Ich bin ja wie meine Leser vielleicht wissen, nicht mehr ein besonderer Thomas Bernhard Fan, früher einmal hat mich seine Sprachgewalt auch sehr fasziniert und ich habe vor allem, die Romane gelesen, jetzt ist er mir zu negativ, aber Thomas Bernhard als Graphic Novel, das klingt auf jeden Fall sehr interessant, weil man sich das auf den ersten Blick wahrscheinlich gar nicht so vorstellen kann.
Obwohl Nicolas Mahler hat vor zehn Jahren schon damit angefangen und die „Alten Meister“ und die den „Weltverbesserer“ gezeichnet, das ist aber ziemlich an mir vorbeigegangen und heute hatte ich eigentlich vor ins „Literaturmuseum“ zu gehen, als ich dann aber die Ankündigung von Lukas Kummer Graphic Novel „Die Ursache“ kommentiert von Michael Stavaric in der „Alten Schmiede“ sah, habe ich, obwohl ich eine sechs Uhr Stunde hatte und das sich bezüglich „Alte Schmeide“ nicht sehr gut ausgeht, um sieben Uhr dort zu sein, umdisponiert, denn das hat mich irgendwie neugierig gemacht.
Ich bin natürlich zu spät gekommen, meine kritischen Leser werden wieder aufstöhnen und „Wieso machen Sie das?“, schreien, ist aber oben schon erklärt und als ich beim „Morawa“ vorbeigekommen bin, habe ich noch bemerkt, daß dort offenbar „Weihnachten in der wundervollen Buchhandlung“ präsentiert wurde, ein Buch das ich noch heuer lesen werde, weil um meinen Geburtstagsgutschein eingelöst.
Im Schmiedessaal war es dann erstaunlich düster, ich bin hinter zwei jungen Mädchen hineingehuscht, habe auch meinen üblichen zweite reihe Platz bekommen und Johanna Öttl hat gerade den1972 in Brünn geborenen Michael Stavaric interviewt, dessen Rolle bei dem Ganzen mir länger gar nicht so klar war.
Er hat aber etwas über seinen Zugang zu Thomas Bernhard erzählt und dann aus dem Originaltext zu lesen angefangen, der 1988 in Innsbruck geborene Zeichner ist stumm daneben gesessen. Auf der Leinwand dahinter wurde das vor ihm liegende Blatt demonstriert. Er hat aber erst nach einigen Minuten zu zeichnen angefangen und da, wie er später erklärte, die Silhoutte eines sehr fiktiven Salzburgs gezeichnet, denn so beginnt der erste Teil von Thomas Bernhards Autobiografie, von der ich jetzt gar nicht sicher bin, ob ich das Buch gelesen habe oder nicht und Michael Stavaric hat vorher die Musikalität des Textes gelobt, die seine Qualität ausmacht, denn ohne die spezielle Sprache würde nur die Salzburg Beschimpfung überbleiben. Die war natürlich enthalten und wechselte dann bald über in das Internat in der Schrannengasse, in den grauslichen Schlafsaal und die Schuhkammer wo der Zögling Bernhard Geige üben mußte und dabei immer darber nachdachte, ob er sich nicht erhängen solle?
Dann ging es über zu den Bombenangriffen und den Stollen und da kam dann Lukas Kummer in die Leserolle, hat dann seine Textkürzung rezitiert und die die Zeichnungen dazu gezeigt.
Später gab es noch ein Gespräch zu der Entstehungsgeschichte und eine Diskussion darüber, was eine Graphic Novel ist, Michael Stavaric erklärte, daß man das nicht wüßte und in „Wikipedia“ nur etwas von Erwachsenen, Bildern und komplexen Inhalten stünde.
Für mich wäre es wahrscheinlich ein Comic für Erwachsene, für Lukas Kummer dagegen nur ein längerer Comic in Buchform, sehr interessant.
Michael Stavaric wies dann noch auf einige Graphic Novels hin, die er empfehlen würde und ich habe im Laufe meines Lese- beziehungsweise Bloggerlebens auch einige wenige gelesen, verweise auf „Irmina“, das über den dreißigjährigen Krieg, das auch von Lukas Kummer gezeichnet wurde und dann natürlich die „Holzbaum- Gestaltung“ der „Letzten Tage der Menschheit“.
Man konnte sich das Buch auch kaufen und der Erste, der das tat hat, dann noch die im ersten Teil entstandene Zeichnung dazubekommen.
Ich denke aber, Thomas Bernhard als Graphic Novel ist sicher interessant, aber wenn würde ich wahrscheinlich das Iriginal vorziehen und in die G.N nur hineinsehen. Michael Stavaric hat es als Einstiegslektüre empfohlen. Das kann ich mir aber eigentlich nicht sehr vorstellen und mich würde natürlich interessieren, was der Meister dazu sagen würde?
Aber das ist ja eigentlich klar, denn es hat ja das Testament: „Weder von mir zu Lebzeiten veröffentlichten noch nach meinem Tod gleichwo immer veröffentlichten Nachlaß darf auf die Dauer des gesetzlichen Urheberrechtes etwas von mir geschriebenes in welcher Form auch immer aufgeführt, gedruckt oder auch nur vorgetragen werden…“, gegeben, das allerdings nicht sehr beachtet wurde.
Kommentar verfassen