, obwohl es natürlich, wie beispielsweise, die experimentelle Literatur oder die Kleinverlage gibt, die zum größten Teil nicht daraufstehen.

Denn die „Longlist“ ist ja wahrscheinlich schon sehr mainstreamorientiert, obwohl das von der deutschen heuer eher widersprochen wird.

Ich bin gestern zwischen der Session vier und der Abendveranstaltung der „Alten Schmiede“ in den „Morawa“ gegangen und habe mich  umgeschaut, was da auf den Stapeln liegt?

Es liegt ziemlich viel, auch Krimis und das sogenannte Leichte, das Experimentelle wahrscheinlich eher nicht, aber einiges davon gibt es schon auf den Listen, zumindestens würde ich Daniela Emminger, Anna Weidenholzer und Michelle Steinbeck jetzt einmal dazureihen.

Aber das lesen die Leute wahrscheinlich eher nicht und  auf die Shortlist würde ich  mal schätzen, kommen sie eher nicht und bezüglich Krimis haben wir ja eine Kriminacht und einen eigenen Krimipreis, der auch bald vergeben wird, Leider gibt es da aber wieder eine Überschneidung mit dem H. C Artmann Preis, den heuer Anselm Glück, also ein eher experimenteller Autor, bekommt.

 

 

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