Literaturgefluester

2017-03-12

Was man lesen soll?

Angeregt von Judith Olivas Blogartikel „Überwältigt von all den Büchern, die man gerne lesen würde“, möchte ich hier auch wieder mal über mein Leseverhalten und meine Bücherliste nachdenken.

Denn das, was sie da beschreibt ist ein Problem, das ich gut verstehe und mit dem ich mich auch regelmäßig auseinandersetze und darüber schreibe.

Problem? Eigentlich ist es gar kein keines, denn es es ja ein Luxus eine große Auswahl, viele Bücher und eine große Leseliste zu haben und ich denke auch, daß es die Mischung zwischen alt und neu ausmacht und daß man beides lesen soll.

Die Neuerscheinungen, aber auch die Bücher die vor ein zwei drei Jahren auf den Buchpreislisten standen, aber auch die Klassiker, den Schwejk, den Ulysses, den „Mann ohne Eigenschaften“ und und und falls man es noch nicht gelesen haben sollte….

Und da bin ich natürlich schon bei dem Problem und komme ihm nicht aus, denn bei neunzigtausend oder was auch immer jährlichen Neuerscheinungen kann man im Jahr 2017 gar nicht alles lesen, so gerne man es will und das will ich, ich gebe es zu.

Obwohl ich natürlich weiß, ich ich es nicht kann und schaffen werde, weil ich ja gar keine so besonders schnelle Leserin bin, sondern, wie man auf meiner Bücherliste unschwer sehen kann, nur hundertfünfzig bis hundertfünfundsiebzig Bücher jährlich schaffe und die Tendenz ist rückläufig, wie man ebenfalls sieht.

Ich lese derzeit fast jeden Morgen ein bis zwei Stunden in der Badewanne und stehe diesbezüglich auch gern ein wenig früher auf, so daß ich es leicht und locker bis zu meiner ersten Stunde, die meistens um zehn beginnt, schaffe und ich mich darauf auch ein wenig vorbereiten kann.

Am Abend komme ich eher nur am Wochenende dazu ebenfalls eine Badewannenleserunde einzulegen und ich lese inzwischen bevorzugt in der Badewanne. Das erspart mir, glaube ich auch, die Saunabesuche, die Urlaube am Meer und die Wellnessaufenthalte, weil ich ja Montag bis Freitag oder Donnerstag bevorzugt zu Veranstaltungen gehe und dann komme ich nach Hause und blogge darüber.

Am Wochenende, wenn mich der Alfred nicht gerade in ein Kino schleppt. lese ich auch am Abend und zu Weihnachten, Ostern oder wenn ich meine Sommerfrische in Harland mache, denn da gibt es kaum Veranstaltungen und ich lese im Schnitt drei Bücher pro Woche, das macht die hundertfünfzig, weil es gibt ja immer auch ein paar dicke, wofür ich  länger brauche.

In den Vorblogzeiten habe ich gedacht, die richtige Lesezahl, beziehungsweise Leseverhalten ist ein Buch pro Woche und habe das glaube ich auch so getan.

Die Durchrschnittsleser, die Österreicher und die Deutschen habe ich mal gehört lesen acht beziehungsweise neun Bücher im Jahr, da bin und war ich eindeutig immer darüber und inzwischen lesen immer mehr Leute weniger bis gar nicht und einige mehr und bloggen oder vloggen beziehungsweise booktuben auch darüber.

Bei mir hat auch das Bloggen das Leseverhalten eindeutig verstärkt, beziehungsweise das Jahr 2010, wo die offenen Bücherschränke kamen, beziehungsweise ich durch die anderen Blogs zu einer hundert Bücher Liste animiert wurde, woraus dann meine Leseliste entstanden ist und die wurde immer länger und länger, dennn 2013 habe ich mich dazu aufgerafft, allle ungelesenen Bücher, ich hatte ja noch viele von den Büchertürmen bei der „Lyrik und März“ und anderen Gelegenheiten, aufzuschreiben und hinunterzulesen.

Teilweise habe ich das auch getan, denn da hatten sich ja wahre Schmankerln und Klassiker angesammelt und in den Bücherschränken findet manauch wahre Schätze und ich bin auch keine, die sagt, ich lese pro Autor nur ein Buch, ganz im Gegenteil.

Wenn ich einen Autor für mich entdecke, will ich möglichst alles von ihm lesen und greife bevorzugt nach seinen Büchern.

So habe ich vor Jahren einen Artikel über das zwischen Alt und Neu geschrieben und habe damals auch eher bevorzugt das Ältere gelesen, nämlich, das was ich auf meiner Leseliste hatte, beziehungsweise in den Abverkaufskisten fand, denn neue Bücher zum Normalpreis habe ich mir schon lange nicht mehr gekauft.

Das kann man gut oder schlecht finden. Die Buchhändler werden sich nicht darüber freuen, aber ich sage, ich habe schon genug und habe irgendwann auch angefangen Rezensionsexemplare anzufragen. Sehr vorsichtig und wenig erst.

Bei der Veranstaltung im „Palais Niederösterreich“ habe ich Gabriele Ecker nach dem Travnicek Buch gefragt und  Dine Petrik ist daneben gestanden und hat  „Macht man das so?“ gefragt.

Wenn man bloggt vielleicht schon und als ich, die „Mimi“ geschrieben habe, habe ich bei „Haymon“ nach Ludwig Lahers „Einleben“ gefragt, daraufhin habe ich dann eine Zeitlang die Vorschauen und die Vorabbücher bekommen. „Residenz“ hat mir auch eine Zeitlang die Kataloge geschickt, denn da habe ich ja einmal den Verlag besucht und ein paar Autoren und Verlage haben mich auch schon angeschrieben.

Der „Holzbaum-Verlag“, zum Beispiel der mir ja in schöner Regelmäßigkeit schickt und ganz langsam und behutsam habe ich auch einmal in Deutschland angegragt.

Als Buzzaldrin 2013, die Aktion „Fünf lesen vier“ startete, woraus sich dann die „Buchpreisblogger“ bildeten, habe ich gedacht, das möchte ich auch, mich aber irgendwie noch nicht so recht getraut und gedacht, die deutschen Verlage schicken mir sicher nicht und ich habe ja meine Leseliste.

2015 habe ich mich dann auch entschlossen „Buchpreiszubloggen“, habe etwa zehn der zwanzig Bücher bekommen und 2016 schon 19 und ab da haben sich immer mehr Verlage gemeldet und mir ihre Bücher angeboten, ganz selten habe ich sie auch ungefragt zugeschickt bekommen und da kann ich, weil ich ja sehr neugierig bin, schlecht neun sagen und es ist ja auch sehr interessant, was da alles erscheint.

Aber die Leseexemplare wandern oft auch in den Bücherschrank und wenn ich Glück habe, komme ich hinzu und nehme sie heraus, setze sie auf meine Liste und freue mich darüber.

Denn vor 2015 habe ich ja nicht  alle Buchpreisbücher gelesen, wenn ich sie also finde wow, freu ich mich und über das Buch der Theodora Bauer, da habe ich zwar einmal anfragte, aber nicht gekommen ist, die Andrea Stift hat es mir auch einmal versprochen und  vielleicht darauf vergessen und dann habe ich es vor einiger Zeit gefunden und Hanno Millesis „Schmetterlingstrieb“ den ich ja sehr gerne mag vor kurzem auch und Sabine Grubers „Daldossi“. Da bin ich schon sehr neugierig, wie mir das Buch gefällt, da es ja auch schlecht besprochen wurde.

Im vorigen Herbst, als ich gerade Buchpreis las und sah, daß ich meine Leseliste unmöglich schaffen werde, habe ich ja umdisponiert, sie kurzerhand gelöscht und dann im Jänner mit den absoluten Schmankerl und den Büchern die ich unbedingt lesen will ergänzt. Das sind die älteren, zum Beispiel Dimitri Dinevs „Engelszungen“ oder „Engelsgift“ von der Susanne Ayoub, oder die Bücher die ich mir aus den Abverkaufskisten ziehe oder bei den Bücherflohmärkten kaufe.

Rezensionsexemplare ziehe ich immer vor und lese sie zuerst. Das wird von mir erwartet und ist ganz klar und dann kann es, wenn man, was ja fein ist, immer mehr Anfragen bekommt und schlecht nein sagen kann und das eigentlich auch nicht will, passieren, daß die Bücherliste, auch wenn ich die alten Schmankerln jetzt schon auf nur mehr fünfzig und nicht hundertfünzig, wie ich 2013, glaubte, daß es zu schaffen ist, immer länger und länger wird und da gibt es ja 2017, die Geburtstags und Weihnachtsbücher vom Vorjahr, die ganz tollen den Tillmann Rammstedt, die Marlene Streeruwitz, die ich unbedingt schaffen will, aber Buchpreis lesen wiill ich wahrscheinlich auch wieder, denn das ist ja eigentlich sehr toll und außerdem jetzt doppelt.

Also muß ich mich auch, wie Jutdith Oliva zwischen alt und neu entscheiden. Es bleibt mir gar nichts anderes über. als das zu tun. Und da gibt es einige Möglichkeiten das zu tun. Ich kann allen Anfragen, ein „Nein!“, eintgegensetzen und selber auch nicht anfragen, nicht mehr Buchpreisbloggen, einen Bogen, um die Bücherschränke und die Abverkaufskisten machen, etcetera….

Ich sagte gleich, ich habe das versucht und überhaupt nicht zusammengebracht und denke mir auch, warum soll ich es tun?

Denn die Lösung ist wahrscheinlich, die Quadaratur des Kreidses ausprobieren, in dem man beides tut. Denken, dieses und dieses Buch auf meiner Liste will ich heuer unbedingt leen, aber wenn ich das will, muß ich vielleicht strenger auswählen und bei den Schränken öfter überlegen, werde ich das wirklich lesen und da trage ich auch regelmäßig etwas zurück.

Julian Barnes „Flaubert Papagei“ auf Englisch beispielsweise auf kurzem. Denn das würde ich zwar gerne lesen, bin aber so realistisch, daß ich weiß, zu englischen Büchern komme ich wahrscheinlich nicht, wenn so viel anderes wartet, wie ich auch kaum ein Buch ein zweites Mal lese.

Würde ich gerne, aber tut mir leid, geht eben nicht. Ausnahmen gibt es, so habe ich den Doderer das letzte Jahr zweimal gelesen, aber daß ich das tue bin, ich erst während des Lesens darauf gekommen, da in dem Buch schon was unterstrichen war und bei der „Welt von gestern“ habe ich das bewußt getan. Da habe ich gedacht, das muß ich tun, wenn ich Stefan Zweig verstehen will.

Judith Oliva meint, glaube ich, daß sich ihre Leser für das Alte nicht interessieren und das ist eine Beobachtung, die ich eigentlich bei mir nicht teilen kann.

Denn ich habe ja einmal vor vielen Jahren in der städitischen Büchereifiliale Gumpendorferstraße aus der dortigen Gratiskiste zwei Ulrich Becher Bücher genommen und dann lange liegen lassen, dennn Ulrich Becher, wer ist denn das? Keine Ahnung, der Johannes R. nicht, wenn man kein Literaturlexikon hat und es noch kein Wikipedia gibt.

Dann habe ich „Kurz nach 4“ gelesen und bin etwas später wandern gegangen und dann hatte ich verzweifelte Anrufe und Mails eines Verlegers, der das Buch neu auflegen wollte, auf meinen Bändern und der Mailbox, weil er glaube, daß ich Briefe hätte, die ohnehin nur in einem „Aufbau Taschenbuch“ standen.

So kann es gehen und weil ich ja manchmal ganz ganz Altes lese,  kommen die Leute die sich dafür interessieren, nur zu mir und zu niemanden sonst. So ist das zum Beispiel bei Sigrid Undsets „Kristin Lavrantochter“ ein Buch aus der Bibliothek meiner Eltern, das wird bei mir sehr oft aufgerufen. Wahrscheinlich gibt es nicht so viele andere Rezensionen.

„Scherbenpark“ wird auch sehr oft aufgerufen. Da stehe ich wahrscheinlich bei den Suchanfragen vorn und „Der Weg des Künstler“, das selbe beobachte ich auch bei Thomas Sautners „Fremdes Land“ und das finde ich spannend, aber mir ist das ja eigentlich egeal, denn ich bin ja  kein Dienstleisterblog, obwohl ich mich über positive Kommentare sehr freue, sondern blogge eigentlich für mich und betrachte mein Bücherarchiv, als mein literarisches Gedächtnis und ich würde gerne allle Bücher lesen und weil das nicht geht, so viel wie möglich und so werde ich auch in Zukunft weiter mischen und  abwarten, wie das geht und was mir davon gelingt?

Im Augenblick habe ich eine längere Leseliste der Frühjahrsneuerscheinungen und werde dafür wahrscheinlich den ganzen März und wahrscheinlich auch den April brauchen. Wenn ich dann wenigstens die Schmankerln von meiner Leseliste herunterlesen kann, bis im August die neue „Buchpreisliste“ kommt und mich wahrscheinlich für den Rest des Jahres lahmlegt, wäre das fein.

Aber vielleicht habe ich dann auch schon einige Bücher gelesen, bei dem neuen buch der Olga Grjasnowa und dem des Ferddun Zaimoglu könnte das ja sein und vielleicht steht auch Juliana Kalnay auf der langen Liste, nur zu würde ich sagen das wäre fein, gilt übrigens auch für „Tierchen unlimited“, das mir sehr gefallen hat.

Es ist die Mischung, die ist macht und es ist schön, daß es soviele Bücher gibt und schade, daß ich jetzt auch schon selektieren muß und denken, na ja diesen Krimi vielleicht nicht und das mußt du auch nicht lesen!

Etwas, was ich eigentlich nicht will, weil ich das beim mir  ja auch nicht hören will, aber wohl nicht immer möglich ist.

In diesen Sinne wünsche ich mir, Judith Oliva und alles anderen, ein schönes Lesen und finde es fein, daß ich die Freude daran im Laufe der Zeit nicht verloren habe.

Das wünsche ich natürlich auch alle den anderen, wenn mir auch das Schreiben der eigenen Bücher natürlich wichtiger ist, das schreibe ich auch dazu und das ist wohl auch der Grund, warum ich nie über die zweihundert Bücher komme werde und Blogs lese ich auch sehr gerne und habe mir in den letzten Monaten auch die „Booktube Videos“ entdeckt, die ich sehr interessant finde.

Da sind zwar sehr viel junge Mädchen dabei, die etwas ganz ganz anderes, als ich lesen. Aber auch eine junge Frau aus Wiesbaden, die mich auf die Idee gebracht hat, Julian Barnes „Lärm der Zeit“ zu lesen, was mir sonst entgangen wäre und das ist veilleicht auch sehr interessant, bei einigen Büchern denke ich mir, daß ich sie nicht lesen will, „Harry Potter“, zum Beispiel, lasse ich im Schrank sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch stehen, da werden jetzt wahrscheinlich einige auschreien und ich entschuldige mich auch dafür, gehört dazu.

„Shades of Grey“ nicht. Da habe ich einmal einen Teil gefunden und der steht auf der Leseliste. Bei Hanya Yanaghara „Ein wenig Leben“ verspüre ich auch wenig Begeisterung, mir das Buch jetzt unbedingt sofort zu bestellen.

Werde aber danach greifen, wenn ich es in den Schränken finden sollte und mich dann nur fragen, wann ich es lesen soll?

Denn meine Leseliste geht schon wieder weit in die Zukunft hinein und da hätte ich auch einige Neuerscheinungen oder vielleicht schon etwas ältere Bücher, die ich gerne finden würde. Das der Julya Rabinowitsch gehört dazu, das letzte des Peter Henisch, Volker Weidermanns „Ostende“ und und und….

Ich bin gespannt und manchmal hat man ja auch Glück und findet, was man sucht, so ging es mir in Salzburg mit Isabell Bodgans „Der Pfau“ und die Klassiker, Pearl S.Buck zum Beispiel, die von meiner Leseliste verschwunden sind, sollten auch nicht zu kurz kommen.

Aber wie heißt es so schön, man kannn nicht allles lesen, aber die Mischung machts!

2017-03-11

Die Sache mit Norma

Das nächste Buch der Frühjahrsneuerscheinung ist Sofi Oksanen, die sich neuerdings zusammenzuschreiben scheint „Die Sache mit Norma“.

„Ein magischer Roman“, steht im Klappentext, was mich zuerst ein wenig irritierte, habe ich doch von der 1977 geborenen, estnisch-finnischen Autorin „Stalins Kühe“ gelesen und das war alles andere, als Fantasy oder märchenhaft und von den Schreibschulen, für die ich mich ja auch sehr interessiere, habe ich noch im Gedächtnis, daß man niemals, unter gar keinen Umständen, genauso wie nicht selber publizieren,  die Genres vermischen darf.

Man kann natürlich, wenn man es versteht, wie Sofi Oksanen meisterhaft beweist und so ist ein erstaunlich frischer Roman herausgekommen, der in einem neuen Ton von den vielleicht schon allbekannten Schrecken und Schurkereien erzählt und das Märchenhafte damit schließlich auch zu einem Thriller macht.

„Ein eigensinniger Roman mit einer klaren Botschaft!, steht weiter im Klappentext und es fängt ganz harmlos auf einen ländlichen Friedhof irgendwo in Finnland an.

Normas Mutter, die sich in Helsinki auf die U-Bahnschienen stürzte, wird beerdigt.  Die demente Großmutter, die Tante, der Pfarrer begeben sich zum Leichenschmaus und Norma macht sich auf den Weg nach Helsinki wo sie mit ihrer Mutter wohnte, zurüclkzufahren, als sie von einem Mann angesprochen wird, der sich als ein früherer Bekannter der Mutter vorstellt.

Norma flieht und will sich auf kein Gespräch einlassen und sie wird, wie das in Zeiten, wie diesen so üblich ist, bald entlassen.

Die Mutter, die früher bei der Post tätig war, wurde das auch, so daß sie zuletzt in einem Haarsalon arbeitete und der, stellt sich bald heraus, gehört einem Max Lambert, also jenen Mann und der ist kein früherer Bekannter, sondern der Ex-Mann von Normas Mutter Freundin Helena, die verrückt geworden, in einer Psychiatrie lebt.

Marion deren Tochter leitet den Haarsalon in der Normas Mutter Anita bis zu ihrem Tod, sie ist gerade von einem Bangkogaufenthalt zurückgekommen, leitete und Norma stellt sich bald heraus, die Sache mit Norma ist, daß ihre Haare, wie die vom Rapunzel wachsen und wachsen und das hat sie von einer geheimnisvollen Eva, der verstorbenen Urgroßmutter, die das offenbar doch nicht ganz ist, denn sie geistert immer noch in Normas Kopf herum und Norma kann noch mehr, sie kann an den Haaren riechen, ob Menschen krank sind, was sie gegessen habe, etcetera….

Die Haarsalons, die Lambert gehören, stellen Haarverlängerungen her und beziehen die Haare aus der Ukraine. Lambert hat auch Leihmütterfabriken, beziehungsweise plant er ein solches Imperium aufzubauen und Anita, stellt sich bald heraus, hat ihnen die Haare aus der Ukraine geliefert.

Die waren aber nicht von dort, sondern von Norma, was niemand wissen durfte. Also jagen die Lamberts dem Geheimnis nach und Anita ist nach Bangkog geflogen nicht um dort Urlaub zu machen, sondern um diesen Machenschaften auf die Spur zu kommen.

Nun ist sie tot, wie die Überwachungskameras zeigen, eindeutig selber auf die Schienen gesprungen und Norma, die vom Clan mit der Mutter Schulden konfrontiert wird und nun selber in dem Salon arbeitet, versucht die Sache aufzuklären.

Nicht ganz leicht zu lesen, diese Mischung eines Märchen mit der harten Wirklichkeit, die noch zu einem Thriller gesteigert wird, aber originell und nachdenken über die Welt, wo die armen Mädchen in den Entwicklungsländern zu Zwangsabtreibungen beziehungsweise Leihmütterschaften gezwungen werden, kann man auch, wenn dabei von übernatürlich wachsenden Haaren erzählt wird.

Vielleicht sogar um so besser, denn das ist neu und leicht und locker und so gesehen hat mich Sofi Oksanens magischer Roman überrascht und ich zähle ihn, wie wahrscheinlich auch Julian Barnes Künstlerroman über Dimitri Schostakowitsch zu den Higlights dieses Frühling.

Und, das kann ich vielleicht auch noch verraten, die Sache mit Norma geht scheinbar gut aus, Dimitri Schostakowitsch ist aber möglichetrweise daran zerbrochen, daß Stalin ihn leben ließ und ihn immer wieder neue Orden in die Hand drückte.

2017-03-10

Themengebiete

Da ich mit dem Lesen der Frühjahrsneuigkeiten nicht so schnell nachkomme, hier ein wenig Literaturwissenschaft in eigener Sache, beziehungsweise Buchpromotion. Denn das ist ja auch eine Funktion des „Literaturgeflüsters“, daß ich hier sowohl mein Schreiben, meine „Works on Progress“, als auch meine Bücher vorstelle.

Und damit habe ich, glaube ich, 2013 angefangen, als es zu „Fünf Jahre Literaturgeflüster“ ein großes Gewinnspiel mit dreißig Fragen zu dreißig Büchern geben.

Zum zehnten Jahrestag gibt es dann vielleicht schon eines, indem ich die inzwischen erschienenen neuen zwanzig Bücher vorstelle und einen Artikel über meine sogenannten Indie-Bücher in dem ich auf die Art des Entstehens meiner Bücher hinwies, hat es vorher auch schon gegeben.

Dabei weiß ich gar nicht so genau, ob dieser Ausdruck richtig ist, ich habe ihn kurz vorher in Bezug auf selbstgemachte Bücher gehört, inzwischen wird er, glaube ich, auch für Bücher die in kleinen unabhängigen Verlagen erscheinen, verwendet und da wird im März ja  groß der sogenannte „Indie-Bücher Tag“ gefeiert, wo man in eine Buchhandlung gehen und sich ein solchen Buch kaufen und sich mit ihm im Netz präsentieren soll.

Und ich bin kein Verlag, sondern mache meine Bücher selber, in dem ich sie fünfzig Mal drucken lasse. Bei „Amazon“ stelle ich sie nicht ein. Das habe ich noch nicht zusammengebracht, aber die Idee sie auf meinen Blog vorzustellen, ist irgendwie auf diese Art und Weise entstanden.

Die „Vorschauen“ gibt es schon lange, wo ich noch vor dem Erscheinen auf das Buch hinweise, inzwischen verlinke ich da auch die Schreibberichte, die es über das jeweilige Buch immer gibt, so daß man, wenn man will, die Schreibprozesse nachvollziehen kann und auch seit 2013 oder etwas später, gibt es ein Gewinnspiel, wo ich drei Fragen zu dem Buch stelle.

Da kann man das Buch dann gewinnen, beziehungsweise etwas mehr darüber erfahren.

Und ist das Buch da, löse ich die Fragen auf und zeige mich mit dem Buch im Netz.

Einen Artikel mit den Coverfotos gibt es  auch, denn da weiß ich inzwischen oft gar nicht mehr, welches Foto ich dafür nehmen soll?

Gibt es ja inzwischen schon so viele Bücher und der Ort des Geschehens ist meistens Wien, beziehungsweise kommen in meinen Bücher oft auch andere Bücher vor.

Mit den ersten Sätzen habe ich mich auch beschäftigt, diese einmal vorgestellt und versuche die jetzt auch immer in den „Vorschauen“ oder bei der Promotion zu geben.

Bei der „Vorschau“ eher, denn inzwischen bin ich auch auf das „Mimikriy-Spiel des Lesens“ gestoßen und das kann man ja damit kombinieren.

Einen Artikel über meine Lieblingsbücher habe ich auch geschrieben, sogar zwei eigentlich, denn einmal habe ich ja versucht, die in einem Art „Buchpreis-Raning“ zu  präsentieren.

Aber was sind jetzt meine Themen über die ich in meinen über vierzig Büchern mehr oder weniger regemäßig schreibe, denn inzwischen wiederhole ich mich wahrscheinlich genauso schon, wie Philip Roth, Martin Walser und wahrscheinlich noch einige andere mehr, das tun.

Und natürlich hat man auch seine Themen und schreibe, wie vermutlich Heimito von Doderer, als erstes sage, immer dasselbe Buch, sein Leben lang.

Ich tue das  in verschiedensten Varianten, trotzdem gibt es Aussrutscher, Abweichungen, Sonderfälle und die will ich hier einmal zusammenfassen.

Ich schreibe realistisch, beziehe meine Themen sicher aus der psychologischen Praxis, das heißt, daß ich mich für Depressionen, Älterwerden, Alkolismus, Alzheimer, etcetera interessieren, aber in meinen Büchern geht es auch viel um Literatur und über das erfolglose Schreiben.

Ich habe bevor ich 2000 mit dem Selbermachen angefangen habe, einige Romane oder Erzählungen geschrieben, die nicht veröffentlicht wurden.

Das erste veröffentlichte Buch waren die „Hierarchien“, die Anfangs 1990 in der „Edition Wortbrücke“ des Jack Unterwegers erschienen sind.

In einer fünfhundert Stück Auflage, mit ISBN Nummer und wenn man hineineinblättert, ich habe ich Harland noch ein paar Schachteln stehehn, erschrickt man über die Qualität, denn der „Digitaldruck“ ist sehr sehr viel besser und auf diese Idee ist ja der Alfred 2000 gekommen.

Über das erfolglose Schreiben geht es bei mir oft, über Einsamkeit und Depression, wenn man auf meine Website geht, findet man von den meisten Büchern, Probekapitel und kann sich so ein wenig einlesen und einen Eindruck machen.

Ein Buch über das Schreiben ist das „Literarische Leben der Dora Faust“, 2000 glaube ich, geschrieben, da kombiniere ich meine Absage- und Verlagsbriefe mit einer Geschichtensammlung beziehungsweise, dem was Dora Fraust, der Heldin, so im täglichen Leben passiert und worüber sich eine Geschichte verfassen läßt.

Das findet man in abgewandelter Form in dem viel später geschriebenen „Berührungen“ auch, geht es da, ja um die Wurfgeschichten, mit denen die dortige Protagonistin Augusta Augenstern einen Roman zu schreiben versucht.

Man sieht die Themen wiederholen sich.

In den „Stimmen der Karoline Wagner oder Fluchtbewegungen“, 2004 oder 5 geschrieben, geht es auch, um das erfolglose Schreiben, beziehungsweise, um eine Nobelpreisträgerin, die sich verstcckt, die zwar nicht Elfriede Jelinek heißt, aber natürlich Modell dafür gestanden ist.

Und eine solche gibt es auch 2009, als ich meinen ersten „Nanowrimo“ schrieb und dabei Materialen aus den verschiedenesten Blogs, die ich damals las, verwendetete und die damalige Nobelpreisträgerin, der der Ruhm vielleicht auch ein wenig zu viel geworden ist, hieß Herta Müller.

Die depressiven Frauen kommen in der „Radiosonate“ vor, da geht es hauptsächlich um Ö1, beziehungsweise um einige der Moderatoren dort. Das wird von der depressiven Josepha Stock gehört, ist ihr fast als einziges Kommunikationsmittel und eine erfolglose Dichterin, die ihre Bücher auf den Straßen verteilt, gibt es auch.

Dieses Buch wurde übrigens 2009 in Ö1 vorgestellt.

2010 kamen dann die Bücherschränke und die spielen, no na, in meinen Büchern auch eine große Rolle. In vier, fünf oder sind es schon sechs, kommen sie wahrscheinlich vor.

Das erste ist glaube ich die „Mimi“ und das ist eines meiner Lieblingsbücher und ich würde es auch als besonderes Buch bezeichnen, geht es da ja auch, um ein besonderes Themea nämlich dem Schreiben mit dem Downsyndrom.

Meiner damaligen Kriterin Yu Sophie hat das Buch nicht gefallen und sie hat eine dementsprechende Rezension darüber verfaßt, ich bin aber nicht ganz sicher, ob sie dem Buch, wo die Ereignisse, um den damaligen Plagiatsskandal bezüglich Helene Hegemann, demonstriert, an einem erfundenen Autor mit den Büchern der Hermine Berger, genannt Mimi oder Bella, mit dem Downsyndrom verknüpft werden.

Eine depressive Nachbarin gibt es da auch. Und das Buch habe ich als Frank Gasser der  österreichische Bücherschrankerfinder dort Lesungen veranstaltetet auch dort einmal in der Grundsteingasse vorgestellt.

Um das Älterwerden geht es in „Beim Sterben sollte man zu Hause sein“, meinem zweiten „Nanowrimo“, aber auch bei der „Paula Nebel“, in „Novembernebel“. Im vierten geht es um Sterbenhilfe oder auch um Behandlungsverweigerung und darauf bin ich durch Fritz Habecks, „Die Mühle der Gerechtigkeit“ gekommen, weil  der Art, wie das dort behandelt wurde, etwas entgegensetzen wollte.

In „Kerstins Achterln“ geht es, um problematische Beziehungen oder, wie man vom Alkohol loskommen kann.

Um Nachbarschaftshilfe und, um Begegnungen, die man macht und, die einen aus Krisen heraushelfen können, geht es in meinen Büchern auch sehr oft.

„Ein Beispiel wäre da die „Frau auf der Bank“, Da gibt es die depressive Selma und die trifft auf einer Bank im Rathhauspark, die Türkin Sevin, die mit ihrer Ehe nicht zufrieden ist und sie geht auch in Therrapie zu der Psychiaterin Svetlana Mihic.

Das ist, glaube ich, das zweite Buch, in denen die Bücherschränke eine Rolle spielen und sich die Selma daraus bedient.

In der Geschichte von den drei Brüdern, dem dritten „Nanowrimo“, wird das auch getan und beim „Miranda Schutzengelchen“, das vielleicht ein bißchen phantastischer ist, denn da tritt da Bertha von Suttner persönlich auf, kommt der „Bücherschrank“ auch vor.

Der Svetlana, die Psychiaterin mit dem Romahintergrund, die sich zuerst in den Psychiater Theo Hardenberg verliebt, ihn später heiratet und Kinder von ihm bekommt, begegnen wir später auch noch öfter, beziehungwweise taucht Theo Hardenberg, als Psychiater der Augusta Augenstern in den „Berührungen“ auf und er kommt auch, das kann ich gleich verraten „im Frühstück“ vor, denn da gibt es ja auch eine depressive Frau.

Und da sind wir wieder bei den Wiederholungen. Denn ich variiere immer wieder die selben Themen. Man kann sagen, daß sie mich interessieren, etwas kritischer vielleicht auch, daß ich sie zu schnell anreiße und dann, weil sie nicht wirklich abgearbeitet sind, wieder auf sie zurückkommen.

Wien ist in meinen Büchern ein häufiger Handlungsort. Da wird im „Wiener Stadtroman oder wie süß schmeckt Schololade“ ein Tag lang im Viertelstundentakt in Wien herumgefahren. Mein James Joyce könnte man so sagen, aber natürlich viel realistischer.

Aber gar so realistisch bin ich vielleicht gar nicht, denn nach dem die „Miranda“ íhren ersten Joint rauchte, begegnet sie ja Bertha von Suttner, beziehungsweise fliegt die in ihren Schnürrstiefel und dem Kreuz an der Brust nach Donetz oder nein, das ist nicht Bertha von Suttner, das ist Mirandas Urgroßmama, die 1914 eine Frühgeburt erlitt, nachdem ihr Mann im ersten Weltkrieg gefallen ist und sie das durch eine Postkarte erfuhr.

Und die Miranda hat eine große Familie, von vielen Müttern- Groß- und Urgroßmüttern, die alle sehr jung ein Kind bekommen haben und dieses Thema taucht auch in der „Absturzgefahr“ auf. Da geht es wieder um das Schreiben und zum eine Schreibtrainerin namens Fritzi Jelinek, weil deren Mutter Deutschleherin war und ihre Tochter nach den zwei großen österreichischen Gegenwartsautorinnen Elfriede Jelinek und Friederike Mayröcker nennen wollte. Die macht einen Schreibtrainerausbildung und betreut, das ein Buch in dem es um eine sechs Frauengeneration geht. Da sind einige Ärztinnen darunter und ein weiteres meiner besonderen Büchern ist das „Haus“, wo ich versuchte, die Geschichte des Steinhofs an Hand einer drei Frauenpsychiaterinnengeneration zu beschreiben.

Auch eines meiner Lieblingsbücher mit vielleicht einem besonderen Thema.

Die Fritzi Jelinek, die eine platonische Liebe zu einem polnischen Priester hat, kommt  auch in der „Pensionsschockdepression“ vor“ und da war meine Idee über eine depressive Frau zu schreiben, die alle ihre Bücher aufliest oder auch weggibt, um aus ihrer Depression herauszukommen.

Das gelingt ihr durch die Begegnung mit der fünfzehnjährigen Yasmin Bilic, die ein Problem  mit ihrer Freundin Selma hat, beziehungsweise hat die ein solches, weil sie ihrem Poly plötzlich kein Kopftuch mehr tragen darf und in dem Buch kommt ganz zufällig und unbeabsichtigt, eine Syrierin namens Fatma Challaki vor, die man dann auch in zwei weiteren meiner Bücher finden kann.

In dem sogenannten „Sommerbuch“ und dem „Adventkalender“, wo ich in dem einen, meine Sommerfrische in Harland bei St. Pölten an Hand von vier Literaturstudentinnen, die aus St. Pölten, Donetzk, Damaskus und Athen kommen, beschrieb und die Fatma dann auch in meinen Adventkalender von der „Nika Weihnachtsfrau“ vorkommen ließ, den ich auch schon lange schreiben wollte und den ich auch als meinen „Blogroman“ bezeichne, weil ich im Dezember immer ein Stücken davon in den Blog stellen werde.

Die „Nika Weihnachtsfrau“ war übrigens mein fünfter „Nanowrimo“ und die Idee wurde das erste Mal in den „Dreizehn Kapitel“ verarbeitet und das ist ein Versuch einen Roman zu schreiben in dem man einfach mit einer Person anfangt und im nöchsten Kapitel mit einer anderen fortfährt, bis man reigenartig am Schluß wieder bei der ersten angekommen ist.

Da gibt es schon die „Nika , Weihnachtsfrau“, es gibt aber auch eine depressive Büchersammlerin und die findet ein Buch, das ich einmal im Schran gefunden habe, eine DDR-Ausgabe von Erzählungen aus China die einen Herausgebe mit einem deutschen Namen hat, was mich dazu bewog, den Namen Ernst Schwarz zu googlen und ich hatte ein interessantes Kapitel, diesbezüglich ich auch regelmäßig Anfragen von Studenten und anderen Interessieren bis aus Korea bekomme, weil mich da einer in „Wikipedia“ verlinkt hat.

Also auch ein besonderes Buch.

Die Transgendergeschichte „Paul und Paula“ ist das auch und diesbezüglich gab es im Vorjahr auch einige Aufregungen. Es ist aber auch das Buch mit einem „professionellen Cover“, das mir der Alfred machen ließ. Weil man ja immer hört, daß sich das die Selfpublisher machen und nicht dabei sparen sollen. Das und ein Lektorat. Mein Lektorat ist der Alfred. Da höre ich auch immer, daß man das nicht in der Familie machen darf. Ich glaube aber, er ist sehr gründlich und genau und mir ist ja die Rechtschreibung, wie ich immer so schön schreibe, eigentlich egal.

Ein Lieblingsbuch von mir ist auch das „Tauben füttern“, ein Krimi, der eigentlich keiner ist, denn mit den Morden tue ich mir irgendwie schwer, weil ich die, als erstes unrealistisches finde, daß überall Leichen in der Gegend herumkugeln, weil sich die Leute gegenseitig so viel umbringen und ich zweitens ja von Gewalt nicht viel halte.

Mir geht es eher, um die psychologischen und gesellschaftlichen Bedingungen des Lebens und da finde ich genügend Material.

So ist die „Flüchtlingstrilogie“ geworden. Ich habe Bücher über erfolgloses Schreiben, eines wäre davon auch,  der die drei Erzählungen  „Tod eines Jurymitlgiedes“, da gibt es wieder eine von einem Baum erschlagene Jurorin, „Thea Leitner verrückter Traum“ und „Das Salz in der Suppe“,- enthaltende Band „Schreibweisen“,  wofür mir auch Alexandra Milner, die Kritikerin und Literaturwissenschaftlerin, die einmal Annas Lehrerin bzw. Praktikantin war, den Buchtext schrieb.

Und was meine „Wienlastigkeit“ betrifft, es gibt natürlich Bücher, die ins Ausland führen. Das wäre schon das erste Digi „Die Wiener Verhältnisse“, die trotz des klingenden Namens nach New York zu einem alten Juden führen und das Buch habe ich als Antwort auf ein Buch der Ruth geschrieben und angeblich hat sich einmal in Frankfurt oder Leipzig der „Mandelbuch-Verlag“ dafür interessiert und sich bei der Ruth, der es ja gewidmet ist, danach erkundigt.

Mein zuletzt erschienenes Buch „Claire- Klara- Clarisse“ ist eine eher poetische Liebesgeschichte, die mir auf unseren Kroatienurlaub eingefallen ist und jetzt geht mit dem „Frühstück“  in die Hauptbücherei, aber auch nach Belgrad, Graz, Linz, Salzburg und Berlin und es ist nur scheinbar ein Buch über Obdachlosigkeit, wenn ich mich wieder mal selber spoilern darf.

Eigentlich entpuppt es sich im Laufe des Geschehens als Fortsetzung der“Viertagebuchfrau“ und das ist mein fünftes „Digi“ und der Versuch die ersten hundert Tage der blau schwarzen Regierung von 2000 literarisch zu beschreiben. Politisch bin ich also auch.

Literatur, Psychologie, Gesellschaft Politik sind also  meine Themen, die mich manchmal sogar bis in den Himmel führen. Meine depressiven Frauen machen manchmal Reisen. Die „Sophies Hungers“ mit der ich mich übrigens mit meiner ersten Kritikerin wegen der sprechenden Namen herumstritt, ist eine Art Road Movie. Nach Odessa geht es einmal auch und Frauen, die ihr Geld von der Bank abheben und versuchen damit in den Wald hinauszugehen und nicht mehr wiederzukommen, gibt es bei mir auch, zum Beispiel in der „Begrenzten Frau“ und da ich ja offenbar eine hoffnungsvolle Optimistin bin, ergeben sich im Laufe des Geschehens Möglichkeiten und das Leben geht weiter und nachbarschaftshilfe findet statt, so wie es mir wünsche und es sein sollte und es vielleicht in der Wriklichkeit nicht ist.

Also bin ich wieder vielleicht doch nicht so eine realistische Autorin, aber Literatur soll ja auch einen Utopie- und Hoffnungsraum eröffnenen, also das unmögliche Möglich machen, wie es so schön heißt.

„Lore und Lena“, beziehungsweise „Mutter möchte zwanzig Kinder“ sind zwei Jugendbücher, die ich in den Neunzigerjahren geschrieben habe und das dritte bezeihungsweise „Digi-Buch“ und gehören auch zu meinen Lieblingsbücher. Leider kann man auf meiner Website noch keinen Ausschnitt davon finde. Ich habe aber, für die, die es interessiert noch einige Bücher in meinen Regalen.

Man sieht ich bin auch in meinen Genres vielfältig und dann gibt es noch die zwei „Best of“ Bände mit Kurz- und Kürzestgeschichte, in der zum Teil Texte enthalten sind, die ich für verschiedene Wettbewerbe und Anthologien geschrieben haben, die ich dann doch nicht gewonnen habe oder nicht veröffentlicht wurden.

Es sind aber immer wieder Teile, meist auch das Probekapitel, das man auch im Netz finden kann aus meinen Büchern, in den „Volksstimmeanthologien“ veröffentlicht in denen es Texte von mir gibt, weil ich dort ja regelmäßig Jahr  für Jahr beim „Linken Wort“ lese.

Das „Literaturgeflüstertextebuch“ , mit dem zum Zeitpunkt des Erscheinens damals besten Blogartikeln, die die Bevorzugt meine Reisegeschichten, Glossen Ansichten über den Literaturbetrieb etcetera, erzählen gibt es auch und ich habe auch ein paar Mal versucht, meinen Werkreigen auf Lesungen zu präsentieren.

So zu meinem sechzigsten Geburtstag, wo ich sechzig Minuten aus den damals vorhandenen dreißig Büchern gelesen habe.

In Wahrheit habe ich die nur gezeigt und drei vier „best ofs“ aus drei vier Büchern gelesen und im „Werkl im Goethe Hof“ habe ich das auch einmal gegeben.

Eine eigentliche sehr umfangreiche Themenvielfalt also, aber das Leben ist  auch vielfältig und bunt. Jetzt geht mir zwar schon langsam der Stoff aus. Die nächste Idee für das nächste Buch, wird aber vielleicht wieder depressive Frau umfassen, die vielleicht Abends für Abend bei einem Glas Wein in einer Pizzeria sitzt und Leben refelektiert oder aber wird es vielleicht eine Art Blogroman, wo sich vielleicht ein paar konstruktive Kritiker in ein Blogleben einschalten?

Und da fällt mir ein, daß ich jetzt beim Alter und beim Sterben und den Krebsbehandlungen, ganz auf die Anna, die gegen ihr Vergessen kämpft, vergessen habe und die hat eine Enkeltochter mit einem Blog und die bekommt von einem depressiven Verleger ein interessantes Angebot.

Ja, ja so kann es gehen, wenn man schon über vierzig Jahre schreibt und über vierzig Jahre Bücher über das Leben, das Schreiben, den Erfolg und Mißerfolg, die Politik und über vieles andere geschrieben hat.

Ich habe versucht möglichst umfangreich über meine Bücher zu informieren und sie zusammenzufassen. Da ich aber nicht umfehlbar bin, sondern wie es scheint ein wenig schlampert, fordere ich meine wohlwollenden Leser auf, sich an Hand meiner Gewinnspiele und meine Bücherliste vielleicht selbst ein Bild von der Sache zu machen und gegebenenfalls das zu ergänzen, was ich vergessen habe.

Dafür gibts natürlich ein Buch als Belohnung.  Für Fragen stehe ich selbstverständlich auch zur Verfügung und einen Artikel übers „Themen finden“, gibt es, wie ich gerade gesehen habe, in diesem Blog auch schon längst.

2017-03-09

Das Mädchen an der Grenze

Der 1970 geborene Thomas Sautner ist ein besonderer Autor, der schon mehrere bei „Picus“ erschienene Romane geschrieben hat.

Mit „Fuchserde“ und „Milchblume“ habe ich ihn glaube ich bei der alten „Rund um die Burg“, wo es noch die ganze Nacht lang gegangen ist, kennengelernt, „Die Glücksmacher“ hat er schon bei „Rund um die Burg“ neu vorgestellt.

„Fremdes Land“ habe ich im Schrank gefunden, „Die Älteste“, hat mir, wie dieses Buch auch der Verlag geschickt.

Besondere Bücher, besondere Themen. In „Fuchserde“ geht es um die Jenischen. Bei „Milchblume“ geht es in das Waldviertel, wo Thomas Sautner, glaube ich, auch lebt.

„Fremdes Land“, deren Besprechung oft bei mir aufgerufen wird, hat mich erstaunt, weil  es hier in die Zukunft und um die Verlust der Freiheit geht und bei der „Ältesten“, geht es um eine Heilerin.

Also wichtige Themen, die mit einer leisen Sprache, ein Stück Literatur neben der lauten, gehypten, der experimentellen, etcetera auch ihren Berechtigung hat, wichtig ist und gelesen werden sollte.

„Das Mädchen an der Grenze“ ist wieder so ein leises, aber sicher sehr ungewöhnliches Buch. Ein Mächen, eine Utopie, ein Aufruf zur Esoterik, ein Verwischen der Grenzen von Traum und Wirklichkeit…?

Es hat sehr viele Ebenen und ist daher höchstwahrscheinlich gar nicht so einfach zu lesen und zu verstehen.

Es geht in das Jahr 1988, 1989 und in ein Zollhaus an der tschechoslowakischen Grenze zurück, wo der eiserne Vorhang noch sehr bewacht wird.

Da lebt Malina, denn ihr Vater ist dort Zollbeamter oder Grenzbewacher und sie ist ein sehr seltsames Mädchen.

Denn sie kann, in dem sie sie anstarrt, Dinge zum Verschwinden bringen und Wirklichkeiten verrücken.

Das verärgert ihren Vater, der dann aber, als die Kinder, obwohl das streng verboten ist, einmal über die Grenze laufen und Malina von den tschecholsowakischen Grenzern in ihr Zollhaus gebracht wird, im Unterleiberl mit dem Fahrrad über die Grenze fährt, um sie zurückzuholen.

Dort kommt es es fast zu einer freundschaftlichen Begegnung mit viel Schnaps mit dem tschechoslowakischen General, den die „seltsame“ Malina, die von den anderen Kindern und den Leuten im Haus für verrückt erklärt wird, einen Gefallen tun konnte.

Was der war, wird nicht sofort klar, denn die Traumwelt verrückt sich ja mit der Wirklichkeit und Malina sinkt auch in eine Krankheit ab, man könnte sie, wenn man in der Realität verbleiben will, vielleicht, als eine Art Epilepsie bezeichnen.

Sie spricht jedenfalls mit Traumgestalten und liegt wochenlang in ihren Fieberträumen, bis sie der Hausarzt endlich doch in ein Krankenhaus bringt, wo sie mit Medikamenten behandelt wird und währenddessen ändert sich die Welt.

Grenzzäune werden aufgeschnitten, die DDR- Flüchtlinge kommen, das Ehepaar Ceausescu wird erschossen. Vaclav Havel Präsident, die Grenzen gibt es nicht mehr und Malina, die gesundet, ihrgendwann wieder in das Haus an der Grenze zurückentlassen wird, findet zu ihren Vater.

Sie wird auch Schriftstellerin, schreibt oder liest ein Buch, denn solche Geschichten lassen sich nur erfinden, beziehungsweise liest der Vater ihr das vor und, wie ist das nun mit den Grenzen oder warum wurde der kurze Roman, er hat nur knapp hundertfünzig Seiten, ausgerechnet heute, wo die Patrioten schon schon wieder neue Grenzen fordern oder diese geschlossen werden, damit wir nicht von zu vielen Fremden überrannt werden, geschrieben?

Ich interpretiere es mir, als Thomas Sautners Versuch, der neuen Schließung, Radikalisierung, Verhärtung etwas Poetisches entgegen zu setzen.

Zu sagen, seht her, es gibt viel mehr, als eine Wahrheit. Es gibt das Unbewußte, die Phantasie, die Träume und es gibt die Wirklichkeit, wo die Menschen an der Realität zerbrechen, flüchten, sterben, aber auch die Hoffnung und die Bücher, die die Väter den Kindern vorlesen.

Die Traumgestalten, die aus den Phantasien aufsteigen und vielleicht auch die Verrückten, die vieles sehen und spüren können und auf die man vielleicht mehr hören sollte, als sie nur mit Medikamente zuzuschütten oder in Psychiatrien einzusperren.

Ganz wird das der Wirklichkeit wahrscheinlich nicht entsprechen, aber sicher schön zu lesen, sich seine Gedanken zu machen und Thomas Sautner, als einen besonderen Autor mit  besonderen Büchern wahrzunehmen.

 

2017-03-08

Weiter mit dem Centrope Workshop

Nach der ziemlich ermüdenden Diskussion über meinen Hobbyautorenstatus und meinen Blogdiletantismus der letzten Tage und der Dialogübung bei der gestrigen Schreibgruppe, ist es heute gleich wieder literaturwissenschaftlich weitergegangen, obwohl ich wegen meines Psychologiestudiums diesbezüglich eine wirkliche Autodikatin bin, war ich ja nur ein einziges Mal in meinem Leben in einer Germanistikvorlesung, nämlich, in den Siebzigerjahren, als ich wahrscheinlich im fünften Semester war, bei einer Vorlesung des ziemlich jungen Assistenten Wendelin Schmidt Dengler, der ja später der große Literaturprofessor wurde und inzwischen leider verstorben ist.

Allerdings habe ich inzwischen auch einige Symposien auf der Uni,  im Literaturhaus oder in der Wien-Bibliothek besucht und das von Stefan Teichgräber angebotene „Workshop zur Gegenwartsliteratur im Centrope“ richtet sich auch außer an Studenten der Literaturwissenschaft, die es dort gar nicht gibt, an alle literaturwissenschaftlichen Leser, Übersetzerinnen, Autorinnen, Schriftstellerinnen, Dichterinnen, Journalistinnen, Theologinnen, Schauspielerinnen Politikerinnen usw. u. so fort. Also ein ziemlich breitgefächterter Interessentenkreis und irgenwo werde ich darin schon zu finden sein.

Das Workshop hat außer mir aber ohnehin nur einen anderen Teilnehmer und den Referenten, also ein ziemlich Luxus sich ein Semester lang im kleinen Kreis analytisch mit Büchern auseinanderzusetzen, über die ich sonst ja nur plaudere, spoilere, eine Inhaltszusammenfassung gebe, beziehungsweise, die mit der Biografie des Autors und meinen persönlichen Erfahrungen zu einem literarischen Portrait zusammenzusetzen.

Also das, was man höchstwahrscheinlich in der Fachwelt nicht machen darf und vielleicht auch das, was meinen Leser Uli so nervt.

Aber gut, ich bin lernfähig und da ich  auch gern ost- oder mitteleuropäische Literatur lese, werde ich mich jetzt ein Semester lang mit Ausnahme der Mittwoche, wo ich in Leipzig bin oder mit Ruth und Alfred um den Bodensee radle, beziehungsweise in Harland Ostereier suche oder das Haus einem Wohnungsputz unterziehe, mit der literarurwissenschaftlichenTextanalyse beschäftigen.

Die Grenzen des Centropes haben wir ja schon das letzte Mal abgesteckt, bei den Kommentaren, des diesbezüglichen Artikels ist es dann leider eher, um etwas ganz anderes gegangen.

Aber heute ging es  weiter mit der Definition und der Abgrenzung, beziehungsweise ging es da bald zu einer Bücherliste.

Die vier Länder des Centropes sind Teile Österreichs, Ungarns, Teschechiens und der Slowakei und Stephan Teichgräber hat zu Beginn noch etwas zu den diesbezüglichen Universitäten erzählt und dann, die muttersprachlichen Bücher von Michal Hvoretzky und Irena  Douskova auf den Tisch gelegt, die wenn ich es recht verstanden habe, auch bei dem Centrope Festival im Mai lesen werden.

Aber die Literatur Österreichs, Ungarn, Tschechien und der Slowakei ist ja sehr vielseitig und so steht auch Radek Knapp auf dieser Liste, weil er ja auf Deutsch schreibt und in Wien lebt und Ilija Trojanows „Macht und Widerstand“, sogar Thomas Glavinic und Alfred Komarek, beziehungsweise Gabor Schein offenbar ein ungarischer Autor der mir nicht viel sagt.

Aber auch das im „Nischenverlag“ erschienene Buch „Der ausgestopfte Barbar von Gergely  Peterfy, das Stephan Teichgräber in seinem Vortrag ausdrücklich erwähnte und er forderte dann noch auf, daß man eigene Bücher für die Analyse mitbringen könne.

Und da habe ich in der letzten Zeit und auch früher ja einiges gelesen, zuletzt zwar Julian Barnes „Der Lärm der Zeit“, das, da Julian Barnes ja ein Engländer ist, nicht ganz den Kriterien entspricht, aber in der Diskussion ist es auch öfter, um den Stalinismus beziehungsweise, die Repressionen gegangen, die es in der SU zu dieser Zeit gegeben hat, gegangen

Aber ich habe in der letzten Zeit auch Ivan Ivanijs „Schlussstrich“ gelesen und der gehört dazu, weil der Autor, glaube ich, in Wien lebt und Thomas Sautners „Mädchen an der Grenze“ sowieso und umsomehr, denn der Autor lebt im Waldviertel und das Buch spielt 1989 an der tscheoslowakischen Grenze.

Also werde ich die beiden Bücher das nächste Mal mitbringen und den Trojanow habe ich schon gelesen und auch einiges aus der ungarischen Literatur, weil wir mit der Schwiegermutter in den letzten Jahren ja mehrmals in Bük im Bad waren und dort habe ich bevorzugt ungarische Literatur gelesen.

In der hohen Tatra waren wir in früheren Jahren auch mehrmals, da weiß ich jetzt nicht ganz genau, ob das noch dem Centrope entspricht, aber damals habe ich auch noch nicht so viel slowakische Literatur  mitgenommen, habe aber einige „Wieser Bände“ aus demseiner „Edition zwei“ in meinen Regalen und bin  auch eine eifrige Besucherin der Literatur im Herbst, wo ja diese Literatur bevorzugt behandelt wird und die Donau Lounge bei der „Buch Wien“ besuche ich auch regelmäßig und sammel auch die diesbezüglichen Bücher, wenn ich sie in den Bücherschränken finde.

So gesehen ist es sicherlich  interessant von dem leichten lockeren unwissenschaftlichen vor mich hin über Literatur plaudern, ein wenig wissenschaftlicher zu werden und nächste Woche, beginnen wir, glaube ich auch mit dem Analysieren.

Dann gibts, sowie so eine Centrope-Pause, weil ich  ja nach Leipzig fahre, wo das Gastland Litauen ist, das auch sehr interessant ist und ich mich ja auch schon einmal völlig unwissenschaftlich auf dem Campingplatz von Wigry  mit der litauischen Literatur beziehungsweise den Probeheftchen beschäftigt habe, die ich mir 2002, als dort Litauen Gastland war, von der Frankfurter Buchmesse mitgenommen habe.

Und in Leipzig gibt es in der Halle vier nicht nur das Österreich Cafe, wo ich mir heute schon das Programm, ausgedruckt habe.

Da wird zum Beispiel auch Thomas Sautners „Mädchen an der Grenze“ bvorgestellt, sondern auch einen Tschechen-, Ungarn-, etcetera Stand, wo ich mich auch mit der diesbezüglichen Literatur eindecken kann, beziehungsweise kann ich das nächste Mal in die Spengergasse auch Marketa Pilatovas „Tsunami Blues“, das ich inzwischen vielleicht schon gelesen habe, mitnehmen und Stephan Teichgräber fragen, ob die Autorin auch dem Centrope-Gebiet entspricht?

2017-03-07

Dialog schreiben lernen

Heute wieder Schreibgruppe zum zweiten Mal bei mir im Wohnzimmer und da war ich eigentlich überzeugt, daß gar keine Leute kommen werden, denn erstens ist die Gruppe inzwischen ja sehr klein und zweitens haben wir das letzte Mal den Termin vom Donnerstag auf den Dienstag verlegt und dann stellte sich heraus, daß ja heute eigentlich die große GAV-Veranstaltung „Lyrik im März“ standffindet und so habe ich vorige Woche ein diesbezügliches Mail von der Ruth beommen, die mich auch fragte, ob ich alle Teilnehmen auch noch einmal erinnert habe?

„Nein!“, habe ich gesagt. „Aber du kannst das gerne machen!“

Das wollte sie dann auch nicht und am Sonntag hat mich  der Robert angerufen und ebenfalls nachgefragt, ob die Gruppe stattfindet.

„Natürlich!“, habe ich geantwortet.

„Ich stelle eine Flasche Wein auf den Tisch und warte, ob wer kommt und dann können wir auch die Leute fragen, ob man sie vorher erinnern muß und wer das tun soll?“

Heute bekam ich dann ein Mail von der Doris Kloimstein, daß sie krankheitshalber nicht kommt.

„Uje, uje!“, habe ich gedacht und  auch kurz, daß ich als Thema den „Frauentag“ vorschlagen könnte und dann sind auch alle gekommen, der Robert, die Ruth, der Klaus Khittel und diesmal sogar, seit langem wieder der Peter Czak.

Robert hat wieder eine Flasche Wein,  Ruth, Bananenchips und getrocknete Ananas mitgebracht und Klaus Khittl, hat meine „Berührungen“ sehr gelobt, aber auch gemeint, daß die DDialogenialoge noch nicht stimmen.

„So spricht ja keiner!“, hat er gemeint und das stimmt, daß ich mit den Dialogen Schwierigkeiten habe. Das heißt, das ist jetzt schon viel besser geworden, denn in meinen Bücher gibt es ja solche (mit sehr vielen „sagte sie“, „sagte er“).

Aber ich kann mich an das Jahr 2000 und an die Schreibgruppe der Gewerkschaft mit der Evelyn Haas erinnert, wo wir auch einmal dieses Thema hatten und ich bin gesessen und gesessen und habe am Ende zwei oder drei kurze Sequenzen herausgebracht und an ein Schnupperworkshop beim Writerseminar kann ich mich auch erinnern, wo eine Teilnehmerin, einen sehr fetzigen Dialog zusammen brachte, der nur aus „Ja!“- „Nein“, bestand, während die anderen, mich einbegriffen, herumgeschwafelt und herumgeschwafelt habe.

„Dialog schreiben!“, kann man lernen hat der Klaus noch gesagt und ich habe ihm geantwortet.

„Dann nehmen das heute als Thema!“

Es gab noch eine kurze Diskussion, ob alle damit einverstanden waren und landeten dann beim „Streitgespreäch“ und ich bin dagesessen und dagessessen und habe wieder nicht gewußt, wie ich es beginnen soll.

Dann habe ich „Hearst kannst net aufpassen?“, geschrieben und bin wieder dagesessen, bis ich mich entschieden hatte, das Ganze in der U-Bahn spielen zu lassen, in der U-4 nach Hütteldorf, kurz vor der Station Hietzing.

Ich sitze da,  blättere in der U-Bahnzeitung und ein alter Herr im Lodenanzug schreit einen jungen Flüchtling, einen Syrier oder Afghanen vielleicht, an „Hearst kannst net aufpassen, depparter Ausländer?“, vielleicht ist er ihm auf die Zehen getreten oder hat ihn angerempelt und der Junge schaut ihm treuherzig an, läßt seine Zähne blitzen und sagt dann „Du krank, friend, weil so böse schauen?“ und hält dann nach und nach einen Dialog an das schöne Österreich, wo die Leute doch so reich, aber auch so unfreundlich sind. Vielleicht weil es so kalt, viel Regen und Schnee und die Sehnsucht nach der Mama in Kabul ist auch da.

Der Herr im Lodenmantel gibt  noch einmal eine Replik, dann fährt die U-Bahn in die Station Hietzing ein. So gibt er dem Jungen mit den blitzenden Zähnen schnell auch noch einen Rempler und stürzt aus der U-Bahn hinaus und der Junge bleibt stehen, schaut fragend in den U-Bahnzug  und die Passanten an und sagt dann „Was hat alter Mann? Warum ist er so traurig? Österreich ist doch schönes Land! Das werde ich heute beim Telefonbieren Mama sagen, daß Menschen hier nicht fröhlich sind!“

Bis ich soweit war, das ist jetzt eine Kurzzusammenfassung, habe ich den Text dreimal ausgebessert, bis ich das Pidguin Deutsch des jungen Afghanen namens Abdul hatte.

Zuerst hielt er seinen Monolog in sehr komplizierten, unrealistischen Sätzen und dann hörte ich noch dem „Verstehst mi – du verstehst mi net!“, Dialog von Klaus Khittel zu.  Peter Czak brachte ein Gespräch zwischen Sohn und Vater in einem Restaurant, das dann der Sohn aufgeregt und verärgert verläßt.

Robert wählte für seinen Konflikt den Frauentag, der ja morgen gefeiert wird und die Ruth brachte ihre autobiografischen Erlebnisse bezüglich eines Bibliotheksdienstes zu dem sie sich gemeldet hat, ihn aber nicht wirklich halten wollte

Wieder  wurde konstruktiv kritisiert. Das war ja ein Vorschlagvon Klaus Khittel, den er in der Dezemberrunde eingebracht hat und er ist da sehr liebevoll, aber auch sehr kompetent und so habe ich bei der heutigen Runde wieder viel gelernt, obwohl ich  nicht aktiv an einer aktuellen Romanszene geschrieben habe, denn da korrigiere ich ja  noch am „Frühstück“, jetzt bin ich wieder in dem Stadium, wo ich mir das Ganze, das ich eigentlich schon für ziemlich fhlerfrei hielt, laut vorlese und dann Fehler um Fehler.

Korrgieren Sie mal schön!“, hat mein Kritiker Uli am Freitag gemeint „Aber halten Sie sich um Himmels Willen nicht an die geltende Rechtschreibordnung, sondern an Ihre eigene. Es könnte sonst ja noch ein fehlerfreier Text dabei herauskommen!“

Und mit dem habe ich mich ja in den letzten Tagen nicht sehr konstruktiv herumgestritten, beziehungsweise im Kreis geschrieben.

So war die heutige Schreibgruppe, die wahrscheinlich nicht mehr „Westbahn spontan“, weil sie jetzt ja in der Krongasse stattfindet, heißen kann, wieder sehr aufbauend und wirklich lehrreich,

Auch, daß am Ende soviele verschiedene Texte herausgekommen sind und im April wird es dann wieder am Dienstag weitergehen. Danach wahrscheinlich auch nicht mehr am Donnerstag, was ja auch für mich sehr gut passt, weil wir hier öfter auch nach Harland fahren.

2017-03-06

Der Lärm der Zeit

Als ich mich im vorigen Herbst durch die „Kiwi-Vorschauen“ blätterte, habe ich Julian Barnes Roman  „Der Lärm der Zeit“ übersehen, da ich von  dem 1946 geborenen englischen Schriftsteller, glaube ich „Das Stachelschwein“ gelesen habe und auch noch ein paar anderer seiner Bücher in meinen Regalen habe, aber gar nicht mitbekam, daß es dabei um den Komponisten Dimitri Schostakowitsch geht.

Das hat sich dann sehr bald geändert, denn die Booktuber wiesen in ihren Februarvorschauen auf das Buch hin, Alfreds Freund Karli hat es ihm empfohlen und ich kann mich erinnern, daß es 2003, als sich Stalins Tod zum fünfzigsten Mal jährte, in Ö1 einen Schwerpunkt gab, der auf die Repressalien hinwies, die der russische Komponist unter dessen Herrschaft ausgesetzt war.

Ein sehr interessantes Buch also, das ich jetzt gelesen habe und es hat mich, glaube ich, auch Julian Barnes näher gebracht, denn der Künstlerroman, es ist keine Biografie, versteht es, in sehr dichten Bildern einen starken Eindruck von der damaligen Zeit und dem Leben in Moskau oder St. Petersburg in dieser Zeit zu zeichnen.

Aber damals hat es ja Leningrad geheißen und da steht 1936 im fünften Stock in seinem Wohnhaus Nacht für Nacht mit einem Köfferchen in der Hand der Kopominst und wartet, daß Stalins Polizisten kommen, um ihn abzuholen. Denn der Diktator hat die Oper verlassen, als dort seine „Lady Macbeth von  Mzensk“ aufgeführt wurde und das bedeutet, daß er in Ungnade gefallen ist und das Schlimmste zu erwarten hat.

Und dabei ist der wohl schon damals berühmte Komponist kein starker Mann, sondern einer, der von  Angst durchbeutelt wird und sich bestenfalls nur in die Ironie retten kann. Wehren kann er sich nicht, weder gegen die Mächtigen des Arbeiter- und Bauernstaats, noch gegen seine Mutter und auch gegen seine Frau Nita kann er sich nicht recht durchsetzen, sondern hat es nur geschafft, daß er am Gang auf Stalins Schergen warten kann, damit sie und die kleine Tochter in ihrer Ruhe nicht gestört werden.

Es passiert aber nichts. Dimitri Dimitrijewitsch hat Glück gehabt und wieder zwölf Jahre später, 1948 sitzt er im Flugzeug und fliegt gerade von einem Friedenskongreß aus den USA zurück, zu dem ihm der Genosse Jossif Wissiarionowitsch persönlich am Telefon beorderte und Dimitri Dimitrijewitsch konnte natürlich nicht ablehnen, obwohl er es versuchte.

Aber nichts half, zu dem Argument, daß er Flugangst hätte, wurden ihm Medikamente verordnet, auch ein Frack wurde versprochen und auf die Frage, was er denn antworten soll, wenn man ihn in NewYork fragen würden, waurm seine Musik in der SU nicht gespielt würde, war Väterchen Stalin auch ganz erstaunt?

So flog er selbstverständlich, was sollte er sonst auch tun? Bekam in dem Hotel, wo der Kongreß stattfand, die Rede ausgehändigt, die er halten sollte und auch da half nicht viel, daß er versuchte, sie möglichst ironisch vorzutragen. Er brach sogar mittendrin ab und überließ dem Dolmetscher das Weitere. Hörte entsetzt, was er da sagen sollte und als der damit fertig war, zeigte ein Exil-Russe auf, vom CIA bezahlt, wie Barnes in seinem Nachwort erläutet und fragte den Komponisten mehrmals, ob das wirklich seine persönlichke Meinung wäre?

Was blieb ihm über als ja zu sagen und zurückzufliegen?

Richtig, er hätte auch aus dem Fenster springen und um Asyl ansuchen können, aber die Famiie, es gab inzwischen auch einen Sohn, war ja in Leningrad und zu den Mutigsten schien er auch nicht zu gehören.

Ich verweise da  auf Hans Falladas Gefängnistagebuch beziehungweise seine Biografie, die ich kürzlich gelesen habe, in denen geschrieben steht, warum Rudolf Dietzen auch nicht ausreiste, sondern versuchte sich durch das Nazi-Regime zu wurschteln.

Dimitri Dimitrijewitsch hat das wohl bezüglich des Stalinmus getan und wieder  Jahre später, im dritten „Im Auto“, betitelten Teil, sitzt er in diesem und denkt wieder über sein Leben nach.

Auf dem ersten Blick ein berühmter Mann, den „Stalinpreis“ hat er sechsmal bekommen, den „Leninorden“ auch alle zehn Jahre 1946, 1956 und 1966. 1976 wird er schon gestorben sein, hofft wieder der Zyniker in ihm und das sogenannte Tauwetter hat auch begonnen.

Nikita Chruschtschow ist jetzt erster Vorsitzender und alles Leiwand und Paletti, denn man hat die ersten Säuberungsopfer schon rehabilitiert. Aber nun kommt man wieder zu ihm und zwingt ihm in die Partei eintzutreten, bzw. Vorsitzender des Komponistenverbandes zu werden und wieder Artikel zu unterschreiben, die nicht von ihm stammen und es bleibt ihm wieder keine andere Wahl, als es zu tun.

„Im neuen Roman von Julian Barnes wird das von Repressionen geprägte Leben von Schostakowitsch in meisterhafter Knappheit dargestellt – ein großartiger Künstlerroman, der die Frage  der Intergrität stellt und traurige Aktualität  genießt“, steht im Klappentext und ich denke, daß man, bevor man nun von Anpassung,  „feigen Aschloch“, Mitläufer, etcetera spricht, was einem ja in den Sinn kommen könnte, nachdenken sollte, wie man selber gehandelt hätte, hätte man 1936 in Leningrad oder 1942 in Berlin gelebt, beziehungsweise, was man heute tun würde, wenn sich diese Frage stellen sollte?

In „Wikipedia“ kann man, glaube ich, eine gute Zusammenfassung lesen: „Er schrieb im Regime von Josef Stalin Hymnen und blieb gleichzeitig auf Distanz zum stalinistischen System, welches ihn drangsalierte und jahrelang in Todesfurch hielt.“ Und „Um die Geschichte unseres Landes zwischen 1939 und 1970 nachzuerleben, reicht es aus, die Symphonien von Schostakowotsch zu hören“, schrieb die Wochenzeitung Moskowskije Nowosti. Der Celist Mistilaw Rostopowitsch sah im  siinfonischen Schaffen Schostakowitschs eine Geheimgeschichte Russlands und Gottfried Blumenstein bezeichnetw sein Werk als „apokalyptischen Soundtrack unseres Jahrhundert.“

Den vierten Leninorden hat er sich übrigens tatsächlich erspart, da Dimitri Schostakowitsch  1975 in Moskau verstorben ist und ich kann das Buch, das wahrscheinlich ein Higlight der Frühjahrsneuerscheinungen darstellt, sowohl, den Musik-, als auch den Literatur-sowie Politikinteressierten sehr empfehlen.

2017-03-05

Schlusstrich

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Der 1929 geborene Ivan Ivanij zieht mit seiner Familienchronik einen Schlussstrich wahrscheinlich unter sein Leben, beziehungsweise durch das seines Protganoisten Rudolf von Radvanyi, dessen Familie einmal Rotbart hieß, bezihungsweise sich in Radovan umbenannte.

Ein Leben, das wahrscheinlich viele Ähnlichkeit und autobiografische Bezüge mit dem 1929 im Banat aus einer Arztfamilie stammenden Ivan Ivanji, der Journalist, Diplomat und Dolmetscher Titos war, hat und der schon viele Bücher geschrieben hat.

„Der Aschenmensch von Buchenwald“, „Barbarossas Jude“ und ein „Ungarischer Herbst“ habe ich auf meiner Leseliste, zwei der „Picus-Bücher“ habe ich von den Büchertümen der „Literatur im März“ nach Hause gebracht, den „Aschenmensch von Buchenwald“ mir einmal aus einer Abverkaufskiste gezogen und weiß jetzt gar nicht mehr so genau, welche der Bücher ich schon glesen habe.

Den „Ungarischen Herbst“ wahrscheinlich, denn darauf habe ich mich in einem meiner Blogbeiträge bezogen und den Autor habe ich auch einmal bei einer Lesung in der „Gesellschaft für Literatur“ erlebt, der ein sehr beeindruckendes Leben hatte, das er in seinen Büchern offenbar literarisch wiederzugeben scheint und mit fast neunzig Jahren kann man auch einen Schlußstreich über sein Erlebtes und seine Vergangenheit ziehen.

Und da bginnt es 1941 bei dem Jungen Rudolf von Radvanij, wahrscheinlich Ivan Ivanjis Alter Ego, der in Belgrad spazieren geht, weil ihm ein Nazi Offizier zum Dolmetscher, beziehungsweise Spion gemacht hat und daher seine schützende Hand über ihn hält.

Der junge Rudolf ist Kommunist und denkt über seine Familie, dem Urgroßvater Samuel Rotbart nach, dessen Sohn Leopold seinen Namen magyarisierte. Leopold war Tierarzt, Rudolfs Vater Franz, Ferenc oder Ferko hat in Budapest Medizin studiert und dort Fritzi oder Franziska aus Weimar kennengelernt, die Rudolfs Mutter wurde.

Als der Krieg ausbrach wurden Mutter und Großmutter von den Nazis erschlagen. Der Vater schloß sich den Partisanen an, wo er auch Rui widertraf, nachdem ihn der Nazioffizier mit einer Zyankalikapsel entlassen hat.

Die war in einen Koffer, den der junge Rudolf verlor und später von den Militärbehördern wiederbekam. Da war er aber schon Diplomat, beziehunsweise Parteikorrespondent, hat zuerst die schöne Irina geheiratet und später die Sportlerin Mascha, die am Ende ihres Lebens an Alzheimer erkrankte.

Der Sohn Goran, der in London studierte, wird die Familientradition der Rotbarts- Radvanijs-Radovas weiterleben, während der Großbvater Leopold, als die Nazis kamen, der nie ein Trinker war, an seinem Schnaps ertrank, Ferko der Chirurg eine eigene Operation nicht überlebte und Rudi, nach dem Tod seiner Frau, die wiedergefundene Zyankalikapsel nahm.

Ein Schlußstrich über ein ereignisreiches Leben, das über viele Landesgrenzen hinausging und viele Namensänderungen einer Familie umfasste.

Karl Markus Gauss, den ich vor kurzem in der „Alten Schmiede“ hörte, bereist  in seinen Büchern diese Vergangenheiten und macht sie für den Leser lebendig, während Ivan Ivanij immer wieder seine Geschichte erzählt und, glaube ich, auch demnöchst wieder in der „Gesellschaft für Literatur“ zu hören sein wird.

2017-03-04

Netzreaktionen

In den letzten Tagen bin ich wieder mit meinem Kritiker Uli zusammengestoßen, mit dem ich vorigen Sommer bezüglich einer meiner „Literaturcafe-Kommentare“  in Kontakt gekommen bin und der sich seither in regelmäßigigen Abständen bei mir meldet.

Denn ich schreibe ja nicht nur sehr viel, genau, konsequent und regelmäßig über  die Veranstaltungen zu denen ich gehe, über die Bücher die ich lese, versuche mir ein Bild über den Literaturbetrieb  und mir meine Meinung daüber zu machen, sondern ich stehe auch ein bißchen mit der Rechtschreibung auf „Kriegsfuß“ oder, wie immer man das ausdrücken will, mache Fall-, Grammatik- und Beistrichfehler, verwende das „s“ auch ein bißchen eigenwillig und wenn man dann noch so viel schreibt, wie ich und in etwa einer Stunde mit dem Bloggen fertig sein will, passieren,  auch Flüchtigkeitsfehler, die ich, wenn ich sie bemerke, natürlich ausbessere.

Halb so schlimm würde ich für mich einmal sagen, denn die Rechtschreibung war mir schon in der Schule egal. Die Frau Professor Friedl hat es geduldig ausgehalten, sie war eine sehr gute Lehrerin und ich habe sehr viel bei ihr gelernt. Der Literaturbetrieb tut das nicht und das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum ich zwar in einigen Jurien war und bin, aber nie ein Stipendium, wohl aber ein paar kleinere Preise bekommen habe und vielleicht auch der, warum meine Bücher seit 2000 von mir selber herausgegeben werden.

Keine ISBN-Nummer haben sie deshalb, weil ich darauf verzichtete und sie mir nicht kaufte und auf meine Bücher auch nicht „Eva-“ oder was immer „Verlag“ daraufschreibe, sondern mir jeweils fünfzig Stück drucken lassen und die inzwischen, wie ich finde eigentlich ganz gut auf meiner Website vermarkte oder präsentiere, je nach dem welches Wort man dafür finden will.

Natürlich leide ich darunter, daß ich den literarischen Einstieg nicht geschafft habe, denn ich schreibe ja schon sehr lang und sehr viel und so viel schlechter bin ich abgesehen, von den oben erwähnten Eigenheiten, glaube ich, nicht. Vielleicht zu wenig abgehoben, nicht experimentell, sondern realistisch, nun gut ist eben so.

Über vierzig selbstgemachte Bücher sind auf diese Art und Weise trotzdem entstanden und seit Juli 2008 fast dreitausend Blogartikel im „Literaturgeflüster.“

2943, um genau sein und das soll man ja, wie meine Kritiker meinen und keine Unwahrheiten verbreiten, also soviele und wenn es, der dreitausendste sein wird, wird es darüber einen Blogartikel und vielleicht auch ein Gewinnspiel geben.

Mir ist und das habe ich, glaube ich, schon oft geschrieben, mein Blog sehr wichtig, denn ich betrachte ihn für eine gute Möglichkeit mich und mein literarisches Leben, egal, wie erfolgreich ich damit bin oder nicht, zu präsentieren.

Das und meine selbstgemachten Bücher sind meine Nische und dann gehe ich noch Tag zu Tag zu Literaturveranstaltungen,  versuche mich hier umfassend auszukennen und mein Wissen entsprechend wiederzugeben und zu flüstern.

Flüstern ja und nicht plappern! So heißt mein Blog. Das ist mir eingefallen, als ich ich 2008 einen Namen für ihn suchte  „Eva Jancaks Literaturgeflüster“ wollte ich ihn nennen und Ilse Kilic, der ich sehr bald davon erzählte, hat ihn auch eine leichte und lockere Art über Literatur zu plaudern genannt und mich 2010 zu einer Blogpräsentation ins Amerlinghaus eingeladen.

Das ist es, was ich will und weshalb ich die Möglichkeiten sich im Netz zu präsentieren für genauso gut halte, wie seine Bücher selbst herauszugeben, wenn es mit den Verlagen nicht klappt.

Denn natürlich wäre ich gerne bei „Hanser“, „Fischer“ etcetera. Aber wenn das nicht geht, mache ich es selbst und kann auch auf meinen Blog darüber schreiben und mich präsentieren. So einfach ist das.

Ja und nein, denn das kann nicht nur ich, das kann jeder und einige nützen das auch und so ist die Möglichkeit sich im Netz zu verbreiten, riesengroß. Aber man geht auch leicht verloren, bleibt unbeachtet oder setzt sich Angriffen aus, weil es auch Kritiker, Trolle, Spamer, Glaubenskrieger oder was immer gibt, die die Möglichkeiten des Netzes auf ihre Art und Weise nützen.

Ich hatte in den fast neun Jahren seit ich blogge, drei Personen, die mir über eine kurze oder längere Zeit regelmäßig Artikel schrieben, wo sie mich mehr oder weniger aufzumachen versuchten und ich habe mir angewöhnt, mich damit auseinanderzusetzen, weil ich ja mit jeden gut auskommen und vielleicht auch zeigen will, daß das geht!

So einfach ist das zwar nicht und es ist vielleicht auch ein wenig traurig, wenn ich auf meine Gewinnspiele, die ich wenn ich meine Bücher präsentiere, seit einiger Zeit regelmäßig mache, keine Antwort bekomme. Aber immer wieder Meldungen, wo mir diese Art von Kritiker schreiben: „Wow sind Sie schlecht, Sie haben keine Leser, außer Ihnen interessiert sich niemand für Ihren Blog!“

Weiß ich alles! Das heißt, so ganz eindeutig und klar ist das nicht.

Ich habe derzeit täglich etwa hundert bis hundertfünfzig Leser, wieviel davon echte Leser und wieviel Suchmaschinen oder Spamer sind, weiß ich nicht.

Habe aber einmal etwas von 40% bis 60 % gehört, wobei ich jetzt nicht weiß, was da jetzt die Leser und was die Maschinen sind. Es passiert mir aber immer wieder, wenn ich ins Literaturhaus oder zu einer anderen Veranstaltung gehe, daß mich vorwiegend jüngere Autoren, die ich gar nicht persönlich kenne, ansprechen und sich bei mir bedanken, daß ich über sie geschrieben habe. Andreas Pittler, der Krimi-Autor hat das auch einmal getan.

Kommentare bekomme ich inzwischen außer denen der Kritiker und ein oder zwei sehr lieben Kommentierer, sehr wenig, das stimmt. Im Schnitt habe ich einen Kommentar pro Woche und ich antworte fast immer darauf, auch meinen nicht so positiven Kritikern und drei bis fünf „Gefällt mir“ bekomme ich pro Woche auch. Die sind dann meistens aus Deutschland und da habe ich auch ein oder zwei sehr liebe konstruktive Kommentierer, was mich sehr freut.

Das hat sich, seit ich blogge, seit Juli 2008, etwas geändert. Denn, als ich damals meine ersten drei vier Sätze, husch husch, heraussen hatte, hatte ich, so schnell konnte ich gar nicht schauen, schon einen Kommentar, von einer mir unbekannten Niederösterreicherin und dann hatte ich im ersten halben Jahr eine Handvoll sehr interessierer Fangemeinde.

Der liebe Otto, den ich jetzt nur mehr beim Wandern treffe, gehörte dazu, Cornelia Travnicek, Andrea Stift, deren neues Buch ich demnächst lesen will, Anni Bürkl, mit der ich dann wegen einem Büchertausch zusammengestoßen bin, aber der ist eigentlich schon viel früher passiert, Consens, Sara Wipauer und und….

Die haben sich verlaufen und, ich glaube, es passiert auf den Blogs auch nicht mehr soviel. Das hat sich auf Twitter, Facebook, Instragram oder wo auch immer verlagert und das sind alles Medien, die ich nicht aktiv benütze, was vielleicht auch erklärt, warum meine Zugriffszahl nicht angestiegen, sondern im Lauf der Jahre gleich geblieben ist.

Derzeit halte ich bei 366 146 Aufrufen und wie schon geschrieben täglich sind es zwischen hundert und hundertfünfzig, mit einer Bestaufrufzahl von dreihundertsiebenundsiebzig, an dem Tag, an dem Friedericke Mayröcker im Radio war und Kommentare habe ich bis dato tausenddreihundert.

Aber vielleicht habe ich auch meinen ganz speziellen Anspruch an das Bloggen. Ich betrachte das „Literaturgeflüster“  für mein ganz persönliches literarisches Tagebuch in dem ich eben leicht und locker über Literatur plaudern will.

Deshalb schreibe ich auch, was meine Kritiker vielleicht nervt, so oft, glaube ich, weil ich denke, daß ich mich damit vor möglichen Irrtümern absichere und ganz wichtig, ich schimpfe und verreiße nicht, sondern sage offen und ehrlich, das, was ich mir denke und das ist meine sujektive Meinung.

Ich verreiße keine Bücher. Aber natürlich gibt es manche die mir nicht gefallen. Dann schreibe ich das auch, aber das ist natürlich subjektiv, deshalb muß das Buch nicht schlecht und der Autor kein schlechter Autor sein. Wenn was falsch ist, wenn zum Beispiel wieder einer den Psychiater mit dem Psychologen verwechselt, schreibe ich das auch, aber das ist seltsamerweise in den letzten Jahren eher nicht passiert.

Für mich ist das „Literaturgeflüster“, ich habe es schon geschrieben, sehr wichtig und, ich glaube, ich habe da wirklich ein sehr umfangreiches Archiv, das auch Literaturstudenten interessieren könnte.

Ein Problem könnte natürlich sein, daß ich sehr allumfassend berichten will, mich also genauso für experimentelle Literatur, als  für das Self Publishing interessiere und das wird nicht alle ansprechen und dann ist das Netz auch noch sehr flüchtig und ich habe ein paar Mal die Rückmeldung bekommen, daß ich unverständlich, im konstruktiven Sinn, nicht „Hui, das ist das Schlechtestes was ich je gelesen habe!“, das gibt es leider auch, schreibe, was mich sehr betroffen hat, weil ich das ja  nicht will und eigentlich auch der Meinung bin, daß ich einen eher leicht verständlichen Stil habe.

Aber offenbar nicht immer. Ich habe schon meine Schachtelsätze und da habe ich einmal auch von einem Sprachkunststudenten ein großes Lob bekommen. Aber ich denke, ich habe vielleicht auch vierzehnjährige Fantasyleser und die interessieren sich nicht für die literarischen Manisfeste von FALKNER. Ich schon, für Fantasy vielleicht nicht so sehr, aber für das Selfpublishing, etcetera.

Ich denke manchmal, ich habe eigentlich drei Blogs, einen Veranstaltungskalender, einen Bücherblog und dann noch mein literatisches Tagebuch über mein eigenes Schreiben und das alles in einer Stunde.

Wui! Kein Wunder eigentlich, daß dann  ein paar Flüchtligkeitsfehler drinnen sind und schade, daß da die Toleranz der Leser nicht sehr groß zu sein scheint.

Ist aber so  und ich muß damit leben und eigentlich ist es für mich auch nicht so ein großes Problem, daß ich nur wenige Leser habe.

Denn eigentlich blogge und schreibe ich für mich. Das war ja auch das, war mir, 1978, glaube ich, mein wohlmeinender Freund Rudolf R. aus Hamburg oder vielleicht schon Frankfurt riet, als ich schon damals jammerte, daß ich mit meinen Schreiben nicht die Beachtung finde, die ich will!

Damals habe ich das zurückgewiesen. Jetzt bleibt mir nichts anderes über, als für mich zu schreiben und ich jammere auch ein bißchen oder viel im „Literaturgeflüster“ und denke, das darf so sein! Wem das stört, der muß mich nicht lesen!

Ich hätte mir gedacht, ich wäre der Blog, den ich in den Neunzehnhundertsiebzig- und achtzigerjahren, als ich sehr sehr einsam zu schreiben begonnen habe, selber gern gelesen hätte.

Aber inzwischen haben sich die Zeiten geändert. Es gibt die Selfpublisher mit ihren Marketingkursen und die sind im Literaturbetrieb vielleicht auch nicht so anerkannt, aber sehr selbstbewußt und schreiben einfach ihre Bücher.

Jetzt haben sie zum Beispiel wieder eine Schreibchallenge auf Istragram, die Annika Bühnemann, deren Blog ich  seit einem Jahr regelmäßig verfolge und die mich auch sehr beeindruckt, ins Leben gerufen hat.

Dann gibt es die Debutanten, die die beim „Bachmannpreis“ lesen dürfen, die Sprachkunststudenten, die von Leipzig oder Hildesheim kommen, die „Buchpreis“- und die „Büchnerpreisträger“ und und…

Das alles läßt sich wahrscheinlich nur schwer unter einen Hut fassen. Ich versuche es trotzdem,  flüstere und kommentiere und muß damit leben, daß das nur täglich etwa hundert- bis hundertfünzig Leute interessiert, von denen vierzig oder sechzig Prozent vielleicht auch noch Maschinen sind und aus jeweils einem, der mich aufblättern oder sich bei mir gruseln will und dem ich dann vielleicht auch sehr gerne eifrig und bemüht antworte.

Ich hätte auch gern mehr literarischen Erfolg. Würde auf den Buchpreislisten stehen, Preise bekomme, auf Lesereisen gehen, etcetera.

Da das nicht geht, mache ich das meine, mache meine Bücher selbst, nenne mich trotzdem nicht Hobbyautorin, sondern schreibende Frau, für die Literatur, als eine sehr wichtige Lebensform ist, blogge darüber, kommentiere und gerate mit den ein, zwei Kritikern, die ich gelegentlich habe, regelmäßig zusammen.

Manchmal ist das etwas schwierig, wenn man aneinanderer vorbei schreibt und sich gegen „Unwahrheiten“ wehren muß, die gar keine sind!

Das ist halt das Netz und man könnte solche Kommentare auch löschen oder sich streiten und versuchen sie zu entkräftigen, etcetera.

Ich denke trotzdem, das Netz ist eine tolle Möglichkeit sich zu präsentieren und zu dokumentieren. Auch wenn man scheinbar wenig Aufmerksamkeit hat. Man muß auch lernen mit seinen Kritiker umzugehen. Das erscheint mir sehr wichtig und da versuche ich  sehr achtungsvoll und konstruktiv zu sein und schimpfen, hassen,  mobben, darf man natürlich nicht!

Da bin ich auf der letzten „Buch-Wien“, als ich gerade wieder in einer Auseinandersetzung mit meinem derzeitigen Kritiker steckte, auf das Buch von Ingrid Brodnig „Hass im Netz“ gestoßen und habe mit ihr darüber esprochen, was man in so einem Fall am besten tun soll?

Sie hat gemeint freundlich und höflich antworten und seine Sicht klarstellen.

Jetzt habe ich erfahren, daß sie den „Bruno Kreisky Preis“ für das Buch bekommen hat. Leider ist die Verleihung am 22. März, wo wir schon nach Leipzig fahren oder gerade angekommen sind. Aber das Buch ist sicher eine interessante Möglichkeit sich mit dem Problem „Hetze, Mobbing, Lügen im Netz“ auseinanderzusetzen.

Ansonsten werde ich weiter ehrlich und offen meine Meinung sagen. Das heißt, wahrscheinlich mit vielen „glaube ich“, über mein Schreiben, meine Bücher und den Literaturbetrieb berichten und da kann ich auch ein Beispiel geben, daß die Verlage vielleicht gar nicht so sauer reagieren, wie mein Kritiker annimmt.

Denn Erstens schicken sie mir trotz meiner vielen Flüchtligkeitsfehler Rezensionsexemplare, so daß ich jetzt schon zweimal Buchpreisbloggen konnte und auch im letzten Jahr in der „Bloggerdebutpreis-Jury“ war.  Zweitens scheinen sie meine Besprechungen auch zu lesen.

Denn ich habe ja über „Tierchen unlimited“, das mir gut gefallen hat, geschrieben, daß das Buch nach dreimaligen Lesen zerissen war.

Der Verlag hat nicht geschrieben „Beweisen Sie mir das!“, sondern mir mit dem Julian Barnes, den ich gerade lese, das Buch noch einmal geschickt.

So geht es auch, obwohl ich da ein wenig ratlos war, was ich damit machen soll? Aber vielleicht will es die Anna lesen? Ansonsten lege ich das Ausgelesene mit den Rissen und meinen Lesespuren, die es auch gibt, denn ich unterstreiche ja viel, in die „Seedosen-Telefonzelle“, wenn ich nächste Woche nach Harland komme.

So ist es. Das Lesen und das Schreiben ist mir wichtig und ich wäre natürlich gerne erfolgreich, wenn das aber nicht geht, schreibe ich trotzdem weiter!

Wer es lesen will, ist willkommen und wer sich nur gruseln will, weil ich ein paar Rechtschreibfehler mache, ist vielleicht im Prater in der Geisterbahn besser aufgehoben!

Lange Nacht im Amerlinghaus

Das Amerlinghaus am Spittelberg, wo einmal, glaube ich, der Maler Amerling wohnte, sollte in den Siebzigerjahren abgerissen werden, es wurde 1975 besetzt und 1978 ist die Kulturinitiative Amerlinghaus mit einer großen Subvention und damals neun Angestellten entstanden.

Ich habe  mehrmals dort gelesen, einmal vor ganz langer Zeit habe ich einmal auf „Falter-Inserat“ reagiert, wo dann einer meiner Texte las, dann waren verschiedene GAV-Veranstaltungen und nach dem sie mich ja im Literaturhaus hinausgeschmissen habe, habe ich die „Mittleren III“ bis “ VI „ dort durchgeführt. Dann habe ich mit dem Organisieren aufgehört, weil es mir zu mühsam war, da wochenlang Zettel zu verteilen und zu hören, daß die Leute leider nicht kommen können, weil ihre Großmutter Durchfall oder Bauchweh hat.

Und 2010 hörte man schon, daß das Amerlinghaus Probleme mit den Subventionen hat, daß eingespart wird und daß es vielleicht geschlossen wird. Da gab es dann einige Solidaritätsveranstaltungen und der Betrieb ist weitergegangen unsere „Westbahn Spontan-Lesung hat dort stattgefunden. Es gibt die „Wilden Worte“ und früher das xxxxx-small und und im November oder so hat mich Kurt Winterstein angeschrieben, daß er „Unsere Hilfe braucht“, weil die Situation wieder prekär ist und so fand am Freitag  eine lange Nacht stattf, wo Künstler im Viertelstundentackt von achtzehn bis ein Uhr früh sangen, lasen, performierten und dazwischen immer jeweils ein Moderator etwas über das Amerlinghaus erzählte.

Nämlich, daß es das Kulturzentrum schon seit 1978 gibt und es ein sehr niederschwelliges Kulturangebot macht, früher war das Geld da, auch um selber Kulturveranstaltungen zu machen und es gab auch immer einen Politiker im Vorstand, der eine zeitlang der junge Michael Häup war, der jetzt ja der Wiener Bürgermeister ist, aber für das Amerlinghaus keine Termine mehr hat.

Als ich mit dem Alfred und meiner Büchertasche eintraf, hat gerade Kurt Winterstein ein Lied gesungen, daß auch bei der Besetzung vor vierzig Jahren gesungen wurde und dann kam schon Stephan Eibl Erzberg mit seinen sehr kritischen Gedichten und erzählte lang und breit und gar nicht gut einzuhalten, wie schön, daß Leben früher war, als Mann und Frau ihre Unfälle hatten, ein Feuer anzündeten, sich einrauchten, etcetera….

Richard Weihs ist ja mit seinen „Wilden Worten“ ein Veteran des Amerlinghauses und er las ein Stück aus seinen „Blues Gustl“, der ja auch einen Amerlinghausbezug hat.

Fritz Nussböck auch ein Veteran der ersten Stunde kam mit seinem Sohn und sang drei kritische Lieder und dann kam Peter Henisch mit Thomas Declaude und präsentierte seinen Baron Karl. Der ein Wiener Original und Sandler ist, den es wirklich gegeben zu haben scheint und im vorigen Jahrhundert durch den zehnten Bezirk streifte.

Franzobel kam dann auch und las glaube ich aus dem Roman, den er im Sommer in der „Alten Schmiede“ vorstellte und der inzwischen offenbar schon erschienen ist und inzwischen auch auf Platz fünf der ORF-Bestenliste steht.

Auch Franzobel hat, wie er in der Einleitung erzählte, einen Bezug zum Amerlinghaus und öfter dort gelesen und nach einer Pause, wo man sich am Buffet bedienen konnte, das Amerlinghaus war ganz erstaunlich gut gefüllt, kam Doron Rabinovici an die Reihe, der sich in den Achtzigerjahren, als es den Republikanischen Club noch nicht gegeben hat, dort zu den diesbezüglichen Sitzungen getroffen hat und brachte ein paar seiner Kurzgeschichten, die waren, wie auch viele der anderen Texte, sehr kritisch und befassten sich mit Flucht und Ausgrenzung, die erste zum Beispiel damit, daß alle Neugeborenen ausgewiesen werden müßen, weil sie ja ohne gültige Papiere und Visum auf die Welt kommen und sich nicht selbst versorgen können.

Martin Auer ist auch so einAmerlinghausveteran und hatte auch sehr kritische Lieder und Texte zum Thema Flucht und Vertreibung und dann war es eine Zeitlang mit den Urgesteinen  vorbei und es kamen eine Reihe junge Dichter, zur Beachtung, als ich nach elf an die Reihe kam, war ich erst die zweite Frau gelesen hat und nachher waren noch zwei an der Reihe und das war es dann für diesmal mit der Frauenpower. Aber der Frauentag kommt ja noch und da gab es Amerlinghaus ja auch schon Frauenlesungen

Es folgte also, zwar von einer Moderatrorin angefkündigt, Jörg Pieringer, das ist ein jüngerer sprachexemperimenteller und auch musikalischer Künstler mit seinen Sprechtexten, der von zwei mir unbekannten jungen Männern Frank Ruf und Thomas Winkler gefolgt wurde.

Frank Ruf hatte kurze, noch unveröffentlichte Prosatexte, Thomas Winkler las einen Text aus der „Kolik“ und einenen zweiten, der sich auch mit dem Thema Flucht und Vertreibung auseinandersetzte, aus einer anderen Anthologie.

Norbert Kröll habe ich schon bei einer MUSA– und bei einer Sprachkunstlesung gehört und er las aus seinem Roman, der im März erscheint und im April im Literaturhaus vorgrestellt werden wird und sagte dazu, daß er im Amerlinghaus einmal einen Workshop „Wie man einen Roman“ schreibt, besuchte, wo Doron Rabinovici der Leiter war.

Dann kam noch eine Pause, wo ich mir mein Namensschild besorgte, mit dem ich mir ein Glas Rotwein holen konnte und dann die erste Frau, Verena Duerr statt Patricia Brooks, die eigentlich im Programm gestanden ist und die ja auch bei meiner letzten „Mittleren-Veranstaltung“ gelesen hat und die brachte von ihr vertonte Gedichte von Getrtrude Stein.

Danach kam wieder ein Urgestein der Hausbesetzung und der linken Szene nämlich Erich Demmer mit einem Text zur Bildungspolitik, wo er seinem Publikum den Pisa-Test abfragte und am Schluß noch von den“gscheiten und den blöden Leuten“ sehr eindrucksvoll sang und dann folgte schon die zweite Frau, nämlich ich mit der Himmelszene aus den „Berührungen“ und dem „Wunschgedicht“ von Richard Weihs, sowie meiner, schon zitierten Amerlinghausgeschichte.

Dann übernahm Ilse Kilic, die Moderation und kündigte zuerst Michaela Hinterleitner, die, weil er jetzt ja kommt, Frühlingsgedichte las und dann Hans Breuer an, das ist ein Schäfer, der drei Lieder sang.

Gerhard Ruiss von den IG Autoren und auch Amerlinghausaktivist der ersten Stunde folgte mit einer Gedichtauswahl aus seinen diversen Bänden und Ilse Kilic und Fritz Widhalm lasen aus zwei ihrer Verwicklungsromane, wo es auch um das Amerlinghaus, das ja unbedingt bleiben muß, ging.

Rudi Lasslberger, mit dem ich schon auf frühetren Amerlinghausprotestveranstaltungen war, folgte mit seinen Schreigedichten und dann las Helmut Neundlinger aus Hermes Phettbergs Predigtdienst, über den er ja seine Dissertation geschrieben hat und der auch anwesend war und eine Grußbotschaft abgegeben hat.

Dann war es schon ein Uhr früh vorbei und nächste Woche wird es noch einmal mit einer langen Nacht weitergehen, wo auch ein paar Frauen lesen werden, weitergehen.

Da werden wir in Harland sein, ich wünsche dem Amerlinghaus aber alles Gute und meine auch, daß es bleiben soll, weil es niedrigschwelliger Kulturort ist und vielleicht Leuten eine Auftrittsmöglichkeit gibt, die in den etablierteren Kulturorten keine finden, so daß ich mir von Richard Weihs noch viele schöne Wunschgedichte holen kann, die dann in meinen Büchern Einklang finden.

Renate Nahar (Amerlinghaus)

Renate Nahar (Amerlinghaus)

Herbert Sburny

Herbert Sburny

Stephan Eibel

Stephan Eibel

Richard Weihs

Richard Weihs

Fritz Nussböck

Fritz Nussböck

Peter Henisch

Peter Henisch

Thomas Declaude

Thomas Declaude

Thomas Winkler

Thomas Winkler

Frank Ruf

Frank Ruf

Joerg Piringer

Joerg Piringer

Doron Rabinovici

Doron Rabinovici

Martin Auer

Martin Auer

Franzobel

Franzobel

Norbert Kroell

Norbert Kroell

Verena Duerr

Verena Duerr

Erich Demmer

Erich Demmer

Eva Jancak

Eva Jancak

Michaela Hinterleitner

Michaela Hinterleitner

Hans Breuer

Hans Breuer

Gerhard Ruiss

Gerhard Ruiss

Ilse Kilic

Ilse Kilic

Fritz Widhalm

Fritz Widhalm

Rudolf Lasselsberger

Rudolf Lasselsberger

Helmut Neundlinger

Helmut Neundlinger

Hermes Phettberg

Hermes Phettberg

Kurt Winterstein

Kurt Winterstein

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