Von den Nachwuchsveranstaltungen sind der Poetry Slam und der Open Mike zu vermelden, wo auf die jungen Talenteaufmerksam gemacht wird und der Einstieg in den Literaturbetrieb beginnt oder man bleibt draußen, wie ich, die ich in den Neunzigerjahren auf beide Veranstaltungsformen aufmerksam wurde.
Der erste Poetry Slam, von dem ich hörte, war der, den „Droschl“ im Cafe Stein veranstalte, da konnte man, inzwischen glaube ich, unüblich, einen Text hinschicken und wurde ausgewählt. Das habe ich ein paarmal gemacht, aber meine Texte waren natürlich viel zu bieder und die entsprechende Vortragsweise, die man dazu haben muß, habe ich wohl auch nicht. .
Inzwischen haben das ja Mieze Medusa und Markus Köhle perfektioniert und im Literaturhaus findet jeden Monat eine solche Veranstaltung statt, wo es bummvoll ist und der zweite Veranstaltungstyp ist der Open Mike, da habe ich, glaube ich, auch einmal an einer von Walter Famler moderierten Veranstaltung im Cafe Stein teilgenommen, wo ich aus den „Wiener Verhältnissen“ gelesen und von Walter Famler unterbrochen wurde und dann hat die Bezirkszeitung so eine Reihe mal veranstaltet, wo sich die Amatuere hinwenden konnten, man wurde ausgelost.
Ich habe auch einmal gelesen, das Publkum hat abgestimmt, ich habe nichts gewonnen und die professionelleren Veranstaltungen, sind die Literaturhaustouren, beim Slam, wo Elisas Hirschl Weltmeister ist und der Open Mike wird seit fünfunfzwanzig Jahren in Berlin veransgtaltet, da schicken Leute bissechsunddreißig ihre Texte hin, circa fünfhundert Einsendungen sind da heuer gekommen, eine Jury aus Olga Grjasnowa, Nico Bleutge und Ingo Schulze, die, vielleicht selbst einmal gelesen oder gewonnen haben, wählen dann zwanzig Leute aus und die haben vor zwei Wochen in Berlin vor Publkum gelesen.
Vier haben gewonnen und die gehen jetzt auf Tour und haben heute im Literaturhaus gelesen und diese Veranstaltung gibt es schon ein paar Jahre, ich bin aber irgendwie nie hingekommen, obwohl vor ein paar Jahren Sandra Gugic gelesen und gewonnen hat.
Heute war das trotz meiner derzeit eher vielen Abendtermine anders und ich bin extra früher hingewgangen, weil ich gedacht habe, vielleicht ist es sehr voll.
War aber nicht so, was irgendwie auch natürlich ist, denn wer kennt in Wien schon die jungen Nachwuchstalente, die zuerst in Berlin den Open Mike gewinnen und dann vielleicht ein paar Jahre später in Klagenfurt lesen.
Irrtum, ich kannte schon eine, wie ich gleich ersah, als ich die schon erschiene Anthologie durchblätterte, nämlich Sara Wipauer, die ja eine Zeitlang meinen Blog kommentierte und auch bei den letzten „Mittleren“, die ich veranstaltete, gelesen hat, die war bei den ausgewählten zwanzig, also in dem Buch, aber nicht bei den Gewinnern.
Das waren nämlich vier, davon, zwei Prosapreisträger, eine Lyrikerin und dann die Gewinnerin des Publkumspreises und interessant, drei von ihnen studieren in Leipzig, Hildesheim oder Biel und Diana Köhle, die auch die Slams im Literaturhaus macht, hat moderiert und mich beim Kommen sehr freundlich gegrüßt.
Die ältere Dame, die neben mir saß und sich wunderte, wo die Leute sind, hat mir von einem Tagebuchslam erzählt, wo sie und ihre Mutter mitmachten und da ist jetzt ein Buch erschienen, das ihr Diana Köhle überreichte und weil es bei „Holzbaum“ erschienen ist, ist die Wahrscheinlichkeit groß, daß es zu mir kommt.
Inzwischen leitete aber Robert Huez, die Veranstaltung ein und Diana Köhle, die auch in Berlin, bei der Preisverleihung war, interviewte den Juror Nico Bleutge, der ja auch einmal den „Fried Preis“ bekommen hat.
Dann begann der erste Prosagewinner, der 1986 geborene und in der Schweiz lebenden Ralph Tarayil, der seinen Text „Das Liebchen“ las, wo es um Werwölfe und zwei Kinder ging, die in den Alpen mit einer Nylonschnurr Mopedfahrer zu Fall bringen.
Der zweite Prosapreisträger ist der ebenfals 1986 in Polen geborene Mariusz Hofmann, der in Hildesheim studiert, dessen Text „Dorfköter“, in einem ponlischen Dörchen spielt, wo die Auto aus Deutschland auf Besuch kommen und sich die Kinder antrinken oder anschnüffeln und der Text ist ein kapitel aus einem Roman, der vermutlich bald erschienen wird.
Die Lyrikerin war die 1993 in München geborene und in Leipzig studierende Ronya Othmann und die Publkumspreisträgerin Baba Lussi, 1989 in Basel geboren und in Biel studierend, hatte ein sehr beeindruckendes Langgedicht „So kommts“, wo sie fast slamartig vortrug, daß einmal ein Fremder in ihrer Wohnung saß, ein fremder Riese, ein sehr rhytmischer und spannender Sprachgesang.
Sarah Wipauer war im Publkum unterhielt sich mit den Üreisträgern, ich habe mich wieder lange mit Robert Huez unterhalten, Wein getrunken und bin jetzt wieder sehr gespannt, was ich von den jungen Talenten, die jetzt noch in Frankfurt und in der Schweiz weiterlesen werden, noch hören oder lesen werde.
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