Ich bin ja keine unbedingte Freundin der Slamerszene und wahrscheinlich auch schon zu alt dafür, wenn umgeben vom Oldi Christian Schreibmüller, Tschif Windisch ist ja inzwischen verstorben, die Zwanzigjährigen auf der Bühne stehen und ins Mikropfon rappen, obwohl ich mich in den neunziger Jahren bei den Slams im Cafe Stein, den „Droschl“ veranstaltete, wo man sich bewerben mußte, immer was hingeschickt habe und dann von Anette Knoch gehört habe, meine Texte wären für Slams zu konventionell.
Was wohl stimmt, obwohl es keine Gattungsvorschriften gibt und man auch einen fünf Minuten Text vorlesen kann, aber wenn man keine entsprechende Performance dabei hat, bekommt man wohl keinen Applaus, was, wie ich heute im Literaturhaus bemerkte, nicht so ganz stimmt und man sich dort in eine Liste eintragen kann und dann ausgelost wird, ob man lesen darf, habe ich mich seither nicht mehr dafür beworben und gehe auch nur, wie oben erwähnt, selten hin.
Mit dem Alfred war ich vor Jahren im Literaturhaus, woe die Moderatin noch Markus Köhle machte, beim B-Slam ist Diana Köhle im schwarzen glitzernden Frack die Moderatorin und die ist eine freundliche Frau, bei einem Karfreitag Slam der Litges war ich mal und dann auch beim Jubiläumslam, aber das war ein Reinfall, weil ich da schon hörte, man muß aus Platzgründen eine Stunde früher da sein, das war ich auch. Die Sitzreihen waren auch noch alle leer, aber mit Mäntel, etcetzra besetzt, so daß ich im anderen Raum, weit hinten einen Platz fand und die Slamer nur auf der Leinwand gesehen habe.
Da habe ich mir gedacht, da gehe ich nie wieder hin und habe mich, um die Slams die meist am Freitag stattfinden gedrückt, aber als ich beim Open Mike war, eine Veranstaltungsreihe die die im Lithaus erstmals besuchte, sagte mir eine alte Dame, das dürfe eigentlich nicht sein und wenn ich pünktlich da bin, bekomme ich einen Platz. Das war dann auch heute, beim fünfundsiebzigsten Slam so.
Ich war schon im halb sieben beim Literaturhaus, die Veranstaltung beginnt um acht, da gab es keine Schlange. Ich bin zum Bücherschrank gepilgert und habe dann noch eine Runde gedreht und fünf vor sieben standen ein paar Leute vor der Tür und besetzt waren nur die ersten zwei Reihen, so daß sich auch Robert Huez, der mich begrüßte, wunderte, daß ich in der dritten Reihe saß.
Das meine ist es wahrscheilich immer noch nicht so ganz, obwohl man da ja die jungen Leute kennenlernt, die später vielleicht berühmt werden und Diana Köhle erklärte die Regeln. Zuerst kommt das Opferlamm, das ist meist die letzte Preisträgerin, die ohne Konkurrenz slamen muß und dann vier Runden mit je drei ausgelosten Teilnehmern, die jeweils fünf Minuten lesen dürfen. Das war zuerst eine Vorarlbergerin mit einem Text auf Englisch über Persönlichkeitsstörungen. Dann kam ein sehr junges Mädchen, die das erste Mal mit einem sehr kurzen Text über die Verzweiflung, die man über die verlorene Socken in der Waschmaschine empfindet, auftrat.
Dann kam der Kosmonaut, der inzwischen in Amerstam lebt mit einem sehr Wienerischen Text „Bist du deppert“.
Danach wurde abgestimmt, das heißt laut geklatscht und geschrieen, die Sarah aus Vorarberg hat gewonnen und dann wurde wieder ausgelost.
Da begann eine Frau mit dem schönen Namen 378 mit einem Text über Nikotin, während Xaver eine „Ode an das Salz hatte. Hat er den Poetry Workshop des Writers Studio besucht, wo ja immer eine „Ode an eine Zwiebel“ gereimt wird? Dann kam eine Text über Männergedanken und Xavers „Salz“ hat gewonnen.
Nummer sieben war der Börni, der seinen Sommer gern in Balkonien verbringt und sich darüber ärgert, daß er in Wien kein richtiges Eis bekommt, gefolgt von Hanna, die sich dfarüber ärgern, daß die Leute kein Brot, keine Butter und keine Eier mehr essen, um sich wichtig zu machten.
Dann kam ein junger Mann mit einem sehr langen Namen und in der letzten Runde, wo eben Chritian Schreibmüller überblieb, trat „Darling“ mit ihren Gedanken über Trauer auf. Dann kam Luca und am Schluß ein David, der glauube ich etwas über Poetry Slamer gedichtet hat, beziehungsweise sich darüber ärgerte, daß ihm seine Freubde empfahlen über einen marmeladelosen Krapfen zu schreiben.
Danach war Pause, zum Klo gehen und Getränke kaufen, wie beim „Fried Symposium“ kosten die hier, der vielen Leute wegen, etwas und dann die Schlußrunde, wo noch ein Opferlamm auftrat und dann die vier Sieger einen anderen Text vortragen mußten. Diesmal war die Entscheidung nicht so eindeutug oder Diana Köhle, die auch auf ihr Tagebuchslambuch, das in meinem Badezimmer liegt, hinwies, schürte die Stimmtung, denn eigentlich hatte ich schon lang herausgehört, daß David aus Linz, der in Salzburg studiert, der Sieger ist.
Den nächsten Slam gibts am 12. Jänner, da sind wir, glaube ich, in Wien. Ob ich hingehen werde, weiß ich noch nicht. Da gibts wahrscheinlich noch nicht sehr viele Alternativen.
Es waren aber auch andere ältere Leute im Publikum und Hand Kantischar, der im Haus wohnt und von Diana Köhle erwähnt wurde, daß man laut klatschen soll, damit der Psychotherapeut Mitte sechzig, der schon mal gewonnen hat, wieder herunterkommt, ist mir auch bekannt.
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