Weihnachten ist vorbei, die literarischen Veranstaltungen haben wieder begonnen, in der „Alten Schmiede“ diskutierte Ilija Trojanow mit dem Bulgaren Georgi Gospodinov, von dem ich, glaube ich, ein Buch in meinen Regalen habe und bei den „Wilden Worten“ im Amerlinghaus trat Franz Blaha, ein literarisches Urgestein und Schreibwerkstättenveranstalter, „Augustin“, „Häferl“ und jetzt auch in der Pannachschgasse auf und stellte sein neues Buch „Schattenstörche“ vor.
Das war mir zwar bekannt, habe ich es ja zu meinem Geburtstag bekommen und Franz Blaha, ein unermüdlicher Veranstaltungsbesucher, wo ich ihm dann immer treffe, hat da auch schon gelesen.
Trotz Wintereinbruch und Schneeverwehungen und großer Kälte im Galerienzimmer relativ viel Publikum und Fanbesucher.
Sogar ein Herr vom „Augustin“, ein früherer Stammbesucher, wie Richard Weihs erwähnte, tauchte auf und Franz Blaha erklärte gleich, was es mit den „Schattenstörchen“ auf sich hat.
Wo viel Licht ist ist viel Schatten und die beiden Störche, die er von seinem Urlaubsquartierfenster immer sehen kann, teilen sich, die solchen auf, der eine steht dann im Lichte und den im Dunklen sieht man nicht, um Berthold Brecht zu verhunzen, aber der taucht in dem Gedichtband, in dem es auch sehr schöne Illustrationen gibt, auch auf, erklärte Franz Blaha in seiner Einleitung und kam dann gleich auf die Lyrik zu sprechen, denn da braucht man diese Gegensätze, wo es es ernst ist, muß man es ein wenig lustig machen und der Humor hat auch seinen Hintergrund.
Dementsprechend gibt es in dem Buch die verschiedensten Themengebiete. Es gibt die „Schreiberwehen“, das „Schlender-Gendern“, den „Daseins Hader“,“Anfälliges“ „Religiorösen“ „Klamaukiaden“, „Unflüstereien“ und natürlich auch die „Abgesänge“.
Aus jeder der Abteilungen hat Franz Blaha einige Gedichte gelesen und sich dazwischen selbst conferiert.
Hat von den Sternen gesprochen, die man sowohl im Waldviertel, als auch in Australien sehen kann, den großen und den kleinen Bären und da muß es auch einen dritten geben und ein paar sozialkritische Gedichte mit dem sozialkritischen Anklang, den man nicht nur, aber auch am ersten Mai vertragen kann, gab es ebenfalls.
Es überwog aber der Humor und die humoristischen Wortspiele würde ich sagen und am Schluß gab es soviel Applaus, daß Richard Weihs eine Zugabe vorschlug.
Franz Blaha leitete aber gekonnt die Diskussion ein und da wurde es fast esoterisch, aber nicht zusehr, denn die Fragen wurden vor allem von einer Dame nach den Schreibwerkstätten gestellt und da hatte Franz Blaha wieder sehr viel zu erzählen.
Die Erste war in einem Gefängnis, dahin mußte man sich mit bürgerlicher Ausprägung erst überwinden, aber die Hartmuthgasse war ein sehr priveligiertes und das ist auch die Adresse, die in meinen „Hirarchien“ steht, denn dorthin wurde Jack Unterweger während der Arbeit an meinem Buch von Stein ja verlegt, um sich auf seine Entlassung vorzubereiten.
Dann kam Franz Blaha zum „Augustin“ und launig wie er ist, zählte er auf, wieso es möglich war, daß es die Schreibwerkstätte schon vor der Obdachlosenzeitung gab.
Die macht Herr Blaha, glaube ich nicht mehr, hat mich 2009 aber einmal dorthin eingeladen und im „Häferl“ habe ich auch einmal gelesen.
Jetzt erzählte Franz Blaha viel aus seinem Handwerk, ließ in die Schreibschulen schauen und die konnte man dann gleich an Hand der Wunschgedichte ausprobieren.
Da habe ich mir ja das letzte Mal etwas von einer Weihnachtsgans mit dem Namen Barbara oder Marianne gewünscht und jetzt habe ich wieder an mein „Work on Progress“ gedacht.
Mal sehen, was aus aus der Dorothea Wewerka dem Bibliotheksgespenst entsteht, aber vielleicht hat Richard Weihs andere Einfälle.
Herr Blaha fragte mich jedenfalls nach meinem momentanen Schreiben und da könnte ich anmerken, es stagniert oder, nein einen ungefähren Handlungsbogen habe ich vielleicht sogar schon. Jedenfalls folgt bald der dementsprechende Artikel und zur Hintergrundliteratur habe ich mir bevor ich mit dem Alfred ins Amerlinghaus gegangen bin, Marlene Streeruwitzs letzten „Wahlkampfroman“ ausgedruckt und in den „Schattenstörchen“ – „Texte wie Vogelschatten“, kann ich ja auch noch lesen und das nächste Mal wird Regina Hilber, wie Richard Weihs anmerkte, Gästin bei den „Wilden Worten“ sein und im März einer, der sich das letzte Mal ein Wunschgedicht schreiben ließ.
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