Wieder einmal „Literatur im „MUSA“ und die diesmaligen Leser zeigen, daß die Autorenauswahl bei den Preisen und Stipendien zum Glück sehr unterschiedlich ausfallen können und also nicht nur ein Hort der emperiementellen Sprachrauschliteratur sein muß.
Nämlich Daniel Wisser und Olga Flora, beide sind im Musa alte bekannte, beide haben auch in Klagenfurt gelesen, Olga Flor, glaube ich, sogar zweimal und beide sind von ihrem Stil sehr unterschiedlich obwohl sich beide, wie Julia Danielcyck erwähnte, den gegenseitigen Partner ausdrücklich gewünscht haben.
Daniel Wisser habe ich, lang lang ists her, im Amerlinghaus bei einer von Ilse Kilic moderierten Veranstaltungen kennengelernt, da hat er sein „Ritter-Buch“ vorgestellt und ich dachte, wenn jemand der so realistisch schreibt, bei „Ritter“ erscheinen kann, habe ich wohl auch Chancen.
„Welch ein Irrtum!“,würde wohl Ernst Jandl sagen und so realistisch ist Daniel Wisser auch nicht, aber jedenfalls ganz ganz anders als Olga Flor, mit deren komplizierten Sprachstil ich ja bekanntermaßen meine Schwierigkeiten habe.
Olga Flor, die erste „Veza Canetti Preisträgerin“, wie Julia Danelczyk in ihrer Einleitung erwähnte, hat mit der Lesung begonnen. Sie hat aus ihrem Buchpreis-Shortlist Buch „Klartext“ gelesen, obwohl bei „Residenz“ soeben ein neuer Essayband von ihr erschienen ist. Den werde ich wohl so bald nicht lesen. „Residenz“ schickt mir ja nicht mehr seine Vorschauen.
„Klartraum“ habe ich gelesen und noch immer nicht verstanden und Olga Flor ist ganz in schwarz mit einerm roten Schal der Stola aufgetreten und war so schnell und hastig, wie weiland wohl nur Wendelin Schmidt- Dengler. Seine Witwe saß im Publikum und Olga Flor erwähnte in ihrer Einleitung, daß es ihr schon fast zu viel Canetti wäre.
„Canetti Stipendium“, „Veza Canetti Preis“, aber dem Preis ist sie dankbar, weil sie sich dadurch mit Veza Magd oder Veronika Knecht ausführlich beschäftigt hat und aus ihrem „Klartraum“ hat sie „Verluste“ I und I, „Komik“ I und II gelesen und Daniel Wisser, den ich schon einmal im Musa hörte, hat ja bei“Jung und Jung“, wie Olga flor und nicht mehr bei „Klever“ den Roman „Löwen in der Einöde“ geschrieben und da geht es um einen Michael Braun, der im <meldeamt arbeitet und immer allen seine jugend aus den Siebzigerjahren erzählt. Das ist wohl auch die von Daniel Wisser und einen Folgeband gibt es auch „Zwischen Null und Eins“ heßt der und Daniel Wisser hat im Stehen und auswendig zwei Stellen aus beiden Büchern vorgetragen und dann im Gespräch mit Julia Danielcyck gesagt, daß der Roman keine Handlung hätte.
Jedenfalls keine so komplizierte Sprachexperimentelle, wie Olga Flor, sondern eher Alltagsgeschichten in Alltagssprache linear erzählt, etwas, was ja eigentlich nicht als so literarisch gilt und trotzdem, „Bachmannlesen“, „Canetti Stipendiat“, es geht also auch, höre und staune, aber wahrscheinlich irre ich mich schon wieder und Daniel Wisser gilt als der sprachexperimentelle Geheimtip.
Er ist ist jedenfalls immer sehr freundlich zu mir und nicht so abgehoben, wie andere Stipendiaten und Preisträger die auch im MUSa oder anderswo lesen, was mich sehr freut.
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