Literaturgefluester

2018-03-19

Leseprobenbeute

Von unserer Deutschlandreise nach Leipzig über Würzburg und Essen zurückgekommen, habe ich die letzten Stunden damit zugebracht, die drei bis vier Taschen mit Büchern, Prospekten, Zeitschriften und Messiegoodies auszupacken und einzuordnen und kann denen, die jetzt aufstöhnen und sagen, warum soviel, entgegnen, daß ich jetzt schon sehr viel sparsamer einpacke und immer vorher, wenn ich nach etwas greife, überlege, ob ich das wirklich brauchen kann und lesen werde?

Aber trotzdem waren es drei bis vier Taschen und darunter eine Menge Leseproben, die ich meistens interessiert einsammle und katalogisiere und dann doch nicht lese, denn wenn schon, denn schon, das ganze Buch.

Aber interessant sind sie trotzdem und diesmal das kann ich gleich anmerken, bin ich schon nach Leipzig mit einem Stapel Leseproben gekommen, sind wir ja am vorigen Samstag in Würzburg in den „Hugendubel“ eingefallen und die hatten einen ganzen Leseprobenständer und da dachte ich noch, nehme ich sie mit, weil ich habe für die  neun Tage Deutschland ja nur drei Bücher eingepackt und das erste schon fast ausgelesen, was ist wenn ich dann nichts mehr zu lesen habe?

Das war dann natürlich doch nicht so, denn auf der Fahrt nach Leipzig habe ich dann zwar das „Engele“ ausgelesen, den Gunnar Kaiser aber eigentlich erst heute so richtig begonnen und bei „Hugendubel“ hatten sie dann auch noch einen Stapel Abverkaufsbüchej und da habe mich mir zwei  wenn auch nur ein deutsches, und in Deutschland lese ich ja gerne deutsche Bücher, kaufen lassen und war dann noch am Sonntag und am Montag bei zwei offenben Bücherschränken, wo ich auch ein bißchen was gefunden habe.

In Essen gab es dann die „Mayersche-Buchhandlung“, das ist auch so eine Kette und da waren wir in zwei Filialen, mein Leseprobenvorrat hat sich ausgeweitet und in Leipzig hatten die größeren Verlage meistens auch so kleine Heftchen zur allgemeinen Entnahme liegen.

Da habe ich dann noch drei Bücher bekommen und die vier Tage natürlich überhaupt nichts gelesen, weil ich ja  die Messeimpressionen bloggen wollte und jetzt nach Hause gekommen, erwarteten mich wieder zwei Bücher und die Frage, welchen Artikel soll ich heute schreiben, weil ich ja, wie mein Kritiker Uli anmerken wird, eine Contentschreiberin bin und eigentlich täglich über mein literarisches Leben plaudern oder flüstern möchte.

Also bietet sich ein Streiftuzg durch die Leseprobensammlung an und die ist interessant, denn bei dem Stapel Heftchen die da vor mir liegen, ist sehr viel Unbekanntes dabei und nur  ein paar, wo ich den Autor schon kannte, bezeihungsweise bei den Verlagsständen oder Vorschauen auf das Buch aufmerksam wurde.

Was ist also das Interessante, was ich mir da aus Deutschlang mitgebracht habe und vielleicht, wenn ich dazukomme, lesen werde, es wartet ja schon ein ganzer Stapel Bücher in meinem Badezimmer, wie meine Leser wahrscheinlich  wissen werden?

Ein paar Highlights sind schon darunter und da fange ich vielleicht einmal mit Margriet de Moor „Von Vögeln und Menschen“ bei „Hanser“ erschienen an, was, glaube ich, ein Neuerscheinungshighlight der Saison ist.

Dann folgt in einem ganz anderen Genre Rachel Joyce „Mister Franks fabelhaftes Talent für Harnonie“ und das ist die Autorin der „Unwahrscheinlichen Pilgerreise des Harold Frey“, das vor einigen Jahren großes Aufsehen machte und von der ich einmal „Das Jahr das zwei Sekinden hatte“ gefunden und noch nicht gelesen habe.  Die Leseprobe des „Harold Frey“ ersehe ich gerade in meinen Katalog, habe ich auch einmal gefunden  und könnte jetzt danach suchen.

Sehr ansprechend auch das Cover von Anja  Baumeiers „Kranichland“. Da sieht man zwei Frauen im Profil die Neunzehnfünfzigerjahrekleider tragen und das Buch ist mir dann auf der Messe auch aufgefallen.

Und weil ich ja ein Wien Fan bin, da wird natürlich auch sehr viel für den allgemeinen Publikumsgeschmack geschrieben und da ist bei „Aufbau“ Caroline Bernhards „Die Muse von Wien“- „Klimt war Almas erste Liebe, Gustav Mahler ihr Leben und ihr Schicksal“.

Ein Buch, das sehr interessant klingt und ich wahrscheinlich nicht lesen werde, herausgekommen und dann noch als Pendant bei „Pendo“ Michael Wallners „In Zeiten der Liebe und des Krieges“, in dem es, wie am Heftchen steht, um Wien im Sommer 1912 geht.

Dazu passend und dennoch ganz was andeeres, wäre Mary Shellys „Streifzüge durch Deutschland“, die deutsche Erstausgabe und von Wolfram Eilenbergers „Zeit der Zauberer – das große Jahrzehnt der Philosophie“, das ich, glaube ich, in Würzburg gefunden habe und dann in Leipzig noch einen ganzen Reader dazubekommen habe.

Sehr interewsant, aber ich bin ja eigentlich keine Sachbuchleserin.

Bei „Diogenes“ der mir inzwischen  Antony Mc Cartens Buch über Jack Kerouac schickte, habe ich am Stand, die Leseproben von Chris Kraus „Das kalte Blut“ und Emanuel Bermanns „Der Trick“ gefunden und bin daraufgekommen, daß ich das Buch wahrscheinlich auf meinen Harlander Lesestapel liegen habe, weil es das einmal bei „Thalia“ im Abverkauf gegeben hat und auch noch nicht gelesen habe. Aber ich bin ja eine Sammlerin und werde das wahrscheinlich bleiben.

Bei der „Frankfurter Verlagsanstalt“ gab es ein Leseheft von Marcia Zuckermabns „Mischpocke“, das auch schon 2016 erschienen ist und ich wäre jetzt schon fast durch mit meinen Highlights, obwohl ich noch einen ganzen Stapel Thriller und ein paar Liebesromane vor mir liegen habe, die höchstwahrscheinlich nicht zu mir kommen werden, aber sicher ebenfalls sehr interessant sind.

Also lesen, lesen, lesen und vorher, die große Büchertasche, in die ich meine Leseausbeute umgebpackt ist, nach Harland transportieren, wo ich mehr Patz habe und demnächst mit Gunnar Kaisers „Unter die Haut“ in die Badewanne gehen, denn das Badewannenlesen ist in den letzten Tagen auch zu kurz gekommen.

Und ein unkorrigiertes Leseexemplar eines „Kleinen Nick-Heftchens“, das man nicht vor dem 28. 3. besprechen soll, ist, sehe ich gerade, in Leipzig auch zu mir gekommen und kann es in meinen Lesekatalog aufnehmen.

3 Kommentare »

  1. Danke für die täglichen Leipzig-Impressionen. Sehr ausführlich und persönlich, das gefällt mir. Habe sie täglich verfolgt und bin auf diese Weise auch ein bisschen dabei gewesen. Die gestrige Beschreibung deiner Leseproben-Sammelaktion war nicht nur informativ, sondern hat mich auch sehr amüsiert.

    LG Margit

    Kommentar von Margit Heumann — 2018-03-20 @ 21:44 | Antworten

  2. freut mich, daß du mich so eifrig liest, war sozusagen ein Wortfüller und auch eine Glosse auf das Bücherlesen und den Literaturbetrieb. Wie war der Vorlesetag?

    Kommentar von jancak — 2018-03-21 @ 08:32 | Antworten

  3. Der Vorlesetag hat gut geklappt. Obwohl ja eine Unmenge von Lesungen stattfanden, waren die Tischchen im Café Schlemmer gut besetzt. Wir hatten den Eindruck, dass die Mischung aus eigenen Texten und aus Büchern „klassischer Autoren“ gut angekommen ist. Und die Text-Tombola, aus der sich die Zuhörer einen Teil des zweiten Programmteils selbst zusammenstellten, war eine willkommene Abwechslung.

    Kommentar von Margit Heumann — 2018-03-22 @ 11:27 | Antworten


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