Literaturgefluester

2017-07-07

Die vierzehnten O-Töne

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Christian Strasser

Die O-Töne, das Literaturfest im Museumsquartier, das es jetzt schon seit vierzehn Jahren gibt, ist ja bisher immer ein bißchen an mir vorbeigegangen, ist die Veranstaltung doch jeden Donnerstag im Juli und im August und da war ich  in den letzten Sommern in Harland auf der Sommerfrische und bin höchstens dort gewesen, wenn der Alfred einmal mit dem Karli auf Urlaub war.

Aber jetzt ist ja der Alfred auf Altersteilzeit und da gibt es nur mehr Sommerfrischenwochenende und so habe ich mir das Literaturfestival schon im vorigen Jahr ziemlich gegeben, was sehr gut war, weil ich da so ziemlich genau wissen konnte, das da auf der österreichischen Buchpreisliste stehen wird.

Und so habe ich mir auch die diesjährige  Eröffnung gegeben und bin sogar schon um sechs im Museumsquartier gewesen, weil ich nach der Sommerakademie nicht extra nach Hause gehen wollte.

Das ist gut, um einen Platz zu bekommen, denn da sind die Sitzreihen, die erst später von den Veranstaltern reserviert werden, meistens noch leer, obwohl ich die Veranstaltung vom Programm her eigentlich auch auslassen hätte können.

Da ich sowohl Eva Menasses „Tiere für Fortgeschrittene“ und Birgit Birnbachers „Wir ohne Wal“ schon gelesen habe und ich gehe ja nicht so gerne zu Veranstaltungen, wo ich die Bücher schon kenne, obwohl ich hätte was versäumt, denn die Eröffnungen sind ja immer sehr festlich.

Christoph Möderndorfer

Christoph Möderndorfer

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Gabriela Hegedüs

Da kommt zuerst der MQ-Direktor und hält eine Grundsatzrede zur Literatr, betont, daß Lesen schön und wichtig ist und da ich die gestrigen Bachmannpreiseröffnung ohnehin versäumt habe, war da etwas nachzuholen und dann beginnen die O Töne ja meistens mit einem Konzert, das diesmal die Singer Songwriterin Violetta Parsini gestaltet hat, der ich schon bei den Proben ein wenig zuhören konnte. Sie sang von den Fahrradunfällen, die ihr Leben sehr verändert haben und dann kam wieder Daniela Strigl und stellte Birgit Birnbacher vor, die ein Stück von dem jungen Mann gelesen hat, der für seinen Bewährungshelfer die Beweggründe aufsprechen muß, wieso er in einem Hasenkostüm eine Tankstelle überfallen hat und interessant Daniela Strigl stellte das Buch, auf dem ja Roman steht, als Erzählband vor, der kunstvoll miteinander verflochten ist.

Eva Menasses „Tiere für Fortgeschrittene“ ist dann ein richtiger Erzählband, da gab es eine längere Stelle aus der Geschichte, wo sich die junge >Mutter Sorgen um ihre Tochter und die Ausgrenzung eines ausländischen Kindes aus ihrer Schulklasse macht.

Dann gab es ein Interview mit der Autorin zu ihrer Art des Schreibens und dann kamen noch zwei Textbeispiele, eines aus der Geschichte, wo der alte Mann seine demente Frau auf eine Leiter zwingt und dann noch die, wo ein Paar mit seinem Kind nach Italien auf Urlaub fährt.

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Violetta Parisini

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Daniela Strigl

Die Rolle der Tiere in  die Geschichten, die ja nicht immer gleich zu erkennen sind, wurden wieder diskutiert und dann rief die Veranstalterin schon zum Wiederkommen nächste Woche auf und das habe ich ja vor mir, die O-Töne diesmal ganz zu geben und interessant ist vielleicht noch zu erwähnen, daß ich das „Streichelinstitut“ bei dessen Präsentation ich ja vor Jahren bei den Boulebahnen einmal war, inzwischen im Schrank gefunden habe und während ich auf den Beginn gewartet habe, habe ich Barbi Markovics „Superheldinnen“ gelesen und die liest ja heuer in Klagenfurt.

Das Buch inst im „Residenz-Verlag“ erschienen und dort hat ja Petra Eckhart, die jetzt das Programm organisiert einmal die Presse betreut.

Birgit Birnbacher

Birgit Birnbacher

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Eva Menasse

2017-07-06

Für Kaiser und Vaterland

Im Sommer gibt es immer die Sommerakademie, das ist ein Symposium oder die Saisonabschlußveranstaltung des „Instituts für jüdische Geschichte“, das in St. Pölten in der ehemaligen Synagoge angesiedelt ist und das Programm ist immer dem der Wiener Vorlesungen beigelegt und da es nichts kostet und ich sehr neugierig bin, habe ich mir seit einigen Jahren angewöhnt den Sommer auf diese Art und Weise zu beginnen.

Das heißt, ich war nicht immer dort, denn manchmal war ich schon in meiner Sommerfrische und habe mir das „Bachmannlesen“ angehört, aber einige Male war ich da und zuerst waren die Veranstaltungen auch in der ehemaligen BAWAG, da hat es Kafee und Saft gegeben und meistens hat es vorher mit einem Festakt in der Synagoge begonnen, was für mich auch sehr angenehm war, weil wir da ja meistens in Harland waren.

Dann kam der BAWAG-Skandal, die BAWAG wurde verkauft, der Standort hat gewechselt, zwei oder dreimal wars in der WU, was auch sehr angenehm war, weil ich mich da immer mit dem Alfred zum Essen treffen konnte und heuer ist es im Völkerkundemuseum, einem historischen Ort, einem alten Palais mit schönen Park hinterm Schönbuornpark.

Ich habe da schon einmal gelesen und eine Veranstaltung zum ersten Mai war auch einmal da.

Es gibt immer verschiedene Themen, die sich mit dem jüdischen Leben beschäftigen und jedes Jahr einen Tagungsband dazu, den man um sieben Euro kaufen kann.

Die älteren Bände liegen dann gegen Spenden auf und heuer 2017 geht es um „Jüdische und nichtjüdische Erfahrungen im Ersten Weltkrieg“

Da könnte man nun sagen 1914 ist schon lang vorbei und da war ich auch schon bei diesbezüglichen Veranstaltungen, aber Martha Keil, die Direktorin wollte es nicht zu dem Zeitpunkt, wie alle machen, so gibt es eben erst heuer etwas zum World War I und das passt ja auch, hat der Krieg doch bis 1918 gedauert.

Martha Keil betonte in ihrer Einleitung zuerst den schönen historischen Rahmen und da hat es, glaube ich, auch schon Veranstaltungen des Institutesgegeben, in der WU war die Technik besser, hat sie gesagt und das stimmte wohl auch, denn die Mikrophone haben geknirscht und geknarrt, daß es sogar den Direktor verunsichert hat.

Aber der erste Vortrag vom Professor Schmidl über die jüdischen Soldaten im ersten  Weltkrieg war für mich sehr interessant, vor allem, wie postiv das Soldatentum geschildert wurde.

Wenn man sich mit Karl Kraus beschäftigt hat, sieht das man das ja negativ, daß sich da alle freiwillig und beigeistert gemeldet haben, für die jüdischen Soldaten ist es offenbar, um die Ehre gegangen, des Kaisers Rocks zu tragen und sich freiwillig zu melden und sie waren durchaus nicht wie der Professor sagte Drückeberger und auch nicht nur als Militärärzte tätig, sondern kamen sogar in Offiziersrang und weil die juden gebildeteter, als die anderen Soldaten waren, schreiben und lesen und auch Sprachen konnten, wurden sie oft auch im Verwaltungsdienst eingesetzt.

Tamara Scheer referierte dann über den Sprachgebrauch und das ist ja für mich sehr interessant, die  ich im Vorjahr den „Schwejk“ gelesen habe und mich da mit der Frage beschäftigte, ob der jetzt geböhmakelt hat oder nicht?

Aber ich denke er hat Tschechisch geredet und die ungarischen Soldaten Ungarisch und manche warhscheinlich auch Polnisch was leicht mit dem Jidischen zu verwechseln war.

Ein Referat über die jüdischen Soldten in den russischen Armeen, die durften, glaube ich, nicht Offiziere werden, gab es auch und eines über die Feldrabiner, die auch die deutsprachigen Gymnasien nach Galizien brachten.

Eines über die Hilfsorganisationen und eines über das koschere Essen im ersten Weltkrieg. Da herrschte ja bekanntlich eine Hungersnot, der Weizen fürs Brot kam aus Ungarn, es gab für alles Marken und man hat sich für alles lange angestellt und so war es wahrscheinlich schwer koscher zu essen.

Aber auch die nicht jüdische Bevölkerung, wie zum Beispiel meine Eltern, die ja damals kleine Kinder waren, haben wenig zu essen gehabt und sind später zum Aufpäppeln nach Holland beziehungswweise Belgien geschickt worden.

Mit der Ernährung ist es dann am Donnerstag gleich weitergegangen, bevor es zu den Hilfsorganisationen und der Rolle, die die Frauen dort spielten ging.

Die wurden im Schnellverfahren zu Krankenschwestern ausgebildet und haben sich um die Gefüchteten gekümmert und ein paar Referate haben sich dann auch mit den Kriegsgefangenen und den Zwangsarbeitern beschäftigt.

Dazu hat sogar ein Herr aus der Ukraine einen Vortrag gehalten, bis es dann, worauf ich schon die ganze Zeit gewartet habe, zu den jüdischen Intellektuellen im Widerstand ging.

Da hat Beata Mache aus Duisburg einen beeindruckenden Vortrag gehalten, in dem sie einige Dichter und auch widerständische junge Frauen erwähnte.

Briefe von Stefan Zweig an Romain Rolland wurden gezeigt und mir fällt dazu die Lyrik von Alfred Lichtenstern ein, obwohl ich nicht so genau weiß, ob der jüdisch war und natürlich auch Remarques großer Roman  „Im Westen nichts Neues“, der erst vor ein paar Tagen in der „Alten Schmiede“ in der Grundbuchreihe vorgestellt wurde.

Am Freitag geht es dann mit der Presse und den Künstlern weiter, aber da bin ich schon in Harland und werde mir stattdessen das Bachmannlesen geben und wie es im nächsten Jahr mit der Sommerakademie weitergeht ist auch ein bißchen fraglich, da Christian Ehalt, der die Programme ja immer denen der „Wiener Vorlesungen“ beilegt, in Pension gehen wird.

 

2017-07-05

Salztransformen

Die Saison endet stressig, aber natürlich bin ich selber daran schuld, daß ich die letzten Tage bevor ich in meine Sommerfrischenwochenende gehe, zuerst bei der „Sommerakademie des Institus für jüdische Geschichte“ verbringe, ins Literaturhaus gehe und mir dann noch, während ich das alles blogge, den Livestream der „Bachmannpreis-Eröffnung“ ansehe, denn in Klagenfurt geht es ja heute abend los.

Das ist weit entfertn und ich war nur einmal, 1996 vor Ort als sogenanntes Publikum dabei und jetzt braucht man dazu, glaube ich, auch eine Einladung, aber im Literaturhaus war zur Saisonabschlußveranstaltung auch etwas Besonderes los..

Nämlich wieder eine „Poetik-Tanz-Performance“ mit der Butohtänzerin Marion Steinfellner, Herbert J. Wimmer und dem Musiker Michael Fischer, alles GAV Mitglieder, denn es war ja eine GAV-Veranstaltung, zum Thema „Salz“, die da geboten wurde.

Die vierte die es diesbezüglich gegeben hat, Wasser, Luft, Wald waren schon die Themen und eine habe ich auch schon gesehen und Marion Steinfelnllner einmal performen, als in der „Alten Schmiede“, Gerhard Jaschke seine „Feri-und Firebordreihe“ vorstellte.

Die Sessel waren auf der Seite aufgestellt, in der Mitte gab es einen Kreis aus Salz und Barbara Zwiefelhofer die einleitend das Märchen vom König Lear erzählte, sagte die Veranstaltung hätte drei Teile und da tauchten  schon Herbert J. Wimmer im Kimono und Marion Steinfelnner in schwarzweißer Bluse und weißer Hose auf, wer die Kostüme gestaltet hat, hat Barbara Zwiefelhofer einfleitend auch erzählt, setzten sich auf die im Kreis stehenden Sesseln und lasen ihre Texte

„Bitte das Salz, Sprache ist Performation, etcetera“ und im Programmheft stand dann noch etwas von „wir bewegen uns durch den multimedialen raum für den augenblick bestimmt druch das wechselspiel der trasnsformation der poetik, des  butoh-tanzes, der musik und der vielfältigen erscheinungsweisen von SALZ“

Im zweiten Teil kam dann der Tanz zum Tragen, Marion Steinfellner bewegte sich diesbezüglich durch den Raum, zerstörte die Salzspur und Michael Fischer gab dazu ein Saxophonsolo, während sich in Teil drei die drei auf Matten legten und weiter ihre Texte sprachen und am Schluß forderte Marion Steinfellner das Publikum  zum Mittanzen auf.

Spannend, spannend spannend, die Texte der bisherigen Performances gibt es schon in den „Koliken“ abgedruckt und eine Schweizer Touristin fragte mich beim Wein über die Funktion des Literaturhauses aus.

Sie ist zufällig zu der Veranstaltung gekommen, die ihr sehr gefallen hat und Marion Steinfellner und Herbert J. Wimmer wünschten noch allen einen schönen Sommer, auf zum „Bachmannpreis“ habe ich gesagt, als ich mein Glas getrunken habe.

Da erwartet mich ja noch einiges und die „O Töne“ fangen morgen auch noch an und dann geht es in die Sommerfrische und zu meinen eigenen Texten, die ja sicher viel weniger experimentell sein werden.

2017-07-04

Literatur und Glück

Glück in der Literatur ist ja bekanntlich etwas, das ich nicht besonders habe, mit ihr schon ein bißchen mehr, denn ich schreibe für mich ja sehr erfolgreich seit über vierzig Jahren, habe schon über vierzig Bücher und neun Jahre Literaturgeflüster.

Und die Zahl vierzig, die da zweimal vorkommt, war vor einigen Jahren das Motto der Sommerlesereihe des „Podiums“, heuer ist es das Glück“ und mit der Sommerlesereihe des Kulturkreises Podium, die Christa Nebenführ seit einigen Jahren veranstaltet, habe ich auch kein besonderes Glück, obwohl ich ja in den Achtzigerjahren einige meiner frühen Texte, in der niederösterreichischen Literaturzeitschrift hatte.

Aber ich bin kein Mitglied des Vereins und als ich Christa Nebenführ, ich glaube, es war 2007 zu Hilde Schmölzers siebzigsten Geburtstag im Literaturhaus, fragte, ob ich da auch einmal mitmachen könnte, sagte sie, es kann nur jeweils ein Nichtmitglied pro Saison lesen und dafür, daß sie mich diesbezüglich auserwählt, hält sie mich für  nicht gut genug.

Nun gut, mit dieser Meinung ist sie, glaube ich, nicht allein, ich schreibe aber trotzdem weiter und staune jedes Jahr und bin ein bißchen neidisch, wenn ich am Programm die Namen  der Auserwählten lese.

Aber da ich bis voriges Jahr im Sommer meine Sommerfrische in Harland bei St. Pölten machte, bin ich ohnehin nur zu der Schluß oder Beginnveranstaltung in die „Alte Schmiede“ gekommen und für das Cafe Prückl war ich  bis vor kurzem auch zu geizig, da mir jetzt in meiner Pension aber das Geld sozusagen überbleibt und ich seit voriges Jahr nur mehr meine Wochenenden in Harland verbringe, habe ich  gerade beschlossen an den Dienstagen dorthin und nicht, wie ich wahrscheinlich vorhatte auf den Rathausplatz zu gehen und am Freitag, wo es im Juli dann noch „Podium- Veranstaltungen“ gibt,  bin ich in Harland und lasse sie aus.

Literatur und Glück also, ein sehr schönes und spannendes Thema, obwohl ich dem auch nicht so besonders nachjage, aber der Alfred hat mir ein paar solcher Büc her, die keine Belletriktik waren, geschenkt und Anna Weidenholzer hat sich in ihren letzten Longlistroman ja auch damit beschäftigt.

Die hat also Glück in der Literatur, obwohl ich ihr ein bißchen  bezüglich der Aufnahme in die GAV helfen konnte und ein weiterer Glücksforscher der Literatur ist ohne jeden Zweifel, der Philosoph Franz Schuh, der auch „Wespennest-begründer“ war und mich einmal in der Otto Bauergasse angerufen hat und mir sagte, daß er einen meiner Texte, den ich damals dorthin schickte, gerne genommen hätte, aber leider ist aus irgendeinen Grund  nichts daraus geworden, also wieder kein Glück, aber das ist schon lange her.

Inhzwischen gibt es das „Magazin des Glücks“, das ist eine Kolumne, die Franz Schuh, glaube ich, im Radio hat und die dort gesendeten Texte gibte es inzwischen auch als Buch.

Franz Schuh hat aber in der Auftaktveranstaltung, die sehr gut besucht war, aus einem anderen Glücksbuch gelesen und gekonnt mit dem „Das Glück ist ein Vogerl begonnen“.

Friedrich Torberg hat seine Tante Jolesch sagen lassen, daß Gott einen vor allem was noch ein Glück ist, hüten möge und das Publikum hat bei Franz Schuhs Texten viel gelacht.

Damit habe ich ja immer meine Schweirigkeiten, weil ich die meisten dieser Stellen so gar nicht lustig finde und in der Diskussion wurde  darüber gerdet, ob das Klischee stimmt, daß die Schriftsteller ihre besten Texte schreiben, wenn sie unglücklich sind.

Franz Schuh hat das energisch bestritten und gemeint, Ernst Jandls letzte Texte wären tief melancholisch aber nicht gut gewesen. Vielleicht hat aber da schondas Nachlassen der kognitiven Kräfte eine Rolle gespielt und einer aus dem publikum hat wissen wollten, ob die „Todesfuge“ ein schlechtes Gedicht sei, weil Celan sie nach einer wahrscheinlich schrecklichen Traumatisierung geschrieben hat.

Aber daßman nach Auschwitz keine Gedichte mehr schreiben könne, habe ich ja sehr lange gehört und die Trtaumatisierung hat Paul Celan, glaube ich, auch nach der Todesfuge nicht losgelassen und, ich glaube, eigentlich schon, daß man in der Depression bessere Texte, als in der Manie schreibt, weil in der schreibt man ja wahrscheinlich gar nicht, sondern genießt sein Glück.

Thomas Bernhard hat Franz Schuh noch erwähnt, hätte in der Depression fröhliche Texte geschrieben und es wurde auch sehr lang der Unterschied zwischen Spaß und Freude diskutiert, was für mich eigentlich kein Kriterium des Glücks ist.

Der Herr der neben mir saß, lobte nach der Veranstaltung Franz Schuhs Intellekt: „So ein gescheiter Mensch!“

ch antwortete, daß ich nicht immer alles verstehe und eigentlich auch nicht so sicher bin, ob Ernst Jandls letzte Gedichte wirklich so schlecht wären. Aber was ist schon ein schlechtes Gedicht?

Christa Nebenführ wünschte dann allen einen sehr glücklichen Sommer und ich habe, wie schon erwähnt, beschlossen, die nächsten Dienstage ins Cafe Prückl zu wandern und mich dort weiter, wie Anna Weidenholzers Karl der Glücksforschung hinzugeben.

Die erwähnte in ihrerm Buch übrigen den Jupiterweg, wo ja Elfriede Jelinek wohnt, deren Haus ich einmal, als ich meine Psychologenkollegin Irmgard G. besuchte, suchte, aber nicht gefunden habe.

Also auch hier kein Glück und Anna Weidenholzer meinte auf Christa Nebenführs Frage, sie hätte das während des Schreibens nicht gewußt, sondern erst später erfahren.

Wo man jetzt auch diskutieren kann, ob das zum Glück oder Unglück gehört und Annas Weidenholzer ist ja nicht auf die Shortlist des letzten BPs gekommen, aber vielleicht kommt das noch bei ihten nächsten Büchern, für Leipzig war sie ja auch schon mal nominiert.

2017-07-03

Weltbefragung mit literarischen Diskurs

Nachdem wir am Sonntag noch im Cafe Central waren und dort am Eingang am Peter Altenberg vorbei um einen Platz anstellen mußten, sind die Hundertmarks mit dem Rad ab nach Budapest gefahren und ich bin in mein zehntes Literaturgeflüsterjahr gegangen.

Neun Jahre Bloggen, dreitausend Artikel und niemand nimmt es wahr,interessiert sich dafür.

Auch ein Teil des literarischen Diskursen und so bin ich, kann ich vielleicht ein bißchen übertreiben, um meinen Bloggeburtstag zu feiern in die „Alte Schmiede“ gegangen.22

Das stimmt so natürlich nicht ganz, denn ich wäre, da es sich praxismäßig ausgegangen ist, auf jeden Fall hingegangen und vom Thema hat es zufälligerweise ganz gut gepasst.

Gab da ja wieder Ilija Trojanow einen Abend seiner „Weltbefragung“ und mit dessen „Macht und Widerstand“ habe ich mich ja im Centrope-Workshop an den letzten Mittwochen mehr oder weniger intensiv beschäftigt und wenn ich mich nicht irre, bin ich, als ich an einem anderen Nachmittag einmal in der „Dokumentationsstelle für osteuropäische Literatu“ gegangen bin, danach in die „Alte Schmiede“ wo es einen Abend der „Weltbefragung“ gab, das waren ja vor zwei Jahren die Abende, wo Ilija Trojanow sich zu einem gesellschaftspolitischen Thema mit einem diesbezüglichen Experten traf.

Sechs solcher Abende hat es gegeben und im letzten Herbst eine „Enquette zur Literaturvermittlung“ im Odeon und darauf sollte Ilija Trojanow heute antworten, beziehungsweise mit dem Philosophen Thomas Macho diskutieren und als ich das letzte Mal bei einer solchen Veranstaltung war, war die „Alte Schmiede“ sehr voll.

Heute war sie das weniger, also kein Problem einen Platz zu bekommen und am Nachmittag wurde zufälligerweise in der „Literarischen Soiree“ auch ein Trojanow-Buch besprochen.

Vielleicht auch noch interessant, was meine Verständlich- oder Unverständlichkeit des Schreibens betrifft, war ich da ja einmal bei einem bulgarischen Abend und habe das Feedback bekommen, meine Blogartikel versteht man nicht, was mich ein bißchen betroffen hat, denke ich doch, ich schreibe ohnehin verständlich.

Offenbar ist das doch nicht so oder die Aufmerksamkeit der Blogleser begrenzt, Ilija Trojanow eröffnete die Veranstaltung auf jeden Fall mit einer Zusammenfassung der Enquette.

Es gibt jetzt sehr viele literaturveranstaltungen, die meisten solcher Besucher sind weiblich und auch schon über sechzig und über die Frage ob jetzt mehr Leute schreiben als lesen, wurde auch gestritten.

Ich glaube ja eigentlich schon, daß immer mehr Leute schreiben und immer weniger lesen und finde das mit dem Schreiben eigentlich sehr gut, lese selbst sehr viel und Thomas Macho der Pragmatiker erklärte, das wäre immer schon so gewesen, daß nur die Leute gelesen haben, die auch schreiben konnten, das waren wohl die Mönche in den Klostern aber dann kam die allgemeine Schulpflicht und die nur Leser und jetzt hört man soviel über den Untergang der Literatur.

Aber ist das wirklich wahr?

Bücher werden  als Geschenk gekauft und nicht weggeworfen. Thomas Macho hat immer gern seine Ungelesenen am Bettrand und  schon als Kind sehr viel gelesen, wollte auch Schriftsteller werden und über die Frage des Kanons wurde auch diskutiert, auch über die Aufhebung der Generegrenzen, die Vielleser würden angeblich alles lesen.

Da denke ich, es gibt immer noch Voruteile gegenüber Krimis und Liebesromane und das Publikum durfte auch fragen stellen,  tat es aber nur sehr wenig, war aber da, weil es sich für das Thema interessiert.

Das tue ich auch und Kurt Neumann, der neben mir saß, meinte, daß man den Literaturbegriff umdefinieren müße, wenn die jungen Autoren nicht mehr lesen und am Anfang hat er gemeint, daß Ilija Trojanow einer der wenigen gesellschaftspolitischen Autoren sind, die wir noch haben.

Da würde ich zwar ein wenig widersprechen und mich auch solcherart definieren und ich finde solche Themen  sehr interessant und an meinen Bloggeburtstag auch sehr passend. höre ich ja auch immer daß ich nicht schreiben kann, vielleicht auch nicht darf, wenn ich keine Absätze mache und  unverständlich bin, bin aber stolz auf mein Literarurarchiv und gehöre zu denen, die mehr als sechsmal im Jahr Literaturveranstaltungen besuchen.

Einen schönen Sommer mit schönen Lektüren wünschte Ilija Trojanow noch und ich habe  schon einige Sommerbücher vorbereitet, die ich als nächstes lesen will, bevor dann im August  die LL- List kommt und ich wieder zur Vielleserin werde, auch wenn ich keine offizielle Buchpreisbloggerin bin.

Etwas ist vielleicht noch interessant, denn ich warte, wenn ich zu den offenen Bücherschränken gehe, ja immer ein bißchen darauf, ob ich vielleicht einmal Clemens Bergers „Streichelinstitut“ finde.

Am Bloggeburtstag war es dann zwar auch nicht soweit, zumindest nicht zur Gänze, ich habe ich da in einem der Kästen, die es neben dem englischen Lebensmittelgeschäft gibt, aber die Leseprobe  gefunden.

So werde ich also demnächst mit meinen Sommerbüchern in die Sommerfrischewochenende gehen, aber noch gibt es eine Woche literarisches Programm, das ich noch nützen werde.

Neun Jahre Literaturgeflüster

Es ist so weit, das „Literaturgeflüster“ gibt es neun Jahre und ist mit seinen über dreitausend Artikel damit sicher zu einem Urgestein der literarischen Bloggerlandschaft geworden und seit dem ich mit dem Bloggen begonnen habe hat sich sicher viel verändert.

Damals hat es glaube ich noch nicht sehr viele Blogs gegeben, nur ein paar die mich, während sie über den Bachmannpreis 2008 diskutierten auf die Idee brachte es ebenfalls zu probieren, damals konnte man glaube ich sich auch kreativ ausbreiten und für sich herausfinden wie man es machen will.

Heute habe ich gelesen, gibt es über tausendzweihundert deutsche Litblogger und die berühmtesten schreiben schon Bücher darüber und geben Seminare, die die sogenannten Anfänger dann bevorzugt besuchen und die Diskussion, ob man überhaupt bloggen darf, was ein guter und ein schlechter Blog ist, hat mich auch von Anfang an verfolgt.

Für mich ist, meine Leser wissen es wahrscheinlich, das „Literaturgeflüster“ eine gute Möglichkeit auf mich und mein literarisches Leben hinzuweisen und mich solcherart zu präsentieren und ich führe eigentlich drei Blogs in einem, den, wo ich über die Veranstaltungen, die ich vornehmlich im Wiener Rum von Tag zu Tag besuche, berichte, den, wo ich die Bücher die ich lese bespreche und den über mein Schreiben.

Dann gibts immer noch ein bißchen, was Gesellschaftspolitisches, meine Reiseberichte oder überhaupt eine Art Tagebuch über mein literarisches Leben.

Ich finde es gut, daß es das gibt und, daß man das kann, schreibe viel, regelmäßig und lang, für meine Leser vielleicht ein bißchen ungenau, schleichen sich, wenn man das Blogen nach Beruf, Familie, dem Lesen und dem Schreiben in einer Stunde erledigen will, weil man  auch schlafen muß, sich immer wieder Flüchtigkeitsfehler ein und dann will ich  eigentlich auch plaudern und flüstern und keine wissenschaftlichen Abhandlungen machen.

Mir schwebt ein leichtes lockeres Plaudern über die Literatur, so hat es Ilse Kilic einmal genannt, eine Art Seitenblicke der Literatur vor, mein Kritiker Uli nennt das manchmal plappern.

Aber alles, was ich schreibe, stimmt oder ist meine persönlicher Eindruck und meine subjektive Meinung und weil ich vielleicht nicht alles zitieren kann und will, schreibe ich dann öfter, glaube ich, was meinen Kritiker auch störte, für mich aber eine Arbeitserleichterung ist.

So ist das „Literaturgeflüster“ in den neun Jahren seines Bestehens zu einem bedeutenden Archiv geworden und wenn man schnell wissen will, was  vor knapp neun Jahren literarischen los gwesen ist und welche Veranstaltungen es im September darauf in der „Alten Schmiede“ im Literaturhaus oder in der „Gesellschaft für Literatur“ gegegeben hat, wer beim „Volksstimmefest“ gelesen hat und wie es beim zweiten „Ohrenschmaus“ und auf der ersten „Buch-Wien“ gewesen ist, wird bei mir schnell einmal fündig und vieles findet man da wahrscheinlich auch wirklich nur bei mir.

Und da bekomme ich auch regelmäßig feedback und in der „Alten Schmiede“ oder im Literaturhaus auch meistens zu hören, daß man den Blog selbstverständlich kennen würde.

Gelesen wird er, glaube ich, nicht so viel und vielleicht auch nicht so regelmäßig und da ist wahrscheinlich die Meinung schuld, daß das, was im Netz zu finden ist, nichts Wert ist, eine Meinung, die ich nicht teile und die meiner Meinung nach auch oft nicht stimmt und dann wahrscheinlich auch, weil ich versuche einen großen Bogen zu spannen, gerne über den Tellerrand schaue und mich eigentlich für sehr viel interessiere.

Also genauso über experimentelle Literatur, die „MUSA-Veranstaltungen“, den „Bachmannpreis“ den „Buchpreis“ als auch über den „Blogbusterpreis“ oder Annika Bühnemanns Schreibchallenges berichtet und das passt vielleicht nicht alles zusammen und hat nicht die gleichen Interessenten.

Ich intteressiere mich für das „Selfpublishing“ genauso wie für Österreichs schöcnste Bücher, berichte über Frankfurt und Leipzig, aber auch über die Kleinst- und Kleinmessen, weil ich eigentlich alles interessant finde und so lese ich auch mal einen Comic von Ilse Kilic, man ein Chicklit so gar ein SM habe ich schon gelesen und seit zwei Jahren lese ich mich auch durch die Buchpreisliste und betätige mich als sogenannt inoffizielle Buchpreisbloggerin, vorher habe ich nur so darüber gerichtet und bin diesen Leseprobenbüchlein nachgerast.

Habe schon Arno Schmidt gelesen und so manchen Krimi und bin auch eine regelmäßige Besucherin der offenen Bücherschränke und schreibe dann über meine Funde.

So gesehen, seit es die Schränke und die Rezensionsexemplare gibt, die sich bevorzugt nach meinen Bp-Anfragen eingestellt haben, lese ich auch sehr viel.Ich lese eigentlich jedes Buch zu Ende,  schreibe auch über jedes und auch da bevorzuge ich das leichte Plaudern.

Ich vergebe keine Sterne, Hauben oder Mützen und schreibe eigentlich auch nie,Inhalt, ja ich  das ist ein Flop sondern erzähle den Inhalt, ja ich bin eine bekenndende Spoilerin und sehe darin eigentlich nichts Schlechtes, sondern eine Erinnerungshilfe. Deshalb schreibe ich über die gelesen Bücher auch, gebe, wenn ich kann, ein Portrait des Autors und wenn möglich noch eine Verbindung zu mir und meinem Schreiben. Ich lese auch sehr viele Blogs, kommentiere dann auch gern, bin seit dem Vorjahr auch, was ich sehr schön und spannend finde, auch in der „Blogger-Debutpreis-Jury“ und benütze meinen Blog, was ich nach und nach entwickelt hat, auch für die Darstellung meines Schreibens.

Da werkle ich zugegeben ein wenig oder sehr isoliert vor mich hin, weil sich wahrscheinlich niemand für meine inzwischen über vierzig selbstgemachten Bücher interessiert.

Mein Kritiker Uli hat sich auch darüber belustig, aber was ist so schlecht daran, seine Bücher selbst herauszugeben, wenn es mit der Verlagswelt nicht klappt und das tut es bei mir irgendwie nicht, obwohl ich mich trotzdem für keine Hobbyautorin halte und  seit ich blogge auch nicht mehr versuche einen Verlag zu finden.

Als ich zu bloggen angefangen habe, habe ich gerade an der „Radiosonate“ gearbeitet, damit hatte ich dann 2009 sogar eine Radiosendung, das „Haus“ ist  gefolgt und bei beiden Büchern hat es dann schon eine Vorschau gegeben, die ich auch beigehalten habe.

Ist ein Buch beim Fertigwerden, gibt es eine Vorschau und ist es dann da, nehme ich es in die Hand und lasse mich damit fotografieren.

Seit einigen Jahre versuche mit drei Fragen und einen Gewinnspiel auch eine sogenante Leserbindung herzustellen, das, ich weiß auch nicht warum, funktioniert bei mir nicht sehr, obwohl ich, regelmäßige Leser habe, die mir immer wieder Mal ein „Gefällt mir“ schicken. Die kommetieren aber offenbar nicht so gern und wollen keine Bücher gewinnen oder rezensieren.

Nun gut, ich mache das, glaube ich trotzdem weiter, weil ich es für eine gute Darstellungsform halte und habe auch vor beim nächsten Buch, das ist dann das „Vor dem Frühstück kennt dich keiner“ eine Leserunde vorzuschlagen und da wär es gut, wenn sich fünf Leute fänden, die mit mir über das buch diskutieren wollen.

Bei den „Berührungen“ habe ich ein „Mimikry-Spiel“ gemacht und das hat einmal geklappt und ich habe auch ein paar andere Aktionen, die sich durch das Bloggen entwickelt haben.

So ist   das „Literaturgeflüster-Texte-Buch“ mit ausgewählten literarischeren Texten herausgekommen und die „Nika Weihnachtsfrau“ wird man jährlich im Dezember auszugsweise finden können und das letzte, was ich schreibe besteht inzwischen überhaupt nur aus Blogartikeln, da habe ich ja im Mai angeregt von Annika Bühnemann zehn Geschichten Challenge damit angefangen zu meinem Handlungsgerüst einfach Geschichten zu schreiben, so sind vier oder fünf im Mai entstanden, dreizehn im Juni und jetzt hat sich herausgestellt, daß ich damit eigentlich fertig bin und das das Ganzue wahrscheinlich nur mehr zusammenstellen muß, daß man also „Besser spät denn nie“ jetzt schon als Ganzes im Blog finden kann und natürlich wird es dann wahrscheinlich auch ein Buch geben.

Das sind so die Blogexperimente und die Blogerfahrungen, die ich in den letzten neun Jahren gemacht habe und ich wiederhole es auch gerne, mir hat das Bloggen großen Spaß gemacht.

Als ich damals vor neun Jahren mit meinen ersten paar Sätzchen fertig war, hatte ich schon einen Kommentar einer Niederösterreichin. Auch das hat sich intzwischen geändert, inzwischen kommentieren die Leute nicht mehr so gern sonder liken oder twittern.

Ich hatte im ersten Jahr aber eine Handvoll Kommentierer oder Leser, die Anni Bürkl, Cornelia Travnicek, Otto Lambauer, Andrea Stift, Sarah Wipauer, Consens, der liebe Rudi, etcetera.

Die sind irgenwie  verschwunden und die die Kritiker, Frau Heidegger, JuSophie und der Uli kamen und natürlich kann man meine Rechtschreibfehler bemängeln obwohl ich diese Debatte eigentlich müßig oder engstirnig finde. Ich schreibe lange Sätze und scheine manchmal etwas unverständlich zu sein.

Das ist etwas was mich ein wenig verwirrt, wiel ich ja eigentlich denke, ich schreibe ohnehin sehr einfach und erkäre alles hundert Mal, aber das Netz fördert wahrscheinlich das flüchtige Lesen und da macht man es mit langen Artikeln wahrscheinlich schwer. Aber die langen Artikeln haben sich bei mir so entwickelt und ich stehe auch dazu, daß man bei mir alles sehr genau und ausführlich finden kann.

So gesehen hat sich in den letzten neun Jahren viel verändert, denn damals habe ich für die GAV ja noch die „Mittleren“ und den „Tag der Freiheit des Wortes“ organiert, war in einer BUMUK Jury, jetzt gehe ich auch noch zu den GAV-Sitzungen, lese beim „Volksstimmefest“ und bei der „Poet-Night“ organisere aber nicht mehr und werde auch nicht sehr oft eingeladen.

Beim „Ohrenschmaus“ bin ich noch immer, jetzt in der Blogger-Jury, lese inoffiziell die Buchpreisbücher und gebe eingentlich über alles Literarisches ungefragt meinen Senf und meine Meinung ab.

Im Dezember werde ich wieder die „NIka“ in den Blog stellen, beim zehn Jahresfest wird es sicher wieder ein großes Gewinnspiel geben obwohl das mit den dreißig Fragen zu den dreißig Büchern ja auch ein Flop war.

Aber ich tue was ich kann und wenn es mir schon nicht gelungen ist in den Literaturbetrieb hineinzukommen, ich weiß noch immer nich so ganz wieso, so mache ich es eben in diesen Rahmen, gehe seit über vierzig Jahren mehrmals in der Woche zu literarischen Veranstaltungen, lese pro Jahr etwa hundertfünzig Bücher und schreibe selber drei bis fünf, die ich seit 2000 selber herausgebe und jetzt vermehrt im Blog darstelle und präsentiere.

Schade, daß ich damit nicht sehr auffalle. Ich tue es aber trotzdem weiter intensiv mit Herzblut und wer sich dafür interessiert, wird wahrscheinlich viel bei mir finden und wenn  mir wer mir seine Meinung über den Blog sagen will, wird mich das freuen.

Ich vergebe auch gern ein Buch nach Wahl dafür, wenn eine diesbezügliche Diskussion entstehen kann und werde sicher weiter machen.

So gesehen freue ich mich schon auf das zehnte Jahr, gehe jetzt in meine Sommerfrischenwochenenden, vorerst ist ja noch die Sommerakademie und der Bachmnnpreis. Auch das ist gleichgeblieben und dann nehme ich mir meine Fortsetzungsgeschichten her und versuche einen Roman oder wahrscheinlich eine Erzählung darüber zu machen und auch darüber werde ich berichten und meine Leser daran teilnehmen lassen.

2017-07-02

Milzschnitten und andere Spezialitäten

Jetzt kommt ein Erzählband meiner GAV-Kollegin C.H.Huber, in Innsbruck gboren, die ich beim vorigen „Kulturpolitischen Arbeitskreis“ kennenlernte und der in der „Tiroler Autorinnen und Autoren Kooperative“ herausgekommen ist.

Vierzehn Geschichten auf etwa hundertfünfzig Seiten.

„Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder toten Personen ist rein zufällig“, steht Klagen vorbeugend, unterm Inhaltsverzeichnis, das mache ich auch manchmal und auf der Seite vorher steht „Für Hannah, später“, ist das jetzt eine Widmung oder ein Motto? Man weiß das nicht so genau.

Die erste Geschichten sind die „Milzschnitten“ und da geht es, um eine rüstige Pensionistin, die sich ebenfalls vorbeugend in eine Seniorenresidenz oder besseres Altersheim zurückgezogen hat und da am Stefanitag vor ihrer Nudelsuppe sitzt und an die Stefanitage denkt, wo sie ihrer Familie „Milzschnitten“ und anderes für die Suppe aufgekocht hat.

Die ganze Familie ist da zusammengekommen, auch Walter, der Ex und die Kinder und eine Tante wurde aus dem Altersheim geholt, damit die noch einmal ein  richtiges Weihnachten im Kreise ihrer Familie erleben kann. Und wie das Schicksal es so wollte, ist die dann da über Nacht gestorben und die Pensionistin geht in ihr Bett, legt sich  nieder und denkt: „Noch werde ich wieder aufwachsen. Sicher ist aber nicht einmal das.“

Das mit der zufälligen Ähnlichkeit der handelnden Personen, wird  schon bei der zweiten Geschichte „Gross.Atemlas“ im Titel hintertrieben, weil da ist einer, der Wissenschaftler, der im dritten Reich in einer psychiatrischen Klink seine Pflicht tat und jetzt durch „den jungen Chirurgen und anderen Widersachern“, an seinem gemütlichen Lebensabend gehindert wird.

Da tue ich mir ein wenig schwer, wenn die eigenen Regeln so offensichtlich gebrochen werden und auch die anderen Geschichen waren beim Lesen manchmal schwierig.

Handelt es sich da ja oft um Monologe, ohne direkten Handlungsaufbau  auch ohne Show und Tell, sondern da wird und ich gebe schon zu, ich tue das manchmal auch, unendlich monologiesiert und dabei auch noch, wie bei den „Perspektiven“ von der einen zu der anderen hurtig hin und hergesprungen.

Da monologisiert ein Mann über seine Frauen und ich dachte zuerst nach der Gross-Geschichte, aha, da geht es um den Jack Unterweger, aber der Mann hat Freundinnen, eine Ex-Frau, eine Mutter die im Altersheim dahinvegetiert, dann geht es wieder auf ein Begräbnis und so weiter und so fort.

Das Monologisieren wiederholt sich  auch in den nächsten Geschichten.

Im „Purgatorium“ kommt ein Gott offenbar wieder auf die Erde und hatProbleme mit den „Sexsklavinnen“ der heutigen Zeit, die leider nicht mehr so problemlos mitmachen, wie er das von seinem früheren Leben gewohnt war.

In einer der nächsten Geschichte geht es um eine Frau, die sich um den Mann in ihrer Küche ärgert.

Ein wenig verständlicher wurde es  für mich erst wieder bei „Frau Irma oder die Liebe zum Gesang“, denn da erzählt eine Frau über ihr verfehltes Leben, beziehungsweise ihre Angst, die sie vor den Schlägen der Eltern, im Kindergarten, in der Schule ausstand und, die sie nur durch das Singen kompensieren konnte.

Auch der Ehemann war mit ihr unzufrieden, weil sie keine Kinder hatte ,während sie „Von der Übelkeit, vom verzweifelten Herabspringen vom Tisch damals und den Kräuterbändern, den Stricknadeln…“ etcetera sinniert.

Im Klappentext steht etwas vom Spiegel, den die Autorin der Gesellschaft in ihren deutlichen  Worten der Gesellschaft vorhält, Helmut Schönauer hat auch in bewährter Manier eine Rezension über das Buch geschrieben und spricht von der „abgehangenden Melancholie“ iund „atemlosen Nennformgruppen“ und ich bemerke wieder einmal, daß mir das Lesen von Erzählbänden Schwierigkeiten macht, da die nötige Konzentration aufzubringen, mich im zehn Seiten Rhythmus von der einen auf eine andere Welt einzulassen.

H.C. Huber mit ihrer intensiven Sprache und ihrer Monologform, mit der in das Denken und das Fühlen der anderen hineingleitet, machte es mir dabei besonders schwer.

„In trautes Heim“, geht es dann weiter mit einer Ich-Erzählerin und zwar einer Frau, die für ihren Mann das Gulasch und die Polenta auftisch, dann mit ihm Sex hat, schlafen geht, am nächsten Morgen das Frühstück vorbereitet und während er in die Arbeit geht, ruft sie dann eine nur ihr vertraute Nummer an.

Bei der nächsten Geschichte „Totschlagen“ geht dann weiter in einem endlos Monolog über Gott und die Welt, die Poltiker und all die anderen Schwierigkeiten, die einem im Laufe des Lebens so behindern und ich dachte zuerst, das ist die Fortsetzung vom „Trauten Heim“, nur daß die Frau, die Lamentiererin, die auf ihren Mann wartet, jetzt Knödelsuppe, statt Gulasch mit Polenta kocht.

Im Laufe der etwa fünfzig Seiten der Erzählung kommt man darauf, die Frau ist eine Friseurin und der Mann, der nicht kommt, eigentlich nur ihr Freund, ein Schriftsteller.

Sie ißt während sie auf ihn wartet und räsumiert, die Suppe und das Steak selber und dann beginnt sie sich mit Schlaftabletten für den Suicid in ihr Bett zu legen, immer in der Hoffnung, daß er vielleicht doch noch kommt.

Bei „Liebe Butzerln“ macht sich eine „Fensterguckerin“ Sorgen um das noch nicht geborene Kind der Frau gegenüber und ärgert sich über die „Gfraster“, der Flüchtlinge, die ihnen ins Haus gesetzt wurden.

Dann beobachtet ein Bademeister eine „fette Blondine“ und durchlebt dabei seine Träume und bei „Späte Wanderung“ umrundet offenbar einer mit einer Demenzdiagnose einen See.

Viele Themen werden, wie man lesen kann, hier angeschnitten, Gedanken über die Sterbehilfe“ tauchen immer wieder auf und immer wieder geht es um das Monologisieren, was es mir, wie schon beschrieben ein wenig schwer mit der Aufmerksamkeit machte.

Sonst aber spannende Geschichten auf dem und für das Leben einer vielleicht noch nicht so bekannten Tiroler Autorin, von der ich übrigens noch einen Gedichtband auf meinen Badezimmerstapel liegen habe, aber wann ich da  zum Lesen komme, ist  noch nicht ganz klar.

2017-07-01

Weiter mit dem Wien Sightseeing

tsMeine zweimonatige Recherchezeit zum neuen Projekt hat ja mit der Bodenseeradrundfahrt zum siebzigsten Geburtstag der Ruth angefangen.

Dann kamen drei Wochen Strohwitwenschaft, während der Alfred mit dem Karli in Amerika war, ich habe einbißchen gefeiert, meine Fortsetzungsgeschichten geschrieben, bin in Wien herumgefahren und habe mit der Ruth den öffentlichen Raum erforscht und als dann aus den inzwischen cirka achtzehn Fortsetzungsgeschichen schon fast der ganzeText geworden ist, kamen Alfreds Freunde aus Leipzig auf Besuch und schlossen mit einem echteren Wien-Sighetseeing meine zwei Recherchemonate, die ja eigentlich sehr schreibintensiv gewesen sind, ab, denn die wollten natürlich nicht in die Seestadt fahren und in den böhmischen Prater, sondern der Alfred hat sich für sie Urlaub genommen und hat mit ihnen Programm gemacht, während ich bis Donnerstag meine Praxis machte und auch das lethte Mal das Centrope Workshop besuchte.

So war ich DienstagAbend mit ihnen bei einem Heurigen in Grinzing, am Mittwoch gabs nach dem Centrope ein Orgelkonzert, am Donnerstag ist dann mein ganz normales Literaturprogramm erfolgt und am Wochenende habe ich mir eigentlich für Harland freigenommen.

So bin ich am Freitag mit der Ute und dem Andreas über den Prater in die WU-hinausmarschiert, weil der Alfred ihnen seine Arbeitsstätte zeigenwollen und dabei sind wir auf zwei Kunstwerke nämlich die „Totemköpfe“ und die der brasilanischen Brüder gestoßen, die ich mit der Ruth ja erforscht habe. So habe ich der Ute meine Textmappe und den Folder gezeigt und auf Rolf Schwendter sind wir auch gleich zu sprechen gekommen.

Der hat ja am Donaukanal seine Gedenktafel und die Ute wollte von ihm etwas lesen, so habe ich ihr die Volksstimmeanthologien herausgesucht, in denen Texte von ihm drinnen sind und für den Freitagabend hatten wir uns ein besonderes Programm vorgenommen.

Haben wir ja am Donnerstag im Naturhistorischen Museum Ottwald John getroffen, der uns die Folder für die fünfundvierzigsten Nestroy-Spiele,  die im Schloßhof Rotmühle in Schwechat- Rannerssdorf, wo er in „Weder Loorbeerkranz noch Bettelstab“ wo er mitspielte, überreichte und wir haben beschloßen mit den H.s hinzugehen, weil Johann Nestroy für Leute aus Leipzig sicher interessant ist und ich bin eigentlich auch ein Nestroy-Fan, mag seine Stücke, obwohl ich  inzwischen kaum mehr ins Theater gehe, aber bei den Schwechater Nestroyspielen war ich noch als Studenten, wie ich mich erinnern kann, einmal.

An das Stück, das es damals gab, erinnere ich mich nicht mehr, wohl aber daß ich mit einem Bus hingefahren bin und damit keine besondere Probleme hatte.

Jetzt war es etwas schwieriger, denn der Alfred suchte bei der Endstation des Einundsiebzigers einen Taxisstand, den er nicht fand, so sind wir mit einem Bus nach Schwechat gefahren und wollten für das letzte Stück ein Taxi nehmen, aber der Taxler hatte, weil er aus Baden kommt, keine Ahnung wo die Nestroy-Spiele stattfinden, obwohl dort die Figur des Johann Nestroy alsTheateremblem überall plakatiert war.

Wir sind aber hingekommen und haben Ottwald John, der unseren Gästen sehr viel von seinen Leipzig Erfahrungen erwählte, gleich in der ersten Reihe sitzen sehen.

Später hat er sich  einen schwarzen Anzug  angezogen, der er hat ja den Fabrikanten Steinrötl gespielt, dessen Tochter Agnes eigentlich in den Dichter Leicht verliebt ist. aber der ist verheiratet, so kommen die zwei nicht zusammen, obwohl seine rau ihn verläßt, die Agnes heiratet jemanden anderen und der Dichter fällt in der Gesellschaft die sich nicht sehr viel aus Dichtern macht durch.

Eigentlich so leicht, wie traurig und so wahr, denn ich schaffe es ja auch nicht in den Literaturbetrieb, obwohl ich ja bald meinen neunten Bloggeburtstag habe und so hat mich das Stück sehr beeindruckt und am Samstag ist mit einem Besuch bei dem Antiquaria,r den es in der Margaretenstraße gibt gleich weitergegangen.

Die Ute suchte etwas von Fontane.

„Habe ich nicht, denn den will niemand mehr lesen!“, sagte der ältere Herr, der mit erzählte, daß er das Antiquariat in seiner Pension führe und er erzählte der Ute auch von seinen Leipzigerfahrungen.

Aber die suchte noch immer etwas von Rolf Schwendter. Nach dem haben wir aber vergessen den Antiquar zu fragen, der ihn vielleicht auch nicht gekannt hätte, wir haben aber die Ruth beim Umar am Naschmarkt getroffen und sind mit ihr zuerst zur Kirche auf den Steinhof gefahren, weil der Alfred seinen Gästen ja alle Kirchen zeigen will und diese ist,  weil von Otto Wagner und im Jugendstil auch etwas besonderes und ich hatte sie als Kind immer vor den Augen wenn ich bei meiner Großmutter war uns aus dem Fenster ihrer im dritten Stock gelegenen Zimmer-Küche Wohnung in den sogenannten Jubiläumsbauten.

Das Stehgreiftheater Tschauner, das es immer noch gibt und die Steinhofkirchenkuppel sah ich da, sonst habe ich die Kirche einmal während einer meiner Supervisionen besucht. Da war sie aber verschlossen und als wir für das „Haus“, das ja davon handelt, fotografieren wollten, war sie zufälligerweise offen und jetzt kamm man am Samstag, um drei eine Führung machen.

Die haben wir gemacht und es war sehr interessant, dann haben wir uns noch die Gedenkstätte, die über den Spiegelgrund und die Eutanasie, die es damals dort gegeben hat, berichtet und ich ich damals auch besuchte, angeschaut und sind zur Ruth auf Kaffee und Kuchen gefahren und dann mit ihr zur Stephanskirche gegangen, denn heute gab es dort wieder ein Konzert, mämlich Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ mit den Solisten des „Wiener Kammerorchesters“ und die Hundertmarks gehen gerne in Kirchenkonzerte. Ich wahrscheinlich weniger und bin auch noch nie so oft in Kirchen gewesen, wie in den letzten Tagen.

Aber das touristische Wien ist ja auch interessant und da mich der“ Holzbaum-Verlag“ auch so viel mit Wien-Lektüre versorgt, war es auch kein Wunder, daß ich der Ute vorher den „Shop der komischen Künstler“ zeigte, wo die ganzen möglichen und unmöglichen Wien-Bücher aufliegen und da gibt es jetzt auch eine Ausstellung und etwas Neues, das ich mir noch bestellen muß, nämlich „Wien in Cartons“, nicht zu verwechseln mit den „Cartons über Wien“, wo man den Franz Josef  mit Hintern und ohne Unterhose sieht und ein entsprechendesn Sommerbuch „Sisis Vermächtnis“ eine Neuerscheinung aus dem „Picus Verlag“ ist in den letzten Tagen auch zu mir gekommen.

Aber wir waren am Samstag in den „Vier Jahreszeiten“ und nachher wieder ganz besonder literarisch im Cafe Hawelks auf Wein und Buchteln, weil die Ute etwas „Schokoladiges“ wollte und Buchteln sind ja die Spezialität des Cafe  Hawelka und mir gefällt, glaube ich, diese Mischung aus Insider und touristischen Wien, den Geheimtips und dem, was in den Sightsseingführern steht und meine zwei Recherchemonate sind inzwischen auch beendet.

Am Sonntag haben wir noch einen Sightseeingtag, dann fahren die Hs. mit dem Rad nach Budapest und ich habe noch eine Woche mit Veranstaltungen, der Sommerakademie und dem Bachmannpreis, bevor  mein Sommer mit den Sommerfrischenwochenende und dem neuen Work in Progress beginnt.

Wien zum Anschmieren

Filed under: Bücher — jancak @ 00:08
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Jetzt kommt noch das passende Buch zu meinen Wien-Erforschungen, der „Holzbaum-Verlag“, der unermüdliche macht es möglich „Wien zum Anschmiedenn – Das Malbuch für echte Wiener“ steht am olivgrünen Cover, darauf sieht man a Haße, a bugl und a Semmerl oder wie das haßt, man sieht das echte Wienerisch oder was das Klische dafür hält ist bei mir, obwohl ich eine solche bin, nicht so ausgebildet, daneben eine DoseBier oder Cola, alles ist möglich, denn beides ist in Weiß und das Ausmalen noch angesagt.

Als Wien-Souvenier zum Mitbringen an die Lieben in die ferne USA oder in das nahe Wuppertal ist es auch bestens geeignet und man kann seine Wien-Kenntnisse oder seine diesbezüglichen Voruteile auch köstlich überprüfen, denn das schmale Heftchen, wieder herausgegeben von Clemens Ettenauer, die Ideen zu den Bildern stammen von Sarah Braid, die auch die gezeichnet und die Cover-Gestaltung gemacht hat, Clemens Ettenauer, Elisabeth Geiderer und Hanna Jungwirth, also eine Gemeinschaftsarbeit, regen durchaus zur Klischeeverbreitung oder noch besser zur dessen sich Widersetzung an.

Also das erste Bildchen, da sitzen zwei an einen Tisch und ein gesichtsloser Kellner, serviert die Getränke, Aufforderung an den Leser „Zeichne dem Kellner ein gratiges G`sicht und die fehlenden Smartphoses auf den Tisch!“

Aha, die Zeichen der Zeit dürfen auch nicht fehlen und weiter gehts, jetzt sind die „4 Dinge gefragt, über die sich der Wutbürger am Stammtisch aufregt“ und weil ich gerade Nachrichten gehört habe, würde ich da bei Punkt eins „Daß Sebastian Kurz keine islamischen Kindergärten will“, dazuschreiben und über H.C. Strache kann man sich vielleicht auch noch aufregen.

Der Wutbürger wird es vielleicht anders sehen, aber was weiß man schon so genau hat Cornelia Travnicek einmal zu mir gesagt, was vielleicht auch ein Klischee ist.

Jetzt kommen dann gleich die „Bratwürschtln, der G`schissenen und die Hüsn, um mein Wienerisch aufzubessern und wie kann man einen „Wiener Imbißstand benennen?“

Der Wutbürger hat vielleicht dazu Ideen.

Dann kann man  Orte wie die „Donauinsel oder den „Unicampus“ mit den passenden Klischees verbinden und dazu passend oder auch unpassend, welche „Jobangebote hat einer, der Afrikawissenschaften studiert hat?“

Frage an die Herausgeber: „Was hat das mit Wien zu tun?“

Nun kommt noch ein weitverbreitetes Klischee, das ich, ich glaube, ich habe das schon mal geschrieben, nicht so mag. Nämlich Malen mit Zahlen. Man sieht groß den Kopf des Bürgermeister Häupl, und der hat was in der Hand?

„Finde heraus, was er ab Dienstag Nachmittag trinkt und male seine Nase rot an?“

Na was, Kaffee vielleicht,Kamillentee oder Sodawasser? Mit Alfreds Wandergruppe habe ich Vorjahr einmal darüber gestritten, daß ich nicht von vornhereinannehmen will, daß es ein Glas Rot- oder Weißwein ist.

Man kann die Boku-Studentin vom BWL-Studenten unterscheiden, was auch nicht unbedingt eine nur Wienerische Aufgabe ist und natürlichdie Kaiserin Sisi mit den urlangen Haaren, da sind wir wieder im Herzen Wiens und in den Souveniergeschäften, gibt es auch und man darf ihr ein paar Haarspangen malen.

Und so weiter uns so fort, ich bin erst bei der Hälfte des Hefchens und soll ja nicht alles verraten, damit man sich dieses, um die wohlfeilen fünf Euro auch kaufen und alles ausmalen beziehungsweise dazu schreiben kann.

Also nur noch soviel:

Der Opernballstammgast Richie Lugner kommt natürlich vor und seinen nächsten Stargast kann man selbst dazumalen.

Sigmund Freud legt einen auf die Couch und man darf dazuschreiben, was der dem über den „Ödipus-Komplex“, „Penisneid“ und „Triebe“ erzählt. Der Meister sitzt daneben mit der Zigarre oder ist es nur ein Bleistift und ich bin dem Klischee aufgesessen, denn ich wollte gerade dazuschreiben „Rauchen ist gesundheitsschädlich, Herr Professor! Man kann davon Kehlkopfkrebs bekommen!“

Und so weiter und so fort, bis zum bitteren Ende oder zur Sachertorte mit der Schlagsahne, die man natürlich auch ausmalen kann.

„Mandelas ausmalen zur Beruhigung? Schnee von gestern! Echte Wiener entspannt viel mehr das Ausmalen ihrer geliebten Sachertorte und weiterer typisch wienerischer Motive. Denn was könnte den Wiener Grant besser zügeln, als eine Mehlspeise?“, steht noch am Heftchenrücken.

Und nun auf zum Buntstifte holen, machen wir  einen Wettbewerb, wer malt die schönsten Wien Klischees?

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